Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

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Filmstapel: Rocketman, Long Shot, Hauptmann, Tonya

ROCKETMAN

Ich brauchte ne Weile, um mit Taron Egerton als Elton John warm zu werden und die ganzen Musicalnummern sind sicher gut inszeniert, aber mir gibt sowas einfach recht wenig. Dazu kommt, dass ich mit Johns Musik nun nie so wirklich viel anfangen konnte. Ein paar Songs mag ich, den Rest … eher nicht. Mit der Zeit kam ich aber ganz gut in den Film rein. Inszenierung und Darsteller sind top und alles ist schön ineinander verwoben, sodass Handlung und Musicalperformances nahtlos ineinander übergehen. Leider ballert die Handlung aber auch hier (wie bei BOHEMIAN RHAPSODY, der mir persönlich besser gefallen hat, aber ich hab halt mit Queen auch mehr am Hut als mit John) so schnell voran, dass man quasi kaum mitkommt und vor allem dauerhaft das Gefühl hat, dass sehr viel nur angerissen oder übersprungen wurde. Vielleicht ist das auch einfach ein Übel, das man bei Musiker-Biopics in Kauf nehmen muss, weil man eben neben dem Aufstieg, dem Starruhm und den Folgen, privater Eskapaden und allem anderen auch noch die Hits unterbringen muss, die nun mal Zeit brauchen. Am Ende war mir das persönlich zu viel Musical. ich bevorzuge dann doch eher den schnöden Konzertkram wie beim anderen erwähnten Biopic. Trotzdem ein guter Film. Vielleicht sollten in Zukunft Musiker-Biopics dieser Art aber lieber in Serienform daherkommen. Mehr Zeit täte da wirklich gut.

LONG SHOT

Der Anfang ist kompletter Käse und ich war schon versucht, das Ding direkt aufzugeben. Überraschenderweise fängt sich der Film aber schnell einigermaßen. So richtig überspringen wollte der Funke bei mir aber nicht. Seth Rogen und Charlize Theron haben eine gute Chemie und auch sichtlich Spaß an ihren Rollen. Ich mag beide, das war also ein Pluspunkt. Die Story ist der übliche Kram und bietet das, was man erwartet. Hauptsache, ich langweile mich nicht. Hab ich größtenteils nicht, bis auf ein paar zähe Momente im Mittelteil. im weiteren Verlauf gibts dann auch ein paar wirklich lustige Momente. Passt also soweit. Kein Meisterwerk, aber kann man mal gucken, wenn man RomComs mag.

I, TONYA

Eiskunstlauf ist wie Ballett: Mir ein Rätsel. Für mich machen die da alle die gleichen drei Moves und das wird dann irgendwie bewertet. Und dann weiß ich auch nicht. Es ist einfach die pure Langeweile.

Der Film hingegen ist es nicht. Ich muss gestehen, dass ich von diesem Vorfall tatsächlich erst durch die Entstehung dieses Films erfuhr. Wie gesagt, Eiskunstlauf interessiert mich nicht die Bohne, also auch irgendwelche damit verbundenen Verkrüppelungen nicht.
Der Streifen lebt letztlich von Margot Robbie, die sehr gut ist und Allison Janney, die überragend ist. Der dokumentarische Aufbau sagt mir zwar nicht so zu, weil es mir dadurch teils zu gewollt meta wird, aber ingesamt unterhält das Ding durchgehend. Macht man also nichts mit verkehrt.

DER HAUPTMANN

Ein düsterer Blick auf den Einfluss von Machtverhältnissen. Wie schnell steigt einem Macht zu Kopf? Wie schnell folgen die Menschen Leuten mit Macht? Und wohin führt dieser blinde Gehorsam? Der Film behandelt diese Fragen zwar teils durchaus etwas oberflächlich, aber insgesamt ohne Beschönigung. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs suchten die verstreuten Nazis offensichtlich nach jemandem, der sie an die Hand nimmt und da war jeder gut genug, also nahmen sie den Erstbesten. Mit jeder weiteren Szene wird es unbequemer.. Ach so, das hier beruht auf Tatsachen, spielte sich größtenteils wirklich so ab. Und das macht es erst so richtig erschreckend, wie leicht Menschen beeinflussbar sind, wenn sie verzweifelt oder auf der Suche nach „Führung“ sind. Und wie sehr sie ihre Macht ausspielen, ohne irgendwann noch zu hinterfragen, was sie da eigentlich tun. Da soll nochmal jemand sagen, sowas wäre heute nicht mehr möglich.

Filmstapel: Cell, Green Room, Hagazussa, Scream

Wie gewohnt, nutze ich den Oktober, um den Horrorfilmstapel abzuarbeiten. Und das ist, wie gewohnt, meist ein Fehler:

CELL – PULS

Basierend auf dem achthundertzwölften Roman von Stephen King schlagen sich John Cusack und Samuel L. Jackson mit mehr Glück als Verstand durch die Telefonkalypse voller Handyzombies. Was recht nett beginnt, verkommt schnell zu einer normalen Stephen King Verfilmung. Also: Größtenteils langweiliger Quark. Die meisten Darsteller sind grausamer als es jede Zombieinvasion jemals sein könnte und das können die anderen dann eben auch nicht mehr retten, zumal sie hier ohnehin wenig kriegen, womit sie arbeiten können. Wenn wenigstens die Action stimmen würde, aber die ist auch nur der übliche Zombiekram, den man schon tausendmal besser und härter gesehen hat. Zudem wirft er zu viele Fragen auf, die er dann unbeantwortet lässt. Das ist bei so einer Art von Film jetzt nicht so tragisch, weil wir selten erfahren, was genau jetzt die Ursache des Ganzen ist. Aber hier werden Baustellen aufgemacht, die dann einfach nicht mehr bearbeitet werden und das ist einfach nur schlecht. Dann soll man es lieber direkt weglassen. Wie den ganzen Film, denn der ist zwar keine Vollkatastrophe, aber bringt absolut nichts mit, was man nicht ohnehin schon kennt.

GREEN ROOM

Man kann dem Film eigentlich absolut nichts vorwerfen, denn hier ist eindeutig alles richtig gemacht worden. Trotzdem habe ichb mich 90 Minuten gelangweilt. Unerträgliches Punkgeschreddel gemixt mit etwas Rumgeballer packt mich einfach nicht. Handwerklich ist das alles top und intensiv gemacht, aber bei mir kam einfachb nichts an. Die Darsteller wirkten auf mich alle eher wie kurz vorm einschlafen und das ganze Setting hat mir nix gegeben. Nicht mein Film.

HAGAZUSSA

Solange die Darsteller ihre Fresse halten, ist der Streifen durchaus atmosphärisch. Glücklicherweise wird nicht viel geredet. Insgesamt ist der langsam fortschreitende Verfall des Verstandes der Protagonistin nett anzuschauen, aber eben auch langsam. Sehr langsam. Wenn man darauf Lust hat und die nötige Geduld mitbringt, kriegt man aber einen guten Hexenfilm. Oder geht es gar nicht um Hexen?

SCREAM

Ich hatte so einige Dinge vergessen, was diesen Film angeht. Zum einen, dass hier ein ganzer Haufen Leute mitspielt, die ihre 15 Minuten Ruhm genießen durften und dann mehr oder weniger in der Versenkung verschwanden. Zum anderen, dass der Film eine Menge Spaß macht und zwar von Beginn an. Der Streifen erschafft eine ganz eigene Atmosphäre, die zwar mittlerweile tausendfach kopiert wurde, aber man merkt eben immer noch, was das Original ist. Der Metahumor ist einfach stimmiger und das Ende ist ein schönes Katz und Maus Spiel, bei dem die Fronten immer mal wieder verdreht werden.
Das Ende ist nebenbei ein Highlight des Kunstbluteinsatzes. Hier wird zwar nicht groß gesplattert, aber jede Wunde sieht einfach nur verdammt schmerzhaft aus.
Immer noch ein großer Spaß und zurecht auch heute noch immer wieder zitiert und ausgegraben.

SCREAM 2

Selbstverständlich setzt das Sequel bei allem eins drauf. Und selbstverständlich ist das sein größtes Problem. Von der ersten Szene ist klar, dass der Film mehr meta ist, als es ihm gut tut. Aber dabei ist er immer noch unterhaltsam und das ist letztlich das Wichtigste.
Was SCREAM anderen Horrorsequels voraus hat, ist die Frage nach dem Killer. Da ich den Streifen seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe, hatte ich komplett vergessen, wer hier eigentlich unter der Maske steckt. Und beim Mitraten gibt es zudem mal wieder einige Gesichter zu entdecken, die man in den letzten 20 Jahren immer mal wieder irgendwo gesehen hat. Die Auflösung ist allerdings sehr viel schwächer als im Vorgänger. Wie alles andere eben auch. Ein Sequel ist halt so und das erzählt der Film selbst, also kann man sich wohl nicht darüber beschweren.

