Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

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Monatsrückblick – Mai 2019

Den Mai habe ich genutzt, um mal ein paar Serien zu beenden, die ich irgendwann mal angefangen habe. Da sammelt sich hin und wieder schon mal was an, aber eine Serienfolge guckt sich oft eben auch leichter weg, als ein ausgewachsener Film.

ARTHURS GESETZ – MINI-SERIE

Eine Mini-Serie aus Deutschland mit Jan Josef Liefers, die ein wenig an FARGO erinnern soll. Da musste ich mal reinschauen. Und ja, die sechs Episoden sind teils schon schwarzhumorig und Liefers liefert natürlich mal wieder ab. Allerdings hat die Serie ein Problem, dass ich oft bei deutschen Produktionen feststellen muss: Die Dialoge sind zum Teil einfach nur grottenschlecht geschrieben und alles unterhalb der Hauptdarsteller (und selbst da) wirkt wie die Laientheatertruppe von der Grundschule Hinterwaldingen. Ansonsten bietet die Geschichte aber kurzweiligen Spaß rund um Mord und Totschlag.

POPCORN

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KIDDING – SEASON 1

Jim Carrey hat seine eigene Puppenshow, aber wird langsam irre, nachdem sein Sohn bei einem Unfall gestorben ist. Die Kombination Jim Carrey und Michel Gondry, der hier bei einigen Episoden Regie führte, ist bei mir seit ETERNAL SUNSHINE OF THE SPOTLESS MIND quasi unfehlbar. Und auch hier liefern sie. Die Geschichte behandelt wunderbar die verschiedenen Wege mit Schmerz umzugehen, während sie zusätzlich von der „Kinder müssen in einer watteverpackten Ladidadiwelt aufwachsen und man darf sie nicht mit den schmerzhaften Wahrheiten des Lebens konfrontieren“ abweicht. Eine zweite Staffel ist bereits bestellt und ich freue mich jetzt schon auf weitere Nervenzusammenbrüche.

GAME OF THRONES – SEASON 8

Fick die Autoren!!!

DOCTOR WHO – SEASON 11

Dass ich hier so lange gebraucht habe, liegt nicht nur daran, dass ich wenig Zeit zum Gucken habe. Der Funke will einfach nicht mehr überspringen. Das Problem hatte ich auch schon bei Capaldi, was aber nicht an ihm lag, sondern einfach an den unspektakulären Geschichten. Mit dem Showrunner-Wechsel und der ersten weiblichen Doctorin, dachte ich, es geht vielleicht wieder aufwärts. Leider nicht. Ich habe durchgehend das Gefühl, alles bereits gesehen zu haben. Die Luft ist einfach raus, fürchte ich. Nach so vielen Jahren aber vielleicht auch nicht aufzuhalten.

YOU’RE THE WORST – SEASON 5

Leider – oder vielleicht zum Glück, denn oft ist es besser, etwas zu beenden, bevor es nervig wird – die letzte Staffel, dieser sympathischen kleinen Serie über ein Paar, das sich in seiner kompletten Abgefucktheit nur lieben und hassen kann. Passend zum Serienabschluss geht es hier um Hochzeitspläne und bei diesen Charakteren beinhaltet das in erster Linie, nochmal so richtig die Sau rauszulassen. Die Serie wankt immer zwischen Liebe und Leid der Figuren hin und her und bringt die Geschichte zu einem guten Abschluss.

BROOKLYN NINE-NINE – SEASON 6

Der Senderwechsel hat der Serie zum Glück nicht geschadet und NBC scheint den Autoren nicht reinzuquatschen (kennen sich ja auch schon von „Parks & Recreation“). Was soll man groß sagen. Die Serie macht einfach ne Menge Spaß, die Vergangenheit einiger Charaktere wird etwas beleuchtet und generell passt diese irre Truppe einfach wunderbar zusammen. Auf diesem Level kann es ruhig noch mal 6 Staffeln geben.

Monatsrückblick März 2019

Der März stand bei mir ganz im Zeichen des Jolly Roger. Auf, Piraten, yo ho und so.

PIRATES OF THE CARIBBEAN: THE CURSE OF THE BLACK PEARL

Als Johnny Depp noch nicht ein abgehalfterter Heiopei war, der nur noch eine Rolle spielt (die ironischerweise hier geboren wurde) und Blockbuster noch aus mehr bestanden, als purem CGI-Getöse, herrschten die Piraten über die sieben Weltmeere. Ja, so lange ist das gefühlt schon her. Und interessanterweise muss man sagen, dass für fast alle Beteiligten seitdem nicht mehr viel läuft. Depp ist nur noch Sparrow. Keira Knightley ist zumindest alle paar Jahre mal irgendwie präsent. Ich habe keine Ahnung, was Orlando Bloom inzwischen so treibt, aber ich bin sicher, dass es absolut belanglos ist.
Was aber ohnehin viel wichtiger ist, ist, was sie hier so gemacht haben. Und das war jede Menge. Denn seht ihr: Blockbuster können tatsächlich auch Charaktere haben. Mehr als einen. Die keine Superhelden sind. Selbst die Nebenrollen hier haben Eigenschaften, die sie aus der Masse herausstechen lassen. Da gibt es den abergläubischen Seefahrer, den eingebildeten Commodore 64, die unfähigen, aber sich irgendwie durchschlagenden Antagonisten-Sidekicks, sogar simple Wachmänner haben hier Charakterzüge.
Und dabei hätte der Film das gar nicht nötig, um erfolgreich zu sein, denn eigentlich weicht der nicht wirklich von der gängigen Blockbusterformel ab. Aber er füllt diese Formel eben mit so viel Abenteuer, Humor, Horror und Action aus, dass er einfach nur unheimlich viel Spaß macht.
Dazu trägt auch der fantastische Soundtrack bei, der einfach perfekt auf den Film passt.
Wenn ich etwas bemängeln wollte, dann ist es wenig überraschend das veraltete CGI. Teils sieht das noch gut aus, teils aber eben auch einfach nur schlecht. Zum Glück hat man den Streifen nicht komplett damit zugemüllt, sodass er auch heute noch wunderbar anschaubar ist und eine gute Zeit bereitet.

PIRATES OF THE CARIBBEAN: DEAD MAN’S CHEST

Die Piraten sind wieder auf großer Fahrt. Nachdem der erste Teil doch überraschend gut war und durchgehend für Spaß sorgte, sieht man hier schon die ersten Abnutzungserscheinungen. Oder besser gesagt, die Reihe geht hier bereits in die heute übliche Blockbusterrichtung, in der alles over the top sein muss. Immerhin hält sich der Streifen damit noch einigermaßen zurück und treibt das Ganze erst im dritten Teil komplett auf die Spitze. Teilweise wirkt die ganze Nummer zudem auch einfach albern und das nicht im positiven Sinne, wie es noch im Vorgänger der Fall war. Es ist eben von allem zu viel, aber doch noch so gerade im Rahmen, um nicht zu nerven.
Die Story wirkt unnötig verschwurbelt, aber immerhin hat man wieder für jeden der bekannten Charaktere etwas zu tun und es kommt auch niemand zu kurz. Allerdings ist eben alles auch nur der Aufbau für den nächsten Teil, was dann eben auch immer so eine Sache ist. Man kriegt kein richtiges Ende und so fällt es prinzipiell schwer, das alles zu bewerten, ohne den nächsten Teil miteinzubeziehen.
Insgesamt hat man aber wieder ein paar nette Ideen und Details eingebaut, die zum Teil frisch sind und zum Teil aus Monkey Island geklaut, was für einen Fan der Spiele doppelt lustig ist. Wurde Monkey Island von der Freizeitparkattraktion inspiriert, ist es eigentlich nur fair, wenn die Filme, die auf der Attraktion basieren, wiederum die Spiele zitieren, die von der Attraktion inspiriert wurden und so weiter.
In allen Belangen eine Ecke schwächer als der Vorgänger, aber immer noch eine spaßige Angelegenheit, was wohl auch daran liegt, dass die Charaktere noch nicht völlig nerven und ausgelutscht sind.

PIRATES OF THE CARIBBEAN: AT WORLD’S END

Die Piraten gehen baden. So lässt sich der „Abschluss“ der Trilogie wohl am besten zusammenfassen.
So gerne ich auch in diese Welt aus Säbelgerassel und Gruselementen eintauche, so wenig gibt mir das Ganze noch was in diesem Film. Und das nicht nur in der Retrospektive. Schon damals im Kino hat mich der Streifen alles andere als begeistert.
Das liegt vor allem daran, dass man hier einfach alles so extrem übertreibt, dass ich daran kaum noch Spaß haben kann. Das fängt mit Captain Jack Sparrow in dieser dämlichen Duplikaten-Hölle an und hört mit dem – nie enden wollenden – Showdown im Orkan auf.
Dazu wirft man hier zum eh schon recht großen Cast weitere Leute hinzu. Geoffrey Rush als Barbossa ist zwar durchaus gerne gesehen, aber seine Rolle wirkt hier auch reichlich überflüssig und nur als Vehikel, um Sparrow einen Grund zu geben, dass er beweisen will, dass er das längere Fernrohr hat. Oh, und natürlich, um eine Hochseehochzeit mitten in einer Orkanschlacht zu vollziehen. Das sorgt dann auch nicht mehr für Lacher, sondern eher Augenrollen. Zudem ist die eigentlich simple Handlung so verworren aufgebaut, dass ich irgendwann einfach den Überblick verloren habe, wer hier jetzt eigentlich gerade welchen Plan verfolgt und wer mit wem und gegen wen arbeitet und wer da wen gerade kontrolliert und warum eigentlich und überhaupt …
Das Finale der Trilogie ist viel zu vollgestopft mit Twists und Turns. Die Action ist viel zu drüber und der Humor will nicht so recht zünden. Die ein oder andere Szene ist nach wie vor ganz nett, aber insgesamt driftet das alles viel zu sehr in eigenartige Fantasygefilde mit umgedrehten Schiffen und 100-Meter-Voodoo-Frauen ab. Der Reihe hätte es eindeutig gut getan, wenn man da etwas bodenständiger geblieben wäre. Geisterpiraten und Fischmonster sollten doch eigentlich reichen. Nun, scheinbar nicht.

