Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Monatsarchive: Februar 2015

Filmschrott TV-Tipps 28.02. – 06.03.2015

Welchen Müll präsentieren die TV-Sender diese Woche? Hier erfahrt ihr es:

SAMSTAG

20.15 Uhr – TELE 5 – Python – Schlangenabend bei Tele 5. Es beginnt mit einer Riesenschlange …

22.15 Uhr – TELE 5 – Pythons 2 – … ud geht weiter mit einer Riesenschlange. Die soll in diesem Fall übrigens von einem Baseballspieler aus Russland in die USA gebracht werden. Warum man dafür unbedingt einen Baseballspieler braucht, würde mich ja jetzt schon interessieren.

SONNTAG

09.00 Uhr – KABEL 1 – Nuclear Hurricane – Kabel 1 weiß, was die kleinen Kinder morgens um 9 sehen wollen. Nukleare Katastrophen und Stürme. Warum war das Kinderprogramm zu meiner Zeit nicht so geil?

MONTAG

03.20 Uhr – KABEL 1 – Anaconda 3 – Kabel 1 hat scheinbar Knaller ohne Ende im Programm, diese Woche. Und passt sich dem Riesenschlangenprogramm von Tele 5 an.
00.10 Uhr – TELE 5 – Psycho 4 – Da gibt es tatsächlich 4 Teile von? Wer brauchte denn da ernsthaft ne Fortsetzung?

DONNERSTAG

21.55 Uhr – KABEL 1 – Neid – Ja, äh, HIER.

00.20 Uhr – TELE 5 – Kickboxer 5 – Ich brauchte nicht mal den ersten Teil.

FREITAG

Eine schrotttechnisch gesehen schwache Woche geht zu Ende. Immerhin haut Tele 5 noch ein paar Knaller raus:

20.15 Uhr – TELE 5 – Flight 23: Air Crash – Zwei Flugzeuge rasen aufeinander zu. Kann der Zusammenprall verhindert werden? Zum Beispiel indem einfach einer der Piloten mal am Steuerknüppel spielt? Sollte man sich angucken, um eine Antwort auf diese Fragen zu kriegen.

22.10 Uhr – TELE 5 – Banlieue 13 – So, jetzt aber: In einem kleinen Vorort von Frankreich müssen Kleinganoven und Kampfsportler sich zusammentun, um die Explosion einer Atombombe zu verhindern. Wenn das mal nicht einfach nur ganz ganz großes Kino ist, weiß ich es auch nicht.

23.50 Uhr – TELE 5 – Todeskommando Weißes Haus – Äh, ja, äh, nun, es, äh, also, äh, mir fällt nichts ein. Aber Eric Roberts spielt mit, also muss es richtig scheiße sein.

00.00 Uhr – RTL 2 – Die Beilight Saga – Eine Twilight Parodie. Völlig überflüssig, denn Twilight kann man doch auch so schon nicht ernst nehmen.

Habt ihr auch noch Tipps parat? Dann lasst nen Kommentar da.

Extraterrestrische Grabschändung

„Da hab ich richtig Bock drauf.“, Ich, 2008

Und dann die große Enttäuschung. Der Film ist der größte Müll, der mir in den letzten zehn Jahren untergekommen ist (und das will was heißen). Eigentlich hat er nur eine Sache geschafft. Nämlich, mir jede Lust an weiteren Remakes, Reboots und Weiterführungen von Filmklassikern zu nehmen. Ihr habt vielleicht schon eine Vermutung, um welchen Film es hier heute gehen wird.

INDIANA JONES AND THE KINGDOM OF THE CRYSTAL SKULL – Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels – USA – 2008 – 122 Min.

Am Anfang ist noch alles gut. Es gibt gute, alte Rockmusik, junge, verrückte Teens und große, böse Soldaten. Problem: Es sind keine Nazis. Wenn uns die Vergangenheit eins gelehrt hat, dann, dass Indy am besten funktioniert, wenn er Nazis verkloppt. In diesem Fall sind es dann halt die Russen.

Ein weiteres Problem tut sich schon bei den ersten Dialogen zwischen Indy und Gegenspielerin Irina Spalko auf. Nämlich der Hintergrund, der einfach irgendwie aufgemalt erscheint. Der Umstand, dass die Umgebung nicht wirklich gut aussieht, wird den ganzen Film über noch ne große Rolle spielen.

Trotzdem beginnt der Film auf gutem Niveau, mit Indy, der sich mal wieder schön selbst auf die Schippe nimmt, wenn er sich zum Beispiel beim Peitschenschwingen verschätzt, während er sich durch das Lagerhaus kämpft, in dem unter anderem die Bundeslade aus Teil 1 in einer Kiste vor sich hin schimmelt.

So weit, so gut. Doch dann sind die ersten 20 Minuten rum und das Ganze geht ganz böse den Bach runter. Ich spreche natürlich von der berühmten Kühlschrankszene, in der Indy eine Atomexplosion in einem Kühlschrank überlebt. Muss ich wohl nix mehr zu sagen, schätze ich. Lächerlich ist noch untertrieben.

Indy wird verhört vom Geheimdienst, für den er gearbeitet hat. Womit wir beim nächsten Problem wären. Indy als Spion ist doch auch einfach nur Käse hoch Unendlich. Nebenbei kacken sie rum, weil er nicht vorausgesehen hat, dass sein Partner Mac ein Verräter ist. Bla.

Und da ist Shia LeBeouf (oder wie man das schreibt), auf seiner damaligen Mission, jeden Actionfilm zu versauen. Wobei man ja zugeben muss, dass es nicht unbedingt seine Schuld ist, dass die Filme, in denen er mitspielt nicht so der Bringer waren. Jedenfalls erzählt er Indy davon, dass Professor Oxley gekillt werden soll, oder sowas in der Art, weil er einen Kristallschädel im Amazonas gefunden hat. Also flieht man mal kurz vor dem FBI, oder einer anderen Vereinigung, die in solchen Filmen nie zu etwas nutze sind, und macht sich auf, um den Schädel zu holen und Ox zu retten.

Nachdem man ein Rätsel gelöst und sich mit komischen Eingeborenen auseinandergesetzt hat und ewig und drei Tage durch Höhlen gelatscht ist, findet man dann tatsächlich mal den Magnetschädel und wird natürlich prompt von Mac und den Russen in Empfang genommen.

Im Russendschungellager hängt auch Ox rum, der völlig plemplem ist, aber immerhin in seinem Wahn eine Karte malt. Nach einigen gescheiterten Experimenten mit dem Schädel, präsentieren die Russen Marion, Mutter von Indys treuem Begleiter Mutt und Ex-Geliebte von Indy. Wer eins und eins zusammenrechnen kann, weiß jetzt schon, was Sache ist.

Flucht durch den Dschungel, bei der Indy und Marion in nem Matschloch versinken. Zur Rettung holt Mutt eine meterlange Schlange, was für Indy natürlich ein Problem ist. In einem Anflug von psychologischer Genialität, lässt er seinen Retter die Schlange einfach Seil nennen, damit er sich daran aus dem Loch ziehen lässt. Toll.

Wieder in den Fängen der Russen, geht es durch den Dschungel, der nebenbei einfach unfassbar kacke aussieht, weil CGI. Ging aber ja nicht anders, denn wie soll man sonst so großartige Szenen unterbingen, wie einen Fechtkampf auf zwei fahrenden Jeeps, oder Mutt, der sich mit einer Horde Affen an Lianen durch den Dschungel schwingt, wie es selbst George nicht könnte.

Aber dieser Film wäre natürlich nicht so scheiße, wie er ist, wenn er nicht immer noch einen draufsetzen könnte. Auftritt: KILLERAMEISEN! Ich sag da jetzt mal gar nix zu, einfach weil mir einfach nichts doofes einfällt. Das ganze ist auch so schon behämmert genug. Auch ohne Kommentar.

Nach diesem Anflug von B-Horror geht die Reise weiter über den Fluss in irgendwelche alten Tempel, in denen Eingeborene ihr Unwesen treiben. Flucht und auf den Tempel um den Eingang zur extraterrestrischen Vorhalle zu finden. Ja, das ist so behämmert, wie es klingt.

Alle sind da. Indy, Marion, Mutt, Ox, Mac, Irina. Die will dann irgendwie das komplette Wissen des Universums von den Kristallschädeln in ihre Rübe übertragen, oder sowas in der Art. Dabei öffnet sich ein Tor in eine andere Dimension, oder was weiß ich, und ein Alien erscheint, woraufhin es Irina in der Luft auflöst. Denkt einfach nicht weiter darüber nach, ist das Beste.