SCREAM 3

Auflage 3 ist die logische Weiterentwicklung des Meta-Horror-Konzepts der Vorgänger. Nachdem im ersten Teil der Grundstein gelegt wurde und in Teil 2 schon mit der Verfilmung im Film gespielt wurde, geht es in Teil 3 direkt ans Filmset zum fiktionalen dritten Teil des auf den wahren Begebenheiten aus den ersten beiden Teilen basierenden Films im Film. Mehr meta geht wohl nicht mehr. Und auch sonst gibt es hier nicht viel neues. Ganz nett, die Charaktere wiederzusehen und den ein oder anderen Cameo zu entdecken.
Wer der/die Mörder ist/sind, ist auch lange nicht mehr so interessant wie in den Vorgängern, da die Verbindungen der Charaktere zueinander kaum vorhanden sind. Und so gehen die knapp zwei Stunden halt vorüber, ohne großartig zu langweilen, aber auch nicht gerade zu fesseln.

SCREAM 4

Der Anfang mit den tausend Film im Film Sequels und den dazugehörigen Kommentaren zur Entwicklung des Horrorgenres ist gut gemacht. Zeigt aber auch mal wieder, dass Scream einfach bereits seit Teil 2 zu sehr meta ist, um noch wirklich ernst genommen werden zu können.
Das größere Problem ist hier aber, dass die Reihe einfach vom Genre überholt wurde und was einst frisch und neu war, wirkt hier einfach nur noch wie hundertmal – oder zumindest dreimal – gesehen. Immerhin ist man mit den Charakteren mittlerweile so vertraut, dass es dann doch immer wieder schön ist, sie wiederzusehen und nach Woodsboro zurückzukehren.
Den meisten Spaß hatte ich wieder daran, die Leute zu erkennen, die hier mehr oder weniger ihre Anfänge hatten. Die Reihe war der Start für die ein oder andere Karriere. Aber die fangen heute woanders an, also ist es wohl besser, diese Reihe endlich in Frieden ruhen zu lassen.

Filmstapel: Scorsese, Party, Game Night

Wie sich auf einem echten Schrottplatz die Vehikel stapeln, stapeln sich bei mir die Filme. Den ein oder anderen davon gibt es hier in einer Kurzbesprechung.

Den Anfang machen Martin Scorsese, Robert De Niro und Harvey Keitel, mit zwei der ganz großen Streifen aus den 70er Jahren. Ersteren kannte ich bereits, beim zweiten bin ich mir unsicher, ob ich ihn vielleicht vor 20 Jahren oder so schonmal gesehen habe. Macht für die Qualität aber auch keinen Unterschied:

TAXI DRIVER

Ich und die Filme der 70er tun uns immer recht schwer, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Ich bin eben mit dem überbordenden 80er-Quatsch groß geworden und dagegen wirken die 70er oft wie ein Spaziergang im Park. Alles ist ruhiger, langsamer, zäher. Mit den richtigen Leuten am Werk, kann das aber natürlich ebenfalls seinen Reiz haben. Diese richtigen Leute haben sich hier zusammengefunden und ein psychologisches Drama kreiert, das von seiner Atmosphäre nichts eingebüßt hat.
Der Film ist ebenfalls ruhig, langsam und stellenweise zäh. Aber genau das ist hier der Kernpunkt, denn so folgen wir dem schleichenden Prozess, der Travis letztlich ans „Ziel“ führt.
De Niro ist dabei natürlich überragend und mit Keitel als Streetcornerpimp macht man nie was verkehrt. Daneben brilliert vor allem die Stadt. Oder sollte man sagen: Sie verstört. Alles und jeder hier ist einfach nur abgefuckt und zu keiner Sekunde will man in dieser Umgebung leben.
Mich wundert ein wenig, dass der Streifen über die üblichen Filmenthusiasten hinaus so beliebt ist. Schließlich kriegt man hier nicht viel Action oder Coolness geboten, die sonstige „Kult“-Filme so mitbringen. Er ist wohl die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Das alleine spricht schon für ihn.

MEAN STREETS – HEXENKESSEL

Das hier ist quasi die Blaupause für die späteren Rock-N-Roll-Gangster-Streifen, mit denen uns Martin Scorsese bis heute in unregelmäßigen Abständen versorgt. Quasi die Vorstufe zu den „Klassikern“. Wenn man diese kennt, findet man hier überall Facetten, die später größer und besser wieder aufgegriffen wurden. Sagen wir, es ist die etwas holprige Version, die gerade das Laufen lernt. Stellenweise etwas unbeholfen, aber nicht weniger interessant und unterhaltsam.

Nach all der Ernsthaftigkeit musste dann mal was zu Lachen her:

THE PARTY – DER PARTYSCHRECK

Ausschließlich Peter Sellers ist in der Lage, mit der ultimativen Whitewashingrolle inklusive Blackfacing (oder hier eher Brownfacing) davonzukommen. Könnte man heute zurecht nicht mehr so bringen, aber Sellers war einfach ein Comedygott und holt zu jeder Sekunde das absolut Beste aus seiner Rolle heraus. Ich meine, er ist auch kein Franzose, aber hat absolut überzeugend einen französischen Inspektor verkörpert, dessen Akzent so treffsicher war, wie die Gags von Blake Edwards. Diese Kombination schmeißt hier die unterhaltsamste Abrissparty bei spießigen Fatzken mit Stock im Arsch, die von einem Klischeeinder gesprengt wird. Könnte man heute zurecht so nicht mehr bringen.
Vielleicht ist das der Grund dafür, dass es noch kein Remake gibt. Der Stoff drängt sich geradezu für eine grottenschlechte Komödie mit siebentausend Cameos von Hollywoodstars auf. So bleibt uns aber das Original, dass man zwar so heute zurecht nicht mehr machen könnte, aber trotzdem unterhaltsam ist, weil hier eben echte Meister ihres Fachs am Werk waren. Das Drehbuch hatte nur knapp 50 Seiten, der Rest ist Improvisation. Das merkt man auch irgendwie, denn die improvisierten Momente sind die Guten. Der Rest ist Blahblah. Das macht man heute übrigens immer noch so. Nur ohne die improvisierten Momente.

Und dann gab es noch eine große Überraschung:

GAME NIGHT

Wer hätte gedacht, dass die scheinbar unlustigen Flachpfeifen, die das VACATION-Reboot verbrochen haben, in der Lage sind, eine wirklich lustige Komödie zu fabrizieren?
Vermutlich liegt es vor allem an der netten Idee, die eine Gruppe von Brettspielverballerten in eine echte Kidnappingstory verfrachtet. Vor allem liegt es aber daran, dass die Charaktere recht gut funktionieren und die Darsteller hier sichtlich jede Menge Spaß hatten.
Im Mittelteil hängt die Nummer zwar ein wenig durch, aber kann mit ein paar beknackten Twists und Turns gerettet werden.
Ein lustiger Spaß, gepaart mit ein wenig Thrill und Action, der nur manchmal seine Gags zu sehr in die Länge zieht, insgesamt aber wirklich lustig ist. Und das ist heutzutage ja mehr, als man meistens kriegt.