THE PIRATE MOVIE

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PIRATES OF THE CARIBBEAN: ON STRANGER TIDES

Die Reihe ist an diesem Punkt schon weit über ihren Zenit hinaus, aber trotzdem kann ich dem Streifen ein paar positive Aspekte abgewinnen. Das liegt vor allem daran, dass man den ganzen Over The Top Kram hier im Vergleich zu Teil 3 wieder etwas runtergeschraubt hat. Klar, man hat wieder übernatürlichen Krempel und Szenen, die jeglichen physikalischen Gesetzen strotzen. Aber eben alles etwas runtergedampft. Frei nach dem Motto „Weniger ist mehr“ hat mich der Film deshalb ein Stück mehr unterhalten.
Ansonsten übernimmt der Streifen aber quasi die Probleme und wartet mit einer recht langatmigen Story und laschem Humor auf, der nur noch selten zündet. Was vor allem fehlt, ist der Spaß auf hoher See. Der Großteil spielt sich im Dschungel ab. Da fehlt dann auch einfach das richtige Piratenfeeling, das in den Vorgängern zumindest immer aufkam.
Viel Neues gibt es sonst aber auch nicht zu sehen. Frische Ideen standen hier eindeutig nicht weit oben auf der Liste. Die Meerjungfrauen sind ganz nett, aber die halbgare Lovestory ist zäh wie Lebertran. Ian McShane und Penelope Cruz passen ins Setting und machen ihre Sache gut. Ansonsten wirkt aber alles recht abgenutzt. Wie die Reihe selbst eben auch. Was einfach schade ist, denn ehrlich gesagt, habe ich lieber solchen Abenteuerspaß als stumpfes Rumgeballer oder Gekloppe in den immer gleichen Settings. Man hat es nur natürlich auch hier geschafft, die Reihe recht schnell zu versenken. Dabei hätte die Welt noch Potenzial für einige spaßige Abenteuer.

PS: Am Ende sieht man wunderbar, warum moderne Blockbuster meist eine ganze Ecke schwächer sind, als die „Klassiker“, wenn es quasi die Indiana Jones Heilige Gral Szene in modern gibt. Also mit viel mehr Effekten und in beschissen.
PPS: Und natürlich teast man eine Fortsetzung an, weil man ja einfach nichts mehr einfach mal für sich stehen lassen kann heutzutage.

SHAMELESS – SEASON 9

Nicht so ganz passend zum Piratenmonat, aber immerhin hatte Carl in einer Folge ein Piratenkostüm an, also passt das schon. Ansonsten gab es wieder den üblichen Wahnsinn, durch den vor allem Frank stolpert, während der Rest der Familie mit ihren eigenen Problemen beschäftigt ist. Das Ende hatte tatsächlich einen sehr starken Touch von Serienfinale. Sollte die Serie also ohne die ausgestiegenen Figuren plötzlich kacke werden (was eigentlich nicht zu befürchten steht), könnte man für sich persönlich auch einfach hier den Stecker ziehen und hätte einen durchaus versöhnlichen Abschluss. Ich hingegen freue mich jetzt schon auf die nächsten Geschichten rund um die Familie Gallagher und die Nachbarschaft. Es ist einfach immer noch die beste Serie, die momentan zu finden ist.

PIRATES OF THE CARIBBEAN: DEAD MEN TELL NO TALES

Irgendwann während der Dreharbeiten zu Teil 4 fiel einem Mitglied der Filmcrew auf, dass man absolut keine neuen Ideen mehr hat. Also hatte er einen genialen Einfall: Einfach den ganzen alten Kram wieder aus der Versenkung holen. Also haben wir hier den nächsten Geisterpiraten (wohlgemerkt gut gespielt von Javier Bardem; die Villains und vor allem deren Darsteller waren wirklich nie das Problem der Reihe), dem man immerhin eine Hintergrundstory verpasst hat und der Captain Jack Sparrow ans Leder will und Zombiehaie, die in Superzeitlupe durch die Gegend fliegen. Und ja, das ist genau so schlecht, wie es sich anhört.
Aber irgendwie muss man sich ja immer wieder etwas aus den Fingern saugen, um noch einen unnötigen Film hinzuschludern, bei dem man besser nicht den großen Fehler macht, über Kontinuität und Logik innerhalb der Reihe nachzudenken, denn das führt unweigerlich zu Knoten im Hirn.
Nebenbei habe ich den Eindruck, dass das alles immer billiger aussieht. Hatte ich auch bei Teil 4 schon, der durch sein begrenztes Dschungelsetting schon so eine Art Direct-To-Video-Sequel-Vibe hatte. Hier sind es eher die Effekte, die auf mich nicht gerade auf dem Level der ersten Teile wirken. Das mag aber auch einfach an mir liegen. Effekte sind ja ohnehin nicht meine Stärke und ich finde fast alles zum Kotzen, das aus dem Computer kommt. Nun ja, und die Kostüme von Barbossas Crew sehen aus wie beim Karneval, aber lassen wir das. Viel schlimmer ist, dass man es tatsächlich irgendwie geschafft hat, selbst Barbossa langweilig zu machen.
Und damit ist dann auch wirklich der Punkt erreicht, wo ich nur noch aus vollster Überzeugung sagen kann: Es reicht jetzt wirklich. Lasst das Franchise wo es ist. Abgesoffen am Meeresgrund.

JOLLY ROGER: MASSACRE AT CUTTERS COVE

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CAPTAIN PHILLIPS

Moderne Piraten sind im Gegensatz zu den traditionellen Freibeutern der Meere ja irgendwie unspektakulär. Man könnte es natürlich Romantisierung nennen, aber Piraten mit Holzbeinen, Hakenhänden und Papageien haben in meinen Augen einfach mehr Stil als irgendwelche Typen auf Motorbooten, die mit den ursprünglichen Piraten nur noch die schlechten Zähne gemein haben. Aber das mal nur so am Rande, denn die Piraten in diesem Film wirken durchgehend wie absolut bedrohliche Typen, die selbst nicht so recht wissen, was sie als nächstes tun werden. Und eine Gruppe unberechenbarer Irrer ist wohl die größte Bedrohung, die einem begegnen kann. Vor allem mitten im Nirgendwo wie hier.
Im Mittelpunkt steht natürlich der titelgebende Captain Phillips, grandios gespielt von Tom Hanks, dem man die sich steigernde Anspannung und Panik durchgehend anmerkt und der ganz zum Schluss nochmal eine gehörige Portion darstellerische Glanzleistung oben drauf legt.
In der Mitte geht der Nummer leider etwas die Puste aus und insgesamt hätten 20-30 Minuten weniger dem Film vielleicht ganz gut getan. Aber das mag auch einfach an meiner völlig zerstörten Aufmerksamkeitsspanne liegen. Insgesamt macht der Film jedenfalls vieles richtig gut und wenn moderne Piraten schon nicht cool mit den Säbeln rasseln, dann sollen sie immerhin so wie hier dargestellt werden. Als verzweifelte Männer, die selbst nicht wissen, was sie tun.

WATERWORLD

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AGAINST ALL FLAGS – GEGEN ALLE FLAGGEN

Der Film beginnt damit, dass Errol Flynn eher gelangweilt wirkt, während ihn ein theatralisch rumhantierender Hansel auspeitscht. Man muss sich hier also ganz schnell klar machen, dass man heute anderes gewohnt ist. Grundsätzlich ist das aber natürlich kein Problem, wobei ich persönlich Filme aus dieser Zeit oft einfach zu „clean“ finde. Die Sets sind dermaßen sauber, dass sie aussehen, wie … nun … Sets.
Aber das ist ein subjektives Problem und irgendwie zeigt es ja auch schön den Ursprung der darstellerischen Kunst beim Theater auf, woran man sich damals natürlich noch mehr als heute orientiert hat.
Die Darsteller sind aber durchaus in ihrem Element hier und schwingen fröhlich die Säbel, wenn es die Szene verlangt. Wenn nicht, dümpelt die Geschichte so dahin. Die dreht sich um Undercover-Flynn, der beim Piratenkapitän Anthony Quinn anheuert und sich in die Piratenbraut Maureen O’Hara verliebt. So wie es klingt, läuft es auch ab. Nichts besonders Aufregendes, aber mit knapp 80 Minuten dann auch nicht zu lang. Gibt aber eindeutig bessere Vertreter des Genres aus der Zeit.

THE GOONIES

Ich werde nie verstehen, wie das Genre des Blagen-und-Jugendliche-die-völlig-einen-an-der-Waffel-haben-begeben-sich-auf-ein-gefährliches-Abenteuer-und-müssen-sich-gegen-Bösewichte-die-ebenfalls-komplett-einen-an-der-Waffel-haben-behaupten aussterben konnte. Vielleicht war die Bezeichnung einfach zu lang, um zu überdauern.
Wenn man es positiv sehen will, kann man zumindest sagen, dass uns dadurch weitere unfassbar beschissene Cyndi Lauper Songs erspart geblieben sind.

Wenn ich Filme wie diesen gucke, bin ich immer etwas traurig, dass es heute scheinbar niemand mehr gebacken kriegt, solche Filme zu machen. Ihr wisst schon, Filme, die durchgehend Spaß machen, ein wunderbares Abenteuergefühl vermitteln und dabei auch noch eine gewisse Düsternis mitbringen, weil sie wissen, dass man auch jüngeren Zuschauern mehr zutrauen kann als nur weichgespülten Kindergartenkram. Heute wäre der Film natürlich Ab 16, schon alleine, weil die Autoren jeden billigen „One Eyed Willy“-Gag mitnehmen würden, der ihnen einfällt. Also alle drei. Und mehr Humor würde es natürlich nicht geben, weil das den Horizont der Autoren übersteigen würde.
Genau wie die Charakterzeichnung. Die mag hier zwar auch nicht das Non plus ultra sein, aber es reichen für jede Figur nur wenige Sekunden zu Beginn, während die Antagonisten mal kurz auf der Flucht vor der Polizei vorbeifahren, um ihr etwas Profil zu geben. Innerhalb von 5 Minuten gelingt hier also das, was den meisten Filmen heute in über 2 Stunden nicht gelingt: Dem Zuschauer vermitteln, mit wem er es hier so zu tun hat. Einem Haufen Irren. Und das macht eine Menge Spaß.

PS: Ich werde nie verstehen, wie man aus dem grandiosen Duo „Chunk & Sloth“ nicht noch mindesten fünf Fortsetzungen machen konnte.

 

Den KRIEG DER EISPIRATEN hatte ich eigentlich auch noch geplant, aber leider ist meine DVD hinüber und lässt sich auf keinem Gerät mehr abspielen. Man kann halt nicht alles haben.

