Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

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Monster Mai: Jurassic World 2

Beenden wir den MONSTER MAI mit einem Film, den ich jetzt lange genug vor mir hergeschoben habe. Es geht nicht direkt um Monster, sondern um ausgestorbene Tiere. Der Erstling ist einer der wohl besten Blockbuster aller Zeiten. Alles danach … nicht. Die Neuauflage des Ganzen war schon im Vorgänger eine einzige Qual für mich. Ich bin sicher, es wird nicht besser werden.

JURASSIC WORLD: FALLEN KINGDOM – DAS GEFALLENE KÖNIGREICH – USA – 2018 – 128 Min.

Regie führte hier nicht mehr Colin Trevorrow, sondern J.A. Baynoa, der zuvor mit A MONSTER CALLS wohl nen brauchbaren Streifen abgeliefert hat. Ansonsten hat er nicht viel erwähnenswertes auf dem Kerbholz. Da ist es natürlich gut, direkt so einen Bullshit wie den folgenden in der Filmographie stehen zu haben.
Trevorrow schrieb zusammen mit Derek Connelly wie schon beim Vorgänger wieder das Drehbuch. Kein gutes Zeichen.
Chris Pratt und Bryce Dallas Howard kehren in ihre Rollen als Owen und Claire zurück. BD Wong ist auch wieder dabei. James Cromwell gesellt sich dazu und Jeff Goldblum macht ja mittlerweile einfach bei jedem Scheiß mit, also konnte man auch ihn ranholen. Das alles wird nichts helfen, da bin ich absolut sicher.

Irgendein Unterwasserkugelding sucht nach irgendwas unter Wasser und findet ein riesiges Tor unter Wasser, durch dass es dann fährt, um unter Wasser weiter nach irgendwas zu suchen, was man nur unter Wasser suchen kann. Falls irgendwas in dem Waser wäre, wären sie übrigens schon tot, wie Käptn Ahab erklärt. Und da ist das Sekelett der Indominus Rex und sie sieht gar nicht so aus, als wäre sie von einem Riesenfisch gefressen worden. Aber suchen wir nicht nach Sinn und Logik hier unter Wasser. Da kann nichts gutes bei rumkommen.

Okay, ich gebe zu, der erste Auftrit des T-rex hier ist schon cool. Wie er da aus der Finsternis kommt und nur im Licht der Blitze gesehen werden kann. Danach kommt natürlich wieder der Riesenfisch und alles ist direkt wieder lahmer Scheiß wie immer.

Nun, zur Story hier: Auf der Jurassic Insel ist ein Vulkan erwacht, denn wie wir wissen, hat John Hammond keine Kosten gescheut. Außer, wenn es darum ging, irgendwas abzusichern. Zum Beispiel, ob da vielleicht ein Vulkan in den nächsten Jahren ausbrechen könnte. Jetzt ist die Frage: Lässt man die Dinos verrecken oder rettet man sie? Dr. Ian Malcolm ist … dafür. Für was, weiß ich noch nicht genau.

Claire leitet die Dino-Rettungs-Organisation und muss sich mit Politikern herumschlagen und braucht jemanden, der ihr hilft, die Dinos zu retten, denn die Regierung will die einfach im Lavastrom verenden lassen. Eli MIlls hat irgendwas zu melden, das mit Hammonds Vermächtnis zu tun hat und will die Dinos zu einer anderen Insel umsiedeln, wo sie frei leben können. Hammonds alter Freund Benjamin Lockwood finanziert die Rettung oder so. Ganz besonders muss scheinbar Raptor Blue gerettet werden und deshalb soll Claire Raptorenflüsterer Owen ins Team holen.

Der baut ein Haus am Arsch der Heide, nachdem er sich von Claire getrennt hat, weil die nicht mit ihm in einem Auto wohnen wollte. Oder andersrum. Who gives a fuck. Es ist alles dermaßen Blaupause, dass es schon fast wieder bunt ist. Owen hat übrigens keinen Bock zu helfen. Aber dann guckt er sich Videos von seinem Raptorenbabytraining an und will Blue doch retten.

Auftritt nerviges Blag. Die Enkelin von Lockwod erschreckt ständig die Haushälterin und passt somit perfekt in die lange Liste der nervigen Jurassic Blagen.

Au der Insel wartet bereits ein ganzes Aufgebot an Soldaten und anderen Vollidioten auf Claire, Owen und deren mitgebrachten Vollidioten. Ich halte mich hier nicht mit Namen auf, denn die verrecken größtenteils eh und ich bin zu faul um nachzugucken. Alle sehen nen Brontosaurus und es ist natürlich weit weniger episch als damals im ersten Teil. Aber sie versuchen es hier immerhin.

