Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Kategorie-Archiv: Schrottsommer 2017

Surf Nazis Must Die – Schrottsommer 2017

Eigentlich hat dieser Sommer noch gar kein Wetter geboten, um mal so richtig surfen zu gehen. Es ist also ein richtiger Schrottsommer, wenn man so will. Zum Abschluss gehen wir trotz des Kackwetters natürlich trotzdem surfen.

SURF NAZIS MUST DIE – USA – 1987 – 83 Min.

Selbstverständlich spielt die Geschichte in einer postapokalyptischen Zukunft, denn vorher wäre natürlich kein Nazi auf ein Surfbrett gestiegen. So hat man immerhin dieses politisch fragwürdige Problem gekonnt umschifft. Alle anderen natürlich nicht, wie wir gleich feststellen werden.

Eine Frau und ein Typ fahren Moped und der Kerl erklärt, dass Mengele ein Messer gekauft hat. Sie sagt, dass Mengele ein Arschloch ist und er das nie vergessen soll. Meine Güte, Zweideutigkeiten vom Feinsten hier. Eindeutiger geht es kaum.

Eleanor Washington zieht ins Altenheim ein. Nur noch mal zum mitschreiben: Das hier ist eine postapokalyptische Zukunftsvision, in der die Welt quasi im Arsch ist, aber es gibt noch Altenheime. Prioritäten ganz klar richtig gesetzt. Eleanor hängt sich eine Amerikaflagge an den Spiegel. Sie ist nebenbei schwarz aber offenbar trotzdem der pure Patriotismus. Ich frage mich, was dann die Surf Nazis eigentlich sind. Nicht, dass ich Rechtsextremität mit Patriotismus gleichsetzen will, aber wenn hier jeder Amerika abfeiert, wo ist denn dann der Konflikt?

Die Surf Nazis gehen surfen und haben die japanischste Hakenkreuzflagge der Geschichte dabei. Es sieht wirklich aus wie die Japanfahne, mit einem Hakenkreuz im roten Punkt. Internationale Volksverständigung dürfte in dieser Zukunftsvision ganz oben auf der politischen Agenda stehen, habe ich das Gefühl.

Nach mehreren Minuten voller aufregender Surf Nazi Surfszenen spielt Eleanor Karten mit den anderen Omas im Altenheim. Surf Nazi Adolf erklärt sich derweil zum Führer des Strandes. Wie kann es eigentlich sein, dass die sich selbst alle nicht absolut lächerlich vorkommen? Oh, einer tut es. Und wird dafür von Adolf abgestochen, während die anderen Surf Nazis Comics lesen. Das Verhalten von Nazis wurde hier wirklich 1A recherchiert.

Eleanor macht den Krankenschwestern im Altenheim Probleme, da sie sich nicht einleben will. Sie trinkt keinen Kaffee, sie guckt kein TV und sie zersägt einfach den Baum vor ihrem Fenster, damit sie eine bessere Aussicht hat. Nun, wer kann es ihr verdenken? Kaffee ist widerlich, im TV läuft nur Scheiße und der Ast war nun mal im Weg. Man merkt also bereits: Eleanor ist eine Frau, die sich um sich selbst kümmern kann. Warum zum Geier ist die überhaupt im Altenheim?

Die Surf Nazis schüchtern einen Rocker und seine Frau ein, die ich ab jetzt, sollten sie nochmal auftauchten nur noch ZZ Top und Honey Bunny nennen werde, weil sie genau so aussehen.

Adolf besteigt seine Freundin am Strand. Ich schätze mal, sie heißt Eva. Die Surf Nazis surfen währenddessen. Es ist alles unglaublich aufregend anzuschauen. Immerhin gibt es Brüste zu sehen. Zwischendurch haben die Surf Nazis noch kurz einen kleinen Zwist mit den Surf Asiaten. Ich vermute, es geht um die Japan-Hakenkreuz-Flagge, aber Beweise habe ich dafür nicht.

Eleanor kriegt Besuch von ihrem Sohn Leroy, der an dieser Stelle aus einem einzigen Grund in einer 5 Sekunden Szene eingeführt wird: Er wird von den Surf Nazis gekillt. Und damit ist Mama Eleanor natürlich ganz und gar nicht glücklich und kann jetzt auf einen Rachefeldzug gehen, damit der Streifen mal in die Gänge kommt.

Und wie startet man so einen Rachefeldzug am besten? Genau. Man fackelt die Surfboards der Surf Nazis ab. Macht sie das dann jetzt eigentlich einfach zu Nazis, wenn sie nicht mehr surfen können?