Monatsrückblick Februar 2019

Kurz und knapp, das hat es im Februar auf meinen Bildschirm geschafft:

SPIDER-MAN 2 (REWATCH)

Als ich den Film vor Jahren das erste Mal sah, war ich gar nicht mal so überzeugt von dem Ding. Aber ich muss sagen, der Streifen besteht den Test der Zeit doch recht gut. Klar, die ein oder andere Szene wirkt angestaubt (nein, hier folgt jetzt mal nicht meine übliche CGI-Hasstirade), aber insgesamt kann sich das alles noch sehen lassen. Zumal die Action auch nicht so überbordend ausfällt, dass man vor lauter Getöse komplett den Überblick verliert.
Probleme habe ich aber nach wie vor mit den Charakteren. Doc Ock ist zwar recht cool und sorgt auch gut für Action, aber diese „die Tentakel kontrollieren seinen Geist“-Nummer ist mir als Motivation dann doch zu wenig. Und Kirsten Dunst ist immer noch nur die Frau, die gerettet werden muss, was man mal machen kann, beim zweiten Mal aber einfach uninteressant und langweilig ist. Maguire macht seine Sache als Loser vom Dienst wieder gut, aber das hatten wir halt schon. Die Zweifelstory ist hingegen aber nett, sorgt allerdings auch wieder für einen Fallback zu Teil 1, wo er mit seinen Kräften klarkommen musste. James Franco, der zum neuen Goblin wird ist zumindest nachvollziehbar, aber ist halt auf das nötigste herunter gebrochen. Da hätte man in meinen Augen gerne etwas mehr mit machen können.
Der Ausblick auf einen dritten Teil ist nach der Geschichte hier natürlich auch irgendwie unnötig. Peters Geschichte ist eigentlich erzählt, Spider-Man selbst gibt dann halt auch nix mehr her und bis eben auf die Rache von Harry, bleibt da nicht mehr viel, um nochmal 2 Stunden zu füllen. Wie wir alle wissen, hat man das ja dann auch gemerkt.
Für mich persönlich ist Teil 2 nicht so stark, wie ihn viele Fans sehen, aber als Nicht-Comicleser gehe ich da wohl auch etwas anders ran. Trotzdem ist es der beste der Trilogie. Kann man heute immer noch hervorragend angucken und hat seinen Spaß. Am besten macht man dann vor den Endcredits aus, damit einem nicht die Ohren von dem grauenhaften Kuschelrockgedudel im Abspann anfangen zu bluten. Immerhin hat man nicht wieder den Ohrenkrebs Nickelback engagiert wie im Vorgänger.

SPIDER-MAN 3 (REWATCH)

Viel halbgarer Kram hier. Der Streifen wirkt viel zu vollgestopft und so, als wollte man nochmal schnell für alle Fans der Comics möglichst alles reinballern, was da ist. Venom ist nur da, um Spidey was zu tun zu geben, wenn er nicht gerade Ärsche tritt und irgendwie auch, um ihn zu einem unsympathischen Arschloch zu machen. Dabei wäre das gar nicht nötig gewesen, wenn man diese völlig langweilige und absolut ausgelutschte Amnesie-Story mit Harry weggelassen hätte, die dann zusätzlich auch noch dafür sorgt, dass die eigentlich interessante Story zwischen Harry und Peter viel zu schnell abgehandelt wird und zum absoluten Nebenschauplatz verkommt, nachdem man sie zuvor über zwei Filme aufgebaut hat. Dazu kommt dann die völlig uninteressante Eddie Brock Geschichte, die auch nur wie ein Zeitfüller wirkt. Und das jetzt plötzlich der Sandmann der Killer des Onkels gewesen sein soll, ergibt auch wenig Sinn. Irgendwo wirft man dann noch eine Eifersuchtsgeschichte mit Mary Jane mit da rein, um das typische Liebesdreieck wieder aufleben zu lassen, was ihre Rolle aber immerhin mal etwas ausbaut und über die Prinzessin in Not am Ende hinausgeht. Nicht, dass man das hier nicht auch zum dritten Mal bringen würde. Es wirkt einfach alles wie Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, damit man irgendwie die Zeit gefüllt kriegt. Und diese Zeit beläuft sich dann unnötigerweise auch noch auf zu lange fast 2 1/2 Stunden.
Viel zu viel in viel zu lang und jede Story wirkt nur wie ein Nebenschauplatz, was dann zu einem großen Ganzen zusammengestückelt wurde.

SILENT HILL (REWATCH)

Videospielverfilmungen haben ja im Grunde ein großes Problem: Sie sind scheiße. Aber wie bei allem, bestätigt auch in diesem Fall die Ausnahme die Regel.
Dieser Streifen ist sicher kein Meisterwerk, aber man merkt durchaus, dass da jemand am Werk war, der sich mit der Vorlage beschäftigt hat und auch ein gewisser Fan davon ist. Allerdings schlägt das dann positiv und negativ auf den Film über. Auf der einen Seite erzeugt der Film eine wirklich gute Atmosphäre und bietet den teilweise echt creepigen Shit aus den Spielen. Auf der anderen Seite wirkt er aber auch teilweise eher vollgestopft mit einfach allem, was die Reihe so hergibt, damit man auch wirklich jeden Fan glücklich macht. Dadurch gibt es die ein oder andere Szene, die eher überflüssig wirkt. Die Effekte sind auch nicht gerade das Maß der Dinge, aber darüber muss man halt hinwegsehen.
Immerhin schafft der Film das, was den meisten Videospielverfilmungen nicht gelingt: Er unterhält und erzählt dabei noch eine interessante, wenn auch etwas verworrene Geschichte. Am Ende haut er zwar etwas zu sehr auf die Kacke, aber selbst dabei bietet er noch freakige Bilder.
Lässt sich heute noch gut weggucken und eine bessere Videospieladaption lässt immer noch auf sich warten.

SILENT HILL: REVELATION

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I DRINK YOUR BLOOD

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BRAVEHEART (REWATCH)

Historische Stoffe leben in der Regel davon, dass man die Wahrheit in einem gewissen Maße so verdreht, dass man nicht kompletten Scheiß erzählt, aber die ganze Sache unterhaltsam und spannend gestaltet. In meinen Augen gelingt das diesem Film überhaupt nicht, denn eigentlich ist das hier reine Fiktion. Aber es ist mir völlig egal. Ich mag die Darsteller und Charaktere. Und diese dreckige Epoche, in der die sich bekriegen wie die Irren. Dabei stechen vor allem die Schlachten hervor, wo man von der Inszenierung her wirklich alles gegeben hat.
Die politische Ebene ist natürlich nicht weniger wichtig, allerdings muss ich sagen, dass mir die „Höheren“ hier doch zu sehr wie Lappen hingestellt werden und die Szene, in der Wallace bei dem einen da ins Schlafzimmer reitet, fand ich schon immer irgendwie banane und wirkt wie eine Szene aus einem Horrorfilm. Und die ganze Story um die angehende Königin und Wallace ist ziemlich blah.
Ansonsten macht der Streifen aber vieles richtig und vor allem eine Menge Spaß beim Schauen.
Der Film nimmt sich jede Menge FREIHEIT!!! bei der historischen Wiedergabe, aber ich bin kein Historiker und schaue mir lieber unterhaltsame historische Fiktion an, als mich durch akkurate Langeweile zu quälen. Denn ehrlich: So spannend waren die ganzen Geschichten in Wahrheit vermutlich eh nicht.

OUTLAW KING

Historisch akkurater als „Braveheart“ (was nun wirklich keine Kunst ist) erzählt man hier die Story um Robert The Bruce weiter. Also in dem Sinne, dass der Großteil der Geschehnisse nach den Geschehnissen aus genanntem Film stattfinden, nicht, dass das hier eine Fortsetzung wäre. Es behandelt eben nur die gleiche geschichtliche … Geschichte. Nun, Historie schön und gut, aber da muss dann eben auch die Verpackung stimmen. Ja, Robert The Bruce war sicher ein interessanter Mann, aber der Streifen hätte sich ruhig etwas mehr Zeit nehmen können, um seine Geschichte zu erzählen. Es geht alles doch recht schnell und die Charaktere (so nah sie wohl an den realen Vorbildern sein mögen) kommen dadurch größtenteils zu kurz und es entsteht keine richtige Fallhöhe für den Einzelnen. Wie die Geschichte ausgeht, weiß man ja ohnehin schon, also ist da eh keine vorhanden.
Ansonsten gibt es aber nicht viel zu meckern. Die Darsteller machen ihre Sache gut und Sets und Kameraarbeit sind top. Wenn es zur Sache geht, dann geht es auch so richtig zur Sache und es wird so richtig schön geschnetzelt, wie es sich für diese Zeit gehört.
Letztlich lässt sich der Film gut weggucken, aber so richtig gepackt hat mich das alles nicht. Dazu fehlte einfach die Zeit und die Ausarbeitung der Charaktere innerhalb der Geschichte. Historie ist eben nur so spannend, wie sie vom Erzähler gestaltet wird.

FAR OUT MAN

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Monatsrückblick Januar 2018

Ich und Filme sind zwar nach wie vor Freunde, aber unsere Wege kreuzen sich in letzter Zeit eher selten. Ich habe einfach zu viel zu tun, um mich wirklich mal hinzusetzen und einen Film in vollen Zügen zu genießen. Alternativ weiche ich dann zumindest hin und wieder mal auf etwas aus, dass man auch mehr oder weniger nebenbei laufen lassen kann, ohne irgendwas zu verpassen. Diesen Monat kam dabei folgendes auf den Bildschirm:

THE NIGHT COMES FOR US

Für gewöhnlich passt die Story von Martial Arts Filmen locker auf einen Bierdeckel. Hier ist das anders. Ein Bierdeckel wäre viel zu groß. Die „Handlung“ dient schlicht dazu, innerhalb von Sekunden von einem Action-Set-Piece zum nächsten zu gelangen und so gibt es hier durchgehend Rumgeballer, Rumgekloppe und Rumgeschlachte. Das alles in einer Brutalität, die heutzutage ihresgleichen sucht.
Das ist nicht sonderlich spannend, weil einem absolut nichts an den Figuren (von Charakteren zu sprechen wäre schon übertrieben) liegt, die alle paar Minuten in den Mix geworfen werden. Aber nett anzuschauen ist es allemal. Mit 2 Stunden allerdings auch etwas lang geraten. So nach der Hälfte hatte ich mich dann an dem Gesplatter auch irgendwie satt gesehen. Im Finale haut man aber dann noch mal so richtig auf die Kacke und wenn man ein bisschen was mit strunzdoofer, aber guter Action, bei der der Hauptteil des Budgets fürs Kunstblut draufging, anfangen kann, macht man hier nichts verkehrt. Ich kann das zwar nur selten, aber manchmal macht sowas halt einfach Spaß.
Nebenbei wäre das Teil so niemals ungeschont durch die FSK gekommen. Zumindest ein Grund, Netflix mal etwas Positives abzugewinnen, denn denen scheint das scheißegal zu sein und sie haben diese Schlachtpatte einfach so rausgehauen.