Ich muss an dieser Stelle kurz darauf hinweisen, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, wie zum Geier die die Dinos eigentlich fangen und von der Insel bringen wollen. Entweder wurde das nicht erklärt oder es ist so egal, dass es in nem Nebensatz untergebracht wurde.

Owen geht in den Busch, um Blue zu suchen. Vorher drückt er Claire noch nen dummen Spruch, weil die sich ja jetzt so richtig kacke finden. Owen will Blue zähmen, aber natürlich fangen die Soldaten an, rumzuballern, weil sie Soldaten sind. Blue und Owen werden betäubt und ich stelle hier mal nicht infrage, ob eine Betäubungsdosis für einen Dino für Owen nicht direkt tödlich wäre. Der wird von einem Triceratops wachgeschlabbert und die Lava rückt näher. Owen rettet sich, indem er sich hinter einen Baumstamm rollt.

Im Bunker muss Nerd Franklin mit einem Raptor um einen Stuhl kämpfen und es wird noch dämlicher werden, da bin ich absolut sicher. Der Vulkan gibt übrigens bereits alles. Die folgende Szene, in der Menschen und Dinos durcheinander vor einem Vulkanausbruch wegrennen ist mein persönlicher CGI-Hades. Jede einzelne Sekunde davon sieht unglaublich scheiße aus und die Szene ist zudem auch noch sterbenslanngweilig inszeniert. Beschissener wirds aber natürlich trotzdem, denn zwei Dinos kämpfen miteinander und der Sieger will Owen fressen, wird aber vom T-Rex kaputt gebissen und dann fliehen sie in einer dieser beknackten Rollkugeln und Owen muss hinterherlaufen. Die Kugel fällt von einer Klippe ins Wasser und Owen muss sie von außen öffnen, damit Claire und der Nerd rauskommen.

Überall fliegt Vulkangedöns durch die Gegend. Dinos werden aufs Schiff gebracht und Owen und Claire sind echt angepisst. Der Obersoldat sammelt Dinosaurierzähne und wird später von einem Stegosaurus aufgespießt werden. Es ist wirklich billigstes Foreshadowing hier.

Ich zähle nebenbei mittlerweile mindestens vier kopierte Szenen aus LOST WORLD. Ich lasse das mal als Homage durchgehen, aber reicht dann jetzt auch.

Wisst ihr, der Blick auf die Insel, während sie und die Dinos darauf vom Vulkan vernichtet werden, wäre ja ganz nett und mitreißend, wenn die Reihe nicht komplette Scheiße wäre, die nur von einem Actionsetpiece zum nächsten jagt.

Zwischendurch gibt es immerhin ein wenig lahme Story. Zum Beispiel, wenn Mills einem potenziellen Dino-Käufer erklärt, was die Zukunft bereit hält. Und zwar Dinosaurier als Waffen fürs Militär. Hatten wir das nicht schon im Vorgänger? Dafür brauchen sie Blue, denn die ist ja trainiert und hört auf den Menschen und aus ihrer DNA will man den Indoraptor kreieren. Hört doch mal auf mit dieser DNA-Mix-Waffen-Scheiße und denkt euch ne brauchbare Story aus. Ist doch wirklich nicht so schwer.

Es folgt eine der dämlichsten Szenen der Filmgeschichte, als Claire einen T-Rex besteigt. Ich will nicht weiter darauf eingehen. Es ist alles dermaßen behämmert und sinnlos, dass jedes Wort zu viel wäre. Sie brauchen nebenbei Blut vom T-Rex für einen Bluttransfusion für Blue. Fragt nicht, nehmt es einfach so hin. Mache ich auch immer.

Wie ist das eigentlich mit der Bewegungssensibilität beim T-Rex? Ist das hier noch aktuell oder hat man das auch verworfen, weil es das Tier zu interessant gemacht hat? Dem T-rex scheint nämlich scheißegal zu sein, ob sich was bewegt oder nicht, er schnappt einfach zu.

Das Blag erkundet das Anwesen und findet heraus, dass Mills böses vorhat. Opa will davon nix hören, also muss das Jurassic Blag selbst handeln und guckt sich ein Video von Owen an, der Blue trainiert. Ganz ehrlich, die Beziehung zwischen Owen und Blue ist am Ende das einzig einigermaßen interessante in dem ganzen Käse. Und selbst das ist eher … geht so.

Dr. Wu steckt natürlich auch wieder mit drin und es ist alles dermaßen forciert und langweilig. Lockwood ist nicht erfreut und stellt Mills zur Rede. Der bringt ihn dafür natürlich um die Ecke.