Blockbuster-Sommer 2019: Postman, Dunkirk, Kingsman

Noch ein paar Blockbuster. Langsam reichts dann auch …

THE POSTMAN

Es gab mal eine Zeit, da hatte Hollywood keine Angst davor, einfach mal ein paar Millionen Dollar zu verbrennen. Eine Zeit, in der noch sowas wie Risikobereitschaft existierte. Als selbst im Blockbusterbereich noch nicht alles ein Einheitsbrei war. Und wenn Hollywood sich auf diese Eigenschaften berief, kontaktierten sie Kevin Costner.
Der ist hier ein normaler Mann mit seinem Esel, der nur versucht, in einer postapoaklyptischen Welt zu überleben. Oh, und natürlich für die Gerechtigkeit einzutreten, weil das in solchen Filmen einfach sein muss.
Und was ist gerechter, als die Post? Nun, vermutlich alles andere, aber hier nicht, denn die Post ist der heiße Scheiß in der Postapoalypse, wie ja schon der Name sagt.
Und so reitet der Postmann durch die Gegend, verteilt Briefe und schwängert schöne Frauen. Dabei tischt er den Zivilisten etwas von einer neuentstandenen Regierung auf und gibt ihnen Hoffnung. Das findet der böse Will Patton so richtig kacke und macht Jagd auf den Postboten.
Drei Stunden lang trieft hier der pathetische Kitsch aus jeder Pore und ich kann jeden verstehen, der das absolut grauenhaft findet. Geht mir genau so. Aber irgendwas mag ich an dem Streifen. Vermutlich ist es einfach der Umstand, dass hier ein ungewöhnlich optimistischer Ansatz in einer so trostlosen Welt genutzt wird. Statt durchgehend darauf hinzuweisen, wie im Arsch alles ist, wandeln die Figuren mit einer Art durchgehendem Hoffnungsschimmer durch diese Welt.
Dadurch fehlt aber auch Konflikt an allen Ecken und Enden und bis auf den großen Helden Costner und den großen Bösen Patton, sind eigentlich alle einfach nur da. Und die beiden sind auch nur vom Reißbrett, was die Sache nicht besser macht. Die völlig beschissene Lovestory, die den kompletten Mittelteil einnimmt, lasse ich zudem besser unerwähnt. Und Tom Petty als Tom Petty auch.
Die Nummer hier auf knapp 2 Stunden runtergedampft und mit mehr Charakterentwicklung hätte mehr Spaß gemacht. Aber auch so kann ich dem Film irgendwas abgewinnen. Nur was genau, das weiß ich nicht.

DUNKIRK

Als ich den Streifen im Kino sah, war mir hinterher absolut bewusst, dass ich die ganze Nummer nicht gerade geil fand. Aber im Kino kann einen der Sound und die Bildgewalt schonmal blenden.
Zuhause auf dem TV muss ein Film dann wirklich zeigen, was er kann und das ist hier für mich persönlich leider nicht viel. Ich weiß genau, was Nolan hier tut und der Ansatz, die Distanzierung voneinander im Krieg aufzuzeigen und mal von der sonst üblichen Kameradschaft wegzugehen, ist nicht uninteressant. Nur sorgt eben diese Distanzierung dafür, dass mir völlig egal ist, was da gerade passiert. Es ist wie ein Videospiel, das von Außen betrachtet eher langweilig ist, denn wenn ich nicht selbst spiele, kann ich kein Leben verlieren. So geht es mir hier mit den völlig hohlen Figuren. Es juckt mich einfach nicht, ob sie überleben.
Den Feind nie zu zeigen ist ebenfalls eine nette Idee und sorgt für ein oder zwei durchaus intensive Szenen, die weit weniger effektiv gewesen wären, wenn da eine Truppe Soldaten über den Strand marschiert wäre. Allerdings geht dadurch die anrückende Bedrohung und der Umstand, dass die Zeit rennt, ein wenig flöten.
Und Zeit ist ohnehin ein eigenartiger Faktor hier. Mittlerweile sollte klar sein, dass Christopher Nolan sehr gerne mit der Zeit herumspielt. Bisher hat das auch immer recht gut funktioniert. Hier sollen drei verschiedene Zeitebenen gleichzeitig erzählt werden, die sich aber explizit in ihrer Länge unterscheiden. Wörtlich: 1 Stunde, 1 Tag und 1 Woche. Und das kam bei mir schon bei der ersten Sichtung gar nicht an und daran hat sich jetzt nichts geändert. Könnte auch alles kurz vor Sonnenuntergang sein. Ich kann den Unterschied einfach nicht feststellen, wer da gerade wann sein soll.
Am Ende bleibt ein netter Film, dem ich handwerklich nichts vorwerfen kann, und ich bin froh, dass es noch Leute wie Nolan gibt, die Experimente wagen. Das kann nur eben nicht immer funktionieren. Hier ging es für mich ziemlich in die Hose.

KINGSMAN: THE SECRET SERVICE

LeFloids Geheimagentenausbildung ist durchaus unterhaltsam. Was ich aber mittlerweile wirklich ambemerkenswertesten finde, ist die Tatsache, dass in Actionfilmen die Action immer der Schwachpunkt ist. Da ist es zur Abwechslung wirklich mal nett, wenn sich jemand die Mühe macht, seine Schnitte zu verstecken, wie hier in der Kirchenszene. Ansonsten müllt man leider auch ein wenig mit Effekten rum, die eine gute Actionszene einfach nicht nötig hat, aber das ist wohl heute einfach so und scheinbar finde nur ich das absolut zum Kotzen, deshalb wird es sich wohl nicht mehr ändern.
Immerhin sind hier die Charaktere und die Story gut genug, um den Film zu tragen und die Action ergibt sich daraus und nicht umgekehrt. So hat mich das Ding ganz gut unterhalten, auch wenn ich ihn nicht so feiern kann, wie es viele andere tun. Dafür fehlte mir einfach irgendwas. Der Humor kam bei mir nicht an und irgendwie hätte ich das Ganze gerne noch abgefahrener gehabt. Wenn man schon eine Breakdance-Klingenfuß-Asiatin am Start hat, sollte man auch auf allen anderen Ebenen komplett die Sau rauslassen. Aber da geht es wohl auch nur mir so.
Insgesamt ist der Streifen durchaus unterhaltsam und hat ein paar nette Ideen. Er leidet nur ein wenig unter dem modernen Problem, das Action nie einfach mal nur für sich stehen darf, sondern immer zum Kamerafahrten-Effektgewitter und Zeitlupen-FastForward-Gewusel verkommen muss. Und davon bin ich einfach kein Befürworter.

Monatsrückblick März 2019

Der März stand bei mir ganz im Zeichen des Jolly Roger. Auf, Piraten, yo ho und so.

PIRATES OF THE CARIBBEAN: THE CURSE OF THE BLACK PEARL

Als Johnny Depp noch nicht ein abgehalfterter Heiopei war, der nur noch eine Rolle spielt (die ironischerweise hier geboren wurde) und Blockbuster noch aus mehr bestanden, als purem CGI-Getöse, herrschten die Piraten über die sieben Weltmeere. Ja, so lange ist das gefühlt schon her. Und interessanterweise muss man sagen, dass für fast alle Beteiligten seitdem nicht mehr viel läuft. Depp ist nur noch Sparrow. Keira Knightley ist zumindest alle paar Jahre mal irgendwie präsent. Ich habe keine Ahnung, was Orlando Bloom inzwischen so treibt, aber ich bin sicher, dass es absolut belanglos ist.
Was aber ohnehin viel wichtiger ist, ist, was sie hier so gemacht haben. Und das war jede Menge. Denn seht ihr: Blockbuster können tatsächlich auch Charaktere haben. Mehr als einen. Die keine Superhelden sind. Selbst die Nebenrollen hier haben Eigenschaften, die sie aus der Masse herausstechen lassen. Da gibt es den abergläubischen Seefahrer, den eingebildeten Commodore 64, die unfähigen, aber sich irgendwie durchschlagenden Antagonisten-Sidekicks, sogar simple Wachmänner haben hier Charakterzüge.
Und dabei hätte der Film das gar nicht nötig, um erfolgreich zu sein, denn eigentlich weicht der nicht wirklich von der gängigen Blockbusterformel ab. Aber er füllt diese Formel eben mit so viel Abenteuer, Humor, Horror und Action aus, dass er einfach nur unheimlich viel Spaß macht.
Dazu trägt auch der fantastische Soundtrack bei, der einfach perfekt auf den Film passt.
Wenn ich etwas bemängeln wollte, dann ist es wenig überraschend das veraltete CGI. Teils sieht das noch gut aus, teils aber eben auch einfach nur schlecht. Zum Glück hat man den Streifen nicht komplett damit zugemüllt, sodass er auch heute noch wunderbar anschaubar ist und eine gute Zeit bereitet.

PIRATES OF THE CARIBBEAN: DEAD MAN’S CHEST

Die Piraten sind wieder auf großer Fahrt. Nachdem der erste Teil doch überraschend gut war und durchgehend für Spaß sorgte, sieht man hier schon die ersten Abnutzungserscheinungen. Oder besser gesagt, die Reihe geht hier bereits in die heute übliche Blockbusterrichtung, in der alles over the top sein muss. Immerhin hält sich der Streifen damit noch einigermaßen zurück und treibt das Ganze erst im dritten Teil komplett auf die Spitze. Teilweise wirkt die ganze Nummer zudem auch einfach albern und das nicht im positiven Sinne, wie es noch im Vorgänger der Fall war. Es ist eben von allem zu viel, aber doch noch so gerade im Rahmen, um nicht zu nerven.
Die Story wirkt unnötig verschwurbelt, aber immerhin hat man wieder für jeden der bekannten Charaktere etwas zu tun und es kommt auch niemand zu kurz. Allerdings ist eben alles auch nur der Aufbau für den nächsten Teil, was dann eben auch immer so eine Sache ist. Man kriegt kein richtiges Ende und so fällt es prinzipiell schwer, das alles zu bewerten, ohne den nächsten Teil miteinzubeziehen.
Insgesamt hat man aber wieder ein paar nette Ideen und Details eingebaut, die zum Teil frisch sind und zum Teil aus Monkey Island geklaut, was für einen Fan der Spiele doppelt lustig ist. Wurde Monkey Island von der Freizeitparkattraktion inspiriert, ist es eigentlich nur fair, wenn die Filme, die auf der Attraktion basieren, wiederum die Spiele zitieren, die von der Attraktion inspiriert wurden und so weiter.
In allen Belangen eine Ecke schwächer als der Vorgänger, aber immer noch eine spaßige Angelegenheit, was wohl auch daran liegt, dass die Charaktere noch nicht völlig nerven und ausgelutscht sind.

