Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

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Filmstapel: Scorsese, Party, Game Night

Wie sich auf einem echten Schrottplatz die Vehikel stapeln, stapeln sich bei mir die Filme. Den ein oder anderen davon gibt es hier in einer Kurzbesprechung.

Den Anfang machen Martin Scorsese, Robert De Niro und Harvey Keitel, mit zwei der ganz großen Streifen aus den 70er Jahren. Ersteren kannte ich bereits, beim zweiten bin ich mir unsicher, ob ich ihn vielleicht vor 20 Jahren oder so schonmal gesehen habe. Macht für die Qualität aber auch keinen Unterschied:

TAXI DRIVER

Ich und die Filme der 70er tun uns immer recht schwer, auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Ich bin eben mit dem überbordenden 80er-Quatsch groß geworden und dagegen wirken die 70er oft wie ein Spaziergang im Park. Alles ist ruhiger, langsamer, zäher. Mit den richtigen Leuten am Werk, kann das aber natürlich ebenfalls seinen Reiz haben. Diese richtigen Leute haben sich hier zusammengefunden und ein psychologisches Drama kreiert, das von seiner Atmosphäre nichts eingebüßt hat.
Der Film ist ebenfalls ruhig, langsam und stellenweise zäh. Aber genau das ist hier der Kernpunkt, denn so folgen wir dem schleichenden Prozess, der Travis letztlich ans „Ziel“ führt.
De Niro ist dabei natürlich überragend und mit Keitel als Streetcornerpimp macht man nie was verkehrt. Daneben brilliert vor allem die Stadt. Oder sollte man sagen: Sie verstört. Alles und jeder hier ist einfach nur abgefuckt und zu keiner Sekunde will man in dieser Umgebung leben.
Mich wundert ein wenig, dass der Streifen über die üblichen Filmenthusiasten hinaus so beliebt ist. Schließlich kriegt man hier nicht viel Action oder Coolness geboten, die sonstige „Kult“-Filme so mitbringen. Er ist wohl die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Das alleine spricht schon für ihn.

MEAN STREETS – HEXENKESSEL

Das hier ist quasi die Blaupause für die späteren Rock-N-Roll-Gangster-Streifen, mit denen uns Martin Scorsese bis heute in unregelmäßigen Abständen versorgt. Quasi die Vorstufe zu den „Klassikern“. Wenn man diese kennt, findet man hier überall Facetten, die später größer und besser wieder aufgegriffen wurden. Sagen wir, es ist die etwas holprige Version, die gerade das Laufen lernt. Stellenweise etwas unbeholfen, aber nicht weniger interessant und unterhaltsam.

Nach all der Ernsthaftigkeit musste dann mal was zu Lachen her:

THE PARTY – DER PARTYSCHRECK

Ausschließlich Peter Sellers ist in der Lage, mit der ultimativen Whitewashingrolle inklusive Blackfacing (oder hier eher Brownfacing) davonzukommen. Könnte man heute zurecht nicht mehr so bringen, aber Sellers war einfach ein Comedygott und holt zu jeder Sekunde das absolut Beste aus seiner Rolle heraus. Ich meine, er ist auch kein Franzose, aber hat absolut überzeugend einen französischen Inspektor verkörpert, dessen Akzent so treffsicher war, wie die Gags von Blake Edwards. Diese Kombination schmeißt hier die unterhaltsamste Abrissparty bei spießigen Fatzken mit Stock im Arsch, die von einem Klischeeinder gesprengt wird. Könnte man heute zurecht so nicht mehr bringen.
Vielleicht ist das der Grund dafür, dass es noch kein Remake gibt. Der Stoff drängt sich geradezu für eine grottenschlechte Komödie mit siebentausend Cameos von Hollywoodstars auf. So bleibt uns aber das Original, dass man zwar so heute zurecht nicht mehr machen könnte, aber trotzdem unterhaltsam ist, weil hier eben echte Meister ihres Fachs am Werk waren. Das Drehbuch hatte nur knapp 50 Seiten, der Rest ist Improvisation. Das merkt man auch irgendwie, denn die improvisierten Momente sind die Guten. Der Rest ist Blahblah. Das macht man heute übrigens immer noch so. Nur ohne die improvisierten Momente.