Letztlich landen also alle in der Villa mit dem Untergrundlabor voller Dinosaurier. Ist das nicht die Story von dem Spiel DINO CRISIS? Am Abend steht die große Auktion an und das Blag findet ihren toten Opa.

Owen pfeift so lange, bis ein Dino durch die Wand bricht. Jemand aus Indonesien kauft den ersten Dino. Owen und Claire treffen das Blag.

Der Indoraptor wird vorgeführt und … es ist mir scheißegal, was das Vieh kann, denn es ist völliger Schwachsinn. Russland kauft ihn natürlich. Owen rüttelt die Party ein wenig auf, indem er mit dem freigelassenen Dino durch die Bonzenärsche hüpft und ein paar Knochen bricht.

Ich gebe zu: Ich habe mich geirrt. Der Obersoldat wird nicht von einem Stegosaurus aufgespießt. Da wusste ich aber auch noch nicht, dass der Charakter ein kompletter Volltrottel ist. Ich hätte es besser wissen müssen. Er betäubt den Indoraptor und will ihm einen Zahn ziehen, aber der wird natürlich wach und beißt ihm den Arm ab. Und jetzt ist Indo frei.

Das Blag ist übrigens nicht Lockwoods Enkelin, sondern ein Klon oder so und ich habe die Schnauze einfach gestrichen voll von dieser lahmen, einfallslosen, völlig hingerotzten Scheiße ohne jeglichen Unterhaltungsfaktor. Aber hey, es geht immer noch schlimmer und ein Raptor flieht in bester Actionfilmmanier vor einer Explosion. Es ist alles einfach nur fürchterlich.

Irgendwo strömt Gas aus und bald wird alles explodieren. Einfallsreich. Owen schleicht durchs Raptorenmuseum. Nett gemacht, verkommt aber natürlich im Actionschwachsinn, weil hier unter keinen Umständen sowas wie Atmosphäre über längeren Zeitraum bestehen bleiben darf. Nebenbein erinnert das alles stark an die Küchenszene aus dem einzig guten Film der Reihe. Oh, und Owen und Claire knutschen. Ich hab die Schnauze voll.

Indoraptor steht auf dem Dach der Villa und brüllt, weil die Macher dachten, dass es ein cooler Shot ist. Mehr steckt hier eigentlich hinter gar nichts. Alles ist gewollt zusammengefrickelt.

Das Blag versteckt sich im bett. Indo kommt vorbei und will sie frassen, aber Owen ballert rum. Das reicht aber nicht und Indo will Owen fressen, aber da ist plötzlich Blue und kämpft mit Indo. Ach, fickt euch doch, mit eurem immer gleichen Scheiß, Hollywood. Indo und Blue stürzen ins Museum und natürlich wird Indo auf einem Skelett aufgespießt und Blue ist mal wieder der Held. Was für ein unglaublicher Schwachsinn.

Ach so, das Gas strömt auch noch aus, deshalb müssen sie alle Dinos freilassen, damit sie nicht verrecken.

Ach so, Mills lebt ja noch. Er wird vom T-Rex wegschnabuliert. Meine Fresse, ist mir das alles scheißegal, was hier passiert. Das muss man erst mal hinkriegen. Die Reihe ist sowas von tot, dass sie schon in Bernstein eingeschlossen ist.

Owen und Blue bandeln zum Schluss nochmal schnell ein wenig an und dann verschwindet Blue im Wald.

Ian Malcolm quatscht immer noch rum und im Prinzip teast er Teil 3 an, der eigentlich Teil 6 ist und somit der vierte Teil der Reihe sein wird, der komplette Scheiße ist. Und er schließt mit den Worten: „Welcome to Jurassic World“, weil die Macher dachten, dass das zum Schluss cool klingt. Ich gehe mich selbst an Dinosaurier verfüttern, damit ich nicht noch mehr von dieser gequirlten Scheiße ertragen muss …

MONSTER MAI: MEG

Eines der beliebtesten Genres hier auf dem Filmschrottplatz ist der Monsterfilm. Nun, „beliebt“ ist der falsche Ausdruck. Und strenggenommen ist „Monster-Film“ kein Genre. Ihr wisst schon, wie ich das meine. Monster bringen immer guten Schrott hervor. Und deshalb läuten wir hier und jetzt den MONSTER MAI ein. Jede Menge Monstermutationen (und nein, es werden nicht nur Riesenhaie sein, auch wenn die aus irgendeinem Grund nach wie vor jeden Tag nen neuen Scheißfilm kriegen) und hirnlose Charaktere (und nein, es werden nicht nur muskelbepackte Actionstars sein; auch leichtbekleidete Weiber mit dicken Tüten) erwarten uns. Jede Menge Stars geben sich die Klinke in die Hand (weil aus irgendeinem Grund selbst die größten Hollywoodstars sich nicht zu doof sind, in der hinterletzten Scheiße mitzuwirken, wenn die Gage stimmt). Zu Beginn gibt es nicht Meg White. Nicht Meg Ryan. Nicht MegGyver. Einfach nur:

MEG – USA – China – 2018 – 113 Min.