PIRATES OF THE CARIBBEAN: AT WORLD’S END

Die Piraten gehen baden. So lässt sich der „Abschluss“ der Trilogie wohl am besten zusammenfassen.
So gerne ich auch in diese Welt aus Säbelgerassel und Gruselementen eintauche, so wenig gibt mir das Ganze noch was in diesem Film. Und das nicht nur in der Retrospektive. Schon damals im Kino hat mich der Streifen alles andere als begeistert.
Das liegt vor allem daran, dass man hier einfach alles so extrem übertreibt, dass ich daran kaum noch Spaß haben kann. Das fängt mit Captain Jack Sparrow in dieser dämlichen Duplikaten-Hölle an und hört mit dem – nie enden wollenden – Showdown im Orkan auf.
Dazu wirft man hier zum eh schon recht großen Cast weitere Leute hinzu. Geoffrey Rush als Barbossa ist zwar durchaus gerne gesehen, aber seine Rolle wirkt hier auch reichlich überflüssig und nur als Vehikel, um Sparrow einen Grund zu geben, dass er beweisen will, dass er das längere Fernrohr hat. Oh, und natürlich, um eine Hochseehochzeit mitten in einer Orkanschlacht zu vollziehen. Das sorgt dann auch nicht mehr für Lacher, sondern eher Augenrollen. Zudem ist die eigentlich simple Handlung so verworren aufgebaut, dass ich irgendwann einfach den Überblick verloren habe, wer hier jetzt eigentlich gerade welchen Plan verfolgt und wer mit wem und gegen wen arbeitet und wer da wen gerade kontrolliert und warum eigentlich und überhaupt …
Das Finale der Trilogie ist viel zu vollgestopft mit Twists und Turns. Die Action ist viel zu drüber und der Humor will nicht so recht zünden. Die ein oder andere Szene ist nach wie vor ganz nett, aber insgesamt driftet das alles viel zu sehr in eigenartige Fantasygefilde mit umgedrehten Schiffen und 100-Meter-Voodoo-Frauen ab. Der Reihe hätte es eindeutig gut getan, wenn man da etwas bodenständiger geblieben wäre. Geisterpiraten und Fischmonster sollten doch eigentlich reichen. Nun, scheinbar nicht.

THE PIRATE MOVIE

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PIRATES OF THE CARIBBEAN: ON STRANGER TIDES

Die Reihe ist an diesem Punkt schon weit über ihren Zenit hinaus, aber trotzdem kann ich dem Streifen ein paar positive Aspekte abgewinnen. Das liegt vor allem daran, dass man den ganzen Over The Top Kram hier im Vergleich zu Teil 3 wieder etwas runtergeschraubt hat. Klar, man hat wieder übernatürlichen Krempel und Szenen, die jeglichen physikalischen Gesetzen strotzen. Aber eben alles etwas runtergedampft. Frei nach dem Motto „Weniger ist mehr“ hat mich der Film deshalb ein Stück mehr unterhalten.
Ansonsten übernimmt der Streifen aber quasi die Probleme und wartet mit einer recht langatmigen Story und laschem Humor auf, der nur noch selten zündet. Was vor allem fehlt, ist der Spaß auf hoher See. Der Großteil spielt sich im Dschungel ab. Da fehlt dann auch einfach das richtige Piratenfeeling, das in den Vorgängern zumindest immer aufkam.
Viel Neues gibt es sonst aber auch nicht zu sehen. Frische Ideen standen hier eindeutig nicht weit oben auf der Liste. Die Meerjungfrauen sind ganz nett, aber die halbgare Lovestory ist zäh wie Lebertran. Ian McShane und Penelope Cruz passen ins Setting und machen ihre Sache gut. Ansonsten wirkt aber alles recht abgenutzt. Wie die Reihe selbst eben auch. Was einfach schade ist, denn ehrlich gesagt, habe ich lieber solchen Abenteuerspaß als stumpfes Rumgeballer oder Gekloppe in den immer gleichen Settings. Man hat es nur natürlich auch hier geschafft, die Reihe recht schnell zu versenken. Dabei hätte die Welt noch Potenzial für einige spaßige Abenteuer.

PS: Am Ende sieht man wunderbar, warum moderne Blockbuster meist eine ganze Ecke schwächer sind, als die „Klassiker“, wenn es quasi die Indiana Jones Heilige Gral Szene in modern gibt. Also mit viel mehr Effekten und in beschissen.
PPS: Und natürlich teast man eine Fortsetzung an, weil man ja einfach nichts mehr einfach mal für sich stehen lassen kann heutzutage.

SHAMELESS – SEASON 9

Nicht so ganz passend zum Piratenmonat, aber immerhin hatte Carl in einer Folge ein Piratenkostüm an, also passt das schon. Ansonsten gab es wieder den üblichen Wahnsinn, durch den vor allem Frank stolpert, während der Rest der Familie mit ihren eigenen Problemen beschäftigt ist. Das Ende hatte tatsächlich einen sehr starken Touch von Serienfinale. Sollte die Serie also ohne die ausgestiegenen Figuren plötzlich kacke werden (was eigentlich nicht zu befürchten steht), könnte man für sich persönlich auch einfach hier den Stecker ziehen und hätte einen durchaus versöhnlichen Abschluss. Ich hingegen freue mich jetzt schon auf die nächsten Geschichten rund um die Familie Gallagher und die Nachbarschaft. Es ist einfach immer noch die beste Serie, die momentan zu finden ist.

PIRATES OF THE CARIBBEAN: DEAD MEN TELL NO TALES

Irgendwann während der Dreharbeiten zu Teil 4 fiel einem Mitglied der Filmcrew auf, dass man absolut keine neuen Ideen mehr hat. Also hatte er einen genialen Einfall: Einfach den ganzen alten Kram wieder aus der Versenkung holen. Also haben wir hier den nächsten Geisterpiraten (wohlgemerkt gut gespielt von Javier Bardem; die Villains und vor allem deren Darsteller waren wirklich nie das Problem der Reihe), dem man immerhin eine Hintergrundstory verpasst hat und der Captain Jack Sparrow ans Leder will und Zombiehaie, die in Superzeitlupe durch die Gegend fliegen. Und ja, das ist genau so schlecht, wie es sich anhört.
Aber irgendwie muss man sich ja immer wieder etwas aus den Fingern saugen, um noch einen unnötigen Film hinzuschludern, bei dem man besser nicht den großen Fehler macht, über Kontinuität und Logik innerhalb der Reihe nachzudenken, denn das führt unweigerlich zu Knoten im Hirn.
Nebenbei habe ich den Eindruck, dass das alles immer billiger aussieht. Hatte ich auch bei Teil 4 schon, der durch sein begrenztes Dschungelsetting schon so eine Art Direct-To-Video-Sequel-Vibe hatte. Hier sind es eher die Effekte, die auf mich nicht gerade auf dem Level der ersten Teile wirken. Das mag aber auch einfach an mir liegen. Effekte sind ja ohnehin nicht meine Stärke und ich finde fast alles zum Kotzen, das aus dem Computer kommt. Nun ja, und die Kostüme von Barbossas Crew sehen aus wie beim Karneval, aber lassen wir das. Viel schlimmer ist, dass man es tatsächlich irgendwie geschafft hat, selbst Barbossa langweilig zu machen.
Und damit ist dann auch wirklich der Punkt erreicht, wo ich nur noch aus vollster Überzeugung sagen kann: Es reicht jetzt wirklich. Lasst das Franchise wo es ist. Abgesoffen am Meeresgrund.