Asolf, selbsternannter Führer des Strands wenn ihr euch erinnert, gibt den Befehl zur Strandsäuberung. Niemand darf mehr hier surfen außer den Nazis. Das führt zu einigen Missverständnissen und Schlägereien mit den ansässigen Surfer Dudes, die sowas von bekifft scheinen, dass sie auch außerhalb des Wassers surfen könnten.

Die Asiaten tun sich mit den Hawaiihemden zusammen und wollen gegen Adolf und die Surf Nazis vorgehen. Eleanor kauft derweil eine Waffe und wo sie schon dabei ist noch ein paar Granaten.

Nachdem also alle entschieden haben, dass sie sich gegenseitig umbringen müssen, passiert erstmal 20 Minuten lang absolut überhaupt nix. Außer Surfen.

Und dann greifen die Asiaten an, zeigen, wie toll sie Kung Fu können und werden alle umgebracht. Äh … Plan B, I guess …

Die Hawaiihemden haben auch nicht mehr Glück und es bleibt wohl doch nur Eleanor, um die Surf Nazis zu stoppen. Und die kommt dann auch auf nem Mottorrad und wirft Granaten. Und holt dann Nachschub im Altenheim. Und dann geht es ins große Finale auf einem verlassenen Flugzeugfriedhof, oder einem Abstellplatz für alte Tanks, oder einem alten Baufahrzeugelager, oder Wasauchimmer. Und der große Showdown besteht daraus, dass Adolf und seine Freundin weglaufen und Eleanor irgendwelche Kacke labert, während sie die beiden sucht.

Zwei Minuten später sind wir wieder am Strand und Adolf und Eva fliehen auf ihren Surfbrettern. Eleanor nimmt mit einem Motorboot die Verfolgung auf, wobei ich mir die Frage stelle, wie schnell man wohl surfen kann, wenn es tatsächlich mehrere Minuten dauert, bis ein Motorboot sie eingeholt hat. Jedenfalls brettert sie mit dem Motorboot über Eva und macht die einen Kopf kürzer und dann wird Adolf abgeballert. Eleanor kann in Ruhe ihren Siegeszigarillo rauchen und anschließend noch ne Runde Motorrad fahren.

Leider sehr zurückhaltend in Gore und Over The Top Humor. Für einen Film mit so einem Titel war das leider eindeutig zu wenig. Genau wie dieser Sommer generell. Also passt es wohl wieder irgendwie.

Drive-In Massacre – Schrottsommer 2017

Der Sommer geht weiter. Letztes Mal haben wir mit Ferienarbeit etwas Geld verdient, also können wir jetzt mit unserer Liebsten, oder dem Liebsten, oder einem Sexspielzeug unserer Wahl, ins Autokino.

DRIVE-IN MASSACRE – USA – 1976 – 74 Min.

„Am 10. August hat in einem kalifornischen Drive-In alles angefangen …“ verrät uns der Film zu Anfang. Dann versucht jemand Gitarre zu spielen wie Carlos Santana und versagt auf ganzer Linie, was aber auch wenig verwunderlich ist. Mit dem Soundtrack wird der Streifen also schon mal nicht punkten.

Alan und seine Freundin sind ja sowas von verknallt, es ist einfach grauenhaft. Er will mit ihr zusammenziehen, sie will ein Baby von ihm. Und sie will im Autokino rummachen, aber Alan will lieber vorher noch schnell den Film sehen, den er schon viermal geguckt hat. Er ist also genau so ein Trottel wie ich. „Titten? Nee. Ich gucke lieber diesen Kackfilm, Süße. Komm doch später wieder.“ Story Of My Life. Ein paar Sekunden später sind beide einen Kopf kürzer, denn der Mörder hier hat ein Schwert und er weiß es zu benutzen.