Regisseur Jon Turteltaub kennen manche hier vielleicht von COOL RUNNINGS oder den NATIONAL TREASURE Filmen, die ich persönlich ja ganz gerne mochte. Er ist also durchaus in der Lage, leichtfüßigen Spaß zu inszenieren. Warum er dann einen Monsterhaifilm macht, weiß niemand.
Das Drehbuch-Dreieregespann aus Dean Georgaris, Jon Hoeber und Erich Hoeber haben zuvor schon in Einzelarbeit Verbrechen wie BATTLESHIP oder TOMB RAIDER 2 verfasst. Gute Aussichten also.
Muss ich zum Cast wirklich viel sagen? Jason Statham kennen wir wohl alle. Bekannt geworden durch die Gangsterfilme des Guy Ritchie, drehte er anschließend nur noch hirnbefreiten Mumpitz. Quasi wie Ritchie selbst. Eigentlich komisch, dass die nicht ständig zusammenarbeiten. Rainn Wilson wurde durch die US-Version von THE OFFICE bekannt. Cliff Curtis spielt in jedem Scheiß mit und hat in Zukunft nur noch AVATAR-Sequels auf der Agenda. Und Bingbing Li … ist Chinesin.

Der Film ist lang aber ich glaube, der Text wird kurz. Schließlich gibt es hier vermutlich nicht viel zu schreiben außer „Statham tut irgendwas cooles“. Zum Beispiel latscht er cool in einem U-Boot oder so rum und bombt eine Unterwasserstation weg, weil sonst alle sterben müssen. Er ist also nicht nur cool, sondern weiß auch irgendwas. Und diese Last wird ihm natürlich schwer zu schaffen machen im Verlauf des Films … sollte man annehmen, aber wir reden hier von einem Film mit Statham und einem Riesenhai, also wohl eher nicht.

Wisst ihr, was schon 1954 nicht mehr lustig war? Typen, die glauben, eine Sprache sprechen zu können, aber nur Mumpitz von sich geben, der dem Zuschauer als Untertitel präsentiert wird. Hier ist dafür Rainn Wilson alias Morris zuständig und ich hoffe, er wird zuerst gefressen. Er besichtigt nebenbei ein Unterwasserlabor der Quoten-Chinesen, die dort … forschen, wie es nur Chinesen können oder so.

Die Crew des Erforschungs-U-Boots besteht aus einer Tierschützerin, die zuhause Torpedos baut und zwei notgeilen Vollidioten. Es ist wirklich bemerkenswert, mit welcher Leichtigkeit diese Filme es immer schaffen, dass man jedem einfach nur einen grausamen Tod wünscht. Eine Durchfahrt des CGI-U-Boots durch CGI-erstellte Korallenriffe eröffnet uns, dass man ein eigenes Öko-System erschaffen hat, in dem alle Meeresbewohner sich wohlfühlen werden. Auch Riesenhaie, die U-Boote voller Trottel angreifen. Nur Jason Statham kann helfen, denn er hat das schon mal gemacht. Also nicht einen Riesenhai bekämpft, sondern Leute aus tiefer, nun, Tiefe gerettet.

Oh, die Chinesin durfte zwei Worte sagen. Aber natürlich keine Wichtigen.

Statham hängt irgendwo in China rum und hat ein kleines Fischerboot zusammen mit seinem Kumpel Chinamann. Und er wird sich unter keinen Umständen überreden lassen, wieder zu tauchen. Nicht für Geld, nicht für sein Gewissen, für nichts. Oh, er kennt die U-Boot-Kapitänin Lori. Na dann, Abfahrt.

Lori hat übrigens nen Schraubenzieher im Bauch stecken. Die Zeit wird also knapp.

Die Chinesin will persönlich zur Rettung eilen. Sie hat übrigens ne Tochter, nur damit ihr nicht denkt, sie wäre völlig eindimensional. Nein, sie liebt das Wasser UND ihre Tochter. Das sind strenggenommen schon zwei Dimensionen. Doctor Whatshisname hat die auch, denn er ist Arzt UND hasst Statham, weil er dabei war, als der die Station weggebombt hat.