JOLLY ROGER: MASSACRE AT CUTTERS COVE

Filmschrottbeitrag folgt

CAPTAIN PHILLIPS

Moderne Piraten sind im Gegensatz zu den traditionellen Freibeutern der Meere ja irgendwie unspektakulär. Man könnte es natürlich Romantisierung nennen, aber Piraten mit Holzbeinen, Hakenhänden und Papageien haben in meinen Augen einfach mehr Stil als irgendwelche Typen auf Motorbooten, die mit den ursprünglichen Piraten nur noch die schlechten Zähne gemein haben. Aber das mal nur so am Rande, denn die Piraten in diesem Film wirken durchgehend wie absolut bedrohliche Typen, die selbst nicht so recht wissen, was sie als nächstes tun werden. Und eine Gruppe unberechenbarer Irrer ist wohl die größte Bedrohung, die einem begegnen kann. Vor allem mitten im Nirgendwo wie hier.
Im Mittelpunkt steht natürlich der titelgebende Captain Phillips, grandios gespielt von Tom Hanks, dem man die sich steigernde Anspannung und Panik durchgehend anmerkt und der ganz zum Schluss nochmal eine gehörige Portion darstellerische Glanzleistung oben drauf legt.
In der Mitte geht der Nummer leider etwas die Puste aus und insgesamt hätten 20-30 Minuten weniger dem Film vielleicht ganz gut getan. Aber das mag auch einfach an meiner völlig zerstörten Aufmerksamkeitsspanne liegen. Insgesamt macht der Film jedenfalls vieles richtig gut und wenn moderne Piraten schon nicht cool mit den Säbeln rasseln, dann sollen sie immerhin so wie hier dargestellt werden. Als verzweifelte Männer, die selbst nicht wissen, was sie tun.

WATERWORLD

Kultschrottbeitrag folgt

AGAINST ALL FLAGS – GEGEN ALLE FLAGGEN

Der Film beginnt damit, dass Errol Flynn eher gelangweilt wirkt, während ihn ein theatralisch rumhantierender Hansel auspeitscht. Man muss sich hier also ganz schnell klar machen, dass man heute anderes gewohnt ist. Grundsätzlich ist das aber natürlich kein Problem, wobei ich persönlich Filme aus dieser Zeit oft einfach zu „clean“ finde. Die Sets sind dermaßen sauber, dass sie aussehen, wie … nun … Sets.
Aber das ist ein subjektives Problem und irgendwie zeigt es ja auch schön den Ursprung der darstellerischen Kunst beim Theater auf, woran man sich damals natürlich noch mehr als heute orientiert hat.
Die Darsteller sind aber durchaus in ihrem Element hier und schwingen fröhlich die Säbel, wenn es die Szene verlangt. Wenn nicht, dümpelt die Geschichte so dahin. Die dreht sich um Undercover-Flynn, der beim Piratenkapitän Anthony Quinn anheuert und sich in die Piratenbraut Maureen O’Hara verliebt. So wie es klingt, läuft es auch ab. Nichts besonders Aufregendes, aber mit knapp 80 Minuten dann auch nicht zu lang. Gibt aber eindeutig bessere Vertreter des Genres aus der Zeit.

THE GOONIES

Ich werde nie verstehen, wie das Genre des Blagen-und-Jugendliche-die-völlig-einen-an-der-Waffel-haben-begeben-sich-auf-ein-gefährliches-Abenteuer-und-müssen-sich-gegen-Bösewichte-die-ebenfalls-komplett-einen-an-der-Waffel-haben-behaupten aussterben konnte. Vielleicht war die Bezeichnung einfach zu lang, um zu überdauern.
Wenn man es positiv sehen will, kann man zumindest sagen, dass uns dadurch weitere unfassbar beschissene Cyndi Lauper Songs erspart geblieben sind.

Wenn ich Filme wie diesen gucke, bin ich immer etwas traurig, dass es heute scheinbar niemand mehr gebacken kriegt, solche Filme zu machen. Ihr wisst schon, Filme, die durchgehend Spaß machen, ein wunderbares Abenteuergefühl vermitteln und dabei auch noch eine gewisse Düsternis mitbringen, weil sie wissen, dass man auch jüngeren Zuschauern mehr zutrauen kann als nur weichgespülten Kindergartenkram. Heute wäre der Film natürlich Ab 16, schon alleine, weil die Autoren jeden billigen „One Eyed Willy“-Gag mitnehmen würden, der ihnen einfällt. Also alle drei. Und mehr Humor würde es natürlich nicht geben, weil das den Horizont der Autoren übersteigen würde.
Genau wie die Charakterzeichnung. Die mag hier zwar auch nicht das Non plus ultra sein, aber es reichen für jede Figur nur wenige Sekunden zu Beginn, während die Antagonisten mal kurz auf der Flucht vor der Polizei vorbeifahren, um ihr etwas Profil zu geben. Innerhalb von 5 Minuten gelingt hier also das, was den meisten Filmen heute in über 2 Stunden nicht gelingt: Dem Zuschauer vermitteln, mit wem er es hier so zu tun hat. Einem Haufen Irren. Und das macht eine Menge Spaß.

PS: Ich werde nie verstehen, wie man aus dem grandiosen Duo „Chunk & Sloth“ nicht noch mindesten fünf Fortsetzungen machen konnte.

 

Den KRIEG DER EISPIRATEN hatte ich eigentlich auch noch geplant, aber leider ist meine DVD hinüber und lässt sich auf keinem Gerät mehr abspielen. Man kann halt nicht alles haben.

Die 5 schlimmsten Filmfortsetzungen

Diese Runde der 5 Besten – oder besser gesagt: 5 Schlechtesten – ist natürlich eine Steilvorlage für mich, denn was gibt es beschisseneres als Sequels? Ich werde versuchen, nicht nur Fortsetzungen von Franchises zu nennen, die man nach 20 Jahren aufgrund völliger Ideenlosigkeit immer wieder ausgräbt, aber ganz ignorieren kann ich sie nicht, schließlich ist einer davon mein absoluter Hassfilm und muss hier auf der 1 stehen. Gespannt, welcher das ist. Dann mal los:

DIE 5 SCHLIMMSTEN FILMFORTSETZUNGEN

Es ist ja so: Sequels zu ohnehin schon beschissenen Filmen sind natürlich ebenfalls beschissen, aber da erwartet man nichts anderes. Deshalb erwähne ich so Granaten wie TROLL 2 hier mal nur am Rande und konzentriere mich auf die Scheiße, an die ich sowas wie eine zumindest geringe Erwartung hatte. Was war ich naiv …

5 TRAIL OF THE PINK PANTHER – DER ROSAROTE PANTHER WIRD GEJAGT (1982)

Nachdem der großartige Peter Sellers fünfmal in die Rolle des trotteligen Inspector Clouseau geschlüpft war und damit eine Kultrolle schuf, starb er leider viel zu früh. Blake Edwards entschied sich dennoch, einen weiteren Film zu machen. Ob nun Hommage (offiziell) oder Geldmacherei (offensichtlich), das Ergebnis ist einfach nur eine reine Farce und wird weder Sellers noch der Reihe in irgendeiner Weise gerecht.

4 CHRISTMAS VACATION 2: COUSIN EDDIES ISLAND ADVENTURE (2003)

Okay, ich gebe zu, sonderlich hoch waren die Erwartungen hier nicht. Mehr so eine „Wie schlimm kann es schon sein“-Einstellung. Wie sich herausstellen sollte: sehr.

3 JURASSIC PARK III (2001)

Damals hatte ich noch Bock auf Fortsetzungen. Was war ich ein Idiot. Aber hey, es waren Dinosaurier, Teil 1 war der absolute Knaller und Teil 2 war auch noch irgendwie okay. Und ich hatte einfach Bock, nochmal in den Dinopark zu reisen. Gut, in den Park ging es nicht wirklich, aber das war noch das kleinste Problem. Saudumme Scheiße am Fließband mit nervigen Figuren, die mir nur auf den Sack gingen, einem lahmen Kackdino als Antagonist und Raptorengetröte. Was für eine Enttäuschung.

2 S. DARKO (2009)

Direct To Video Fortsetzungen sind natürlich aus Prinzip nicht der Wahnsinn. In diesem Fall allerdings dachte ich im Vorfeld doch, dass da nicht viel verkehrt laufen kann. Schließlich geht es bei Darko nicht um Getöse mit viel Budget und der Megaaction, sondern um Zeitreisen. Wie kann man das bitte verkacken. Nun … so …

1 INDEPENDENCE DAY: RESURGENCE – INDEPENDENCE DAY: WIEDERKEHR (2016)

Eigentlich habe ich von diesem Streifen nicht wirklich was erwartet. Er steht einfach nur stellvertretend für das unglaublich ideenlose, lahmarschige, unkreative, lustlose, belanglose, charakterlose, hingeschluderte Hollywoodmoviemaking derzeit. Ein Drehbuch, das in 5 Minuten beim Kacken verfasst wurde, ein Cast, der so gelangweilt ist, dass man befürchten muss, dass er die Alieninvasion einfach verschläft und Effekte, die selbst 1996 nur für Kopfschütteln gesorgt hätten. Aus jedem Negativ tropft hier die pure Lustlosigkeit und es ist klar, dass wirklich jeder, der hieran beteiligt war, nur wegen dem Geld da war. Ich hasse absolut alles und jeden daran und darin. Der Beitrag für den Filmschrottplatz ist überfällig.

