Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Schlagwort-Archiv: Martin Scorsese

Filmstapel: Rolemodels, Disaster Artist, Irishman, Jumanji

Dezember. Da hat man mal ein wenig Zeit. Also nicht viel, aber ein bisschen mehr als sonst. Eine gute Möglichkeit also, den Filmstapel abzuarbeiten.

ROLEMODELS

Der Film ist kompletter Bullshit von vorne bis hinten. Und dabei unglaublich unterhaltsam. Sean William scott spielt die eine Rolle, die er draufhat. Paul Rudd spielt die exakt gleiche Rolle, nur im Wandel zum Erwachsenwerden. Und gemeinsam spielen sie eben doppelt so … gut? Sie spielen halt. Dabei merkt man ihnen aber jederzeit den Spaß an, den sie hatten. Und das überträgt sich dann auch auf den Zuschauer.
Was aber viel wichtiger ist: Die Gags funktionieren größtenteils und das macht eine Komödie dann eben gut. Natürlich absolut subjektiv. Ichb kann jeden verstehen, der das hier völlig kacke findet. Voller Klischees. Voller saudummer Szenen. Und ein wenig Sexismus muss auch noch rein. Aber fuck that. Es ist eine Komödie und ich hatte 90 Minuten meinen Spaß damit.

THE DISASTER ARTIST

Der ganze Aufriss um THE ROOM hat sich mir nie erschlossen. Im Endeffekt handelt es sich dabei um ein unfassbar langweiliges und zähes Drama mit ein paar unfreiwillig komischen Szenen und das wars dann auch schon. Da gibt es so viel bessere schlechte Filme als den. Aber gut, die Hollywoodkiffertruppe rund um James Franco hatte so viel Spaß bei diesem Film (ich sage jetzt nicht, dass das am Kiffen liegen könnte), dass sie diesem Streifen ein Denkmal in Form eines fiktionalen Meta-Biopic-Making-Of-Hybridens bescherren wollten. Und das ist dann dieser Film hier.
Und der ist ähnlich anstrengend, aber immerhin gut gespielt, wenn man eben auf dieses absolut grauenhafte Spiel eines Wiseau steht. Den fängt Franco halt echt perfekt ein. Nur ist Wiseau eben eine unfassbar charismalose und langweilige Nulpe. Die unterhaltsamsten Szenen sind dann auch die, in denen die unterhaltsamen Szenen aus dem Film nachgedreht werden. Der Rest ist halt auch da.
Jetzt könnte man sagen, dass es sogar recht konsequent ist, einen ähnlich langweiligen Film zu drehen, um dem Machwerk zu huldigen, nur bleibt eben trotzdem größtenteils Langeweile zurück. Und die Reaktion darauf ist nun mal eher negativ. Das ist „human behavior“.

THE IRISHMAN

Martin Scorsese trommelt nochmal so ziemlich alles zusammen, was der Gangsterfilm in den 70ern bis 90ern zu bieten hatte, um noch ein vermutlich letztes Mal sein eigens geschaffenes Genre der Rock-N-Roll-Mafia-Gangster-In-America zu bedienen.
Und irgendwie ist der Film dann auch so eine Art Best-Of der vergangenen Scorsese-Gangster-Streifen. Es gibt Voice Overs, Morde, Politik, Intrigen, Kamerafahrten, ein paar bekloppte Wiseguy-Weisheiten und die drei alten Herren in den Hauptrollen dürfen nochmal so richtig brillieren. Vor allem de Niro ist hier absolut in seinem Element. Pesci nochmal zu sehen ist auch einfach schön, wenn seine Rolle auch recht zurückhaltend ist.
Alles in Allem also genau das, was man von so einem Film will. Ein wenig kürzer hätte er sicher sein können, aber der Film langweilt eigentlich nie und hat auch über 3 Stunden was zu erzählen, anstatt sich in irgendwelchem Blahblah zu verlieren, wie das bei längeren Filmen in der Mitte gerne mal passiert. Hier geht immer die Story voran oder die Charaktere entwickeln sich, es ist also immer genug los, um dranzubleiben.
Man merkt, dass Scorsese diesen Film schon sehr lange machen wollte. Die Vision wirkt wie aus den 90ern, als er mit GOODFELLAS und CASINO zwei Klasiker des Genres ablieferte. Vermutlich hatte er einen Großteil der verwendeten Einstellungen schon Jahre im Kopf. Die durchaus gelungene (wenn von mir auch verhasste) CGI-Verjüngung trägt ihr Übriges dazu bei, dass man sich in der Zeit zurück versetzt fühlt. Und das ist in diesem Fall nicht irgendein Retrokrampf, sondern absolut positiv. Ein Abschluss für sein eigenes Genre sozusagen.