SLAUGHTERHOUSE ROCK

Gibt es hier auf dem Filmschrottplatz.

SULLY

Wenn ein Film mit einer Traumsequenz beginnt, bin ich ja meist schon raus aus der Nummer. Das ist mittlerweile so eine ausgenudelte Sache, dass ich direkt das Interesse verliere. Wenn dann noch das ebenfalls komplett durchgelutschte Schema dazu kommt, den Film chronologisch wild durcheinander zu würfeln, habe ich erst recht keinen Bock mehr. Mal ehrlich: Die Chronologie von dem Streifen vermischt mit irgendwelchen Tagträumen ist die reinste Katastrophe. Okay, passt natürlich irgendwie zu einem Flugzeugabsturz, der ja auch eine Katastrophe ist. Aber selbst, wenn das eigene Leben bei so einem Absturz vor dem inneren Auge vorbei ziehen sollte, springt es vermutlich nicht so hin und her, wie dieser Film, mit seinen ständigen Sekunden-Szenen. Immerhin kann man der Geschichte trotzdem noch ganz gut folgen, auch wenn ich immer wieder das Gefühl hatte, dass man die ein oder andere Szene nur reingeschmissen hat, um ein bisschen Länge zu gewinnen.
Was der Film definitiv auf seiner Seite hat, sind die Darsteller. Hanks spielt mal wieder sehr überzeugend und Aaron Eckhardt macht seine Sache auch sehr gut. Beide tragen ihren Schnauzbart mit Stolz.

Insgesamt ganz nett, aber so richtig mitreißend war das jetzt alles nicht wirklich.

ORANGE IS THE NEW BLACK – SEASON 6

Angefangen habe ich die Staffel schon irgendwann im November, aber da ich nun mal kein Bingewatcher bin (was schon daran liegt, dass das Wort „binge“ einfach scheiße klingt ohne Ende), hat es bis zum Januar gedauert, mir alle 13 Folgen anzugucken. Nun, was soll ich sagen. Der Cast ist mittlerweile irgendwie viel zu groß und viel zu sehr verstreut, um wirklich alle gescheit unterzubringen. So hat die ein oder andere hier auch nur eine Alibi-Story, um mal hin und wieder aufzutauchen. Insgesamt mag ich die Serie immer noch, aber so langsam ist die Luft raus. Ich bin also nicht all zu traurig, dass man den Spaß mit der nächsten Staffel beendet, auch wenn das Staffelfinale wieder mal super war, mit seiner Mischung aus Wahnsinn, Überraschung, Spaß, Tragik und Hoffnung.

PASSENGERS

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APOLLO 13 (REWATCH)

Ich finde die Raumfahrt ja nach wie vor einfach nur faszinierend. Ich meine, wenn man sich mal so anschaut, was da alles passieren muss, damit so eine Rakete überhaupt den Mond erreicht, mit dem ganzen Absprengen von Einzelteilen und der Berechnung und dem ganzen Quark, weiß ich schon, warum ich schreibe und das Rechnen anderen Leuten überlasse. Hier bekommt man einen wirklich interessanten Einblick in die ein oder andere Vorgehensweise „hinter den Kulissen“ und ich raffe absolut nichts davon. Das macht aber nichts.
Die Darsteller sind top, die Geschichte in all ihrer Wahrheit interessant und faszinierend und der Film zeigt auch interessante Vorgänge bei Notsituationen. Das alles zusammen ergibt einfach einen sehr unterhaltsamen Film, dem es letztlich aufgrund des Vorwissens, wie alles ausgeht, nur etwas an der nötigen Spannung mangelt. Die zieht der Film dann eher aus der „Wie zur Hölle wollen die aus der Scheiße wieder rauskommen?“-Situation. Aber man weiß eben, dass sie es schaffen. Wahre Geschichten haben nun mal diesen minimalen Nachteil und es braucht einfach richtige Könner, um das dann trotzdem spannend und unterhaltsam zu erzählen. Ron Howard und seine Crew sind da scheinbar in diesem Fall genau die richtigen Leute gewesen.

Eine Frage hat mich aber die ganze Zeit beschäftigt: Wenn Gary Sinise mit geflogen wäre und hätte dann wirklich im Weltraum die Masern gekriegt, wäre das nicht eine unfassbar großartige Möglichkeit gewesen, etwaige außerirdische Bedrohungen bereits im Vorfeld auszurotten, indem man die Masern einfach da oben verstreut? Das muss doch definitiv der Weg sein, sich zu schützen: Ein großes Masernfeld um die Erde herumziehen und schon kann uns keine Bedrohung von außen mehr was anhaben. Ich weiß, ich bin ein echtes Genie …

BLAIR WITCH (REWATCH)

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GODS OF EGYPT

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2020 TEXAS GLADIATORS

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BIRDMAN (OR THE UNEXPECTED VIRTUE OF IGNORANCE)

Ein durchdrehender Michael Keaton, ein wahnsinniger Edward Norton, eine rehabilitierende Emma Stone, jede Menge Getrommel, fantastische Kameraarbeit und ganz großes Theater. Das alles zusammengenommen ergibt Birdman. Und ich habe das Gefühl, nicht wirklich gerafft zu haben, was da eigentlich abgeht. Das spricht absolut für den Film. Den werde ich nicht zum letzten Mal gesehen haben.

Monatsrückblick Oktober 2018

Im Oktober bin ich tatsächlich mal wieder dazu gekommen, mehr als eine handvoll Filme und Serien zu schauen, einfach weil ich mir mal die Zeit dafür genommen habe. Gewöhnlicherweise ist der Oktober ja der Monat, in dem ich ohnehin einen ganzen Haufen Horrorfilme im Rahmen des Horrorctober gucke. Das war dieses Jahr nicht drin, aber ein bisschen Horror gab es dann trotzdem.

FILME

Den Anfang machte einer der meiner Meinung nach besten Horrorfilme der letzten Jahre:

THE WITCH – 2015

Durch die Zweitsichtung steigt der Film nochmal etwas in meiner Gunst. Fand ich ihn schon im Kino sehr gut, aber vom Ende runtergezogen, wusste ich jetzt schließlich genau, was mir bevorsteht und so stört mich dann auch nicht mehr, dass der Film leider durch ein paar wenige Szenen den kompletten Interpretationsspielraum wegwirft, den er eigentlich hervorragend hätte bieten können. Dann wäre er für mich vermutlich sogar mit der Höchstnote belegt worden. So muss ich aber ein bisschen was abziehen. Zusätzlich auch für die extrem nervige Mutter und die beiden Kackblagen, die ständig den armen Ziegenbock ärgern, nur weil er schwarz ist … Moment mal, versteckt sich da etwa noch irgendwo eine Anti-Rassistische Botschaft? Ähm … wollen wir das mal nicht überinterpretieren.
Tolle Atmosphäre, durchgehend spannend und am Ende eben ein bisschen zu sehr standard für meinen Geschmack. Das macht ihn aber immer noch zu einem der besten Horrorfilme der letzten Jahre und ich wünschte mir, es würde mehr davon geben, als den immer gleichen Jumpscaregalore vom Fließband.

Dann gab es eine Art Klassiker des Psycho/Bodyhorrors zu sehen:

VIDEODROME – 1983

Hach, die 80er. Es ist doch einfach alles traumhaft. Man bekam schnell Brüste zu sehen, die Leute rauchten alle drei Packungen Kippen am Tag, Männer waren noch echte Männer, die nur vom Ficken halluzinierten und die Effekte waren einfach nur großartig. Cronenberg hat für seine Filme ja scheinbar ohnehin immer Spezialisten versammelt, die aus jedem praktischen Effekt noch den letzten Würgreiz herausholen. Alleine dafür lohnt sich der Streifen.
Aber auch die ständig mitschwingende Medienkritik und die Geschichte um einen angeblichen Snufffilm, der angeblich für eine Gehirnwäsche sorgt oder so, gibt genug her, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Cronenberg präsentiert das ganze als langsam steigenden Wahnsinn, bei dem weder der Protagonist noch der Zuschauer genau weiß, was eigentlich abgeht.
Alles in Allem also ein sehr guter Streifen. Cronenberg war in den 80ern einfach der Knaller, mit interessanten Geschichten und Effekten, wobei ja immer die Gefahr besteht in den ultimativen Trashbereich abzudriften. Aber Cronenberg ist eben ein echter Könner und deshalb kriegt man stattdessen einen starken Film.

Neben den üblichen Schrottfilmen gab es dann auch noch einen Streifen, der besser hätte sein können …

THE BABYSITTER – 2017

Gute Effekte. Humor … stets bemüht. Spannung nicht vorhanden, was aber vorher klar war. Der Rest besteht größtenteils aus nervigen Klischees, schlecht eingewürfelten Filmzitaten und überflüssigen Texteinblendungen, deren Sinn sich mir zu keinem Zeitpunkt erschlossen hat.
Zwischendurch gabs mal den ein oder anderen unterhaltsamen Moment und habe ich schon erwähnt, dass die Effekte nett sind? Mehr ist es aber eben alles auch nicht und größtenteils einfach langweilig.

… und einen, der wirklich totale Kacke war:

THE PYRAMID – 2014

Kruder und vor allem sterbenslangweiliger Mix aus Found Footage-Standard und Horror-Standard, ohne jegliche Höhepunkte. Die Charaktere sind alle sowas von uninteressant und saudoof, dass es nicht im geringsten tangiert, was mit ihnen passiert. Dabei hätte man mit diesem sogar recht unverbrauchten Setting so einiges anstellen können. Oder man macht eben die typische Lahmarschkacke draus, die man schon tausendmal gesehen hat. Nach 5 Minuten kann ich mich quasi schon an absolut nichts mehr erinnern, was in dem Streifen passiert ist. Zum Glück schreibe ich den Kram hier immer schon während dem Film, sonst hätte ich nur eins schreiben können: Selbst für den Filmschrottplatz zu scheiße.