Familie Indy und Ox fliehen und gucken zu, wie eine fliegende Untertasse abhebt und ich habe einfach keinen Bock mehr, hierzu noch irgendwas zu sagen.

Zum Glück muss ich das auch nicht, denn mit der Hochzeit von Indy und Marion ist der Quatsch dann endlich durch.

Hier gut zu beobachten: Das absolute Abdriften eines großen Franchises ins völlig Lächerliche. Aber immerhin haben wir gelernt, dass ein Kühlschrank nicht nur Verhungernden das Leben retten kann.

Media Monday #191

Aufgrund des Oscar-Wahnsinns gibt es den Media Monday diese Woche mal etwas später. Hab letzte Nacht einfach nicht dran gedacht. Aber besser spät, als nie.

 

1. Den Oscar für den besten Film des Jahres 2014 hätte ja in meinen Augen ____ verdient gehabt, denn ____ . Habe ich nix zu beanstanden. Für mich hat der Richtige gewonnen. Obwohl ich ihn nicht gesehen habe. Nebenbei auch keinen einzigen der anderen Filme, weshalb ich mir eh schlecht ein Urteil bilden kann.

2. Wenn ich mir so die Ergebnisse des Filmtipp Award 2014 ansehe, dann lässt mich das ziemlich kalt, weil nix besonderes oder überraschendes..

3. Mit Filmen von/aus Bollywood konnte ich noch nie viel anfangen, einfach weil dieses Getanze einem doch nur auf den Sack gehen kann.

4. Klassischer Aufbau in drei Akten oder darf es gerne mal etwas unkonventioneller sein? Gerne auch mal unkonventionell, aber es muss eben auch passen. Nur aus einem Schema auszubrechen, weil man eben Bock drauf hat, bringt nix, wenn das Ergebnis dann totale Scheiße ist.

5. Zeitsprünge, Vor- und Rückblenden sind ja beliebte Stilmittel. Unnötiger Schnickschnack, oft nur verwirrend oder eher ganz große Erzählkunst? Bin ich kein großer Fan von, aber siehe 4. Wenns passt, hab ich nix dagegen.

6. Inspiriert von der Blogparade der Singenden Lehrerin zu den Top Sex der erotischsten Szenen: Die heißeste (Sex-)Szene in einem Film, einer Serie oder einem Buch. (TeilnehmerInnen können natürlich gern auf ihren Beitrag verweisen) Ich hasse ja jegliche Sexszene in Filmen, einfach weil sie immer, IMMER, EINFACH IMMER!!!!!!! total überflüssig sind und den Film kein Stück voran bringen. Deshalb habe ich keine Ahnung. Irgendwas mit Lesben. Fertig.

7. Zuletzt gesehen habe ich die Oscar-Verleihung halt und das war eher lahm dieses Jahr , weil man sich erst mal durch gefühlt sieben Stunden roten Teppich inklusive der 42000 mal gestellten Frage „Who are you wearing?“ quälen musste, nur damit PissSieben, oder wie der Scheißsender heißt, direkt mal die Übertragung verkackt und man nix vom Oscargewinn von JK Simmons gesehen hat. Dazu dann nur lahme Gags, die nicht zünden, viel zu viel Gesinge von Scheißsongs und insgesamt einfach völlig unspektakulär. Die vielleicht schlechteste Oscarverleihung, die ich gesehen habe. Dafür bin ich aber mit den Siegern zufrieden. Viel Whiplash,viel Grand Budapest Hotel, viel Birdman und absolut nix für Boyhood. HA HA! 12 Jahre fürn Arsch. Glückwunsch.

Blechschadenbasierte Todvortäuschung

Heute ist Geburtstag. Und zur Feier des Tages beschenke ich mich mal selbst und bringe meine verfilmte Biographie auf den Blog. Naja, nicht ganz, aber zumindest geht es heute um einen Schrottplatzbetreiber, der Schrottfilme so geil findet, dass er direkt selbst welche produziert. Könnte also auch ich sein. Nur ohne das Produzieren. Und der Tatsache, dass ich gar nicht wirklich auf einem Schrottplatz arbeite.

THE JUNKMAN – Firebird Tornado – USA -1982 – 96 Min.

Der Alternativtitel ist ja mal wieder ganz große Kunst und hätte sich für einen echten Trashfilm im Stile von Sharknado angeboten. Aber man kann eben nicht alles haben.

Die Musik während der Opening Credits ist schon mal das langweiligste Gedudel, das mir jemals in einem Film untergekommen ist. Fängt ja gut an. Und es geht genau so weiter, denn mit anderem Gedudel unterlegt sehen wir die komplette Lebensgeschichte eines Typen namens Harlan im Schnelldurchlauf. Geburt, Spielen als Kind, Heiraten als Mann, Schrottplatzgründung als Arbeitsloser, Film gemacht aus Verzweiflung, Tochter gekriegt als Paar, Frau verreckt am Steuer. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass das hier die Lebensgeschichte des Regisseurs werden soll, bei dem es tatsächlich ähnlich war. Und dann spielt er sich auch noch selbst. Na, das kann ja was werden.

Nach weiterem Gedudel, während dem Harlan in verschiedenen Autos posiert, kommt Richard vorbei, der aussieht wie eine Mischung aus Mafiapate und Amish. Was er wollte, weiß ich nicht. Das Gespräch mit Harlan ergab absolut keinen Sinn.

Ist aber auch nicht wichtig, denn: Verfolgungsjagd. Die Cops jagen eine Corvette, oder sowas. Ich kenne mich mit Autos absolut nicht aus, deshalb werde ich im Verlauf des Films einfach Vermutungen zu den Modellen anstellen. Warum die Corvette verfolgt wird, weiß nebenbei mal wieder keine Sau. Der Verfolgte klettert aufs Dach des Autos und wird von nem Helikopter abgeholt. Und dann der große Twist: Es war nur der Dreh für eine Filmszene.

Wisst ihr übrigens, was in 80er-Filmen ein echtes Problem ist? Alle haben die selben Frisuren. Deshalb kann man einfach keinen unterscheiden. Fällt schon schwer genug, festzustellen ob der Darsteller gerade männlich oder weiblich ist. War ne schlimme Zeit.

Nur den Mafiaamish erkenne ich überall. Der sitzt aber nur am Set rum und macht gar nix. Harlan geht derweil mit einer Reporterin poppen, oder so. Ich blicke jetzt schon nicht mehr durch. Irgendjemand namens Kelly hat nebenbei auch noch Geburtstag, aber ich weiß nicht, wer diese Kelly ist, also denkt euch einfach, dass ich es nicht erwähnt hätte.

Harlan ist das Ziel von einigen zwielichtigen Gestalten, die ihn beim James Dean-Festival umnieten wollen, oder sowas. Ich weiß es auch nicht. Hier wird ja mal wieder nix erklärt. Was ich aber unbedingt erklärt haben will, ist, wer den Leuten hier die Haare geschnitten hat. Meine Fresse, die 80er hätten wirklich verboten gehört.

Um James Dean richtig zu ehren, wird ein Rennen veranstaltet, was einfach irgendwie falsch ist, wenn ihr mich fragt. Zu einer guten Veranstaltung dieser Art, gehört natürlich eine gute Band. Leider hat man keine gefunden, also hat man einfach ein paar Nasen auf die Bühne gestellt, die „la la la“ ins Mikrofon dudeln.

Die Killer, oder Kopfgeldjäger, oder Steuereintreiber, oder schlicht gelangweilte, weil der Frisör heute geschlossen hat, oder wasauchimmer, kommen angeheizt und legen den Sheriff um. Damit dürfte zumindest klar sein, dass sie keine Steuereintreiber sind, denn ein Toter kann keine Steuern mehr zahlen.

Harlan wird von einem Flugzeug aus mit Bomben beworfen. Er ergreift natürlich die Flucht und will Hilfe rufen, aber jemand hat den Draht seines Autotelefons durchgeschnitten. Genial! Man hätte natürlich auch die Bremskabel durchschneiden können, wo man schon dabei war, aber manchmal ist weniger eben mehr.