Und dann gab es noch eine große Überraschung:

GAME NIGHT

Wer hätte gedacht, dass die scheinbar unlustigen Flachpfeifen, die das VACATION-Reboot verbrochen haben, in der Lage sind, eine wirklich lustige Komödie zu fabrizieren?
Vermutlich liegt es vor allem an der netten Idee, die eine Gruppe von Brettspielverballerten in eine echte Kidnappingstory verfrachtet. Vor allem liegt es aber daran, dass die Charaktere recht gut funktionieren und die Darsteller hier sichtlich jede Menge Spaß hatten.
Im Mittelteil hängt die Nummer zwar ein wenig durch, aber kann mit ein paar beknackten Twists und Turns gerettet werden.
Ein lustiger Spaß, gepaart mit ein wenig Thrill und Action, der nur manchmal seine Gags zu sehr in die Länge zieht, insgesamt aber wirklich lustig ist. Und das ist heutzutage ja mehr, als man meistens kriegt.

Tollwütige Kleinstadtinvasion der fehlinterpretierten Freiheitsbewegung

Die 70er gelten wohl gemeinhin als Hochphase des Horrorfilms. Oder zumindest kam das Genre dann im Mainstream an. Ob das eine gute Entwicklung war, lasse ich mal dahin gestellt. Ob es anfangs des Jahrzehnts besser war, finden wir heute heraus, mit folgendem Film:

I DRINK YOUR BLOOD – USA – 1970 – 83 Min.

Regisseur und Drehbuchautor David E. Durston hat in seiner relativ kurzen Laufbahn nichts weiter Erwähnenswertes fabriziert.
Gleiches gilt für die Darstellerriege bestehend aus so illustren Namen wie Bhaskar Roy Chowdhury, Riley Mills, Jadin Wong und Rhonda Fultz.
Also alles gegeben für einen guten Schrottfilm.

Irgendein nackter Typ ist Steinbock. Oh, und Satanist. Und Hippie. Ja, hier geht es um satanistische Hippies, die nackig ums Feuer stehen und Blut trinken. Was habt ihr von einem Film aus den 70ern bitte erwartet? Moment mal, warum hat die eine Trulla da ein hässliches Kleid an? Das ist ja mal so gar nicht in Satans Sinne, würde ich sagen. Und Hippies waren ja wohl immer nackt, wie historische Aufzeichnungen eindeutig beweisen. Die ist bestimmt eine Spionin.

Keine Spionin ist Sylvia. Und wenn, dann ist sie keine gute, denn sie wird entdeckt und stolpert am nächsten Morgen ins Dorf, weil … keine Ahnung. Vermutlich haben die Satan-Hippies etwas ganz Schreckliches mit ihr angestellt. In dem Kaff leben nebenbei genau 40 Menschen, aber Ober-Satan-Hippie Horace sagt, dass es bald 48 sein werden. Pfft, solche Unlogik zerstört doch wirklich das Gesamtbild. Als ob Hippies Mathe konnten.

Im Ort wird ein Damm gebaut und ich habe keine Ahnung, ob das noch irgendeine Rolle spielen wird, aber es wird halt erwähnt, also mache ich das auch mal.

Hippie Horace hat noch nicht alle seine 7 Leute überzeugt und muss ein paar Ohrfeigen verteilen und mit Häutung drohen, damit alle mitmachen bei was auch immer die überhaupt vorhaben. Erstmal jedenfalls ein Haus besetzen, in dem es vor Ratten wimmelt und dementsprechend auf Rattenjagd gehen. Irgendwas muss man schließlich grillen. Denn Hippies haben immer gegrillt. Leider zeigen das die historischen Aufzeichnungen nicht.

Vielleicht sollte ich kurz auf die Zusammensetzung der Hippie-Gruppe eingehen, denn die setzt sich aus Mann und Frau und schwarz und weiß und asiatisch zusammen und der Schwarze stellt mal klar, dass Satan schwarz ist. Die Asiatin darf einen Typen aufschlitzen, damit das tägliche Opferritual nicht zu kurz kommt. Und die eine trägt immer noch das selbe hässliche Kleid wie am Abend zuvor.