JUMANJI: WELCOME TO THE JUNGLE

Der Dschungel. Ein Ort voller Gefahren. Giftige Spinnen. Würgende Schlangen. Bissige Katzen. Irre Affen. Plappernde Papageien. Bunte Schmetterlinge. Schlafende Faultiere. Quakende Frösche. Gestreifte Zebras. Gepunktete Giraffen. Und was bringt der Film? Ein Nilpferd und jede Menge Typen auf Mopeds, die von einem unglaublich lahmen Antagonisten angeführt werden.
Ansonsten irgendwie unterhaltsam, weil die Darsteller gut zusammenpassen (Gillan und Black gemeinsam sind top) und die Stereotypen so bescheuert sind, dass es teilweise schon wieder lustig ist. So richtig gut wirds aber nie und ich kann mich jetzt schon an kaum noch was erinnern, außer, dass die ernsteren und emotionalen Dialoge absolut grauenhaft sind und die Effekte mal wieder direkt aus Windows 95 kommen. Passender Throwback zum ersten Film, könnte man sagen.

Filmstapel: Scorsese, Party, Game Night

Wie sich auf einem echten Schrottplatz die Vehikel stapeln, stapeln sich bei mir die Filme. Den ein oder anderen davon gibt es hier in einer Kurzbesprechung.

Den Anfang machen Martin Scorsese, Robert De Niro und Harvey Keitel, mit zwei der ganz großen Streifen aus den 70er Jahren. Ersteren kannte ich bereits, beim zweiten bin ich mir unsicher, ob ich ihn vielleicht vor 20 Jahren oder so schonmal gesehen habe. Macht für die Qualität aber auch keinen Unterschied:

TAXI DRIVER

Ich und die Filme der 70er tun uns immer recht schwer, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Ich bin eben mit dem überbordenden 80er-Quatsch groß geworden und dagegen wirken die 70er oft wie ein Spaziergang im Park. Alles ist ruhiger, langsamer, zäher. Mit den richtigen Leuten am Werk, kann das aber natürlich ebenfalls seinen Reiz haben. Diese richtigen Leute haben sich hier zusammengefunden und ein psychologisches Drama kreiert, das von seiner Atmosphäre nichts eingebüßt hat.
Der Film ist ebenfalls ruhig, langsam und stellenweise zäh. Aber genau das ist hier der Kernpunkt, denn so folgen wir dem schleichenden Prozess, der Travis letztlich ans „Ziel“ führt.
De Niro ist dabei natürlich überragend und mit Keitel als Streetcornerpimp macht man nie was verkehrt. Daneben brilliert vor allem die Stadt. Oder sollte man sagen: Sie verstört. Alles und jeder hier ist einfach nur abgefuckt und zu keiner Sekunde will man in dieser Umgebung leben.
Mich wundert ein wenig, dass der Streifen über die üblichen Filmenthusiasten hinaus so beliebt ist. Schließlich kriegt man hier nicht viel Action oder Coolness geboten, die sonstige „Kult“-Filme so mitbringen. Er ist wohl die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Das alleine spricht schon für ihn.

MEAN STREETS – HEXENKESSEL

Das hier ist quasi die Blaupause für die späteren Rock-N-Roll-Gangster-Streifen, mit denen uns Martin Scorsese bis heute in unregelmäßigen Abständen versorgt. Quasi die Vorstufe zu den „Klassikern“. Wenn man diese kennt, findet man hier überall Facetten, die später größer und besser wieder aufgegriffen wurden. Sagen wir, es ist die etwas holprige Version, die gerade das Laufen lernt. Stellenweise etwas unbeholfen, aber nicht weniger interessant und unterhaltsam.