Der tote Sheriff wird gefunden und die Cops rasen los, um die Mörder zu jagen. Auch wenn sie absolut keine Ahnung haben, wer die Mörder überhaupt sind. Die verfolgen weiterhin Harlan mit Autos und Flugzeugen. Die Cops kommen zufällig vorbei und es werden ein paar Karren zu Schrott gefahren. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass in der nächsten Stunde nicht viel mehr passieren wird hier. Der Eindruck verstärkt sich, wenn man bedenkt, dass dieser Streifen den Autoverschrottungsrekord von Blues Brothers (seines Zeichens der Film mit dem besten Soundtrack ever) übertroffen hat. Da wird wohl noch einiges zu Bruch gehen.

Den Soundtrack der Blues Brothers wird dieses Werk allerdings sicher nicht mehr übertreffen, denn trotz der actionreichen Verfolgungsjagden, dudelt die Musik einfach weiter so dahin. Da wäre mir sogar schlechte 80ies-Rock-Musik lieber gewesen.

Harlan erreicht das JD-Gedenk-Festival und bringt die Killer gleich mit, die erst mal die Bühne zerlegen, was natürlich eine gute Sache ist, da dadurch die „La la la“-Band nicht weiter spielen kann. Nebenbei interessiert sich auf dem Festival scheinbar keine Sau für das Geschehen, denn es wird einfach weiter gefeiert.

In der Wüste verkantet ein Franzose seinen Wohnwagen und ein Typ mit nem Schwein auf dem Arm kommt vorbei. Der hat seine Karre schon vorhin zerlegt. Beide werden in dem Film absolut keine Rolle mehr spielen, aber diese Szene musste wohl unbedingt drin bleiben.

Ich sollte vielleicht mal anmerken, dass ich großer Fan von Autoverfolgungen in Filmen bin. Eigentlich auch von echten, aber die sieht man so selten. Aber das hier zieht sich jetzt doch ganz schön in die Länge.

Die Killeranführerin überschlägt sich mit ihrer Karre in der Wüste, aber immerhin hat sie ihren Regenschirm dabei.

Die Bullen sind auch noch unterwegs.

Es folgt die behämmertste Flugzeugszene aller Zeiten, als Harlan mit dem Piloten Ausweichen spielt. Warum zur Hölle der Pilot tatsächlich einfach volle Kanne im Sturzflug auf die Erde zurast wusste wohl nur er selbst. Harlan tritt jedenfalls auf die Bremse und das Flugzeug knallt voll auf die Straße. Was hat der Pilot bitte gedacht, wie er auf diese Weise Harlan erledigt, sich selbst aber nicht? Selbst wenn Harlan nicht gebremst hätte, wäre das Flugzeug eben auf das Auto geprallt. Auch nicht besser, als Asphalt, würde ich sagen. Oder ist er ein Pre-9/11-Selbstmordattentäter? Wir werden es nie erfahren.

Ein Flugzeug ist also erledigt. Aber keine Auftragskillerkombo, die etwas auf sich hält, kommt mit nur einem Flugzeug, also muss sich Harlan mit einem weiteren rumschlagen. Mal schauen, ob darin auch ein Kamikazepilot sitzt, oder ob der seinen Pilotenschein nicht im Preisauschreiben gewonnen hat. Erst mal kümmert sich der Pilot aber um alle anderen Autos auf der Straße und sorgt dafür, dass diese alle zu Schroitt gefahren werden. Was das bringen soll, weiß ich auch nicht. Vielleicht eine Art Straßensperre. Würde nur mehr Sinn ergeben, wenn Harlan nicht ganz woanders rumgurken würde.

Harlan flieht vor dem Flieger und fährt in ein alleinstehendes Haus mitten in der Wüste. Ist ja nicht so, dass da jede Menge Platz gewesen wäre, um einfach drum herum zu fahren. Eine Bombe aus dem Flugzeug lässt die Hütte explodieren und unser Held (wenn man den denn so nennen kann), ist hinüber.

Ich nehme jetzt die Überraschung mal vorweg, die im Film nach 5 Minuten aufgelöst wird: Harlan lebt noch. Und er weiß, wer ihn verfolgt. Deshalb muss er nach Los Angeles. Wir sind immer noch genau so schlau, wie zuvor. Ungefähr 15 Minuten später, in denen wirklich gar nichts passiert, außer das die Charaktere, die nie wirklich eingeführt wurden, weshalb man auch nicht rafft, wer eigentlich wer ist, rumlabern, kommt Harlan mit seinem Sparschwein per Taxi am Busbahnhof an. Das dürfte das erste mal in der Geschichte der … Geschichte selbst sein, das jemand einen Taxifahrer bezahlt, indem er Kleingeld aus einem Sparschwein schüttelt.

Alle halten Harlan für tot und irgendeine Tussi will den Schrottplatz kaufen, der so ähnlich. Ich blick nicht durch und es ist mir auch scheißegal. Bringt lieber wieder ne Verfolgungsjagd.

Harlan bricht dann in seine eigene Großgarage ein und klaut die erste Schrottkarre die er findet. Ohne Scheiß, da stehen Rolls Royce und Corvette und was weiß ich, wie die ganzen Dinger heißen und er klaut eine Karre, die aussieht, als wäre sie beim letzten Destruction Derby als erstes ausgeschieden. Weit kommt er aber damit eh nicht, denn der Nachtwächter sieht ihn und erschießt eine Schaufensterpuppe. Harlan flieht dann lieber zu Fuß. Keine Handlung der Charaktere in diesem Film ergibt irgendeinen Sinn.

Die Polizei hat einen Verdächtigen und verfolgt ihn durch die Stadt, was mal wieder zu sehr viel Schrott auf den Straßen führt. Der Verdächtige ist übrigens Harlan selbst. Ich raffe gar nix mehr. Jedenfalls flieht er mit einem Zeppelin. Hier wird wirklich alles benutzt was fährt und fliegt. Wenn man jetzt noch aufs Meer kommt, ist das der beste Actionfilm aller Zeiten.

Hey, es ist Woody Allen! Naja, nicht ganz, sieht aber fast so aus. Er ist ein Cop und nimmt einen Anruf von Harlan aus dem Zeppelin entgegen, der eine Notlandung auf dem Hollywood Boulevard mit dem Zeppelin plant. Harlan springt über der Straße ab und der Pilot fliegt weiter. Und dafür mussten die jetzt die Straße sperren?

Dann der Schocker: Michael ist ein Verräter er und will Harlan killen, weil er sich selbst für den Erfolg der Filme verantwortlich hält, aber Harlan das ganze Lob kassiert. Wäre nebenbei natürlich spannender gewesen, wenn ich wüsste, wer dieser Michael eigentlich ist. Ich glaube, der ist vorhin mal irgendwo aufgetaucht, aber ich konnte der Handlung (wenn man das so nennen kann) ohnehin nicht folgen, also scheiß drauf. Michael wird vom Dach geworfen und eine Granate sprengt das Auto mit den restlichen Killern.

Mit ner großen Party ist dann endlich Schluss hier. Der Abspann dauert dann fast so lang, wie der eigentliche Film und zeigt noch mal alle Highlights (wenn man das so nennen kann) und es dudelt weiterhin lahme Musik. So hat man damals Actionfilme gemacht. Aber immerhin haben wir gelernt, dass seinen eigenen Tod vortäuschen zu sehr viel Schrott auf den Straßen führt.

 

Zum letztjährigen Geburtstagseintrag geht es übrigens hier lang.

Schrott Awards

Bald ist es wieder so weit. Der wichtigste Filmpreis wird verliehen. Die Oscars. Nun ja, man sagt, es ist der wichtigste Preis, aber eigentlich wissen wir alle, dass es größtenteils völliger Humbug ist, der da abgeht. Deshalb wird es höchste Zeit, dass jemand sich anschickt, einen noch viel wichtigeren Preis ins Leben zu rufen, der das Potenzial hat, den Oscars irgendwann den Rang abzulaufen.

Ich habe stattdessen die Schrott Awards kreiert. Der immerhin der wichtigste Preis auf diesem Blog ist. Und auch der Einzige. Traditionell wird der Preis in einer großen Zeremonie auf dem Schrottplatz verliehen und einige illustre Gäste haben sich angekündigt. (Ja, ich weiß, es sind die ersten Schrott Awards, aber irgendwann müssen Traditionen ja anfangen.)

Also dann, viel Spaß bei den ersten Schrott Awards.

SCHROTT AWARDS

Los gehts. Wir schalten direkt zum roten Teppich, vor dem Maschendrahttor, das auf den Schrottplatz führt, wo Außenreporter und Schrottexperte Thorsten Trümmer auf die Ankunft der Stars wartet. Den Zeitpunkt, ihm zu sagen, dass er eigentlich nach Hause fahren kann, da sich ohnehin alle Gäste direkt auf den Schrottplatz teleportieren werden, oder mit Zeitmaschinen anreisen, haben wir verpasst, also fragen wir zumindest mal, wie es ihm geht.