Man darf ja auch mal loben: Der Film macht eine Sache richtig, denn bisher hat er den Hai noch nicht mal ansatzweise gezeigt. Immerhin hat man also den Vorteil der unsichtbaren Gefahr verstanden. Und diese Gefahr ist gar kein Hai, sondern ein riesiger Oktopode, der das Boot der Chinesin zerquetschen will. Aber da kommt der Riesenhai und killt den Oktopoden und schon ist alles an aufgebauter Spannung dahin.

Der chinesiche Trottel opfert sich, damit Statham den amerikanischen Trottel und Lori retten kann. Alle tun so, als wären sie traurig, aber das schauspielerische Talent lässt das einfach nicht zu, also weiter im Plot, wenn man das so nennen will. Doktor Sorryman entschuldigt sich bei Statham, die Chinesin darf Statham nur mit Handtuch bekleidet begaffen und ich werde das Gefühl nicht los, dass Charaktere hier wirklich deplatziert sind. Zwei Stunden lan einem Hai beim Kauen zuzuschauen, wäre spannender.

Ganz schlimm ist die chinesische Tochter, deren Spiel an die Monotonität aufziehbarer Puppen erinnert. Dass sie gerade alleine durch einen Gang tapert, der komplett von Wasser umgeben ist, gibt mir die Hoffnung, dass ich sie gleich nicht mehr ertragen muss. Ja, richtig: ich will, dass das Kind stirbt. deal with it. Ihre seltsame ferngesteuerte Blitzkugel wird ihr sicher nicht helfen. Die Chinesin nennt sie nebenbei „Meine Tochter!“ und nicht etwa bei ihrem Namen, als sie gemeinsam mit Statham zur Rettung eilt. Der Hai hat sich aber bereits verzogen und nur Bissspuren in der Scheibe hinterlassen. Ja, Bissspuren im Glas. Schon abgefahren, was so eine Unterwasserstation für verformbares Panzerglas hat. Vor den Augen aller frisst Meg ne Robbe und CGI ist mitnichten der Freund des Filmgeschäfts.

Blahblah, Actingversuche scheitern überall, Meg bricht aus und muss verfolgt werden. Wilson schlägt vor, ihn mit einem Sender auszustatten, damit er besser verfolgt werden kann. Dafür muss Statham schwimmen gehen. Fragt nicht, ich weiß auch nicht warum. Jedenfalls ballert er ihm mit einer Harpune den Sender an die Flosse. Meg ist sauer und Statham muss per Rettungsseil hinterm Boot herdriften, um dem Hai zu entkommen. Übrigens alles dermaßen langweilig inszeniert, dass man sich wirklich fragen muss, ob hier schon mal jemand einen Haifilm gesehen hat. Selbst in den billigsten Exemplaren ist das alles aufregender.

Die Chinesin muss ins Wasser. Fragt nicht, ich weiß auch nicht warum. Immerhin ist sie im Käfig. Als ob der was gegen den Riesenhai nützen würde. Tut er natürlich nicht wirklich und Meg zieht mit dem Käfig im Maul das ganze Boot hinter sich her. Weil der Hai den Käfig schlucken will, muss Statham die Chinesin retten. Denn wie uns jede Geschichte seit der Megalodonzeit gelehrt hat, können Frauen nix und müssen immer von einem Actionhelden gerettet werden. Der Hai will Statham fressen, aber er hat sich zufällig im Kabe verheddert und kommt so einen Zentimeter vor ihm zum Stehen. Hui, was ein Glück für Jason den Argonauten.

Die letzten Minuten boten also veraltete Rollenklischees und Zufälle, die nicht in der Hand der Helden lagen. Kurz: schlechtes Writing an allen Ecken und Enden. Und es hört nicht auf, denn sie haben den Riesenhai gefangen und die Freude ist groß, aber natürlich ist es nicht DER Riesenhai, sondern ein kleiner Riesenhai, der jetzt vom Riesenriesenhai gefressen wird, was gleichzeitig das Boot versenkt. Die größte Enttäsuchung ist ehrlich gesagt, dass bisher niemand ein „größeres Boot“ verlangt hat.

Der Quotenschwarze dreht durch und ich muss mal wieder daran denken, wie unterhaltsam LL Cool J mit seinem Papagei war und dass ich immer noch gerne eine Serie hätte, in der LL und sein Papagei Mutationen jagen. Der Schwarze hier hingegen kann weg. Ja, richtig: ich will, dass der Schwarze stirbt. Deal with it. Stattdessen stirbt erstmal Papa China und die Chinesin ist ganz traurig, was bedeutet, dass sie sich in den muskulösen Armen des Jason trösten muss.