Wir kennen das: Die Cops sind absolut ratlos, aber der Drive-In Betreiber ist natürlich sehr verdächtig. Erstens hat er eine Glatze und zweitens ist er ein Arschloch. Würde mich nicht wundern, wenn er sich auch noch als Rassist herausstellt. Erstmal wirft er aber Germy den Geiern zum Fraß vor, der wohl sowas wie die Putzfrau da ist. Der Darsteller heißt nebenbei ernsthaft Douglas Gudbye. Also für mich ist der Fall damit gelöst. Reicht euch noch nicht: Okay, dann hier noch ein paar eindeutige Beweise. Kein normaler Mensch schleppt so einen Klopper von Taschenlampe mit sich rum wie Germy. Mit dem Teil könnte man einen Elefanten erschlagen. Aber jetzt das absolute Indiz auf seine Schuld: Er ist ein ehemaliger Schwertschlucker. Ja, es ist wahr. Germy der Schwertschlucker arbeitet jetzt als Putze im Drive-In, das auf dem ehemaligen Gelände des Jahrmarkts errichtet wurde, auf dem er der Schwertschlucker war. Und auch alle anderen Mitarbeiter sind ehemalige Jahrmarktschausteller. Kann es noch besser werden? Wohl kaum.

Germys Schwertsammlung ist wohl in Indien, wenn ich das richtig verstanden habe, also ist die Sache wohl doch nicht mehr so klar. Also für die Bullen. Für mich bestehe weiterhin kein Zweifel. Vielleicht erkennt man ihn ja in der nächsten Szene, in der ein Paar im Autokino rumpalavert und sich wunderbar dafür qualifiziert, den Kopf zu verlieren, da sie mir nach drei Sekunden schon derbe auf den Sack gehen. Nun ja, einen Kopf kürzer werden sie nicht gemacht, aber abgestochen, was ich auch dankend annehme. Der Killer sah aber gar nicht wie Germy aus. Hm … ich weiß: Er ist ein Shapeshifter. Jeder weiß schließlich, dass Jahrmarktkünstler übersinnliche Fähigkeiten haben. Germy ist schuldig.

Die Cops holen ihn aber erstmal nur als Zeugen ran und der hat das Nummernschild eines Verdächtigen aufgeschrieben. Und dieses Nummernschild gehört Mr. Ingelson, der verdächtig ist, weil er während dem Film mal pissen gegangen ist, oder so. Ach wartet mal, das ist sicher der Typ, der da rumgeschlichen ist und den ich für den Killer gehalten habe. War scheinbar doch nur Ablenkung. Also bleibt nur noch Germy als Täter übrig. Die Sache ist klar. Wo man aber schon mal da ist, verhaftet man den Typen wegen Drogenbesitz.

Und dann ist auch schon wieder Abend und ein neues Paar darf dran glauben. Dieses Mal irgendein Schmierlappen und eine verklemmte Trulla in einer Bluse, die nicht mal meine Oma tragen würde. Die Cops sind nebenbei undercover auch da und tun so, als würden sie rummachen. Das sind noch Polizisten mit Liebe zum Job. Denen ist nichts zu doof, um den Fall zu lösen. Allerdings sind sie zu blind, um den Fall zu lösen, denn natürlich kriegen sie den Mord nicht mit, obwohl er nur zwei Autos entfernt passiert. Johnson, der das Drive-In leitet und noch nichts Rassistisches geäußert hat, ist auch nicht begeistert von der Polizeiarbeit und kackt die Bullen erstmal an. Germy will erstmal Kaffee servieren. Sicher, um von sich selbst abzulenken.

Um sich selbst auch abzulenken, latscht Germy über den Rummel und hat dabei durchgehend Flashbacks in der Birne. Ich sags ja, der ist ein irrer Killer. Ein Psychopath. Ein völlig Wahnsinniger, der sicher den Verlust seiner Schwertsammlung einfach nicht verkraftet hat.

Ich habe wirklich nicht die geringste Ahnung, was dann passiert. Die Cops werden zu einem Lagerhaus gerufen, da hat irgendwer irgendein junges Mädel in seiner Gewalt und bedroht sie mit einem Schwert. Sie kann flüchten und versteckt sich zwischen den Kisten. Ich weiß weder wer er ist, noch wer sie ist, noch wo zum Kuckuck die da eigentlich sind. Zudem ist es viel zu dunkel, um überhaupt was zu erkennen. Also selbst wenn ich wüsste, wer die beiden sind, würde ich sie in der Dunkelheit nicht erkennen. Alles was ich weiß, ist, dass der Typ einfach nicht die Fresse halten kann und durchgehend nach dem „Little Girl“ ruft. Äußerst intelligent, wenn man mich fragt: So kann sie wunderbar vor der Stimme weglaufen und weiß immer, wo der Killer gerade ist.