„Thorsten, kannst du mich hören?“

Krrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrch …

Wir scheinen ein paar technische Probleme zu haben. Was? Oh, die Regie setzt mich gerade über den tobenden Schneesturm in Kenntnis, der vor dem Schrottplatz wütet. Zum Glück wurde der Schrottplatz vorsichtshalber in eine Anti-Wetter-Glocke eingeschlossen, in der immer die Sonne scheint. Vielen Dank an dieser Stelle an Erfinder Doktor Emil Braun, der uns freundlicherweise all seine Erfindungen zur Verfügung gestellt hat, um für schönes Wetter und die unkomplizierte Anreise der Gäste zu sorgen.

Whopp!

Und da sind sie auch schon alle da. Wie aus dem Nichts. Nun, da kamen sie ja auch teilweise her.  Die Plätze sind eingenommen, die goldenen Mülltonnen stehen zur Überreichung bereit. Es kann losgehen. Ich gebe ab auf die Bühne. Viel Spaß.

„Ladies and Gentleman, ihre Gastgeber des heutigen Abends:

Pervo The Clown aus Zombie Women Of Satan

pervo

… und der Penismuppet aus Extreme Movie!“

pm

Anmerkung: Aus Jugendschutzgründen mussten alle Peniswitze der Gastgeber zensiert werden. Deshalb geht es hier direkt weiter mit der Überreichung des ersten Awards:

KOSTÜME

Den Award überreicht ein echter Meister der Tarnung: Dana Carvey!
Seine Ansprache ist kurz, denn er kotzt sich nur über Mike Myers aus und wird dann von der Bühne gezogen, wobei er den Umschlag mit dem Sieger ins Publikum wirft. Inspektor Clouseau, verkleidet als Glöckner, fängt den Umschlag auf, scheitert daran, ihn zu öffnen und lässt Cato den Wisch mit einem Handkantenschlag in zwei Hälften teilen. Er zieht den geteilten Zettel aus den Umschlagshälften, hält sie aneinander und verkündet:

„Die goldene Mülltonne geht an: COMES TO FROGTOWN DIE FROSCHMUTANTEN AUS HELL.“

Die Froschmutanten in der ersten reihe tanzen:

fm

Kurze Verwirrung, bis die Gäste die Wortreihenfolge im Kopf richtig zusammengesetzt hat.

Den Award nimmt entgegen: KERMIT DER FROSCH!

„Als Frosch bin ich sehr glücklich, dass unsere Spezies endlich die Anerkennung bekommt, die sie verdient. Auch wenn wir dafür erst mutieren mussten.“
„CHEF!“
„Scooter, ich halte hier gerade eine Rede auf die Großartigkeit der Amphibien.“
„Aber … wir haben ein Problem.“
„Was ist denn jetzt schon wieder los?“
„Animal hat alle Hühner entführt und Gonzo will sie befreien. Mit einem selbstgebauten Panzerwagen.“
„Äh, ich muss los. Vielen Dank für den Preis und … Applaus, Applaus, Applaus!“

Nun, das lief ja schon mal nicht so gut. Aber aller Anfang ist schwer. Mal sehen, was die Gastgeber dazu zu sagen haben.

Anmerkung: Aus Jugendschutzgründen musste die Szene, in der Pervo in eine der goldenen Mülltonnen masturbiert zensiert werden. Deshalb geht es hier weiter mit der Überreichung des nächsten Awards.

EFFEKTE

Den Preis überreicht: Michael Bay!

„Wie bekannt sein dürfte, bin ich ein großer Fan von Effekten. Schließlich bestehen meine Filme aus nichts anderem. Effekte in Hülle und Fülle. Und irgendwo dazwischen ein anderes, künstliches Objekt namens Megan Fox. Die nominierten Filme haben alle verdient, den Preis zu gewinnen, und es macht mich traurig, dass ich keinen dieser Filme gedreht habe. Dabei spielen sie alle genau in meiner Liga des Bullshitkinos ohne Sinn und Verstand. Aber irgendwann werde ich auch eine der begehrten goldenen Mülltonnen ergattern. Heute ist aber erst mal ein anderer Film dran. Die goldene Mülltonne geht an: PIRANHACONDA!

Den Award entgegen nimmt Paul Rosolie, der sich für eine TV-Show von einer Anaconda hat fressen lassen.
„Ein guter Tag für wildlebende Tiere heute. Zur Feier des Tages werde ich jetzt, hier, live, durch ein Becken mit Piranhas schwimmen.“

Amerkung: Aus Jugendschutzgründen musste die folgende Szene zensiert werden. Aber zu Entwarnung sei gesagt, dass man den Arm wieder annähen konnte.

Etwas chaotisch die Show, aber es sind eben die ersten Schrott-Awards. Ich würde jetzt sagen, dass wir aus diesen Fehlern für die Zukunft lernen werden, aber es wäre gelogen. Weiter gehts.

Anmerkung: Aus Jugendschutzgründen musste die versuchte Vergewaltigung des Penismuppets an Pervo zensiert werden. Deshalb hier der nächste Award:

CHARAKTERE

Den Preis überreicht Charakterdarsteller par excellence: Hulk Hogan!

„Brother, eat vitamins, brother, bla bla bla, brothers, say prayers, bla, brothers. Watcha gonna do, when the golden trashcan goes to: DER BÜRGERMEISTER AUS LIGHTNING STRIKES!

bm

hell1

„Das ist bullshit! Ich bin Roddy Piper und jeder weiß, dass ich hätte gewinnen sollen! Niemand spielt so gut beschissene Charaktere, wie ich. Du warst immer eifersüchtig, Hogan! Weil du nie ein so großer Schauspieler warst, wie ich. Du durftest nie gegen Froschmutanten kämpfen.“

Hot Rod scheint nicht erfreut über diese Wahl zu sein. Er hat wohl kein Kaugummi mehr. Oh, er hat Hogan die goldene Mülltonne aus den Händen gerissen und … OH MEIN GOTT! … er hat Hogan die Mülltonne an die Rübe geschlagen und das Teil ist in tausend Fetzen zersprungen.

„My name is Rowdy Roddy Piper and I’m all out of bubble gum!“

Äh, ja. Das wird Hogan sicher nicht gefallen, wenn er wieder zu sich kommt. Moment mal, es ist Mr. T! Er jagt Piper vom Schrottplatz. Dann kann es ja weiter gehen.

Anmerkung: Die Gastgeber wurden gefeuert. Die Show geht weiter:

SONGS

Hier um den Award zu überreichen: Niemand. Denn kein Mensch hat sich bereit erklärt, den nominierten Ohrenkrebs zu würdigen. Also kurz und knapp. Die goldene Mülltonne geht an: DO THE JELLYFISH AUS STING OF DEATH.
Um den Erfolg gebührend zu feiern wird jetzt getanzt:

Und damit kommen wir zum großen Highlight des Abends. Der Preis in der Kategorie FILM.

Extra mit einer Zeitmaschine angereist, um den Award zu überreichen: Ed Wood!

Moment mal, was ist das? Animal treibt die Hühner über den Schrottplatz. Und da ist Gonzo im Panzerwagen und schießt mit HAIEN! Ich schätze mal, das bedeutet, dass SHARKNADO gewonnen hat. Die Verkündung geht leider in der Massenpanik unter, die die Muppets gerade verursachen. Kermit versucht zu retten, was zu retten ist. Animal wirft mit Hühnern um sich. Gonzo sind die Haie ausgegangen und er bereitet sich vor, um sich selber aus der Kanone des Panzerwagens zu feuern. Und da kommt Fozzy und will einen Witz erzählen. Schnell, beendet die Übertragung! „Waka! Waka!“ Wir haben Glück. Gonzo ist auf Fozzie gelandet. Die Haie fressen sich durch den Schrott. Die Gäste sind mit ihren Zeitmaschinen und Teleportern abgereist. Wenn es sich nicht sowieso um nen Schrottplatz handeln würde, müssten wir wohl renovieren. Ich sehe nichts mehr, vor lauter umherfliegender Federn. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und bis zu den nächsten Schrott-Awards.
„Applaus, Applaus, Applaaaaahhhhhh!“

Top 10 Film-Soundtracks

Oh, ein Stock. Nein, es ist gar kein Stock, es ist eine Flöte. Fidilididudido (Ja, so klingt Flötenmusik in meinen Ohren). Weg damit, ich kann nicht Flöte spielen. Aber widmen wir uns heute doch trotzdem mal der Musik. Denn Bullion hat mich nominiert zu einem Bloggestochere, das ursprünglich von Schlopsi erdacht wurde.