Wilson guckt zu, wie der Riesenriesenhai mit Wasserminen weggebombt wird. Nach einer weiteren Bombardierung ist er zufrieden und guckt sich die Überreste aus der Nähe an. Und stellt fest, dass es ein Wal war, den die Trottel weggebombt haben. Alle außer Jason sind also unfähige Idioten. Tolle Sache. Wilson wird übrigens zusammen mit dem Wal weggesnackt. Ein unfähiger Idiot weniger.

Es geht über zum großen Finale am Strand In China, wo zuerst mal ein Hund weggefrühstückt wird. Und ein dickes, nerviges Kind schwimmen geht. Und das Unterwasser-CGI direkt aus der Hölle kommt.

Statham und die Chinesin tauchen in irgendwelchen Unterwassergleitern ab und locken den Hai in eine Falle. Also Statham lockt, weil er so wagemutig ist und die Chinesin ballert ne Rakete auf den Hai. Eine reicht natürlich nicht und Statham muss den Hai weglocken, weil oben zwei Helikopter selten dämlich abstürzen und alle absaufen. Es ist wirklich alles unbeschreiblich dämlich. Kannste dir nicht ausdenken. Außer, man ist ein Nulpenautor ohne eigene Ideen.

Jason muss dann natürlich den Hai surfen, weil der seinen Gleiter frisst und schiebt ihm eine Harpune in die Kiemen, damit Meg von normalen Haien gefressen wird. Oh mein Gott, der Hund lebt!!! Jetzt wird doch noch alles gut. Das Blag und der Schwarze haben leider überlebt. Aber irgendwo in den Tiefen der See lauert bestimmt ein noch riesigerer Riesenhai. Ich gehe den anlocken, damit er mich von den ganzen Nulpen befreit …

Die 5 Besten Filme 2018

Bevor am Wochenende noch der jährliche Weihnachtsschrottfilm hier erscheint und der Filmschrottplatz anschließend in die Winterpause geht, wäre es ja eigentlich noch an der Zeit für den allseits beliebten Jahresrückblick. Allerdings habe ich in diesem Jahr filmisch nicht auf viel zurückzublicken. Das Filmegucken blieb aus Zeitgründen doch sehr stark auf der Strecke. Da nehme ich natürlich Goranas 5 Besten gerne mit, die mir dann doch die Möglichkeit geben, mal schnell zurückzublicken.

DIE 5 BESTEN FILM, DIE ICH IM JAHR 2018 GESEHEN HABE

Ich beschränke mich dabei auf Erstsichtungen, denn alles andere wäre ja langweilig. Und ich kann schon mal sagen, die Auswahl fiel leicht, denn viel mehr als diese 5 Erstsichtungen waren eigentlich nicht wirklich erwähnenswert. Zu dem Film poste ich dann auch immer den Text, den ich direkt nach dem Gucken dazu geschrieben habe. Also los:

5 ANNIHILATION – AUSLÖSCHUNG (2018)

Fühlen Sie sich doof? Merken Sie selbst, wie Ihr Intelligenzquotient ständig abnimmt? Gehen Sie etwa gerne ins Kino?
Dann haben Sie Glück. Denn da ist kein Platz mehr für Filme, die über simples BÄM-KRACH-POW hinausgehen. Kündigen Sie einfach ihren Netflix-Account und Sie werden davon verschont bleiben, über das Gesehene nachdenken zu müssen. Den Hollywood-Studios – allen voran Paramount – sei Dank, können Sie sich einfach im Kinosessel zurücklehnen, andere Leute mit Popcorn bewerfen, wie es von jemandem mit Ihrem Intellekt verlangt wird, und die dröhnenden Explosionen genießen.

Alle anderen hingegen gucken dann auch mal einen Film wie „Annihilation“. Dieser, vom Produzenten solcher filmischer Granaten wie „Geostorm“ und „Terminator: Genisys“ als zu intelligent fürs Kino eingestufte, Film, erfordert sicher etwas Aufmerksamkeit seitens des Zuschauers. Aber letztlich kann man der Sache ganz gut folgen, auch wenn ich auf das Hin- und Herspringen zwischen den Zeiten durchaus hätte verzichten können. Das liegt aber auch eher daran, dass ich persönlich kein großer Fan davon bin, wenn man immer wieder zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hin und her springt. Es ist aber nun auch nicht so, dass das für so große Verwirrung sorgt, dass man den Faden verliert. Die Darstellerleistungen sind durchgehend top und eigentlich zieht nur das CGI den Eindruck etwas runter, was bei mir aber nun mal in der Natur der Sache liegt.