SERIE

Ja, auch ein paar Serien gab es, bei denen ich mich dann mehr oder weniger zum Bingewatching (wie ich diesen Begriff hasse) habe hinreißen lassen, weil mir klar war, dass ich sonst ohnehin nie zum Ende kommen werde.

Zum Beispiel die nie enden wollende Geschichte um die Winchester-Brüder:

SUPERNATURAL – SEASON 13

Was soll ich dazu noch groß sagen? Es ist eben Supernatural und somit ist klar, was man kriegt. Eine dahindümpelnde Handlung, die in dieser Staffel zumindest in fast jeder Folge aufgegriffen wurde und zwischen all dem typischen Gedöns 1-2 interessante Folgen. Highlight war ganz klar ScoobyNatural, das Crossover mit Scooby-Doo. Für solchen Quatsch mag ich die Serie immer noch. Lowlight hingegen eindeutig die Spin-Off-Folge Wayward Sisters, die nur dazu diente, besagtes Spin-Off einzuleiten, dass dann aber doch nicht in Serie ging, wodurch die Folge nicht nur total langweilig sondern im Nachhinein auch absolut überflüssig ist. Es wäre wirklich schön, wenn man mal ein Ende für die Serie ankündigen würde, damit man mal darauf zusteuern kann und sich nicht immer nur noch im Kreis dreht und mich mit ein paar guten Folgen pro Staffel bei der Stange hält.

Und diese Horror-Anthologie:

CHANNEL ZERO – SEASON 2

Die Staffel stand unter dem Titel „No-End House“ und ich fand die Grundidee recht interessant. Mehr aber auch nicht, denn bereits nach der ersten Folge war bei mir die Luft schon raus. Irgendwie hat mich das alles nicht gepackt und Staffel 1 hat mir ne ganze Ecke besser gefallen. Aber gut, bei solchen Anthologie-Serien hat man ja den Vorteil, dass man auch nach einer schwachen Staffel wieder auf Besserung hoffen kann.  Also werde ich mir auch Staffel 3 dann irgendwann mal geben.

Und sogar was ohne Horror:

BETTER CALL SAUL – SEASON 4

Die in meinen Augen beste Staffel der Serie bisher. Okay, es sind zugegeben alle gut, aber man schafft es sehr gut, sich dann doch jedes Jahr zu steigern. Jimmy bzw. Saul steht zwar zur Zeit etwas im Hintergrund und ich habe das Gefühl, dass man sich vermehrt auf Mike konzentriert, aber das wird wohl nötig sein, um dann die Handlungsstränge zusammenzuführen, was ich in der nächsten Staffel dann langsam erwarte. Gerade für ein Prequel macht man hier sehr viel richtig, was gar nicht so leicht ist, da man als Zuschauer ja genau weiß, wo die Charaktere letztlich landen werden. Kann gerne noch 2-3 Staffeln weitergehen. Dann sollte man allerdings auch den Anschluss an Breaking Bad finden und entweder zum Ende kommen oder mit einem Zeitsprung in die Zeit nach Walter Whites Aufstieg und Fall springen.

Monatsrückblick – Juni 2018

Der Juni stand bei mir im Zeichen des Schreibens. So wird es vermutlich auch im Juli sein. Und vielleicht auch im August. Ich habe mir nämlich vorgenommen, über den Sommer mal schnell einen Roman zu schreiben. Darunter hat das große Filmegucken natürlich zu leiden. Ein paar Ausnahmen gab es aber natürlich doch, denn ganz ohne geht nun mal nicht. Wenn ich beispielsweise einen anstrengenden Tag hatte, greife ich ganz gerne mal zu Highschool-Komödien:

10 THINGS I HATE ABOUT YOU – 10 DINGE DIE ICH AN DIR HASSE

Sind wir ehrlich. Der Film macht weitaus mehr Spaß, als er es eigentlich dürfte. Und das liegt vor allem an dem grandiosen Cast. Ledger, Stiles, Gordon-Levitt, Janney … die machen hier einfach das Beste draus, was man aus so einer recht generischen Highschoolkomödie machen kann. Man muss aber auch sagen, dass jeder Charakter hier zumindest im Ansatz Eigenschaften verpasst bekam, mit denen die Darsteller eben auch arbeiten können. Von der Erotikroman verpeilten Rektorin bis hin zum von ungewollten Schwangerschaften besessenen Vater. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass ich das Genre trotz des großen Bullshits, den es meist hervorbringt, irgendwie mag. Abzüge gibt es natürlich für den grauenhaften Soundtrack, der für das Genre leider auch üblich ist. Und in der Mitte hängt die Nummer etwas durch, was in der Mitte auch oft üblich ist. Aber der Streifen macht halt einfach Spaß und mehr will man von sowas ja auch gar nicht.

MEAN GIRLS – GIRLS CLUB: VORSICHT BISSIG!

Ich kann mich vage erinnern, den Streifen schon mal gesehen zu haben. Damals, als ich einfach alles geguckt habe … Moment mal, hat sich ja bis heute nicht geändert. Jedenfalls hatte ich kaum noch Erinnerung an den Streifen. Um genau zu sein gar keine.
Lindsay Lohan ist kein guter Lead, wenn man mich fragt. Sie ist jetzt nicht komplett schlecht, aber sie gibt mir irgendwie nix, außer diesen „Joa, die ist schon süß“-Vibe. Die Zeiten, wo mir sowas reicht, sind dann aber doch lange vorbei. Wenn sie überhaupt jemals vorhanden waren. Ansonsten ist der Cast halt gut, aber nicht unbedingt überragend. Für so einen Film aber absolut ausreichend. Lizzy Caplan hat mir gut gefallen, hätte aber ein paar mehr gute Szenen verdient gehabt. Amanda Seyfried und Neil Flynn sind hier ohnehin absolut verschenkt und auch Amy Poehler und Tina Fey stechen nicht gerade heraus. Rachel McAdams ist noch ein Lichtblick, aber ihre Rolle gibt halt auch nicht mehr her, als den üblichen Kram.
Nun denn, was so einen Film letztlich ausmacht, ist der Spaß, den man damit hat. Der Film hat seine Momente, aber der Humor hat bei mir überhaupt nicht gezündet und die ganze Story rund um die Plastics war halt auch nichts, was mich jetzt großartig begeistert hätte. Mit der komischen Afrika-Nummer hätte sich vielleicht was machen lassen, aber die läuft auch nur darauf hinaus, dass hin und wieder ein paar Leute wie Affen durch die Gegend hüpfen.
So läuft der Film eben so daher und konnte mich zu keiner Zeit wirklich abholen. Immerhin habe ich mich nicht gelangweilt, aber das wars dann auch.

Und natürlich gibt es auch so Filme, die ich einfach alle paar Jahre mal wieder gucken muss:

GOODFELLAS

Ich kann ja nicht anders, als dieses Meisterwerk alle paar Jahre mal in den Player zu schieben und die volle Mafiadröhnung zu genießen.
Letztlich brauche ich hier wohl nicht viel zu sagen. Nicht mal Ray Liotta in der Hauptrolle kann das hier kaputt machen, weil Scorsese einfach das Beste aus ihm herausholt. De Niro und Pesci sind natürlich ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Und gerade der Cast ist natürlich immens wichtig, um so einen Film noch ein oder zwei Level höher zu heben, ansonsten kann so eine Story vom Aufstieg bis zum tiefen Fall auch schon mal recht zäh werden. Das ist hier aber gar nicht der Fall, da eben nur Profis am Werk waren.
Wenn ich etwas zu bemängeln habe, dann vielleicht die wechselnden Voice-Overs. Aber ich bin von diesem Stilmittel ohnehin kein großer Fan. Dass hier 3 Jahrzehnte porträtiert werden, sieht man den Darstellern auch nicht immer an. Gerade anfangs wirken die meisten Akteure nicht so jung, wie sie in der Geschichte sein sollten. Aber das tut dem Spaß nun auch keinen Abbruch (und ist vermutlich immer noch besser, als die geplante CGI-Verjüngungskur bei „The Irishman“, aber das bleibt abzuwarten).
Scorseses bester Film. Der beste Gangster/Mafia-Film. Und eben ein absolutes Meisterwerk von Anfang bis Ende.

Gesamt: 4

Rewatches: 3

Schrott: 1

Monatsrückblick – Januar 2018

Für den Dezember gab es keinen Rückblick, einfach weil ich in dem Monat gerade mal 5 Filme gesehen hatte und diese auch alle entweder bereits auf dem Filmschrottplatz aufgetaucht sind oder es noch werden. Also geht es weiter mit dem Januar, wo wieder mehr los war was Filme angeht.

Zum Jahresstart kam mir der Gedanke, dass es ja eigentlich der perfekte Zeitpunkt ist, um mal wieder ein bisschen durch die Zeit zu reisen. Schließlich spielt Zeit zu keinem Zeitpunkt im Jahr so eine große Rolle wie beim Jahreswechsel. Behaupte ich jetzt zumindest einfach mal so. Und deshalb gab es nach langer Zeit mal wieder:

BACK TO THE FUTURE – ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT

Eigentlich muss man zu diesem fantastischen Streifen ja gar nichts mehr sagen. Bis ins kleinste Detail ist hier einfach alles hervorragend durchdacht, man wird immer wieder angeteast auf Dinge, die später noch wichtig werden und die ganze Story ist einfach unglaublich rund für eine Zeitreisegeschichte. Klar, wenn man nach Logiklücken sucht, findet man sie auch, aber hier muss man sich bei der Suche schon sehr anstrengen. Und wenn man dann was findet, sind es auch eher Kleinigkeiten, wie die Tatsache, dass George und Lorraine scheinbar nicht im Geringsten verwundert darüber sind, dass ihr Sohn genau so aussieht, wie „Calvin Klein“ aus der Vergangenheit. Und warum können eigentlich die ganzen Schüler in 1955 so grandios zu Johnny B. Good tanzen, wenn sie sowas vorher noch nie gehört haben?
Zudem ist der Cast über jeden Zweifel erhaben und überzeugt einfach zu jeder Sekunde. Ob in der alten oder der jungen Version, in der alle außer Marty McFly auftreten.
Dazu dann guter Humor und ein bisschen Action und man hat einen meisterhaften Blockbuster.