Es geht um Musik. Nicht weiter überraschend bei der Überschrift und der Einleitung, nicht wahr?

Ich muss hier allerdings erst mal was erklären: Denn ich habe mich ehrlich gesagt nie mit den Soundtracks und Scores von Filmen beschäftigt. Es gibt zwar ein paar Melodien, die mir hin und wieder im Kopf rumspuken, aber ich habe nie einen Soundtrack gekauft und mir angehört, einfach weil ich finde, dass die außerhalb des Films meistens nur noch so semi-funktionell sind. Deshalb hau ich hier einfach mal die 10 Filme raus, die mir gerade so musikalisch in die Birne dudeln.

 

10. American Beauty – Kevin Spacey singt American Woman mit. Das muss als Argument reichen.

9. Jurassic Park – Die Melodie hat sich für eine Zeit lang wirklich komplett in meinen Gehörgang gebohrt und nicht mehr losgelassen. Tagelange Ohrwurmattacken waren die Folge. Das alleine spricht für die Qualität der Musik. Andererseits hatte ich mal nen Ohrwurm von nem Lady Gaga Song. Vielleicht ist das also doch nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal. Immerhin aber der einzige Original-Score in meiner Liste.

8. Into The Wild – Muss wohl nicht viel zu gesagt werden. Eddie Vedders Soundtrack vermittelt hervorragend dieses Freiheitsgefühl, dass der Film einem ohnehin gibt. Durch den perfekten Soundtrack wird das aber noch unterstrichen.

7. From Dusk Till Dawn – Ich mag diesen mexikanischen Rock aus dem Film einfach und er passt natürlich Eins A zum Setting.

6. Silver Linings Playbook – „And catch the wind, see us spin
Sail away, leave the day
Way up high in the sky
and whoa the wind won’t blow, we really shouldn’t go
It only goes to show that you will be mine, by takin‘ our time
Oooh, ho-whoa.“ Das sollte reichen. (Siehe 4)

5. High Fidelity – Logischerweise auf der 5, denn in dem Film jagt eine Top 5 die Nächste und es geht größtenteils um Musik.

4.   School Of Rock – Jeder Soundtrack mit Led Zeppelin ist schon mal aus Prinzip ein guter Soundtrack. (Siehe 6) Außerdem ist der Soundtrack auch ansonsten purer Rock. Jack Black ist purer Rock. Ach, der ganze Film ist purer Rock.

3. GoodFellas – Für mich ja immer noch der bessere Pate, auch wenn der Vergleich hinkt. Aber ich habe mal irgendwo folgendes gelesen: „Wenn der Pate klassische Musik ist, dann ist GoodFellas Rock’N’Roll.“ Kann ich nur zustimmen. Das spiegelt sich auch im Soundtrack wieder. Außerdem kann kein Film, der das Instrumental von Derek And The Dominoes Layla im Programm hat, schlecht sein. Und der Soundtrack sowieso nicht. ACHTUNG SPOILER:

2. Pulp Fiction – Ist klar, ne? Tarantinos Musikauswahl ist sowieso immer über jeden Zweifel erhaben. Hier hätte zum Beispiel auch Death Proof stehen können. Alleine wegen „Hold Tight“ und „Chick Habit“, aber am Ende ist es dann doch Pulp Fiction geworden, einfach weil sich der Soundtrack mehr in mein Gehirn gebrannt hat.

1. Blues Brothers – Ne klare Sache für mich. Der Musical-Action-Comedy-Mix bietet einfach jede Menge perfekt pasende Musik und vereint dazu auch noch einen ganzen Haufen Musiker dieser Zeit. Außerdem ist der Film einfach großartig.

 

Soweit also zu den guten Soundtracks. Ich werde übrigens aus oben genannten Gründen auf die Beantwortung der drei optionalen fragen verzichten, weil ich die einfach nicht beantworten kann.

Als Entschädigung gibt es dafür noch eine High Fidelity-mäßige Top 5 der schlechten Soundtracks.

 

5. No Country For Old Men – Ha, damit habt ihr nicht gerechnet,was? Aber auf eine Schlechte-Soundtrack-Liste gehört dieser Film irgendwie drauf. Denn: Es gibt keinen Soundtrack. Trotzdem ist der Film natürlich klasse (ist schließlich ein Coen Film), aber ohne Musik ist der Soundtrack eben eher dürftig, würde ich sagen. Fast hätten es die Coens übrigens auch in die andere Liste geschafft, aber sind knapp gescheitert. Hier trotzdem ein Ausschnitt:

4. Terror On Tour – Eigentlich unglaublich, wie dieser Grützenfilm knallhart bei KISS und AC/DC und was weiß ich noch wem klaut, einfach irgendwo einen Akkord ändert, damit es nicht auffällt, und das dann als eigenständige Musik verkauft. Leider hab ich keinen Ausschnitt gefunden. Dafür aber hier der Trailer:

3. SHE – Stellvertretend für die ganzen 80er-B bis Z-Movies, die meinten, den Bullshit den sie da fabrizieren mit grottenschlechter Rockmusik zu unterlegen. Die 80er waren musikalisch ohnehin das Grauen, aber diese Filme haben sich wirklich das Schlechteste vom schlechten rausgepickt. Dazu hab ich leider gar nix gefunden. Nicht traurig sein, es wäre ohnehin absolut fürchterlich gewesen.

2. Extreme Movie – Sex-Songs am Fließband, denn hier gehts nur ums Poppen. Wie zur Hölle ko9nnte ich bloß vergessen, den Scheiß für die Schrott Awards zu nominieren? Verdammt!

1. Sting Of Death – Absoluter No-Brainer. Schließlich hat nur dieser Film den Jellyfish-Song im Gepäck.

 

So, jetzt muss ich auch noch 4 Leute nominieren. Das ist immer das Schwierigste, weil ich nie durchblicke, wer eigentlich schon nominiert war. Ich versuchs mal:

MyOwnEthng (Schließlich gehts bei Tobi größtenteils um Musik)

Das Spinatmädchen (bei der ich auf Platz 1 Popeye erwarte)

Juli von PiecesOfEmotions (die dann emotionale Musikstücke auswählen kann)

Robin (damit sie uns einige urbane Musik Storys erzählen kann)

 

Ihr müsst natürlich keine Schrottmusikliste erstellen. Stattdessen könnt ihr auch die drei, von Schlopsi erdachten Fragen beantworten:

Was war der erste Soundtrack, der dich vollends begeistert hat?

Mit welchem Soundtrack bist du im Nachhinein auf die Nase gefallen, weil er doch nicht mehr so toll wirkte, wie noch im Film?

Welchen Soundtrack hast du dir als letztes angehört/durchgehört?

Also, postete eure Top 10 der Soundtracks/Scores/Whatever aus Filmen, beantwortet optional die Fragen und nominiert die nächsten 4  Bloggernasen, die sich dann den Kopf zerbrechen dürfen. Viel Spaß.

Einödiges Rumgeballer unter Einbeziehung sekundärer Geschlechtsmerkmale

Mit Schrecken musste ich feststellen, dass Jean-Claude van Damme noch gar keinen Eintrag hier im Blog hat – mal abgesehen natürlich von seiner Antagonistenrolle im fiktionalen Moon Heat. Das kann so natürlich auf gar keinen Fall weiter gehen. Also habe ich mir einen seiner Filme geschnappt (welchen, ist bei ihm ja relativ egal, denn die haben fast alle nen Platz auf dem Schrottplatz verdient) und dann festgestellt, dass man im heutigen Film gleich ein absolutes Aufgebot an Superstars zusammengetrommelt hat. Neben van Damme haben wir auch noch Machete am Start, Earl Hickeys Ex-Frau mischt auch mit und wir feiern die Rückkehr von Snakekiller Mr. Miyagi. Na dann mal los:

INFERNO – USA – 1999 -95 Min.

Leider handelt es sich nicht um das Lesbische Peitscheninferno aus Coupling, aber mit den Darstellern wäre das wohl auch eher verstörend gewesen.