Die große Frage hier ist aber eigentlich folgende: Was ist der „Shimmer“? Und darauf kann man nur antworten: „Shimmer Shimmer Ya, Shimmer Yam, Shimmer Yay“. Denn letztlich ist es keine Frage nach der richtigen Antwort, sondern eine Frage nach der eigenen Interpretation, was es mit allem auf sich hat. Und das ist doch der große Reiz an so einem Film. Man will nicht alles vorgekaut kriegen. Man will sich selbst Gedanken machen. Man will, dass einen so ein Film nachhaltig beschäftigt. Man will den Film mehrmals gucken, um neue Dinge zu entdecken.

Aber vielleicht bin ich da auch einfach eine Minderheit. Eine aussterbende Spezies von Menschen, die Filme nicht immer nur wegen dem Unterhaltungswert gucken, sondern auch gerne mal eine Erfahrung darüber hinaus erleben. Es ist nur traurig zu wissen, dass solche Filme in Zukunft wohl als „Direct-to-VoD“-Phänomen hingeschludert werden. Aber wie wir wissen, wiederholt sich Geschichte nun mal. „Video killed the Radiostar.“ Und „Hollywood kills the Cinemastar.“ Müssen wir nur noch abwarten, wer oder was dann letztlich Hollywood killt, damit wir mehr solcher Filme kriegen. Solange denke ich über den „Shimmer“ nach …

4 UNDER THE SHADOW (2016)

Wenn es sonst kaum noch jemand hinkriegt, dann muss eben der Iran um die Ecke kommen, um uns zu zeigen, dass man auch heute noch gute Horrorfilme machen kann. Und das funktioniert am besten, wenn man sich Zeit für die Figuren und die Geschichte lässt und den Horroraspekt eher zurückhaltend aber dafür um so eindringlicher präsentiert. Der Umstand, dass man sich hier einem Setting bedient, das für sich alleine schon der wahre Horror ist, rundet das Bild dann zusätzlich ab. Jeder westliche Horrorregisseur sollte sich den Film angucken, um zu verstehen, dass es nicht jede Menge Schockmomente und Rambazamba am Fließband benötigt, um dem Zuschauer ein Gefühl von Angst und Schrecken zu vermitteln. Denn eigentlich ist genau das Gegenteil der Fall, wie dieser Film beweist.

3 VIDEODROME (1983)

Hach, die 80er. Es ist doch einfach alles traumhaft. Man bekam schnell Brüste zu sehen, die Leute rauchten alle drei Packungen Kippen am Tag, Männer waren noch echte Männer, die nur vom Ficken halluzinierten und die Effekte waren einfach nur großartig. Cronenberg hat für seine Filme ja scheinbar ohnehin immer Spezialisten versammelt, die aus jedem praktischen Effekt noch den letzten Würgreiz herausholen. Alleine dafür lohnt sich der Streifen.
Aber auch die ständig mitschwingende Medienkritik und die Geschichte um einen angeblichen Snufffilm, der angeblich für eine Gehirnwäsche sorgt oder so, gibt genug her, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Cronenberg präsentiert das ganze als langsam steigenden Wahnsinn, bei dem weder der Protagonist noch der Zuschauer genau weiß, was eigentlich abgeht.
Alles in Allem also ein sehr guter Streifen. Cronenberg war in den 80ern einfach der Knaller, mit interessanten Geschichten und Effekten, wobei ja immer die Gefahr besteht in den ultimativen Trashbereich abzudriften. Aber Cronenberg ist eben ein echter Könner und deshalb kriegt man stattdessen einen starken Film.

2 BOHEMIAN RHAPSODY (2018)

Wenn man mit einem Grinsen und einer Ladung von Ohrwürmern im Kopf aus dem Kino kommt, weiß man, man war in einem Queen-Film.