BACK TO THE FUTURE PART II – ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT 2

Wenn man den Fehler macht und sich bei einem Zeitreisefilm von den Logiklöchern den Spaß verderben lässt, dann dürfte man hier gewaltige Probleme kriegen. Während sich im ersten Teil die Fehler eher auf Kleinigkeiten bezogen, die für die Story nicht relevant sind, bietet dieser Streifen ein gewaltiges Plothole, das größer ist, als jedes Paradoxon, das so eine Zeitreise mit sich bringen kann. Aber gut, wenn man eben mehrmals in der Zeit hin und her springt, lässt sich das einfach kaum vermeiden. Und wenn man darauf scheißt, so wie ich, dann hat man trotzdem einen Riesenspaß mit dem, was der Film sonst so zu bieten hat.
Die Darsteller sind wieder über jeden Zweifel erhaben und dieses Mal darf Michael J. Fox als Ausgleich dafür, dass er in Teil 1 der einzige war, der nicht in verschiedenen „Rollen“ zu sehen war, gleich mehrere McFly-Versionen verkörpern. Und Thomas F. Wilson darf hier mal so richtig Gas geben in all seinen Verkörperungen, was einfach nur eine pure Freude ist. Schade ist natürlich, dass man damals Crispin Glover nicht wieder verpflichten konnte, um noch ein paar weitere Georges zu zeigen, aber der Mann hat nun mal seinen eigenen Kopf.
Die Zukunft wirkt aus heutiger Sicht natürlich etwas schwachsinnig, aber das macht ja gerade den Spaß bei solchen Visionen aus.
Ansonsten kriegt man aber wieder den geballten BTTF-Spaß, für den man Teil 1 auch schon so liebt. Insgesamt ist diese Fortsetzung also nur geringfügig schwächer als der Vorgänger und einfach hervorragende Unterhaltung. Geschichte wiederholt sich eben, wie dieser Film auch in vielen Szenen zeigt.

BACK TO THE FUTURE PART III – ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT 3

Für mich der schwächste Teil der Reihe. Das liegt zum einen daran, dass die Lovestory vom Doc und Clara doch sehr dröge ist und ich mit dem Westernsetting nicht so viel anfangen kann. Aber trotzdem ist das hier immer noch ein toller Film. Nachdem man im zweiten Teil wirklich alle Register gezogen hat und quer durch die Geschichte und zurück reist, holt man hier alles wieder etwas auf den Boden zurück und konzentriert sich auf ein Setting. Zudem steht Doc Brown hier im Mittelpunkt des Konflikts, was noch mal zusätzlich Abwechslung rein bringt.
Insgesamt also ein runder Abschluss der Trilogie, der in meinen Augen ein paar Pacing-Probleme mit sich bringt und zeitweise etwas zäh daher kommt. Dafür ist es aber sogar irgendwie der lustigste Vertreter der Reihe. Aber eine Frage bleibt am Ende offen und die stelle ich mir seit ich den Film zum ersten Mal gesehen habe: Wie zum Kuckuck hat Doc im Jahr 1885 aus der Lokomotive eine Zeitmaschine gebaut?

Dann hab ich mich mal etwas mit spanischen Produktionen auf Netflix beschäftigt.

CONTRATIEMPO – DER UNSICHTBARE GAST

Wenn man mal darüber hinwegsieht, dass die Täter in diesem Thriller, bei dem Versuch, sich unverdächtig zu verhalten, sich selbst einfach so unglaublich verdächtig machen, dass es schon fast weh tut, aber erstmal keiner um sie herum rafft, dass sie die Täter sind, was schon haarsträubend schwachsinnig ist, kriegt man hier einen durchaus unterhaltsamen Film, mit vielen Wendungen und guter Spannungskurve. Sinn und Unsinn darf man bei sowas halt einfach mal nicht hinterfragen, sonst zerstört sich das Konstrukt direkt von selbst. Wenn man darüber hinwegsehen kann, kriegt man aber einiges geboten und wird bis zur letzten Sekunde gut ins Grübeln gebracht, was denn jetzt eigentlich genau passiert ist. Das Ende selbst ist dann zwar nicht so der Knaller und sowas in die Richtung hatte ich mir schon gedacht, aber darüber kann man nach der arg konstruierten Geschichte auch hinweg sehen.

EL BAR – FRÜHSTÜCK MIT LEICHE

Irgendwelche Honks sitzen in einer Bar fest, während draußen ein Virus umgeht, oder so. Die Leute in der Bar sehen zum Teil auch schon ganz krank aus. Das hat aber scheinbar nichts mit der Geschichte zu tun, sondern einfach damit, dass sie so aussehen. Und auch sonst sieht man hier nicht viel, was irgendwie interessant wäre. Und hört auch nichts, was irgendwie interessant wäre. Die Charaktere sind ziemlich uninteressant, was natürlich schwer wiegt, wenn es gerade um diese und ihr Verhalten untereinander geht. Die Dialoge sind auch einfach nur extrem konstruiert, um mal schnell einen Konflikt hinzubasteln, der dann auch im Nichts mündet. Die Versuche, hin und wieder Humor einzustreuen scheitern auch ziemlich kläglich. So dümpelt das dann also fast zwei Stunden dahin und wird mit jeder Szene langweiliger, bis dann das Ende kommt, das auch einfach komplett Nichtssagend ist. Einfach nur belanglos das Ganze.

Dann habe ich endlich mal einen Film nachgeholt, der schon sehr lange auf meiner Liste stand:

THE MAJESTIC

Carrey ist natürlich wie immer großartig, wird aber hier von Landau noch in den Schatten gestellt, der einfach absolut fantastisch ist. Bruce Campbell rockt selbst in einem 5 Sekunden Cameo als Sandpirat. Dazu gibt es einen der dämlichsten Autounfälle, die ich jemals bestaunen durfte und eine Verwechslungsgeschichte, die jetzt nicht gerade Innovation an allen Ecken bietet, aber solide funktioniert. Dazu wirkt der Film herrlich altmodisch in seinem Stil und ist im Verbund mit der Story um das titelgebende „Majestic“ eine Liebeserklärung an das Kino bzw. den Film an sich. Das Ende zieht sich dann zwar wie Kaugummi und verkommt im absoluten Pathos, aber bis dahin macht der Film eigentlich nichts verkehrt. Der Streifen ist sicher kein Meisterwerk, aber dass er scheinbar komplett untergegangen und mittlerweile fast aus dem Gedächtnis der Menschheit verschwunden ist, hat er absolut nicht verdient. Frank Darabont kann offensichtlich mehr, als nur Stephen King zu verfilmen.

Und Musik (naja, im  engeren Sinne) gab es auch noch:

THE POLKA KING

Wie schafft man es, einen Film mit Jack Black als Polkafritze, der seine Fans bescheißt, zu verkacken? Fragt die Netflix Filmabteilung, die kriegt alles kaputt. Mal ernsthaft, es ist ja schön und gut, dass Netflix bei seinen Produktionen niemandem reinlabert, aber hin und wieder (und vor allem bei ihren Filmen) wäre es doch mal sinnvoll, vorher mal ins Drehbuch zu gucken und vielleicht mal die ein oder andere Anmerkung zu machen.
Ein weiterer, mit viel Wohlwollen, durchschnittlicher Streifen des Streamingdienstes. Jack Black gibt zwar alles, aber das reicht halt auch nicht, um den Film zu retten. Einziges Highlight ist Jason Schwartzman an der Flöte. Der geht richtig ab. Sonst aber leider nichts so wirklich in dem Streifen.

Insgesamt: 17

Rewatches: 3

Schrott: 5

Bei den Serien gab es die zweite und leider wohl auch letzte Staffel „Dirk Gentlys Holistic Detective Agency“, die wieder ein großer Spaß war, auch wenn mir die Story weniger gefallen hat, als in der ersten Staffel.

Und dann noch die achte Staffel „Shameless“, die ebenfalls wieder gut war, auch wenn mir teils die Figuren etwas zu sehr in den immer gleichen Handlungen fest hängen. Dafür hat man für andere dann doch immer noch neue Ideen, die auch immer irgendwie organisch und nicht aufgezwungen wirken. Man sollte aber vielleicht langsam mal zumindest ein Ende anstreben, auf das man hinarbeiten kann. Es grenzt ohnehin an ein Wunder, dass man auch nach acht Jahren immer noch so eine tolle Serie fabriziert.

Monatsrückblick – November 2017

Nach dem ganzen Horror im Oktober musste im November unbedeingt mal wieder was anderes her. Als erstes habe ich mal nachgeschaut, ob Netflix endlich mal einen guten Film fabriziert hat, oder ob die Stärke auch weiterhin nur bei den Serien liegt.

THE MEYEROWITZ STORIES (NEW AND SELECTED)

Bei dem Cast musste ich erst zweimal überlegen, ob ich da überhaupt Bock drauf hab. Nicht, dass ich den Großteil davon wirklich schlecht finde, aber es ist eben bei allen Licht und Schatten vorhanden. Dustin Hoffman ist in der Regel stark, aber seine Filme nicht unbedingt. Emma Thompson spielt in der Regel nur in Kram mit, der mich nicht die Bohne interessiert. Ben Stiller kenne ich eher als Komödientrottel, wobei ich ihn da immer recht lustig fand. Und zu Adam „Ich drehe am liebsten schlechte Komödien, während ich mit meinen Buddies im Urlaub rumhänge“ Sandler muss man wohl nicht mehr viel sagen.
Tja, und dann hat man da diesen Film. Und jeder der Darsteller darin liefert von Sekunde eins ab. Da merkt man eben mal wieder, zu was viele Darsteller in der Lage sind, wenn sie einen fähigen Regisseur haben, der genau weiß, was er von ihnen will und was sie zu leisten im Stande sind.
Der Film selbst plätschert irgendwie so dahin und konzentriert sich auf Szenen einer Familie, die zum Teil aber sehr zusammenhangslos wirken. Aber genau dadurch unterhält der Film. Denn er spiegelt das wahre Leben wider. Die Charaktere reden über jeden möglichen Quatsch, der mit absolut nichts irgendwas zu tun hat. Am Ende aber doch irgendwie wieder Sinn innerhalb des Films ergibt. Es macht einfach Spaß, den Darstellern dabei zuzuschauen, wie sie ihre Charaktere spielen. Mehr ist es dann aber letztlich auch nicht. Wenn man Spaß an Charakteren hat, so wie ich, funktioniert der Film ziemlich gut. Wenn nicht, könnte es schwierig werden.
Das einzige was mich irgendwann wirklich genervt hat, war der Schnitt. Man muss nicht jede Szene mitten im Satz wegcutten. Typischer Fall von weniger ist mehr.

Da das Thema ja gerade wieder aktuell ist (wann ist es das auch nicht), habe ich mir dann auch mal wieder eine Doku reingepfiffen, was eher selten der Fall ist.