HONOURABLE MENTIONS:

PIRATES OF THE CARIBBEAN: AT WORLDS END

A GOOD DAY TO DIE HARD

BLAIR WITCH

SMOKEY AND THE BANDIT 3

Fragen ohne Antwort #212

Diese Woche dreht sich bei Ginas FoA (ja, ich kürze das ab jetzt so ab, weil es einfacher ist) alles um Filme. Deshalb mache ich mal ganz spontan wieder mit und beantworte den Spaß. Vor allem auch, weil die Anzahl der Fragen mal recht übersichtlich bleibt und nicht schon ohne Beantwortung einen ganzen Blogpost füllen würde.

Wonach hast Du Dich als Kind immer gesehnt, durftest oder konntest es aber erst als Erwachsene(r)?

Okay, doch nicht alles mit Film, deshalb fällt mir zu der Frage auch nichts ein. Vielleicht Filme für Erwachsene gucken? Und nein, ich meine natürlich nicht die ganzen Metzelstreifen und Gruselschinken. Die habe ich schon immer geguckt. Ich meine natürlich Pornos …

Aus welchen Filmen hast Du Weisheiten für das Leben abgeleitet?

Natürlich aus den Monty Python Filmen. Seit denen weiß ich, dass selbst die süßesten Tiere zu großen Bestien werden können, wie schnell Schwalben fliegen und was der Sinn des Lebens ist. Mehr kann man jawohl kaum aus filmen lernen, oder?

Welche Filme haben Dich nachhaltig beeinflusst?

Wer den Filmschrottplatz regelmäßig besucht, wird wissen, dass ich vor allem den Output der 80er Jahre feiere und diese natürlich auch einen gewissen Einfluss auf mich haben und hatten. Das betrifft meinen Standpunkt zum Film aber auch zur Kreativität im Allgemeinen. Und ist auch der Grund, warum ich dem modernen Hollywood nicht eine Träne nachweinen würde, wenn es plötzlich von Froschmutanten ausgelöscht würde. ALL HAIL THE EIGHTIES!!!

Warum schaust Du Filme?

Um darüber abzukotzen wie scheiße sie sind natürlich. Und wie scheiße alle Beteiligten sind. Und wie scheiße Frauen sind. Und wie scheiße Schwarze sind. Und wie scheiße es generell ist, dass heute so wenige weiße Männer in weißen Unterhemden regelmäßig die Welt vor weißen Männern mit weißen Katzen retten. Das macht man doch heute so, oder?

Was muss ein Film haben, damit er eine gute Bewertung von Dir bekommt?

Weiße Männer in weißen Unterhemden, die die Welt vor weißen Männern mit weißen Katzen retten. Oder Froschmutanten.

Wie wichtig ist Filmmusik für Dich auf einer Skala von 1-10 und warum?

Ich mag einen guten Soundtrack wie jeder andere und gut platzierte Musik kann einen Film durchaus noch zusätzlich aufwerten. Ich habe aber auch nichts dagegen, wenn sich die Musik eher zurückhält und die Szenen für sich sprechen lässt. Was ich nebenbei ganz grauenhaft finde, ist die Verwurstung von tausend (Cover-)Popsongs in Filmen und Trailern. Eine weitere ganz grauenhafte Entwicklung, für die Hollywood von Froschmutanten überrannt gehört. Ich bevorzuge aber ohnehin einen Original Score, es sei denn, es handelt sich wirklich um einen Film, wo die moderne Popscheiße reinpasst, wie Teenkomödien und ähnlicher Kack, die sich dem grottigen Niveau der modernen Popsongs direkt anpassen. Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass die Musikbranche auch gerne von Froschmutanten abgefackelt werden darf?

Nach welchen Kriterien entscheidest Du, ob Du Dir einen Film ansiehst oder nicht?

Ob er existiert oder nicht. Gibt es den Film, gucke ich ihn vielleicht irgendwann an. Ich ziehe da keine Grenzen und gucke quasi alles. Ausnahmen: Anime und Bollywoodtanzgedöns. Ersteres, weil ich einfach mit ernsten oder dramatischen Themen in animierter Form nichts anfangen kann und zweiteres, weil Rumgetanze zu Kackmusik noch schlimmer ist, als beschissene Popsongs in Blockbustern, zu denen niemand tanzt.

Über welche Medien schaust Du Filme? Bluray/DVD, Kino, Streaming, TV? Welches Medium nutzt Du davon am häufigsten?

Wie vermutlich bekannt, bin ich so eine Art Sammler und kaufe noch immer DVDs und BluRays (wenn auch in letzter Zeit sehr wenig bis gar nichts, weil mein Budget es momentan nicht zulässt). Ich habe so knapp 1000 Scheiben hier rumstehen/rumliegen und bevorzuge es auch weiterhin, eine Scheibe in den Player zu schieben, anstatt auf Streaming zurückzugreifen. Das nutze ich eigentlich eher für Serien. Ins Kino gehe ich sehr selten, weil da nur Scheißfilme voller beschissener Popmusik laufen. Und TV schaue ich seit Ewigkeiten nicht mehr. Ich weiß wirklich nicht, was der letzte Film oder die letzte Serienfolge war, die ich ganz regulär im Fernsehen geguckt habe. Muss irgendeine Premiere eines Heinz Erhardt Films gewesen sein oder so.

Gab es schon einmal einen Film, bei dem Du Dir nach Betrachtung die Frage gestellt hast, ob die Macher des Filmes verrückt sind?

Solche Gedanken liegen mir fern. Ich denke mir eher hinterher: „Warum sind die Macher des Films eigentlich nicht verrückt genug, um daraus einen richtig geilen Film zu machen und mal ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen, anstatt die immer gleiche generische Scheiße erneut auf die Leinwand zu bringen?“ Es gab mal wunderbar verrückte Geister in der Filmbranche, aber die wurden leider entweder alle durchs Hollywoodsystem gespült und kamen als ideenlose Lahmärsche wieder raus oder sie wurden direkt durch ideenlose Lahmärsche ersetzt. Aber wenn die Froschmutanten Hollywood übernommen haben, dann wird es endlich wieder verrückte Filmemacher geben.

Kannst Du Dich an Deinen ersten Kinobesuch erinnern? Wenn ja, welcher Film war es und wie alt warst Du da?

IN EINEM LAND VOR UNSERER ZEIT. Guter Film. Vermutlich auch heute noch. Müsste ich mal wieder angucken. Damals war ich übrigens 6 Jahre alt. 30 Jahre her. Und wo sind wir hingekommen? Nichtmal Dinosaurierfilme kriegt Hollywood noch hin.

Wenn Du die finanziellen Mittel dafür hättest und sogar die passende Immobilie, würdest Du ein Kino eröffnen? Egal ob ja oder nein, warum?

Nur unter der Bedingung, dass ich wirklich so viel Geld hätte, dass Einnahmen und so keine Rolle spielen. Ich würde nämlich höchstens ein Kino eröffnen, in dem nur geiler Scheiß läuft, den ich selbst geil finde. Also nichts Aktuelles. Nur cooler 80er-Jahre-Overkill, den sich 3 Zuschauer antun würden. Aber es wäre ja auch nicht für die. Es wäre nur, damit ich die ganzen geile Filme im Kino gucken könnte.

Vielleicht kann ich mir diesen Traum erfüllen, wenn meine Froschmutanten Hollywood eingenommen haben. Und jetzt marschiert, meine Froschmutanten. Marschiert gen Westen. Marschiert. MUAHAHAHAHAHA! MUAHAHAHAHA! MUAHAHAHAHA! Quak, ihr Affen.

