Nachdem ich die liebe Franzi für den Liebsten Award nominiert habe, hat sie es sich nicht nehmen lassen, mir das Teil direkt wieder zurückzuwerfen. Nicht aus Ablehnung, sondern, wie ich vermute, aus gegenseitiger, ungesunder Faszination an der jeweils anderen Person. Oder weil wir einfach gerne das Quatschgeschreibsel des anderen lesen. Oder wasauchimmer.

Da ich ihr keinen Wunsch ausschlagen kann, werde ich selbstverständlich auch ihre 11 mühsam ausformulierten Fragen beantworten.
1. Welcher Film fängt deine Persönlichkeit am besten ein?
Und da kommt auch direkt eine verdammt harte Nuss auf mich zu. Ich entscheide mich für The Big Lebowski, einfach weil ich wie der Dude auch ein Typ bin, der sich lieber um seinen eigenen Kram kümmert, und dabei eine eher ruhige Verhaltensweise an den Tag lege. Soll heißen: ich bin in den meisten Momenten meines Lebens ein ziemlicher Rumgammler, dem alles so ein bisschen am Arsch vorbei geht, solange ich mich eben mit den Dingen beschäftigen kann, auf die ich gerade Bock habe. Das ist allerdings kein Bowling und auch keine White Russians. Eher bekloppten Quatsch schreiben und Eistee.
2. Hat dein Blog therapeutische Wirkungen auf dich?
Meine Herren, da hast du dir aber auch ein paar hochpsychologische Fragen ausgedacht. Ich würde mal sagen, dass ich zumindest eine gewisse innere Ruhe finde, während ich am Blog arbeite, oder generell beim Schreiben. Da ich aber sowieso kein hektischer Typ bin, wie ja die Antwort auf Frage 1 schon klargestellt hat, hält sich die Wirkung in Grenzen.
3. Welche Reaktionen auf Beiträge haben dich positiv überrascht?
Mal abgesehen von Spamnachrichten im Stile von: „Hey, toller Beitrag. Nach sowas habe ich lange gesucht. Was du jetzt noch brauchst ist unbedingt eine Brustvergrößerung.“ (Fragt nicht, ich kann es auch nicht erklären.) haben mich am ehesten die Reaktionen auf meine 5 Gründe-Posts überrascht, bei denen ich mich über CGI und 3D ausgekotzt habe und überrascht feststellen musste, dass ich mit miener Meinung nicht alleine da stehe. Das war insofern überraschend, dass ich eigentlich persönlich kaum jemanden kenne, den das so nervt, wie mich. Unter den Filmbloggern scheint es aber eine gängige Meinung zu sein. Freut mich.
4. Kannst du in der digitalen Landschaft mit negativer Resonanz umgehen?
ich wurde zwar bisher nicht wirklich mit negativer Resonanz konfrontiert, da ich das Gefühl habe, das zwischen den Bloggern eine ziemlich harmonische Atmosphäre herrscht, aber ich behaupte jetzt einfach mal, dass ich kein großes Problem damit hätte. Generell setzt man sich als kreatives Genie, als das ich mich selbstverständlich selbst bezeichne (aber auch nur ich, was ja für den Anfang reicht), ja auch Kritik aus und muss sich da schon irgendwie im Klaren darüber sein, dass man nicht nur mit Lob überschüttet wird. Solange Kritik konstruktiv ist, ist das ja auch sehr hilfreich. Wenn es natürlich auf „Ey, was ne Scheiße! Stirb du Hurensohn!“ hinausläuft, ist jede Diskussionsgrundlage von vornherein im Arsch. Damit kann ich aber auch umgehen indem ich sowas einfach ignoriere. Trolle soll amn schließlich nicht füttern und ich lasse das auch, weil mir Leute, die nur auf Aufmerksamkeit aus sind und sich in den Mittelpunkt drängen, tierisch auf den Sack gehen. Da kann ich dann zumindest Online drauf verzichten.
5. Für welche Band würdest du um die halbe Welt reisen, wenn sie 2015 ein Konzert spielen würden?
Das dürfte schwierig werden, denn als Old-School-Rock-Fan müssten da erst mal ein paar Leute wiederbelebt werden. Heutzutage gibt es wirklich keine Band, bei der ich sagen würde: „Die muss ich unbedingt mal live gesehen haben.“
Für einen Auftritt von Jimi Hendrix, The Doors oder allen voran Led Zeppelin in Urbesetzung würde ich allerdings einiges auf mich nehmen. Nur um dann wahrscheinlich festzustellen, dass ich mir den Eintritt nicht leisten kann. Ich würde wahrscheinlich einfach losfahren/fliegen/schwimmen und dann versuchen, mich irgendwie auf das Konzert zu schleichen, wie die Typen in Detroit Rock City.