Nach all der Ernsthaftigkeit musste dann mal was zu Lachen her:

THE PARTY – DER PARTYSCHRECK

Ausschließlich Peter Sellers ist in der Lage, mit der ultimativen Whitewashingrolle inklusive Blackfacing (oder hier eher Brownfacing) davonzukommen. Könnte man heute zurecht nicht mehr so bringen, aber Sellers war einfach ein Comedygott und holt zu jeder Sekunde das absolut Beste aus seiner Rolle heraus. Ich meine, er ist auch kein Franzose, aber hat absolut überzeugend einen französischen Inspektor verkörpert, dessen Akzent so treffsicher war, wie die Gags von Blake Edwards. Diese Kombination schmeißt hier die unterhaltsamste Abrissparty bei spießigen Fatzken mit Stock im Arsch, die von einem Klischeeinder gesprengt wird. Könnte man heute zurecht so nicht mehr bringen.
Vielleicht ist das der Grund dafür, dass es noch kein Remake gibt. Der Stoff drängt sich geradezu für eine grottenschlechte Komödie mit siebentausend Cameos von Hollywoodstars auf. So bleibt uns aber das Original, dass man zwar so heute zurecht nicht mehr machen könnte, aber trotzdem unterhaltsam ist, weil hier eben echte Meister ihres Fachs am Werk waren. Das Drehbuch hatte nur knapp 50 Seiten, der Rest ist Improvisation. Das merkt man auch irgendwie, denn die improvisierten Momente sind die Guten. Der Rest ist Blahblah. Das macht man heute übrigens immer noch so. Nur ohne die improvisierten Momente.

Und dann gab es noch eine große Überraschung:

GAME NIGHT

Wer hätte gedacht, dass die scheinbar unlustigen Flachpfeifen, die das VACATION-Reboot verbrochen haben, in der Lage sind, eine wirklich lustige Komödie zu fabrizieren?
Vermutlich liegt es vor allem an der netten Idee, die eine Gruppe von Brettspielverballerten in eine echte Kidnappingstory verfrachtet. Vor allem liegt es aber daran, dass die Charaktere recht gut funktionieren und die Darsteller hier sichtlich jede Menge Spaß hatten.
Im Mittelteil hängt die Nummer zwar ein wenig durch, aber kann mit ein paar beknackten Twists und Turns gerettet werden.
Ein lustiger Spaß, gepaart mit ein wenig Thrill und Action, der nur manchmal seine Gags zu sehr in die Länge zieht, insgesamt aber wirklich lustig ist. Und das ist heutzutage ja mehr, als man meistens kriegt.

Monatsrückblick – Juni 2018

Der Juni stand bei mir im Zeichen des Schreibens. So wird es vermutlich auch im Juli sein. Und vielleicht auch im August. Ich habe mir nämlich vorgenommen, über den Sommer mal schnell einen Roman zu schreiben. Darunter hat das große Filmegucken natürlich zu leiden. Ein paar Ausnahmen gab es aber natürlich doch, denn ganz ohne geht nun mal nicht. Wenn ich beispielsweise einen anstrengenden Tag hatte, greife ich ganz gerne mal zu Highschool-Komödien:

10 THINGS I HATE ABOUT YOU – 10 DINGE DIE ICH AN DIR HASSE

Sind wir ehrlich. Der Film macht weitaus mehr Spaß, als er es eigentlich dürfte. Und das liegt vor allem an dem grandiosen Cast. Ledger, Stiles, Gordon-Levitt, Janney … die machen hier einfach das Beste draus, was man aus so einer recht generischen Highschoolkomödie machen kann. Man muss aber auch sagen, dass jeder Charakter hier zumindest im Ansatz Eigenschaften verpasst bekam, mit denen die Darsteller eben auch arbeiten können. Von der Erotikroman verpeilten Rektorin bis hin zum von ungewollten Schwangerschaften besessenen Vater. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass ich das Genre trotz des großen Bullshits, den es meist hervorbringt, irgendwie mag. Abzüge gibt es natürlich für den grauenhaften Soundtrack, der für das Genre leider auch üblich ist. Und in der Mitte hängt die Nummer etwas durch, was in der Mitte auch oft üblich ist. Aber der Streifen macht halt einfach Spaß und mehr will man von sowas ja auch gar nicht.

MEAN GIRLS – GIRLS CLUB: VORSICHT BISSIG!