Die Cops kommen und retten den Tag, indem sie den Killer im gefühlt mehrstündigen Finale, ausschließlich bestehend aus einem einzigen Versteckspiel und anschließendem kurzem Rumgeballer, töten. Und wer ist nun der Killer, fragt ihr euch? Nun, keine Ahnung. Der Typ hier jedenfalls nicht. Denn der ist der Vater des „little girls“ und heute morgen aus der Anstalt geflohen, um seine Frau abzuschlachten und seine Tochter zu entführen. Wenn ihr schon immer mal wissen wolltet, wie man Nebenplots nicht schreibt, habt ihr hier die Antwort.

Also geht die Suche nach dem Killer weiter. Germy ist nebenbei gefeuert. Die Cops vermuten jetzt wieder, dass es Glatzenjohnson ist. Und ganz ehrlich: Da zieht man so ein Brimborium um den entflohenen Irren auf, der nix mit dem Plot zu tun hat, aber hier bringt man die Auflösung mal eben so nebenbei. Denn Germy liegt ermordet bei Johnson in der Waschküche und damit ist die Sache natürlich klar. Germy stellt sich tot, damit der Verdacht auf seinen Boss fällt und er abhauen kann. Okay, ich gebe zu, meine Detektivfähigkeiten lassen zu wünschen übrig. Es war natürlich nicht Germy. Aber jetzt kommt der Knallertwist: Es war auch nicht Johnson. Denn auch wenn Johnson Germy erledigt hat, ist er nicht der irre Schwertschnitzer aus dem Autokino. Der ist immer noch auf freiem Fuß. Und er kann jederzeit zuschlagen. Überall. Niemand ist sicher. So will es uns eine Texteinblendung jedenfalls weismachen.

Ich frage mich, ob der Killer gefasst wurde. Oder ob er einfach nach dem Aussterben des Drive-Ins in Rente gegangen ist und jetzt ein ruhiges Leben in einer alten Schmiede fristet. Es wäre ihm ja schon zu wünschen, denn eigentlich hat er nur nervige Affenärsche gekillt.

Raus aus dem Kino und rein ins Wasser, heißt es dann bei unserer letzten Schrottsommeraktion in diesem Jahr, wenn wir surfen gehen.

Schrottsommer 2017 – Ferienarbeit

Eigentlich ist es ja im Sommer viel zu warm zum Arbeiten, aber wie heißt es: „Von nichts, kommt nichts.“ Das ist einer dieser pseudoschlauen Sprüche, mit der die Eltern um die Ecke kommen, wenn man mal wieder Geld fürs Freibad oder den Eismann oder eine Abtreibung nach einer Strandparty braucht. Und dann muss man eben zusehen, dass man selbst Geld verdient. Und da hier in NRW gerade die Sommerferien gestartet sind, bietet sich ein bisschen Ferienarbeit geradezu an.

ODD JOBS – USA – 1986 – 88 Min.

Paul Reiser, Robert Townsend – beide zu diesem Zeitpunkt kurz vor der 30 – und Richard Dean Anderson – zu diesem Zeitpunkt bereits Mitte 30 – spielen Collegestudenten. Und damit ist eigentlich auch schon alles gesagt zu dem Quark hier. Aber gut, wir sind es ja dann doch etwas ausführlicher gewohnt, also gehen wir es an.

Max wird im Off vom „Business Magazine“ interviewt, was natürlich nur Foreshadowing bedeuten kann und dass Max am Ende des Streifens irgendein Business haben wird, das erfolgreich ist. Damals hat das vermutlich niemand direkt erkannt, aber heutzutage wissen wir ja alle wie der Hase läuft. Ich vermute mal, sie stellen sich in ihrem Job unfassbar scheiße an, gründen dann eine eigene Firma und sind plötzlich erfolgreich, weil sie alles mit eigenartigen Methoden angehen. Es geht übrigens um Umzüge. Ein Quell ewiger Freude. Oder wenn man mich fragt: Die grausamste Scheiße, zu der man überredet werden kann. Jeder, der mal einen unhandlichen Wandschrank in den fünften Stock getragen hat, weiß was ich meine.

Erstmal werden natürlich die Charaktere eingeführt. Ich will da nicht viel zu sagen, außer, dass sie mir alle bereits jetzt tierisch auf den Sack gehen. Allen voran der Weiße, der bei seinem schwarzen Kumpel übernachtet und deshalb auf Megaghettogangster80sStyle macht. Ach so, und Richard Dean Anderson, der hier einen Megaaufreißer spielt, was sowas von fehlbesetzt ist, dass selbst eine Wachsfigur den Job besser erledigt hatte. Jedenfalls ist er gerade mit der Ex von Max zusammen und der will sie wieder haben. Vermutlich hat er nie E-Rotics „Max Don’t Have Sex With Your Ex“ gehört, sonst würde er da nochmal drüber nachdenken.