Monatsrückblick Januar 2018

Ich und Filme sind zwar nach wie vor Freunde, aber unsere Wege kreuzen sich in letzter Zeit eher selten. Ich habe einfach zu viel zu tun, um mich wirklich mal hinzusetzen und einen Film in vollen Zügen zu genießen. Alternativ weiche ich dann zumindest hin und wieder mal auf etwas aus, dass man auch mehr oder weniger nebenbei laufen lassen kann, ohne irgendwas zu verpassen. Diesen Monat kam dabei folgendes auf den Bildschirm:

THE NIGHT COMES FOR US

Für gewöhnlich passt die Story von Martial Arts Filmen locker auf einen Bierdeckel. Hier ist das anders. Ein Bierdeckel wäre viel zu groß. Die „Handlung“ dient schlicht dazu, innerhalb von Sekunden von einem Action-Set-Piece zum nächsten zu gelangen und so gibt es hier durchgehend Rumgeballer, Rumgekloppe und Rumgeschlachte. Das alles in einer Brutalität, die heutzutage ihresgleichen sucht.
Das ist nicht sonderlich spannend, weil einem absolut nichts an den Figuren (von Charakteren zu sprechen wäre schon übertrieben) liegt, die alle paar Minuten in den Mix geworfen werden. Aber nett anzuschauen ist es allemal. Mit 2 Stunden allerdings auch etwas lang geraten. So nach der Hälfte hatte ich mich dann an dem Gesplatter auch irgendwie satt gesehen. Im Finale haut man aber dann noch mal so richtig auf die Kacke und wenn man ein bisschen was mit strunzdoofer, aber guter Action, bei der der Hauptteil des Budgets fürs Kunstblut draufging, anfangen kann, macht man hier nichts verkehrt. Ich kann das zwar nur selten, aber manchmal macht sowas halt einfach Spaß.
Nebenbei wäre das Teil so niemals ungeschont durch die FSK gekommen. Zumindest ein Grund, Netflix mal etwas Positives abzugewinnen, denn denen scheint das scheißegal zu sein und sie haben diese Schlachtpatte einfach so rausgehauen.

SLAUGHTERHOUSE ROCK

Gibt es hier auf dem Filmschrottplatz.

SULLY

Wenn ein Film mit einer Traumsequenz beginnt, bin ich ja meist schon raus aus der Nummer. Das ist mittlerweile so eine ausgenudelte Sache, dass ich direkt das Interesse verliere. Wenn dann noch das ebenfalls komplett durchgelutschte Schema dazu kommt, den Film chronologisch wild durcheinander zu würfeln, habe ich erst recht keinen Bock mehr. Mal ehrlich: Die Chronologie von dem Streifen vermischt mit irgendwelchen Tagträumen ist die reinste Katastrophe. Okay, passt natürlich irgendwie zu einem Flugzeugabsturz, der ja auch eine Katastrophe ist. Aber selbst, wenn das eigene Leben bei so einem Absturz vor dem inneren Auge vorbei ziehen sollte, springt es vermutlich nicht so hin und her, wie dieser Film, mit seinen ständigen Sekunden-Szenen. Immerhin kann man der Geschichte trotzdem noch ganz gut folgen, auch wenn ich immer wieder das Gefühl hatte, dass man die ein oder andere Szene nur reingeschmissen hat, um ein bisschen Länge zu gewinnen.
Was der Film definitiv auf seiner Seite hat, sind die Darsteller. Hanks spielt mal wieder sehr überzeugend und Aaron Eckhardt macht seine Sache auch sehr gut. Beide tragen ihren Schnauzbart mit Stolz.

Insgesamt ganz nett, aber so richtig mitreißend war das jetzt alles nicht wirklich.

ORANGE IS THE NEW BLACK – SEASON 6

Angefangen habe ich die Staffel schon irgendwann im November, aber da ich nun mal kein Bingewatcher bin (was schon daran liegt, dass das Wort „binge“ einfach scheiße klingt ohne Ende), hat es bis zum Januar gedauert, mir alle 13 Folgen anzugucken. Nun, was soll ich sagen. Der Cast ist mittlerweile irgendwie viel zu groß und viel zu sehr verstreut, um wirklich alle gescheit unterzubringen. So hat die ein oder andere hier auch nur eine Alibi-Story, um mal hin und wieder aufzutauchen. Insgesamt mag ich die Serie immer noch, aber so langsam ist die Luft raus. Ich bin also nicht all zu traurig, dass man den Spaß mit der nächsten Staffel beendet, auch wenn das Staffelfinale wieder mal super war, mit seiner Mischung aus Wahnsinn, Überraschung, Spaß, Tragik und Hoffnung.

PASSENGERS

Gibt es hier auf dem Filmschrottplatz.

APOLLO 13 (REWATCH)

Ich finde die Raumfahrt ja nach wie vor einfach nur faszinierend. Ich meine, wenn man sich mal so anschaut, was da alles passieren muss, damit so eine Rakete überhaupt den Mond erreicht, mit dem ganzen Absprengen von Einzelteilen und der Berechnung und dem ganzen Quark, weiß ich schon, warum ich schreibe und das Rechnen anderen Leuten überlasse. Hier bekommt man einen wirklich interessanten Einblick in die ein oder andere Vorgehensweise „hinter den Kulissen“ und ich raffe absolut nichts davon. Das macht aber nichts.
Die Darsteller sind top, die Geschichte in all ihrer Wahrheit interessant und faszinierend und der Film zeigt auch interessante Vorgänge bei Notsituationen. Das alles zusammen ergibt einfach einen sehr unterhaltsamen Film, dem es letztlich aufgrund des Vorwissens, wie alles ausgeht, nur etwas an der nötigen Spannung mangelt. Die zieht der Film dann eher aus der „Wie zur Hölle wollen die aus der Scheiße wieder rauskommen?“-Situation. Aber man weiß eben, dass sie es schaffen. Wahre Geschichten haben nun mal diesen minimalen Nachteil und es braucht einfach richtige Könner, um das dann trotzdem spannend und unterhaltsam zu erzählen. Ron Howard und seine Crew sind da scheinbar in diesem Fall genau die richtigen Leute gewesen.

Eine Frage hat mich aber die ganze Zeit beschäftigt: Wenn Gary Sinise mit geflogen wäre und hätte dann wirklich im Weltraum die Masern gekriegt, wäre das nicht eine unfassbar großartige Möglichkeit gewesen, etwaige außerirdische Bedrohungen bereits im Vorfeld auszurotten, indem man die Masern einfach da oben verstreut? Das muss doch definitiv der Weg sein, sich zu schützen: Ein großes Masernfeld um die Erde herumziehen und schon kann uns keine Bedrohung von außen mehr was anhaben. Ich weiß, ich bin ein echtes Genie …

BLAIR WITCH (REWATCH)

Gibt es hier auf dem Filmschrottplatz

GODS OF EGYPT

Gibt es hier auf dem Filmschrottplatz

2020 TEXAS GLADIATORS

Gibt es hier auf dem Filmschrottplatz

BIRDMAN (OR THE UNEXPECTED VIRTUE OF IGNORANCE)

Ein durchdrehender Michael Keaton, ein wahnsinniger Edward Norton, eine rehabilitierende Emma Stone, jede Menge Getrommel, fantastische Kameraarbeit und ganz großes Theater. Das alles zusammengenommen ergibt Birdman. Und ich habe das Gefühl, nicht wirklich gerafft zu haben, was da eigentlich abgeht. Das spricht absolut für den Film. Den werde ich nicht zum letzten Mal gesehen haben.

Die 5 Besten Filme 2018

Bevor am Wochenende noch der jährliche Weihnachtsschrottfilm hier erscheint und der Filmschrottplatz anschließend in die Winterpause geht, wäre es ja eigentlich noch an der Zeit für den allseits beliebten Jahresrückblick. Allerdings habe ich in diesem Jahr filmisch nicht auf viel zurückzublicken. Das Filmegucken blieb aus Zeitgründen doch sehr stark auf der Strecke. Da nehme ich natürlich Goranas 5 Besten gerne mit, die mir dann doch die Möglichkeit geben, mal schnell zurückzublicken.

DIE 5 BESTEN FILM, DIE ICH IM JAHR 2018 GESEHEN HABE

Ich beschränke mich dabei auf Erstsichtungen, denn alles andere wäre ja langweilig. Und ich kann schon mal sagen, die Auswahl fiel leicht, denn viel mehr als diese 5 Erstsichtungen waren eigentlich nicht wirklich erwähnenswert. Zu dem Film poste ich dann auch immer den Text, den ich direkt nach dem Gucken dazu geschrieben habe. Also los:

5 ANNIHILATION – AUSLÖSCHUNG (2018)

Fühlen Sie sich doof? Merken Sie selbst, wie Ihr Intelligenzquotient ständig abnimmt? Gehen Sie etwa gerne ins Kino?
Dann haben Sie Glück. Denn da ist kein Platz mehr für Filme, die über simples BÄM-KRACH-POW hinausgehen. Kündigen Sie einfach ihren Netflix-Account und Sie werden davon verschont bleiben, über das Gesehene nachdenken zu müssen. Den Hollywood-Studios – allen voran Paramount – sei Dank, können Sie sich einfach im Kinosessel zurücklehnen, andere Leute mit Popcorn bewerfen, wie es von jemandem mit Ihrem Intellekt verlangt wird, und die dröhnenden Explosionen genießen.