Ausführlicher hier: Mal aktuell-Bohemian Rhapsody

1 CAPTAIN FANTASTIC (2016)

Aragorn, der alte Hippie, fährt mit seinen sechs Kindern im Bus durch die Walachei und das Ganze macht mehr Spaß, als es eigentlich dürfte.
Mortensen ist super hier und die Kids machen ihre Sache auch sehr gut. Zwischen Jagd und Aufklärungsgespräch wächst einem die Familie ziemlich schnell ans Herz. Dieses „gerade heraus die Welt erklären“ ist einfach unglaublich sympathisch. Ich finde ja ohnehin, dass man Kindern ruhig auch mal die Wahrheit über die Dinge sagen kann und nicht immer auf „alles ist toll“ machen sollte. Richtig gut wird das natürlich dann, wenn man Eltern dabei hat, die das nicht so sehen oder wenn man eine der besten Grabreden aller Zeiten hält. Die zweite Hälfte des Films steht also sehr stark unter dem Aspekt der gegensätzlichen Ansichten, dem Hinterfragen des eigenen Weltbilds und dem Kennenlernen einer neuen „Welt“. Und das macht so einen Film dann eben auch interessant … nein, menschlich.
Und als Bonus gibt es auch noch eine grandiose Version von „Sweet Child O‘ Mine“ obendrauf. Ein … nun ja, fantastischer Film.

HONORABLE MENTIONS: THE STING, THE MARTIAN

Media Monday #340

Wisst ihr, was das gute daran ist, wenn der erste Januar auf einen Montag fällt? Man muss sich nicht selbst einen halbgaren Neujahrsblogpost aus den Fingern saugen, in dem sowieso jedes Jahr das gleiche Gelaber steht. Nein, man kann die Arbeit einfach Wulf überlassen und dann im Media Monday einfach nur noch die Lücken füllen.

1. 2018 wird mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit genau die gleiche Scheiße wie jedes andere Jahr auch. Deshalb geht mir der Jahreswechsel auch jährlich mehr gepflegt am Arsch vorbei. Letztlich hat jedes Jahr ein paar Höhen und ein paar Tiefen und dümpelt ansonsten halt irgendwo dazwischen rum. Mir fällt kein Grund ein, warum das 2018 anders sein sollte.

2. Vorsätze den Medienkonsum betreffend habe ich keine. Wieder mehr Bücher lesen wäre ganz cool, weil das in den letzten Jahren vermehrt auf der Strecke blieb. Aber irgendwie kamen mir in letzter Zeit auch einfach nicht so die richtigen Knaller unter, die mich so richtig gefesselt haben. Vielleicht muss ich da einfach mal meine Auswahl verbessern.

3. Am meisten freue ich mich vermutlich auf die Ergebnisse meiner ersten Buchveröffentlichungen, die definitiv in diesem Jahr stattfinden werden. Wobei „freuen“ nicht ganz richtig ist. Eher „gespannt sein“. Weil sich darauf zu freuen, dass die eigenen Projekte keine Sau interessieren werden ist ja schon irgendwie selbstzerstörerisch.

4. Wo das neue Jahr gerade frisch gestartet ist kann ich ja nebenbei schon mal verraten, dass hier auf dem Filmschrottplatz demnächst ein neues Projekt starten wird. Hoffentlich schon bald, aber da liegt erst noch etwas Arbeit vor mir. Coming Soon …

5. Und am wenigsten vermissen an 2017 werde ich wohl die 7. Denn sind wir mal ehrlich. Die 7 ist einfach eine komplett ausgelutschte Zahl. 7 Zwerge. 7 Berge. 7 Geißlein. 7 auf einen Streich. 7 Weltwunder. 7 Tage in einer Woche. 7 Weltmeere. 7 Jahre Pech. 7 Todsünden. 7 Brücken. Pro 7. Es reicht. Was hat die 8 getan, um so vernachlässigt zu werden? Jetzt ist ihre Chance zu zeigen was sie kann. Go 8!

6. Mit dem Neujahrsmorgen endet auch die „Zeit zwischen den Jahren“ und ich habe ja nie verstanden, warum das die „Zeit zwischen den Jahren“ heißt. Zwischen den Jahren liegt nichts. Es ist ein fließender Übergang von einer Scheiße in die Nächste. Wie, wenn man nackt vor einem Amokläufer in einen Schneesturm flüchtet. Warum heißt das nicht einfach die „Zeit zwischen den Tagen“? Also eben zwischen Weihnachten und Neujahr? Würde doch viel mehr Sinn ergeben.

7. Zuletzt habe ich im kleinen Kreis Silvester gefeiert und das war ausnahmsweise mal recht entspannt und locker, weil ich einfach keinen Bock hatte auf irgendwelchen Partyscheiß und Dauergesaufe bis Mittags um 12. Vielleicht beim nächsten Mal wieder.

Und damit wünsche ich ein Frohes Neues Jahr und den ganzen Quark, der dazu gehört. In den nächsten Tagen/Wochen wird es hier noch etwas ruhig bleiben. Ich gönne mir mal eine kleine Pause vom Filmschrottplatz. Aber bald wird es natürlich gewohnt irre weitergehen. Also lauft nicht zu weit weg.