Die Jungs haben alle irgendwelche Jobs wie Kellner im Restaurant oder Caddy auf dem Golfplatz oder Staubsaugerverkäufer bei irgendwelchen Hillbillies und natürlich stellen sie sich alle selten dämlich dabei an. Max ist bei einem Umzugsunternehmen und seine Kollegen sind erstens Arschlöcher, die ohne Rücksicht auf Verluste jedes Möbelstück versauen und zweitens sowas von dermaßen nicht lustig, dass an sich fragen muss, wer diese Affen in die Nähe eines Komödiensets gelassen hat. Aber dann fällt einem wieder ein, dass hier nix und niemand lustig ist und man weiß wieder wie sie es aufs Set geschafft haben.

Die nächsten 20 Minuten sind eine völlig sinnbefreite Aneinanderreihung von Discobesuchen, Tanzszenen an der Tankstelle, hirnlosen Gesprächen von Snobs im Restaurant und einer Atomexplosion hervorgerufen von Roy und seinem Nuklearstaubsauger. Im Laufe dieses ganzen Mülls verlieren die Jungs nach und nach ihre Jobs und sind jetzt pleite,oder so. Wisst ihr, das wäre alles entschieden interessanter, wenn die Jungs nicht erstens alle Arschlöcher wären und zweitens irgendwas auf dem Spiel stehen würde hier. Ich meine, die „Goonies“ mussten ihr Haus retten, die Jungs in „Stand By Me“ mussten verhindern, dass eine Gruppe von Arschlöchern rund um Kiefer Sutherland den Ruhm für den Leichenfund einheimst. Aber worum geht es hier? Was steht auf dem Spiel? Wofür brauchen diese Arschkrampen überhaupt Geld? Können die nicht einfach klauen und die Mitschülerinnen abfüllen, um sie flachzulegen, wie jeder normale Teenager?

Jedenfalls ist Max dann angepisst, weil er für seinen Umzugsjob nur 10 Prozent des Gehalts kriegt und sich sein Chef den Rest einsackt und kündigt. Und damit sind sie jetzt alle arbeitslos und was macht man dann? Genau. Man kauft billige Blumen und geht zu seiner Ex, führt Selbstgespräche darüber, dass man sie unbedingt wieder haben will und über ihren neuen Stecher mit dem tollen Auto. Und dann sieht man diesen neuen tollen Stecher durchs Fenster die Ex küssen und man führt Selbstgespräche über dessen bescheuerten Namen „Spud“. Zumindest macht man genau das, wenn man Max ist. Und anschließend bricht man die Antenne an dem tollen Schlitten ab und geht nach Hause, um zusammen mit Roy eine eigene Firma namens „Maximum Moving“ zu gründen. Firmengründung ist nebenbei absolut simpel und dauert drei Sekunden. Also einfach mal machen.

Die Collage von Roy und Max beim völligen Versagen darf nicht fehlen und anschließend trifft man sich wieder in der Disco und alle anderen arbeitslosen Feriengenießer steigen mit ins Geschäft ein. Um an Geld für einen Umzugstruck zu kommen, leihen sie sich Geld beim Mafiapaten um die Ecke, was zu einer Szene am Dinnertisch inklusive Kekskrümel und ausgerotztem Kaffee führt. Immerhin musste ich einmal lachen, was den Film zumindest dem Genre der Komödie etwas näher bringt. Weiter wird er aber wohl nicht ran kommen.

Nach einer Woche ohne Aufträge präsentiert Max tatarata einen Tittenkalendar, in dem sie ihre Termine eintragen können. Wenn man jetzt noch Termine hätte, wäre das sogar eine ansatzweise sinnvolle Investition gewesen. Um an Jobs zu kommen, schleicht sich Max bei seinem ehemaligen Arbeitgeber ein und klaut dessen Aufträge. Und wird durchs Fenster geworfen, weil man das mit ehemaligen Mitarbeitern nun mal so macht.

Erster Job ist bei irgendeiner notgeilen Hausfrau, die einen der Jungs flach legt, während die anderen sich beim Umzug mal wieder selten dämlich anstellen. Nach getaner Arbeit kriegt Max Besuch von seinem alten Boss, der nicht erfreut über den Auftragsdiebstahl ist und ihm droht, dass ihm seine dauergeiernden Handlanger die Beine brechen, wenn er nicht vorsichtig ist. Also steht man wieder ohne Jobs da.