BOWLING FOR COLUMBINE

Ich bin ja wahrlich kein großer Dokumentationsgucker. Klar, es gibt durchaus Themen die mich interessieren, aber oft wird mir das dann zu trocken präsentiert.
Michael Moore hingegen, versucht die Themen, die er angeht mit einer gewissen Lockerheit rüberzubringen und das funktioniert auch ziemlich gut. Klar, man sollte keinesfalls jedes Wort hier auf die Waagschale legen. Moore neigt zu Übertreibungen, biegt sich die Dinge so, wie er sie gerade braucht und lässt auch kaum Gegenmeinungen zu. Aber immerhin ist das alles äußerst unterhaltsam und zum Teil eben doch entlarvend. Man sollte es nur nicht zu ernst nehmen, was der Mann macht, dann hat man durchaus Spaß. Und sei es nur an den teils bekloppten Geschichten von teils bekloppten Leuten, die man in dem Film so erzählt kriegt.

Wo ich schon mal dabei war, hab ich den hier noch hinterher geschmissen:

WHERE TO INVADE NEXT

Unterhaltsamer Spaß voller Halbwahrheiten.
Ich fasse mal ein bisschen was zusammen:
In Italien wird einem der komplette Urlaub nach Nairobi bezahlt.
In Frankreich gibt es in jeder Schule 5-Gänge-Menüs in der Pause.
In Finnland leben nur IQ-Wunder, obwohl sie kaum in die Schule müssen.
In Slowenien hat keiner Schulden (außer ein versprengter Student).
In Deutschland arbeitet man wenig und kriegt dafür jede Menge Geld.
In Portugal kann man sich legal die Nasenscheidewand wegkoksen.
In Norwegen ist jeder Knast ein 5-Sterne Hotel.

Europe! FUCK YEAH!!!

Recht interessant sind natürlich die Vergleiche der Systeme mit denen der USA. Aber wie Moore nun mal ist, macht er es sich schön einfach, pickt sich die Rosinen raus und lässt links liegen, was in den besuchten Ländern verkehrt läuft. Es ist eben eine Michael Moore Doku. Unterhaltsam, aber man sollte nicht alles glauben, was einem da aufgetischt wird.

Auch wenn ich nicht beim #Noirvember mitgemacht habe (eine Genrereihe im Jahr reicht mir dann doch), habe ich zumindest einen absoluten Klassiker des Genres nachgeholt:

RIFIFI

Leider musste ich kurz nach Start des Films auf die deutsche Synchro ausweichen, die etwas altbacken daher kommt, da aus irgendeinem Grund die Untertitel der DVD nicht mehr weitermachen wollten. Das tut dem Film aber nur einen geringen Abbruch, denn das hier ist ein Gangsterfilm, der von der ersten Sekunde an alles absolut richtig macht. Man lernt ein paar der Gangstercharaktere kennen, die Gangsterdinge tun, ketterauchen und für die dann nach einem erfolgreichen Einbruch alles den Bach runter geht.
Absolutes Highlight ist wohl der Einbruch ohne jeglichen Dialog oder Musikunterlegung, der fast in Echtzeit abläuft und beinahe eine halbe Stunde dauert.
Starker Gangsterfilm, der den Test der Zeit mühelos überstanden hat.

Dann gabs noch Überlebenskapf auf hoher See:

ALL IS LOST

Ich mag Kammerspiele. Und ich mag Survivalfilme. Das Thema „Mensch gegen Natur“ geht also bei mir immer und wenn es dann nur ein Mensch an einem Ort ist, macht es das ganze noch etwas besser.
Robert Redford liefert eine hervorragende One-Man-Show ab und spielt dabei sehr zurückhaltend, was dem Film nur gut tut. Sowas kann ja auch schnell zur Überlebensheldenshow verkommen. Das ist hier aber überhaupt nicht der Fall. Allerdings geht dem Ganzen in der Mitte etwas die Puste aus. Es ist eben immer noch nur ein Mann auf einem Boot und das kann sich dann schon mal etwas ziehen. Der Film fängt sich aber wieder und bis auf ein paar kleine Längen im Mittelteil war das alles sehr gut inszeniert, gespielt und setzt mit dem Ende einen konsequenten Abschluss.

Insgesamt gesehen: 9

Davon Schrott:

Rewatches: 2

Eine Serie auf Netflix gab es natürlich auch noch. „Mindhunter“ rockt. Schön langsam erzählt. Ohne überbordende Action. Interessante Charaktere. Interessante Geschichte. Hoffentlich kommen noch 1000 Staffeln genau so wie die Erste. Die Massenmörder sind so richtig schön creepy.

Nun, und dann hatte ich meine jährlich einmal auftretende kranke Woche, die ich größtenteils im Bett verbringe. Jetzt könnte man natürlich meinen, dass man da ja dann wunderbar viele Filme und Serie gucken kann. Aber ich bin dann doch eher der komplett fertige Typ und penne fast den ganzen Tag und mache zwischendurch halt mal was an, was ich gekonnt ignorieren kann. Also ne Comedy oder sowas. Nix erwähenswertes jedenfalls. Und da eine Woche mit minimaler Bewegung in meinem Fall bedeutet, dass ich hinterher meinen Rücken mal wieder gepflegt in die Tonne treten kann, ist dann auch erstmal nix mit Film gucken, weil lange sitzen die Hölle ist und eher Rumlaufen und irgendwie bewegen angesagt ist. Also wanderte knapp 2 Wochen lang äußerst wenig in meinen Player und dementsprechend gabs einfach nicht mehr zu berichten diesen Monat an der Film- und Serienfront.

Und wie man sieht hat auch der Schrott extrem zurückgesteckt. Das liegt aber in erster Linie daran, dass ich die Filme für den Blog für den Rest des Jahres bereits gesehen habe und mich dann meist etwas „zurücklehne“ und auch mal was anderes gucke. Einen Schrottfilm muss ich allerdings noch gucken. Nämlich den Weihnachtsfilm für den Blog. Und da kann ich schon mal versprechen: Der wird dieses Jahr nicht auf Nächstenliebe stoßen, da er allgemein sehr beliebt ist und ich euch dann sage, warum ihr alle falsch liegt. Hui, das wird ein Spaß!

Weitere Reviews von mir zu fast jedem Film den ich gucke, gibt es auf Letterboxd.

Monatsrückblick – September 2017

September ist ja immer so ein bisschen die Ruhe vor dem Sturm, denn wir wissen ja alle, was uns im Oktober erwartet, nicht wahr? Der Horrorctober steht an. Aber ein paar Filme hab ich trotzdem gesehen. Unter anderem einen, wo man mal wieder den Titel im Deutschen mit einem anderen englischen Titel ersetzt hat, der eigentlich komplizierter ist, als das Original, wenn man mich fragt. Aber versteh einer die Filmverleihe mit ihren Matschbirnen.

TOMORROWLAND – A WORLD BEYOND

Die Blagen nerven nicht. Das ist schon mal ein Novum im Hollywoodfilm. Alles andere nervt auch nicht, schafft es aber leider auch nicht so recht zu begeistern. Es dümpelt so vor sich hin. Dann erfährt man nicht, was das Tomorrowland eigentlich ist. Und auch sonst erfährt man nix. Und dann ist der Film vorbei. Und irgendwie ist man hinterher genau so schlau wie zuvor und weiß nicht, warum man sich das jetzt 2 Stunden lang angeguckt hat. Man könnte sagen, es ist ein typisches Damon Lindelof Drehbuch. Mal ehrlich, ich mag den Typ ja irgendwie. Aber wie viel besser wären seine Geschichten wohl, wenn er sie auch mal zu ende denken würde, anstatt immer nur Substanz vorzugaukeln, dann aber doch alles im schieren Style verpuffen zu lassen? Immerhin langweilen die von ihm geschriebenen Filme nicht. Das trifft auch auf diesen zu. Aber wenn das das Beste ist, was man über einen Film sagen kann, ist das wohl nicht unbedingt ein Qualitätssiegel.

THE INTERN – MAN LERNT NIE AUS

De Niro in einer Komödie, in der er keinen sexsüchtigen Opa spielt ist ja schon mal was. Generell muss ich auch sagen, dass er hier keine Meisterleistung, aber eine sympathische Performance hinlegt. Hathaway steht dem in nichts nach. Problem: Humor ist hier eher Fehlanzeige, was in einer Komödie halt schon das Todesurteil ist. Gelangweilt hab ich mich aber auch nicht. Hätte wohl ne halbe Stunde kürzer sein können. Insgesamt purer Durchschnitt, getragen durch die sympathischen Darsteller.

THE D TRAIN

Zu jeder Sekunde hatte ich das Gefühl, dass mit diesem Cast einfach viel mehr drin gewesen wäre, als eine recht seichte und dahindümpelnde Dramedy ohne Höhepunkte. Nach 5 Minuten hab ich quasi schon wieder alles vergessen, was passiert ist.

Dann gab es auf Netflix noch einen Film auf den ich seit seiner Ankündigung vor einigen Jahren gespannt gewartet habe:

THE BAD BATCH

Giovanni Ribisi, Keanu Reeves und Jim Carrey in einem Kannibalenfilm. Was kann da schon schief gehen?
Nun, zum Einen kann der Film mit 120 Minuten einfach zu lang sein, für das was er ist. Und zum Anderen kann er in diesen 2 Stunden einfach nichts erzählen und irgendwie vor sich hindümpeln. Und dadurch kann er natürlich auch einfach das Talent der Darsteller verschenken, die hier einfach nichts zu tun haben.
Am ehesten kriegen hier Suki Waterhouse und Jason Momoa ihre Zeit im Rampenlicht. Das Problem daran: Sie sind die untalentiertetsten Namen im Cast und können den Film eben nicht tragen, der ohnehin unter der fehlenden Story zu leiden hat.
Punkten kann der Streifen immerhin beim Style und der Atmosphäre. Es wirkt von Beginn an wie eine wunderbar heruntergekommene Gesellschaft voller Freaks und abgefuckter Typen, die Ace of Base hören, während sie dir den Arm absägen. Das reicht für mich aber einfach nicht, um einen Film wirklich ins Herz zu schließen, der mich über weite Strecke dann doch gelangweilt hat. Schade, denn mit einer interessanten Geschichte rund um diesen Ort hätte das richtig gut werden können.

Insgesamt gesehen: 9

Davon Schrott: 5

Rewatches: 2

Außerdem gab es noch die erste Season „American Gods“ und na ja, ich fands ganz unterhaltsam, aber so richtig gepackt hat mich das alles nicht. Und das wars auch schon mehr oder weniger. Na ja, man kann nicht jeden Monat tausend Filme gucken und vor der großen Horroraction kann so eine Pause auch nicht schaden.