Ich kann mich vage erinnern, den Streifen schon mal gesehen zu haben. Damals, als ich einfach alles geguckt habe … Moment mal, hat sich ja bis heute nicht geändert. Jedenfalls hatte ich kaum noch Erinnerung an den Streifen. Um genau zu sein gar keine.
Lindsay Lohan ist kein guter Lead, wenn man mich fragt. Sie ist jetzt nicht komplett schlecht, aber sie gibt mir irgendwie nix, außer diesen „Joa, die ist schon süß“-Vibe. Die Zeiten, wo mir sowas reicht, sind dann aber doch lange vorbei. Wenn sie überhaupt jemals vorhanden waren. Ansonsten ist der Cast halt gut, aber nicht unbedingt überragend. Für so einen Film aber absolut ausreichend. Lizzy Caplan hat mir gut gefallen, hätte aber ein paar mehr gute Szenen verdient gehabt. Amanda Seyfried und Neil Flynn sind hier ohnehin absolut verschenkt und auch Amy Poehler und Tina Fey stechen nicht gerade heraus. Rachel McAdams ist noch ein Lichtblick, aber ihre Rolle gibt halt auch nicht mehr her, als den üblichen Kram.
Nun denn, was so einen Film letztlich ausmacht, ist der Spaß, den man damit hat. Der Film hat seine Momente, aber der Humor hat bei mir überhaupt nicht gezündet und die ganze Story rund um die Plastics war halt auch nichts, was mich jetzt großartig begeistert hätte. Mit der komischen Afrika-Nummer hätte sich vielleicht was machen lassen, aber die läuft auch nur darauf hinaus, dass hin und wieder ein paar Leute wie Affen durch die Gegend hüpfen.
So läuft der Film eben so daher und konnte mich zu keiner Zeit wirklich abholen. Immerhin habe ich mich nicht gelangweilt, aber das wars dann auch.

Und natürlich gibt es auch so Filme, die ich einfach alle paar Jahre mal wieder gucken muss:

GOODFELLAS

Ich kann ja nicht anders, als dieses Meisterwerk alle paar Jahre mal in den Player zu schieben und die volle Mafiadröhnung zu genießen.
Letztlich brauche ich hier wohl nicht viel zu sagen. Nicht mal Ray Liotta in der Hauptrolle kann das hier kaputt machen, weil Scorsese einfach das Beste aus ihm herausholt. De Niro und Pesci sind natürlich ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Und gerade der Cast ist natürlich immens wichtig, um so einen Film noch ein oder zwei Level höher zu heben, ansonsten kann so eine Story vom Aufstieg bis zum tiefen Fall auch schon mal recht zäh werden. Das ist hier aber gar nicht der Fall, da eben nur Profis am Werk waren.
Wenn ich etwas zu bemängeln habe, dann vielleicht die wechselnden Voice-Overs. Aber ich bin von diesem Stilmittel ohnehin kein großer Fan. Dass hier 3 Jahrzehnte porträtiert werden, sieht man den Darstellern auch nicht immer an. Gerade anfangs wirken die meisten Akteure nicht so jung, wie sie in der Geschichte sein sollten. Aber das tut dem Spaß nun auch keinen Abbruch (und ist vermutlich immer noch besser, als die geplante CGI-Verjüngungskur bei „The Irishman“, aber das bleibt abzuwarten).
Scorseses bester Film. Der beste Gangster/Mafia-Film. Und eben ein absolutes Meisterwerk von Anfang bis Ende.

Gesamt: 4

Rewatches: 3

Schrott: 1

5 Gründe warum CGI nervt

Kürzlich ist der erste Trailer zu „Jurassic World“ raus gekommen. Normalerweise gucke ich ja keine Trailer, aber diesen habe ich zufällig gesehen.

Kurz gesagt: Ich fand ihn kacke und habe jetzt schon keinen Bock mehr auf den Streifen.

Der Grund: CGI.

Klar, die Dinosaurier sahen wieder cool aus. Zumindest soweit man das beurteilen kann.

Aber der Trailer zeigt mal wieder ein paar ganz andere Probleme, die man sich mit dem heutigen CGI-Overkill geschaffen hat.

1. BRENNT ALLE KULISSEN NIEDER

Denn scheinbar werden sie ohnehin nicht mehr gebraucht. Während Jurassic Park noch alles mögliche an selbst gebautem Kram zu bieten hatte, ist im nun eröffneten Freizeitpark alles animiert. Das große Tor, durch das man fährt: CGI. Die Einschienenbahn: animiert. Der Dschungel: man hat wohl keinen Busch gefunden und musste auch diesen animieren. Meine Fresse, selbst das verdammte Boot, mit dem die Kundschaft zur Insel schippert ist nur eine Animation. Und es sieht einfach unglaubwürdig und scheiße aus. Erinnert ihr euch noch, wie realistisch die Dinos in der ursprünglichen Jurassic Park Trilogie aussahen, während sie durch einen echten Dschungel latschten? Sah toll aus, oder? Jetzt laufen animierte Dinosaurier durch einen schlecht animierten Dschungel und man denkt direkt: Das sieht einfach unecht und scheiße aus. Vision im Arsch, liebe Filmemacher. Aber wer hätte auch gedacht, dass Jurassic World ein Animationsfilm wird?