Also tritt Plan B in Kraft, der daraus besteht, dass der schwarze Kollege sich ein paar schwarze Kids in sein Cabrio packt, sich als Pimp verkleidet und durch ein Bonzenviertel fährt, um die Leute aus der Gegend zu vertreiben. Denn seht ihr, jeder hat Angst vorm schwarzen Mann. Und natürlich vor Radioaktivität, also latscht man mal im vollen Strahlenschutzaufzug durch die Gegend. Und dabei stellt sich durchgehend die Frage, woher die eigentlich das Geld haben, um sich Pimp- und Radioschutzverkleidungen zu kaufen, wenn sie seit Wochen keinen Job hatten? Und wenn sie sich Verkleidungen leisten können, wozu dann überhaupt arbeiten, da sie ja offenbar Geld haben?

Offensichtlich hat auch der ehemalige Boss von Max noch Geld und besorgt einem seiner dauerbelustigten Mitarbeitern ein Hausmädchenkostüm und eine Banane, damit er eine Bananenschale taktisch klug auf der Treppe positionieren kann, auf der „Maximum Moving“ gerade ein Klavier runterschleppt. Ganz wichtig ist natürlich, dass er dabei dauergackert und rumhüpft wie ein Affe auf Speed. Aus Rache verkannten die Jungs einen Truck der Konkurrenz, dafür wird ihr Büro samt Truck abgefackelt.

Glücklicherweise kennt Max einen Truckfahrer von seinem vorherigen Job und der bietet sich an zu helfen und nennt Max einen „kleinen Homo“. Netter Kerl, mit seiner Powerlocke, die aussieht als wäre er der einzige, der es sich hier von hinten besorgen lässt, während ihm sein Stecher an der Powerlocke zieht und ihn auf allen Vieren durchs Schlafzimmer führt. Aber was weiß ich schon davon …

Um zu beweisen, dass er kein „kleiner Homo“ ist, oder einfach weil er gerade mal für zwei Minuten seine Eier gefunden hat, fährt Max mal kurz bei Sally vorbei und sagt ihr, dass er sie so richtig megamäßig liebt. Das reicht der, um MacGyver in die Klöten zu hauen und Max abzuknutschen. Der fährt dann mit seinen Leuten weiter, um einen Truck bei seinem Ex-Chef zu klauen.

In dessen Garage finden sie dann jede Menge geklauter Autos, die vor einer Stunde oder so schon mal in einem Nebensatz erwähnt wurden. Es folgt das wohl grauenhafteste Actionfinale aller Zeiten, als die bösen Umzugsverbrecher die guten Umzugsgerechtigkeitskämpfer durch die Garage jagen und sich wirklich jeder einzelne der Beteiligten auf beiden Seiten wie ein absoluter Vollidiot verhält. Irgendwann kommen dann die Bullen mit genau einem Streifenwagen vorbei und die Verbrecher kriegen was sie verdienen, denke ich. Leider kriegen die Jungs nicht was sie verdienen und überfahren in der letzten Szene noch kurz einen Hund, um sie so richtig sympathisch zu machen. Diese „kleinen Homos“!

Beim nächsten Mal fahren wir vom verdienten Ferienarbeitsgeld ins Autokino …

Schrottsommer 2017

Summer is coming. Okay, eigentlich ist er schon da. Wir hatten ja schon ein paar heiße Tage, an denen ich ja prinzipiell einfach scheiße drauf bin, weil ich die Hitze absolut grauenhaft finde. Und damit ist es dann auch wieder an der Zeit, hier etwas runterzufahren und in die „Sommerpause“ zu gehen, die eigentlich gar kein ist. Denn trotzdem haben wir natürlich auch dieses Jahr wieder ein paar Aktivitäten auf dem Plan, die wir im Sommer abarbeiten werden.

 

Wir machen etwas Ferienarbeit.

Von dem verdienten Geld fahren wir ins Autokino.

Und dann gehen wir noch etwas surfen.

 

Jetzt sagt ihr völlig berechtigt, dass das ja eine Aktivität weniger ist, als in den letzten Jahren. Aber KEINE PANIK. Außerdem geht der Road Trip in „Blood Drive“ natürlich weiter. Und dann fällt ja auch noch der Winter in Westeros mitten in den Sommer.

Also wieder viel vor diesen Sommer. Worauf freut ihr euch am meisten?