Sylvias Opa recherchiert mit seiner Schrotflinte und findet die Hippies, wie sie gerade die Leiche von dem geopferten Typen schaukeln. Horace zeigt sich unbeeindruckt von Opa und tritt auf seine Brille. Man Opa, wozu hast du bitte die Flinte mitgenommen? Was ist der Typ für ein Lappen? Ein kleiner Junge sucht seinen Großvater und Horace schnappt ihn sich nach einer spannenden Verfolgungsjagd inklusive Stockabwehrgeschwinge. Die Frauen verderben Horace aber den Spaß und wollen, dass er die beiden gehen lässt. Vorher hat Opa aber noch ne Ladung LSD gekriegt, weil Hippies sind immer auf Droge. Ganz besonders die Satanistischen. Historisch aufgezeichnet.

Der Junge geht in den Wald und nimmt ein Gewehr mit. Wie viele davon hat Opa da rumliegen, wo die Kinder rumrennen? Der Junge knallt einen tollwütigen Hund ab und niemand weiß, was das mit dem Rest der Story hier zu tun hat. Zumindest ich nicht. Aber das wird sicher noch erklärt … die Blutprobe, die der Junge von dem toten Hund nimmt, könnte ein Hinweis sein. Nur auf was weiß ich nicht.

Aha, er spritzt das Tollwutblut in Muttis Kuchen und verkauft ihn an die Hippies. Ja, die Hippies mögen satanistische Irre sein, ohne Job und ohne Geld, aber sie bezahlen für ihren Kuchen. Eigentlich ganz nette Leute.

Hippie Andy schnackselt mit Sylvia rum und Horace spielt Russian Roulette mit den anderen, ohne dass die vorher gefragt wurden. Nebenbei geht es allen nicht so gut und die Sache ist eindeutig: Die Bäckerei muss abgefackelt werden.

Das unbedachte Kuchenessen zeigt seine Nebenwirkungen und der schwarze Hippie sticht einen anderen ab. Mit einer Axt bewaffnet geht er auf die anderen los und ich frage mich, warum mich interessieren sollte, ob der die jetzt schnetzelt oder selbst geschnetzelt wird. Letztlich wird aber niemand geschnetzelt und er jagt eine der Frauen mit einem abgetrennten Bein aus dem Haus.

Horace tickt dann auch aus und verstört Autofahrer mit seinem Säbel (und nein, das ist kein Synonym für ein Körperteil, denn jetzt gerade sind die Hippies angezogen).

Andy ist das mal wieder alles zu doof und er geht mit Sylvia rumschnackseln. Kann mir eigentlich mal jemand erklären, warum die sich mit dem Typen abgibt, nachdem er und seine satanistischen Hippiebuddys sie in der Nacht … gewasauchimmert haben? Andy flennt rum und will seine Freunde verraten, weil die so irre sind.

Wisst ihr noch der Damm? Der ist völlig egal, aber eine von den Hippietrullas lockt die Arbeiter ins Hippiehaus. Die finden eine Leiche, was nicht schwer ist, wenn man bedenkt, dass die mitten im Wohnzimmer liegt, und weil sie so toughe Typen sind, rufen sie nicht etwa die Polizei, nein, sie gehen auf den Dachboden, wo sie vom tollwütigen Horace massakriert werden. Helden sucht man hier vergeblich. Nur Vollidioten zu finden.

Der Junge hat Andy und Sylvia verfolgt und verrät die Tollwutblutkuchen Sache. Andy hat aber keinen Kuchen gegessen, denn er wollte sich an Sylvias Kuchen laben. So zumindest meine Vermutung.

Die Hippies ticken nach und nach alle ab und die Population des Kaffs wird etwas dezimiert von 48 auf die 5, die sowieso schon den ganzen Film über zu sehen sind. Allerdings sind nicht nur die Hippies tollwütig, sondern es hat sich auch auf andere übertrage und jetzt sind alle irre. Bis auf die 5, die man eben sowieso schon den ganzen Film über sieht.

Satanistische Hippies mögen zwar hin und wieder eine Ziege opfern, aber sie sind immer noch Hippies und lieben alle Tiere. Deshalb klaut Tollwut-Horace eine Schlange.

Die Asiatin fackelt sich selbst ab. Horace und der Schwarze gehen ins Schwertduell. Die Arbeiter reißen das Dorf ab und ich schätze, die Fertigstellung des Damms wird sich verzögern.