JCVD, hier Eddie genannt, trifft sich mit Danny Trejo, hier mit dem Namen Johnny Six Toes gesegnet, in der Wüste und erzählt diesem von einem Traum. Irgendwelche Cowboys kommen in einem Pick Up Truck vorbei gefahren. Johnny ist derweil verschwunden, was Eddie aber nicht daran hindert, weiter mit ihm zu labern. Den Cowboys ist das unheimlich und sie knallen Eddie ab. Und dann klauen sie auch noch sein Motorrad. Das ist natürlich zu viel des Guten und Eddie schwört Rache, oder so.

Kellnerin Rhonda wird von allen Kunden angebaggert. Dottie hat den vermeintlichen Mord in der Wüste beobachtet, ihr Mann schlägt aber vor, dass sie einfach die Backen hält, um keine Probleme mit den Cowboy Brothers zu kriegen.

Die treiben gerade Schutzgeld von nem Tante Emma Laden ein. Muss ein lukratives Geschäft sein, das die da am Arsch der Welt betreiben, wenn es sich lohnt, da Schutzgeld zu erpressen.

Eddie schleppt sich durch die Wüste. In der Nähe kackt der Boss gerade die Cowboy Brüder an, weil die ein Moped geklaut haben, oder so. Ich bin mir nicht sicher, aber der Typ scheint generell ziemlich cholerisch veranlagt zu sein, deshalb könnte er auch wegen etwas ganz anderem wütend sein.

Johnny verarztet Eddie in einer Hütte in der Wüste. Ich dachte, der wäre nur eine Einbildung von Eddie. Ich blicke schon wieder nicht mehr durch.

Die Cowboys sind im Diner und machen Dottie an und beschweren sich über Rhondas Titten. Äh, ja, fragt nicht, ich weiß es auch nicht. Ich hab an Rhondas Brüsten absolut nichts auszusetzen.

Und dann kommt der Grund, warum sich dieser Film schon aus Prinzip lohnt: VAN DAMME UND TREJO SINGEN TRINKLIEDER IN DER WÜSTE! Ich sollte ausmachen. Das kann man ja jetzt schon nicht mehr toppen. Johnny macht ein paar schlechte Witze und erklärt, warum Kojoten ganz tolle Tiere sind. Leider vergisst er zu erwähnen, dass sie unverwundbar sind, wenn sie nur immer brav bei ACME bestellen.

Cowboy Miyagi sitzt vorm Diner und wartet darauf, dass der Laden aufmacht. Ich sehe schon, die Rolle wird absolut unnütz sein und den Film nicht ein Stück voranbringen. Dann läutet er die Kirchenglocke, weil das eben auch einer machen muss und er hat ja gerade eh nix zu tun.

Die Cowboy Bros besuchen ne Tankstelle in der gerade Touristen beschissen werden. Das stört aber weniger. Sie verkaufen ihnen das Motorrad und nur 2 Minuten später kommt Eddie bei der Tanke vorbei und killt die Tankstellenfritzen, weil die sich über seine Großmutter lustig gemacht haben. Das geht ja auch einfach zu weit. Wo er eh gerade da ist, befreit Eddie noch einen angeketteten Opa, der wohl der Vater ist, aber nicht wirklich allzu traurig über das Ableben seiner Söhne zu sein scheint. Kein Wunder, waren ja auch echte Arschlöcher.

Eddie latscht zum Diner rüber und macht sich an Rhonda ran, weil er ihre Tüten wohl ebenfalls nicht zu verachten findet. Ich sag doch, die sind klasse. Rhonda kennt Johnny und bla. Außerdem ist sie absolut scharf auf Eddies Gehänge. Cowboy Miyagi unterbricht die pure Romantik und bietet sich als Handwerker an. Einfach so, aus heiterem Himmel. Was für ein Zufall, dass Eddie gerade einen Handwerker gebrauchen kann. Hoffentlich muss er das Auto waschen und den Zaun streichen.

Leider nicht. Erster Job: Leichenbeseitigung.

Vater Tanke zeigt Eddie sein Waffenlager. Miyagi entsorgt die Leichen in der Wüste. Eddie fährt zur Wüstendisco und ballert ein paar Störenfriede weg. Dann nimmt er zwei Nutten mit, um die es bei dem Streit ging. Der Sinn hinter der Aktion bleibt im Verborgenen. Worauf das hinausläuft ist aber klar, ne? Ich sags mal so: Zu Beginn der nächsten Szene haben alle nur ein Handtuch um.

Frisch gespritzt zieht Eddie los, um eine Motorradgang platt zu machen. Ich verstehe absolut nicht, wo hier der Zusammnhang zwischen den Szenen besteht. Wer zur Hölle sind diese Leute? Scheinbar wollen sie jedenfalls die Cowboy Bros und deren Boss umnieten.

Eddie beobachtet eine Party und Johnny kommt auch mal wieder vorbei und schlägt vor, dass er Rhonda, die Kellnerin mit den unterbewerteten Brüsten, heiratet. Vorher bricht aber erst mal ein Bandenkrieg auf der Party aus. Scheinbar hat Eddie die beiden Gruppen gegeneinander ausgespielt, was ich einfach nicht mitgekriegt habe, weil das alles so unglaublich sinnlos ist. Es kommt zum Streit zwischen den Brüdern und Eddie nutzt die Chance, um etwas rumzuballern. Als sie auf ihn aufmerksam werden, verkleidet sich Johnny als Eddie und lässt sich gefangen nehmen. Eddie rettet ihn natürlich und bringt ihn zur Hütte, wo er ihm wieder das Sauflied vorsingt. Johnny hat aber keinen Durst und nippelt ab.

Apropos Nippel. Rhonda labert mit Miyagi und die komplette Gang kommt auf der Suche nach Eddie vorbei. Rhonda will Eddie holen und ist untröstlich über Six Toes Ableben. Der Name Six Toes wurde nebenbei nie erklärt und irgendwie habe ich auch keine Lust mir diese Laune der Natur vorzustellen, also macht euch selbst ein Bild.

Rhonda will Eddie helfen, die Gang umzulegen, aber vorher spielt der erst mal etwas mit ihren sekundären Geschlechtsmerkmalen, die damit endlich die Aufmerksamkeit kriegen, die sie verdienen.

Die Cowboys tyrannisieren das Diner und die Tanke nebenan. Eddie und Rhonda kommen dann auch mal vorbei, um die Bekloppten aufzuhalten. Eddie sneakt in Ninjamanier durch das Kaff und bricht Genicke. Dann kommt es zum Showdown mit dem letzten Cowboybruder, der Eddie die Fresse poliert, aber kein Problem, das ein Roundhouse Kick nicht lösen könnte.

Miyagi entsorgt mal wieder die Leichen in der Wüste und alle sind glücklich und zufrieden. Vor allem Eddie, der jetzt offiziell Teilhaber an den schönsten Brüsten des Westens ist.

Media Monday #190 – Rosenmontags-Special

Irgendwie habe ich mich heute schwerer mit den Fragen des Media Monday getan, als sonst. Aber habs dann doch noch geschafft, die Fragen einigermaßen gescheit zu beantworten.

 

1. Animierte Charaktere oder Puppen/Kostüme? So weit fortgeschritten CGI auch sein mag, meine Meinung dazu ist bekannt. Mich nervts. Deshalb ganz klar Puppen und Kostüme. Natürlich nur, so lange diese auch gut gemacht sind. Also nicht so.

Um nur mal ein Beispiel zu nennen, da ich die Alien Quadrology kürzlich mal wieder gesehen habe. In Teil 1 und 2 wurde ausschließlich mit Puppen gearbeitet und man hat sich einfach in die Hose gemacht, wenn man das Vieh gesehen hat. und dann kam Teil 3, wo das Ding animiert war und ich dachte nur: Meine Fresse, sieht das scheiße aus.

Oder guckt euch mal den ersten Terminator an. So gut der Film auch sein mag, der Terminator sieht bei seinen Bewegungen aus, als bräuchte er neues Öl im Getriebe.

Und hier ist der Punkt: CGI altert. Puppen nicht.

2. Clowns sind cool, wenn sie andere Leute aufschlitzen dürfen. Ansonsten nerven die nur. Bin kein Zirkusfan.

3. Wenn die Effekte auch nicht wirklich up-to-date waren/sind, hat mich ____ doch ____ . Mir fällt jetzt nicht so wirklich was ein, das auf diese Frage passt, aber die Effekte im ersten Hobbit fand ich wirklich furchtbar. Das ist allerdings nicht das einzige Problem, das der Film hat. Trotzdem, wenn man das mal mit Herr der Ringe vergleicht, kriegt man einfach das Kotzen. Und da wären wir wieder bei: Kostüme und Puppen treten CGI in den Arsch und das wird sich nie ändern.