2. AAAAAAAAAHHHHHHHH, EIN KÄFER!

Keine Angst. Der ist nicht echt. Denn während in der alten Indiana Jones Trilogie noch echte Spinnen, Schlangen, Ratten und anderes Ungeziefer kreuchte und fleuchte, gab es in Indy 4 animierte Ameisen. Und man, war es behämmert. Ich weiß noch, wie ich mich beim Tempel des Todes geekelt habe, als die in dem mit Käfern bevölkerten Gang rumlatschten. Bei den Ameisen kam mir nur das kalte Kotzen. Aber aus anderen Gründen. Nicht mal in Noah, einem Film, in dem jedes Tier der Welt vorkommt (oder zumindest vorkommen sollte) war nicht ein Tier echt! Dem einzigen, dem das wahrscheinlich gefällt, ist der Gründer von Green Peace. No Animal were harmed. Natürlich nicht. War ja auch keins da.

3. DER STUNTMAN HAT HEUTE SEINEN FREIEN TAG

Den braucht man nämlich nicht mehr, wenn man sowieso jede Actionszene einfach am Computer animiert. Hach, war das früher schön, wenn einfach ganze Häuser weggebombt wurden, Autos durch die Gegend flogen, Helikopter abgeschossen wurden und Leute noch wirklich explodiert sind. Naja, vielleicht nicht ganz so extrem, aber immerhin kurz davor. Heute, äh, nicht mehr. John McClane turnt auf animierten Jets rum, während eine animierte Autobahnauffahrt durch eine animierte Explosion zerlegt wird. Witzigerweise war die Szene, in der McClane einen Polizeiwagen in einen Helikopter fliegen lässt, nicht animiert. Der Stuntman, der aus dem Teil rausspringen musste hat sich hoffentlich gut bezahlen lassen. Ich hätte wahrscheinlich nur doof geguckt, wie ein Reh kurz vor dem Aufprall mit nem 40-Tonner.
Nebenbei kann man es aber auch so richtig übertreiben. In Expendables 2 wurde CGI benutzt um EINEN WEIßEN HELIKOPTER SCHWARZ ZU MACHEN.  War wohl kein Pinsel aufzutreiben.

4. ZIEH DICH AUS, BABY. WIR BRAUCHEN KEIN KOSTÜM

Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, mit wie viel Liebe zum Detail und Kleinarbeit alleine die Kostüme der Orks in Peter Jacksons Herr der Ringe Trilogie zusammengefuckelt wurden. Jackson ging sogar so weit, jedes Orkkostüm an den jeweiligen Charakter anzupassen, nachdem er sich für jeden JA JEDEN Ork eine kleine Backstory ausgedacht hatte. Selbst, wenn der Ork nur drei Sekunden im Bild war, um dann seinen Kopf zu verlieren, sah der Kopf anders aus, als der jedes anderen Orks. Als er allerdings die Arbeit am Hobbit übernahm, dachte er sich wohl: Scheiß drauf. Warum mir so viel Arbeit machen, wenn die Leute mir sowieso die Knete in den Rachen schmeißen? Natürlich ist das nicht das größte Problem, dass die Hobbitfilme haben. Aber es sind eben auch diese Kleinigkeiten, die die Herr der Ringe Filme von den Hobbitschinken abhebt.

5. MACH DEINEN VERDAMMTEN JOB, DU ARSCH

Sich auf den Wundern der neuen Technik auszuruhen scheint nun aber auch bei den ganz alten Hasen der Filmbranche angesagt zu sein. Weil Martin Scorsese keinen Bock hatte, sich nach Locations für Wolf Of Wall Street umzusehen, hat er die Szenen einfach größtenteils vor nem Greenscreen gedreht und ließ dann die richtigen Hintergründe per Photoshop einfügen. Dazu fällt selbst mir absolut nichts mehr ein.

Was haltet ihr vom momentanen CGI-Overkill? Notwendig oder nur noch nervig? Diskutiert mit mir in den Kommentaren.