Die Bullen kommen und ballern ohne nachzufragen direkt auf alles, das sich bewegt. Zwei Frauen und der Junge sind die einzigen Überlebenden. Und ich natürlich, denn bei solchen Streifen steht mein Leben prinzipiell immer direkt mit auf dem Spiel. Ich gehe Hippies für eine Opferzeremonie suchen …

Wunschschrott – Master Of The Flying Guillotine

Hin und wieder trudeln bei mir ja auch mal Filmwünsche ein. Meine treuen Leser besuchen den Filmschrottplatz schließlich nicht nur, um sich an dem filmischen Wahnsinn zu ergötzen, den ich hier präsentiere, sondern haben auch meist selbst ihre eigenen geliebten Schrottfilme. Frau Argh beispielsweise scheint etwas für alte Martial Arts Schinken übrig zu haben. Das ist zwar nicht gerade mein bevorzugtes Genre (wenn man mal von den guten alten Jackie Chan Knallern absieht), aber das macht die Sache um so interessanter. Genau genommen gilt der heutige Film auch nicht mal als Schrott, sondern als eine Art Meisterwerk des Filmgekloppes aus Asien. Jetzt habe ich euer Interesse wirklich geweckt, was? Dann schauen wir mal, was uns erwartet, bei:

DU BI QUAN WANG DA PO XUE DI ZI – MASTER OF THE FLYING GUILLOTINE – ONE ARMED BOXER 2 – Taiwan – Hong Kong – 1976 – 81 Min.

Regie, Drehbuch und Hauptdarsteller ist Jimmy Wang Yu. Der lässt also gar nichts anbrennen und übernimmt einfach mal alles, was zur Verfügung steht. Vermutlich hat er auch das Catering selbst organisiert. Wenn ein Mann einfach alles übernimmt, bin ich ja schon aus Prinzip skeptisch. Andererseits kann er so natürlich seine eigene Vision auch genau nach seinen Vorstellungen umsetzen. Und die sieht dann so aus:

Der Wind in den Bergen bringt Nebel mit sich. Der Nebel erreicht ein einsames Haus. Vor diesem einsamen Haus sitzt ein alter Opa, der genau so aussieht, wie wir sie aus solchen Filmen kennen. Lange, weiße Haare, langer, weißer Bart, lange, weiße Augenbrauen und blind ist er auch. Als Lama verkleidet zog er sich hierher zurück, um … Martial Arts-mäßig auf dem Berg herumzuhampeln und einer Taube bei der Landung zuzuschauen. Die Taube hat eine Nachricht von seinen Schülern dabei. Die sind alle tot und wurden vom einarmigen Boxer ermordet. Rache ist natürlich Ehrensache, wenn man auf einem Berg am Arsch der Welt lebt und so bricht Opa zu monströsen Klängen auf, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Und weil es dafür eine gehörige Portio Coolness benötigt, macht man das natürlich am besten, indem man einfach durch sein eigenes Strohdach springt, ein paar Puppen mit seiner Kettenguillotine enthauptet und das Haus niederbrennt. Die Epicness kennt keine Grenzen hier.

Kampfkunsttraining im Dojo gehört ja aus Prinzip in so einen Film und das ist auch hier nicht anders. Immer wieder … spannend? Trainer Einarmboxer bringt den Schülern heute das Springen auf einen Korb bei, auf dem die Schüler dann balancieren müssen. So lernt man nämlich das richtige Atmen. Aha. Wenn ich mal Atembeschwerden kriegen sollte, besorge ich mir auch so einen Korb. Anschließend zeigt er, wie man an die Decke springt und kopfüber daran entlang latscht. Die Physik komplett auszuhebeln gehört nebenbei auch prinzipiell in so einen Film.

Der Meister bekommt eine gute Nachricht, denn sein Dojo ist zu einem Wettkampf der Schulen eingeladen. Dieses Turnier wird vom Obermeister der Adlerklaue-Kampfschule organisiert und der muss sich gerade mit Stirnbandelvis herumschlagen, der auch teilnehmen will. Dafür muss er aber mal eben beweisen, dass er würdig ist und tritt einen Stein zu Klump. Das scheint soweit zu reichen. Das komische Getanze im Anschluss ist nur ein Bonus. Und dass er die Schüler alle vertrimmt wohl auch. Adlerklaues Tochter will Stirnbandelvis dann die Fresse polieren, aber Adlerklaue geht dazwischen und gibt Stirnbandelvis ein Zimmer.