4. Kostümiert oder nicht, einen Helden zeichnet für mich aus, das er Gutes tut, egal was für Konsequenzen das für ihn haben wird. nebenbei sind mir unkostümierte Helden lieber.

Ich bin ja selber auch ein unkostümierter Held. Ich gucke dauernd Scheißfilme, um euch das zu ersparen und als Konsequenz opfere ich sehr viel Lebenszeit, die ich nie wieder kriege. Irgendwann werden die Leute Lieder über mich singen und mir Gedichte widmen. Hoffentlich erlebe ich das nicht mehr.

5. Indiana Jones 4 hätte ja leicht ins Lächerliche abdriften können, jedoch … ach, warte, der war ja total lächerlich. Außerdem hab ich das hier schon mal erzählt. Sorry, was anderes fällt mir nicht ein.

6. Kunst liegt ja bekanntermaßen im Auge des Betrachters. Der Film The Fall ist in meinen Augen ein Kunstwerk, denn ist halt so. Ich kenne mich mit Kunst nicht aus, aber bei dem hatte ich das Gefühl, dass es Kunst ist. Aber was weiß ich schon davon. Ich habe keine Zeit mich mit Kunst zu befassen. Ich muss ja dauernd Heldentaten vollbringen.

7. Was mich an Karneval richtiggehend nervt: Eigentlich alles, weil es einfach Quatsch ist. Glücklicherweise geht auch dieser Quark völlig an mir vorbei.

Short Story Collab #13 – Rollkragenpullover

Ja, das Thema dieses Mal beim von David erfundenen Short Story Collab lautet: Rollkragenpullover.
Ich kann es auch nicht erklären. Ich habe selber dafür gestimmt. Ich konnte einfach nicht anders. Wenn schon so ein bescheuertes Thema zur Wahl steht, bin ich natürlich dabei.
Wie immer habe ich mich einfach hingesetzt und drauf los geschrieben, ohne zu wissen, was dabei rumkommt.
Hier das Ergebnis:

Oma strickte. Das war nichts Ungewöhnliches. Oma strickte ständig, während sie in ihrem Schaukelstuhl, mit einer selbst gestrickten Decke über den Beinen, vor und zurück schaukelte. Ihre begrenzte Zeit verbrachte sie in der Regel mit stricken. Es sei denn, sie kaufte gerade Wolle zum Stricken. Oma legte die Nadeln weg und hielt das Ergebnis ihres Textilhobbys hoch, um es mit prüfendem Auge zu beobachten.
Bri lag auf der Couch. Sie legte ihr Buch zur Seite und betrachtete den Rollkragenpullover in Omas Händen. Bri hieß eigentlich Britta, aber sie kürzte den Namen bei jeder Gelegenheit ab. Sie war immer darauf bedacht sich auf möglichst wenige und kurze Wörter zu beschränken, wenn sie sprach. So verhinderte sie, ihre helle, leise Stimme zu oft benutzen zu müssen. Ihr Vater scherzte oft, dass sie klang, als hätte sie Kreide gegessen. Bri fand das nicht lustig. Um genau zu sein, verunsicherte es sie noch mehr, wenn jemand über ihre Stimme sprach.
„Was meinst du, Britta?“ Oma hielt den Pullover in ihre Richtung.
„Schön“, piepste Bri.
„Sprich lauter, Britta. Du weißt doch, dass ich nicht mehr so gut höre.“
„Schön“, wiederholte Bri, unerheblich unpiepsiger, als zuvor.
„Er is für deinen Bruder. Zum Geburtstag. Meinst du, er wird ihm gefallen?“
„Ja.“
„Bitte?“
„Ja.“
Bri widmete sich wieder ihrem Buch, bevor die Gefahr bestand, dass sie noch mehr Fragen beantworten musste, die ihre Stimme erforderten. Oma legte den Pullover auf ihren Schoß und begann ein weiteres Strickprojekt mit den Resten der Wolle, die der Rollkragenpullover übrig gelassen hatte.

Sascha blies die Kerzen auf dem Kuchen aus. Die Familie applaudierte. Im Gegensatz zu Bri gelang es ihm jährlich, alle Kerzen auszublasen. Bri schob es auf sein größeres Lungenvolumen, das schon durch seine laute Stimme zum Vorschein trat, wenn er mal wieder rumbrüllte, weil ihm etwas nicht passte. Nachdem er sein „Zkreem Kween“-Shirt mit Backware vollgesaut hatte, begann er seine Geschenke auszupacken. Mit jedem ausgepackten Paket merkte Bri, wie ein Wutanfall in ihm aufstieg. Sie machte sich bereit, ihre Ohren zuzuhalten. Sascha packte das letzte Paket aus und starrte den mit Liebe und Langeweile gestrickten Rollkragenpullover an.
„Ich hoffe, er passt dir“, sagte Oma. „Ich dachte, er könnte gegen deine ständigen Halsschmerzen helfen.“
„Das ist eine tolle Idee“, freute sich Mutter, ihres Zeichens Tochter von Oma und Frau von Sascha und Bris Vater.
„Ich glaube, deine Halsschmerzen würden verschwinden, wenn du nicht so oft schreien würdest.“ Vater sah wie üblich alles realistisch.
„Ja, Junge, du schreist viel zu viel. Wenn du fernsiehst, wenn du deine Spiele spielst, wenn du deine Heftchen liest … eigentlich schreist du dauernd, wenn ich genau darüber nachdenke.“
„Gar nicht wahr!“, schrie Sascha, als einziger im Raum der Meinung, dass ihm Unrecht getan wurde.
„Reg dich nicht auf, Junge …“
„Dieser ganze Krempel ist nutzlos! Alles was ich wollte, ist das neue ‚Zkreem Kween‘-Comic!“
„Sohn, du bist jetzt 35. Meinst du nicht, dass du genug von diesen Heftchen hast? Außerdem: Warum musst du ausgerechnet ein Comic lesen, bei dem die Macher nicht mal den Titel richtig schreiben können? Es heißt Scream Queen, mit E und A und … ach was weiß ich.“
„Das ist Absicht! Die Protagonistin ist Analphabetin! Ihr kapiert gar nichts“
Sascha schnappte sich seine Geschenke und lief die Treppe hoch, um seine Zimmertür hinter sich zuzuknallen.
Bri zuckte mit den Schultern, legte sich auf das Sofa und las.

Bri öffnete die Augen. Das Buch in ihrer Hand ließ Schlaf raubende Spannung vermissen. Sie hatte nie ein Buch vor Beendigung weggelegt. Dieses war die bisher größte Hürde, aber sie war fest entschlossen, auch dieses zu Ende zu lesen. Sie stand auf und schlurfte die Treppe hoch. Ein kalter Luftzug zog durch den Flur. Bri zitterte. Die Tür zu Saschas Zimmer stand offen. Auf dem Boden lag der Rollkragenpullover. Sie griff danach und zog ihn an. Die Wärme breitete sich ungewöhnlich schnell in ihrem Körper aus. Bri grinste erfreut. Sie verließ das Zimmer und stieß mit Sascha zusammen.
„Was machst du mit meinem Pullover!“ Es handelte sich weniger um eine Frage, als die Aussage, dass Sascha es nicht mochte, wenn seine kleine Schwester seine Sachen anzieht. Auch wenn er sie selber nicht anziehen wollte.
„Du ziehst ihn eh nicht an.“ Bri wunderte sich über den Klang ihrer Stimme. Das Piepsige war einer schönen, hellen Frauenstimme gewichen.
„Wieso kannst du plötzlich sprechen!“
„Ich konnte schon immer sprechen, Blödmann.“
„Mir scheißegal! Gib mir den Pulli!“
Bri zog den Pullover aus und drückte ihn Sascha in die Hand.
„Hier“, piepste sie.
Sascha zog den Pullover aus demonstrativen Zwecken über. „BLEIB VON MEINEN SACHEN!“ Eine Druckwelle entstand bei dem Schrei. Bri flog durch den Flur und knallte gegen die Wand. Die Sicht verschwamm. Das Letzte, das sie sah, war Sascha, der panisch die Treppe hinunter flüchtete. Dann wurde alles dunkel.