Alle anderen hingegen gucken dann auch mal einen Film wie „Annihilation“. Dieser, vom Produzenten solcher filmischer Granaten wie „Geostorm“ und „Terminator: Genisys“ als zu intelligent fürs Kino eingestufte, Film, erfordert sicher etwas Aufmerksamkeit seitens des Zuschauers. Aber letztlich kann man der Sache ganz gut folgen, auch wenn ich auf das Hin- und Herspringen zwischen den Zeiten durchaus hätte verzichten können. Das liegt aber auch eher daran, dass ich persönlich kein großer Fan davon bin, wenn man immer wieder zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hin und her springt. Es ist aber nun auch nicht so, dass das für so große Verwirrung sorgt, dass man den Faden verliert. Die Darstellerleistungen sind durchgehend top und eigentlich zieht nur das CGI den Eindruck etwas runter, was bei mir aber nun mal in der Natur der Sache liegt.

Die große Frage hier ist aber eigentlich folgende: Was ist der „Shimmer“? Und darauf kann man nur antworten: „Shimmer Shimmer Ya, Shimmer Yam, Shimmer Yay“. Denn letztlich ist es keine Frage nach der richtigen Antwort, sondern eine Frage nach der eigenen Interpretation, was es mit allem auf sich hat. Und das ist doch der große Reiz an so einem Film. Man will nicht alles vorgekaut kriegen. Man will sich selbst Gedanken machen. Man will, dass einen so ein Film nachhaltig beschäftigt. Man will den Film mehrmals gucken, um neue Dinge zu entdecken.

Aber vielleicht bin ich da auch einfach eine Minderheit. Eine aussterbende Spezies von Menschen, die Filme nicht immer nur wegen dem Unterhaltungswert gucken, sondern auch gerne mal eine Erfahrung darüber hinaus erleben. Es ist nur traurig zu wissen, dass solche Filme in Zukunft wohl als „Direct-to-VoD“-Phänomen hingeschludert werden. Aber wie wir wissen, wiederholt sich Geschichte nun mal. „Video killed the Radiostar.“ Und „Hollywood kills the Cinemastar.“ Müssen wir nur noch abwarten, wer oder was dann letztlich Hollywood killt, damit wir mehr solcher Filme kriegen. Solange denke ich über den „Shimmer“ nach …

4 UNDER THE SHADOW (2016)

Wenn es sonst kaum noch jemand hinkriegt, dann muss eben der Iran um die Ecke kommen, um uns zu zeigen, dass man auch heute noch gute Horrorfilme machen kann. Und das funktioniert am besten, wenn man sich Zeit für die Figuren und die Geschichte lässt und den Horroraspekt eher zurückhaltend aber dafür um so eindringlicher präsentiert. Der Umstand, dass man sich hier einem Setting bedient, das für sich alleine schon der wahre Horror ist, rundet das Bild dann zusätzlich ab. Jeder westliche Horrorregisseur sollte sich den Film angucken, um zu verstehen, dass es nicht jede Menge Schockmomente und Rambazamba am Fließband benötigt, um dem Zuschauer ein Gefühl von Angst und Schrecken zu vermitteln. Denn eigentlich ist genau das Gegenteil der Fall, wie dieser Film beweist.

3 VIDEODROME (1983)

Hach, die 80er. Es ist doch einfach alles traumhaft. Man bekam schnell Brüste zu sehen, die Leute rauchten alle drei Packungen Kippen am Tag, Männer waren noch echte Männer, die nur vom Ficken halluzinierten und die Effekte waren einfach nur großartig. Cronenberg hat für seine Filme ja scheinbar ohnehin immer Spezialisten versammelt, die aus jedem praktischen Effekt noch den letzten Würgreiz herausholen. Alleine dafür lohnt sich der Streifen.
Aber auch die ständig mitschwingende Medienkritik und die Geschichte um einen angeblichen Snufffilm, der angeblich für eine Gehirnwäsche sorgt oder so, gibt genug her, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Cronenberg präsentiert das ganze als langsam steigenden Wahnsinn, bei dem weder der Protagonist noch der Zuschauer genau weiß, was eigentlich abgeht.
Alles in Allem also ein sehr guter Streifen. Cronenberg war in den 80ern einfach der Knaller, mit interessanten Geschichten und Effekten, wobei ja immer die Gefahr besteht in den ultimativen Trashbereich abzudriften. Aber Cronenberg ist eben ein echter Könner und deshalb kriegt man stattdessen einen starken Film.

2 BOHEMIAN RHAPSODY (2018)

Wenn man mit einem Grinsen und einer Ladung von Ohrwürmern im Kopf aus dem Kino kommt, weiß man, man war in einem Queen-Film.

Ausführlicher hier: Mal aktuell-Bohemian Rhapsody

1 CAPTAIN FANTASTIC (2016)

Aragorn, der alte Hippie, fährt mit seinen sechs Kindern im Bus durch die Walachei und das Ganze macht mehr Spaß, als es eigentlich dürfte.
Mortensen ist super hier und die Kids machen ihre Sache auch sehr gut. Zwischen Jagd und Aufklärungsgespräch wächst einem die Familie ziemlich schnell ans Herz. Dieses „gerade heraus die Welt erklären“ ist einfach unglaublich sympathisch. Ich finde ja ohnehin, dass man Kindern ruhig auch mal die Wahrheit über die Dinge sagen kann und nicht immer auf „alles ist toll“ machen sollte. Richtig gut wird das natürlich dann, wenn man Eltern dabei hat, die das nicht so sehen oder wenn man eine der besten Grabreden aller Zeiten hält. Die zweite Hälfte des Films steht also sehr stark unter dem Aspekt der gegensätzlichen Ansichten, dem Hinterfragen des eigenen Weltbilds und dem Kennenlernen einer neuen „Welt“. Und das macht so einen Film dann eben auch interessant … nein, menschlich.
Und als Bonus gibt es auch noch eine grandiose Version von „Sweet Child O‘ Mine“ obendrauf. Ein … nun ja, fantastischer Film.

HONORABLE MENTIONS: THE STING, THE MARTIAN

Die 5 Besten … Filme, um sich besser zu fühlen

Ich bin irgendwie gut drauf und deshalb wird das hier heute ungewöhnlich positiv. Aber KEINE PANIK. Die Hasstiraden werden natürlich nicht lange auf sich warten lassen hier auf dem Filmschrottplatz. Jetzt aber erst mal zu Goranas Aufruf zu den

5 BESTEN FILMEN, NACH DENEN ICH MICH IMMER BESSER FÜHLE

Ich gehe jetzt hier mal nicht rein von Filmen aus, die ich gucke, wenn ich krank bin, sondern eher, wenn ich etwas Aufbauarbeit brauche, weil ich einfach scheiße drauf bin. Also Filme, bei denen ich hinterher einfach aus den unterschiedlichsten Gründen wieder gut drauf bin.

5 RANDOM JACKIE CHAN/BUD SPENCER & TERENCE HILL MOVIE

Weil die Filme einfach eine gute Mischung aus Gekloppe und dämlicher Comedy sind. Bei Chan kommen noch die teils innovativen und wahnsinnigen Stunts dazu.

4 MURDER BY DEATH (EINE LEICHE ZUM DESSERT)

Weil Peter Sellers einfach der Knaller ist. Alternativ gehen auch die Pink Panther Filme.

3 INTO THE WILD

Weil ich während dem Film immer das Gefühl habe, die Welt erkunden zu müssen und am Ende merke, dass es doch ganz gut ist, dass ich zuhause geblieben bin.

2 JURASSIC PARK

Weil der Film zeigt, das Blockbuster mal nicht die reinste Scheiße waren, sondern einen guten Mix aus verschiedenen Genres mit Intensität, Action und Humor boten.

1 THE BIG LEBOWSKI

Weil es der lustigste Film ever ist. Der Film ist gleichzeitig so dermaßen bescheuert und bietet eine gute Story, sodass ich einfach selbst an meinem schlechtesten Tag nicht anders kann, als alles an diesem Film einfach nur zu lieben.

HONORABLE MENTIONS:

HELL COMES TO FROGTOWN, LETHAL WEAPON, , BLUES BROTHERS, GOONIES, THE LAST BOY SCOUT, BACK TO THE FUTURE, DIE HARD