Weitere Reviews von mir zu fast jedem Film den ich gucke, gibt es auf Letterboxd.

Monatsrückblick – August 2017

Der Sommer, oder wie ich es nenne „der lange Regen vor dem Herbst“, hat mich dazu verleitet, in den ein oder anderen, sagen wir „Sommerfilm“ hineinzuschauen. Man könnte es als Zusatz zum „Schrottsommer“ bezeichnen. Zum Beispiel:

RV – DIE CHAOSCAMPER

Ich hatte irgendwie die Hoffnung, dass dieser Film vielleicht so ein bisschen den Charme der „Vacation“-Filme aus den 80ern einfangen könnte. Halt chaotischer Familienurlaub mit sympathischen Volltrotteln. Der Cast versprach dabei einiges. Und gekriegt habe ich: einen Scheiß. Mann, ist dieser Film eine unlustige, unsympathische, ununterhaltsame Grütze. Und ihm gelingt sogar das Kunststück mit jeder Szene unerträglicher zu werden. Wieso sich Leute wie Robin Williams (der hier einen Großteil der Zeit damit beschäftigt ist, Scheißerei vorzutäuschen, oder alternativ mit irgendwelchen Gefährten querfeldein durch die Walachei zu brettern) und Jeff Daniels (der hier größtenteils fröhliche Lieder singt) für diesen Mist hergegeben haben, wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben. Lustig sind sie jedenfalls zu keiner einzigen Sekunde. Wie auch der ganze Film nicht.

Wie ihr seht, stellte sich das als Fehler heraus.

ARE WE THERE YET? – SIND WIR SCHON DA?

Ich mag ja Ice Cube irgendwie. Aber der ist natürlich nicht unbedingt für seine grandiose Rollenauswahl bekannt. Und hier hat er wohl den Tiefpunkt erreicht. Meine Fresse, ist der Film mal nicht lustig, oder was? Cube spult halt sein Programm ab und guckt böse und sein Charakter ist einfach nur strunzdoof, die Blagen nerven derbe und sind einfach nur absolute Arschlöcher. Alle Charaktere sind einfach nur zum Kotzen und was zum Geier hat es mit dieser sprechenden Baseballfigur auf Cubes Armaturenbrett auf sich? Soll mir das zeigen, dass er eigentlich ein entflohener Irrer ist? Ach, was wäre es schön gewesen, wenn er am Ende einfach durchgedreht wäre und die Kids mit einem Baseballschläger kaputt geprügelt hätte. Aber macht er leider nicht und so bleibt absolut nichts hängen hier, außer, dass hier kein Gag funktioniert.

Als verdammt großer Fehler …

ARE WE DONE YET? – SIND WIR ENDLICH FERTIG?

Ice Cube renoviert ein Haus und guckt böse. Die Pissblagen sind natürlich keine große Hilfe und nerven nur verhältnismäßig weniger als im Vorgänger. Und alles ist noch unlustiger und uninspirierter als im ersten Teil. Nicht mal John C. McGinley kann diese Grütze retten. Warum kriegt der Mann eigentlich immer nur solche Kackrollen in solchen Kackfilmen? Die Filmwelt ist ungerecht.
Von Minute 1 an fragt man sich: Seid ihr endlich fertig? Hm, vielleicht hat der Film seine Message doch rüber gebracht.

Der größte Fehler aller Zeiten …

VACATION – WIR SIND DIE GRISWOLDS

Der Film beginnt mit „Holiday Road“, wie das Original und bringt somit direkt die richtige Stimmung auf. Und dann braucht er ungefähr 2 Minuten, um diese Stimmung wieder einzureißen mit einem völlig unlustigen Einstieg für Rusty Griswold. Und dann wartete ich 90 Minuten auf einen Gag, der funktioniert. Aber das Warten war vergeblich.
Stattdessen bekam ich: Ed Helms, der nicht mal lustig ist, wenn er Seal singt. Christina Applegate, die besseres verdient hat, als sich vollzukotzen. Und zwei grauenhafte Blagen, die sich gegenseitig versuchen umzubringen, dabei aber leider erfolglos sind. Oh, und einen Truck, der die Griswolds verfolgt, was zu absolut großartiger Comedy führen könnte, wenn man es einfach komplett weggelassen und durch etwas Lustiges ersetzt hätte. Der Rest sind Schamhaare, in Scheiße schwimmen, tote Models, tote Kühe, tote Charlies, und ein Cameo der Ur-Griswolds ohne jeglichen Gag. Dann kommt irgendwann wieder „Holiday Road“ und der Kreis schließt sich. Und am Ende ist die Achterbahn im Arsch. Wie kann man einen so grauenhaft unlustigen Film auch anders enden lassen, als mit einem absoluten Rohrkrepierer? Hoffentlich war das der letzte Urlaub der Griswolds.

Und weil das alles so unfassbar grauenhaft war, habe ich da direkt weiter gemacht:

THE HANGOVER

Aus irgendeinem Grund fand ich den Quark hier vor 8 Jahren noch lustig. Jetzt bleibt nicht mehr viel übrig, abgesehen von einem Grinsen hier und da. Der Film versucht einfach zu sehr witzig zu sein, durch seine skurrilen Ereignisse und driftet dabei immer mehr in kompletten Humbug ab, der einfach nicht skurril genug ist, um die wenigen Gags zu unterstützen. Und so bleibt dann eben ein halbgares Etwas, dass tatsächlich Potenzial hat, aber am Ende irgendwie ein ziemlicher Letdown ist. Wobei er beim ersten Mal ja doch zu funktionieren scheint. Oder ich hatte einfach einen guten Tag vor 8 Jahren.

THE HANGOVER PART II

„Hey, ich habe eine verrückte Idee. Lasst uns den gleichen Film nochmal machen. Nur mit noch weniger Humor.“
„Cool. Warte, ich krame mal das alte Drehbuch raus und ersetze ‚Las Vegas‘ durch ‚Thailand‘ und „Zahn‘ durch „Tattoo‘.“
„Ja, und lass uns Alan so nervig machen, dass jede Sekunde mit ihm nur noch absolut anstrengend ist.“
„Und wir brauchen einen Affen, denn Affen sind immer lustig.“
„Oh ja, vor allem in Verbindung mit Pimmeln.“
„Yay, läuft. Money incoming.“

THE HANGOVER PART III

Es beginnt mit einer toten Giraffe und einem toten Jeffrey Tambor. Und damit sind diese beiden die glücklichsten Teilnehmer an diesem filmischen Fiasko, denn sie mussten es nur kurz ertragen. Der Alan-Charakter ist wirklich so unfassbar grauenhaft, dass es einfach nicht mehr zu ertragen ist. Aber natürlich setzt man noch einen drauf mit Chow, der ja als kleine Nebenrolle durchaus für einen Lacher gut sein kann, allerdings mit zuviel Präsenz einfach nur extrem nervig ist. Aber Humor sucht man hier sowieso absolut vergeblich. Es ist ja schön, dass man vom ursprünglichen Konzept abweicht, aber erstens hat hier keiner einen Hangover und zweitens ist das alles langweilige Scheiße voller uninteressanter Situationen und Szenen. Am Ende war ich einfach nur froh, dass es zu ende ist. Hoffentlich für immer.

Es ging aber auch etwas besser:

LOONEY TUNES BACK IN ACTION

Der Beginn ist eine kleine Verneigung vor den klassischen Looney Shorts und zudem ein Beweis, dass das Konzept, die Looney Tunes in die reale Welt zu verfrachten nur so semi-gut ist. Was die Looney Tunes schon immer ausgemacht hat, ist die Tatsache, dass es sich um durchdachte Charaktere handelt, die wunderbar in ihrer eigenen Welt existieren können.
Aber gut, wenn man fähige Leute dazu packt und Joe Dante in den Regiestuhl setzt, kriegt man 90 Minuten überbordendes Chaos und Quatsch, wie es sich für einen Looney Tunes Film gehört. Es ist dem Film einfach scheißegal, ob er irgendwas aussagt, oder ob seine Story irgendeinen Sinn ergibt. Der Film will Spaß machen. Und das tut er. Und zwar zu jeder Sekunde. Wenn nicht direkt auf den ersten Anschein, dann im Hintergrund, oder im Soundtrack, oder mit kleinen Verweisen zu den klassischen Cartoons oder anderen Filmen oder oder oder. Es gibt in fast jeder Szene was zu entdecken.
Und geht es eigentlich nur mir so, oder fügen sich diese Figuren besser in die Realität ein, als jede CGI-Animation?

Dieser Film lässt mich ja nebenbei etwas hoffen, dass man „Space Jam 2“ nicht komplett verkackt. Aber ich hätte lieber hiervon eine Fortsetzung gehabt, denn das hier ist viel mehr Looney Tunes, als es das Basketballgewichse jemals sein könnte.

Und dann ging es wieder abwärts:

SPACE JAM

Die Szenen mit den Looney Tunes sind oft gut. Alles andere nicht. Die Tatsache, dass es fast 15 Minuten dauert, bis die Hauptcrew des Films auftaucht spricht schon Bände. Denn die spielen hier nur die zweite Geige hinter einem grauenhaft überforderten Michael Jordan, der nicht nur im Baseball eine absolute Niete ist. Ansonsten turnt noch Newman da rum und versucht lustig zu sein. Und Bill Murray liefert eine Performance ab, die an Lustlosigkeit erst 20 Jahre später von ihm im „Ghostbusters“-Remake überboten wurde.
Die Story ist natürlich nur Mittel zum Zweck und auch völlig egal. In so einem Film muss der Humor stimmen. Leider haut da lange nicht alles hin. Und dann kommt auch noch das viel zu lange Basketballspiel und es ist alles einfach nur humor- und belanglos.

Dieser Film zerstört alle Hoffnung, dass die Fortsetzung brauchbar werden könnte. Die Looney Tunes haben eindeutig besseres verdient.

Insgesamt gesehen: 28

Davon Schrott: 10

Rewatches: 10

Für einen Sommermonat gab es wirklich überraschend viele Filme. Aber das Wetter war hier auch durchgehend einfach nur Scheiße, so dass man eh nix anderes machen konnte. Zudem gab es natürlich noch die zweite Hälfte von „Game Of Thrones“.

Weitere Reviews von mir zu fast jedem Film den ich gucke, gibt es auf Letterboxd.