Wasser ran über Bris Augenlider. Sie wischte die Flüssigkeit weg und öffnete die Augen.
„Was ist passiert, Britta? Geht es dir gut?“ Oma saß neben ihr und drückte ihr einen nassen Lappen auf die Stirn.
„Wo ist Sascha?“, piepste Bri hervor.
„Was?“
„Vergiss es.“ Bri schob den Lappen von ihrer Stirn, holte tief Luft und startete einen ungewohnten Redeschwall: „Oma, hast du beim Stricken des Pullovers irgendwas anders gemacht, als sonst?“ Ein Dutzend Wörter waren elf mehr, als Bri gewöhnlich in einem Satz sagte. Aber es gab Situationen, in denen musste man seine Stimme voll ausnutzen. Selbst, wenn der taube Zuhörer nur die Hälfte verstand.
„Ich habe die Wolle in diesem neuen Geschäft gekauft.“ Oma hatte glücklicherweise die richtige Hälfte der Worte verstanden. „Ich habe sie in einem Laden von einem alten Chinesen mit langem Bart gekauft.“ Sie griff neben sich. „Leider habe ich nichts mehr übrig. Aus dem Rest habe ich dieses Paar Socken gestrickt.“
Bri riss ihr die Socken aus der Hand und zog sie an. „Muss los, Oma.“ Sie stand auf und lief los. In Rekordzeit erreichte sie die Haustür, die durch den Laufwind hinter ihr zu fiel. Sie blieb stehen, verschränkte die Arme vor der Brust und lief noch mal ins Haus, um sich einen Pullover anzuziehen. Genau 4,2 Sekunden später war sie wieder draußen.
Sie lief durch die Stadt. Sie ahnte, wo Sascha sich aufhielt. Ein Gespräch zweier Stadtbewohner bestätigte sie in ihrer Annahme.
„Dieser Verrückte lief durch die Stadt und schrie durchgehend nach einem Comic. Er brüllte so laut, dass alles vor ihm einfach weggeschleudert wurde.“
„Da, eine Heldin.“ Jemand zeigte auf Bri, die durch die Stadt lief, der Spur der Verwüstung, die Sascha hinterlassen hatte, folgend. „Sie wird uns retten.“
„Heldin? So ein Quatsch. Die hat nicht mal Schuhe an. Das ist bestimmt nur ne verwirrte Obdachlose.“
Bri ignorierte die Gespräche um sie herum. Sie erreichte Codemysters Comics, den bekanntesten Comicladen der Stadt, in dem sich täglich Hunderte Comicfans um Hefte mit bunten Bildern stritten. Es war spät. Der Laden war geschlossen. Die Streitigkeiten für heute beendet. Die Streitgewinner saßen bereits zu Hause und blätterten in ihren neu erstandenen Heften. Sascha sah durch das Schaufenster und schlug gegen die Scheibe. In der Spiegelung des Glases musste er Britta hinter sich bemerkt haben. Er drehte sich um. An seinen Pullover hatte er einen Zettel getackert, auf dem „Zkreem Kink“ mit Filzstift geschrieben stand.
„GEH NACH HAUSE, BRITTA!“ Er stand einige Meter entfernt, aber der Luftstoß seiner Stimme wirbelte Bris Haar durcheinander.
Bri ging auf ihn zu. Schneller, als sie es geplant hatte. Sie hatte die Socken noch nicht unter Kontrolle.
„DU WIRST MICH NICHT DAVON ABHALTEN, DASS ICH MIR DAS COMIC HOLE!“
Bri kämpfte gegen den Wind an, der ihr entgegen blies. Sascha drehte sich um und schrie den Laden an. Fensterscheiben zersplitterten. Die Ladentür flog auf. Bri fasste Sascha beruhigend auf die Schulter. In den meisten Fällen half das. Dies war ein anderer Fall.
„HAU AB!“ Sascha schrie Bri ins Gesicht. Ihre Haare drohten, sich von der Kopfhaut zu trennen. Ihre Kleidung drohte, sich von ihrem Körper zu trennen. Ihre Augen drohten, sich aus den Augenhöhlen zu trennen, und durch das Gehirn in ihren Schädel gedrückt zu werden. Aber Bri blieb felsenfest stehen. Verwundert sah Sascha sie an.
Bri blickte traurig in die Augen ihres Bruders. „Tut mir leid“, piepste sie und trat ihm mit ihrem Supersocken zwischen die Beine.
Sascha hob einige Meter vom Boden ab. Er schien einen Moment zu schweben, bevor er hart auf dem Boden aufprallte.

Sascha wurde in den Krankenwagen geschoben. Bri schaute dem Wagen hinterher. Sie zog den Rollkragenpullover an und lief nach Hause, um sich ihre neue, wohlklingende Stimme anzuhören. Sascha hatte von diesem Tag an auch eine neue Stimme. Bri erfand einen Spitznamen für ihn, der nicht besonders kreativ, aber passend war. Von diesem Tag an nannte sie ihn Fürst Fistelstimme.

Filmschrott TV-Tipps 14.02. – 20.02.2015

Welchen Müll präsentieren die TV-Sender diese Woche? Hier erfahrt ihr es:

SAMSTAG

10.50 Uhr – RTL 2 – Road Party – Nick hat keinen Bock ein Hippie zu werden, wie seine Eltern, deshalb fährt er mit zwei Surfern zu den Music Awards. Macht keinen Sinn, ich weiß. Genau das Richtige, so früh am Morgen.

20.15 Uhr – TELE 5 – Snake Man – Stephen Baldwin findet im Dschungel eine Riesenschlange und einen Eingeborenenstamm, die 300 Jahre alt werden. Macht keinen Sinn, ich weiß. Genau das Richtige, am Samstagabend.

22.05 Uhr – TELE 5 – Insects – Alien-Motten greifen die Erde an. Es gibt eindeutig zu wenig Monstermotten in Filmen. Muss man sehen.

03.00 Uhr – HR – Die Jugendstreiche des Knaben Karl – Auch die Dritten wollen was vom Schrottkuchen abhaben. Der Titel alleine reicht schon.

SONNTAG

00.05 Uhr – NDR – Trespass – Die Gebührengelder sind diese Woche gut angelegt. Nicolas Cage und Nicole Kidman werden im Diamantenladen überfallen und stellen dabei fest, dass ihre Rollenwahl mal wieder recht bescheiden ausgefallen ist.

MONTAG

20.15 Uhr – TELE 5 – She: Herrscherin der Wüste – Leider nicht der gute SHE, sondern ein anderer Kracher des selben Namens. Ich frage mich, wie viele Filme es mit dem Titel SHE gibt und ob einer darunter ist, der kein Schrott ist. Wahrscheinlich nicht.

DIENSTAG

23.55 Uhr – TELE 5 – Last Bullet – Dolph Lundgren ist ein Auftragskiller und kämpft gegen Auftragskiller. Man, klingt das aufregend.

MITTWOCH

00.30 Uhr – TELE 5 – The Crow 3 – KRAH! KRAH! KRAH! BAH!

DONNERSTAG

20.15 Uhr – VOX – Fast & Furious: Tokyo Drift – Teil Wasweißich in der komischen Action-Racer-Videogames-sind-unser-Vorbild-Reihe, die kein Mensch braucht.

FREITAG

Der Wochenabschluss bietet wirklich für jeden etwas:

20.15 Uhr – PRO 7 – Star Wars: Episode I: Die dunkle Bedrohung – Der Anfang vom Ende für die bisherige Star Wars, äh, wie nennt man eine sechsteilige Reihe? Sextologie? Egal. Jedenfalls ging hiermit alles steil bergab.

20.15 Uhr – TELE 5 – Meteoriten! – Ja, ja, kennen wir schon alles.

22.05 Uhr – TELE 5 – The Cutter – Chuck Norris schleift Edelsteine und poliert Fressen. Nicht zwingend in dieser Reihenfolge.

23.55 Uhr – TELE 5 – Shadowchaser 2 – Ein Mann jagt zwei Schatten. Schätze ich zumindest. Bin gespannt, ob er zumindest einen fängt. Vielleicht kann ihm Lucky Luke helfen.

00.00 Uhr – RTL 2 – BloodRayne – Videospielverfilmung von Uwe Boll mit Vampiren. Besser geht es wohl kaum.

00.50 Uhr – PRO 7 – Attack Force – Steven Seagal kriegt auch noch seinen wöchentlichen Auftritt. Wie viele Filme hat der Typ eigentlich gemacht. Der macht ja Samuel L. Jackson Konkurrenz.

Habt ihr auch noch Tipps parat? Dann lasst nen Kommentar da.