6. Was war dein Lieblingswort 2014?
Scheiße. Einfach weil es generell das Scheißwort ist, das wohl am meisten in meinem Scheißsprachgebrauch auftaucht. Das wird sich auch in Scheiß 2015 nicht ändern. Ich weiß, die Scheißantwort ist Scheiße, aber eine bessere Scheißantwort auf diese Scheißfrage ist mir beschissenerweise einfach nicht eingefallen. Nur Spaß. Die Frage war natürlich nicht Scheiße.
7. Bist du Befürworter der These, dass Künstler (egal, ob Filmschaffende, Musiker, Maler etc.) nur etwas großartiges erschaffen können, wenn sie unglücklich sind? Warum?
Äh, nöö, eigentlich nicht. Ich glaube eher, dass Künstler etwas großes erschaffen können, wenn sie das Glück haben im richtigen Moment die richtige Idee zu haben. So wie ich mit diesem großartigen Blog. These widerlegt.
8. Welche Selbstmordmethode würdest du wählen?
Wenn ich wählen müsste, dann ganz unspektakulär, die Knarre an den Kopf. Da ich mir aber sowieso keine Waffe leisten kann, muss ich da etwas kreativ werden. Ich würde alle Scheißfilme, die ich auf DVD besitze im Garten aufhäufen, mit Benzin übergießen und anzünden. Anschließend mit einem beherzten Kopfsprung vom Balkon in dieses flammende Inferno der Zelluloidgrausamkeiten springen und in meinem Abschiedsbrief erwähnen, dass mich diese Filme in den totalen Wahnsinn getrieben haben und das niemals jemand diese Filme gucken soll, sondern lieber hier im Blog darüber lesen, damit mein kreatives Schaffen im Blog auf ewig weiterlebt.
Nebenbei bin ich allerdings absolut kein selbstdestruktiver Typ. Dafür nehme ich alles mit zu viel Humor. Um mich in den Selbstmord zu treiben, müsste da schon etwas wirklich schlimmes passieren, was mich völlig aus der Bahn wirft. Zum Beispiel, wenn Megan Fox einen Oscar gewinnt.
9. Welchen Genremix würdest du gerne mal auf der Leinwand sehen?
Mittlerweile wurde ja so ziemlich alles mal zusammengewürfelt, was sich irgendwie anbietet. Aber irgendwas mit Rittern und Aliens wäre mal ganz interessant. So eine Invasion der Erde, zu einer Zeit, wo keine Technik vorhanden war. Wobei das ja auch schon bei Cowboys & Aliens nicht so toll gewesen sein soll. Trotzdem irgendwas mit Rittern. Es gibt eindeutig zu wenig gute Ritterfilme. Vielleicht sollte man mal einen Ritterturnierfilm machen, namens Ritter Sport. HAHAHA! Nicht? Okay. Weiter.
10. Welche Musik empfindest du als zeitlos schön?
Siehe Frage 5. Es muss rocken. Rocken ist schön.
11. Glaubst du, dass man in der heutigen Zeit noch etwas wahrhaftig originelles kreieren kann?
Schwierige Sache. Wie oben schon mal angesprochen, ist es ja bei Filmen zum Beispiel so, dass alles schon mal da war und man nur noch Genres zusammenmixt. Das ist aber jetzt auch nix neues. In anderen Bereichen bin ich mir da nicht ganz so sicher. Zum Beispiel Kunst. Aber davon habe ich sowieso überhaupt keine Ahnung, deshalb ist für mich da eigentlich alles neu.
In der Fiktion, sei es jetzt Film oder Buch oder wasauchimmer, sieht es da eher schwarz aus, fürchte ich. Aber das soll uns ja nicht davon abhalten, trotzdem unseren Gedankenbrei auf Papier (oder digital) zu verewigen.
So, that’s all folks. ich verzichte nebenbei darauf jetzt wieder 11 neue Fragen aus meinen Gehirnwindungen zu schrauben (alleine, weil es bei den ersten 11 schon schwierig genug war) und 11 weitere Blogs zu nominieren. Schließlich habe ich das hier schon getan und ihr wisst ja sowieso: Ich find euch alle ganz superdupertoll. Wisst ihr doch, oder? Nicht? Scheiße.
Schrottgelaber