Die Regierung schmuggelt mit der Hilfe von Fung Sheng (das ist der Opa vom Anfang) einige Teilnehmer ins Turnier und ich habe jetzt schon komplett den Faden verloren. Was hat der Opa mit der Regierung zu tun? Und was interessiert die Regierung überhaupt das Turnier? Und warum schnetzelt Fung Sheng nicht alle nieder, um seine Schüler zu rächen?

Wartet mal. Da ist ja noch ein einarmiger Boxer. Dann ist der Trainer gar nicht der richtige? Oder doch? Fung Sheng köpft den Honk und schwört, einfach alle einarmigen umzubringen. Lässt nichts anbrennen, der Opa. So lobe ich mir das.

Papa Adlerhorst hat Bedenken, ob seine Tochter am Turnier teilnehmen sollte, denn Stirnbandelvis könnte sie verletzen. Denn sonst hat noch niemand die Einladung zum Turnier angenommen. Da aber nun mal alles vorbereitet ist, findet es einfach mal morgen statt. Und irgendwie sind da doch schon ein paar Kämpfer am Start. Irgendwelche Krampen eröffnen den Spaß und einer gewinnt halt. Der Mann, der ohne Messer kämpft, besiegt Das schnelle Schwert, indem er ihn mit einem Messer absticht. Der Mann mit dem Zopf und Der Mongole sind als nächstes dran und ich bin ehrlich: Das interessiert mich alles nicht die Bohne. Lasst wenigstens die Leute kämpfen, die vorher schon eingeführt wurden und nicht irgendwelche Honks, die ohnehin keine Rolle spielen. Nach Der Teufelskerl gegen Die Eisenhaut darf die Adlertochter gegen den Affenman ran und besiegt ihn, indem sie ihm die Hose auszieht. Meine Fresse, zeigen die jetzt einfach das ganze verdammte Turnier oder was? Wie viele Kämpfe sollen das denn noch werden? Vorhin hieß es noch, dass keine Sau teilnehmen wollte.

Adlerauge entdeckt den einarmigen Boxer im Publikum und will, dass der am Turnier teilnimmt. Der hat aber keinen Bock und haut ab. Also müssen sich weitere namenlose Heinis die Fressen polieren. Irgendwann greift dann auch mal Stirnbandelvis ins Geschehen ein und gewinnt nicht gerade unerwartet. Nach dem nächsten Kampf kommt dann endlich mal Opa Sheng vorbei und köpft jemanden. Adlerklaue findet das richtig kacke, denn der Opa hat sein Turnier versaut. Also gibt es zur Abwechslung mal einen Kampf. Adlerpapa und Adlertochter gehen drauf und Opi fackelt einfach mal alles ab, was sich dafür anbietet. Oh, ich glaube Adlertochtet lebt noch, denn der Alte nimmt sie mit. Das Turnier dürfte damit nebenbei vorbei sein und hat mich nur eine halbe Stunde meines Lebens gekostet, um dann zu absolut gar nichts zu führen.

Der einarmige Trainer erzählt seinen Schülern, was eigentlich geschah. Wir wissens schon, also spare ich mir das an dieser Stelle. Er hat die Schüler gekillt und Opi will jetzt Rache. Stirnbandelvis kommt reingetanzt und nervt einfach unglaublich mit seinem Scheißgetröte. Nicht nur mich und es wird gekämpft. Dann taucht auch noch Großvater Guillotine auf und alle hauen ab. Außer Stirnbandelvis, denn der hat wohl nix zu befürchten.

Ach, Tochter Adlerei wurde gar nicht von Opa mitgenommen, sondern vom Mann, der ohne Messer kämpft (aber dann seine Gegner bescheißt und mit einem Messer absticht). Der will sie mit nach Japan nehmen, aber die hat keinen Bock. Einarmboxer kommt vorbei und hilft ihr bei der Flucht. Woher zum Geier wusste der überhaupt, dass sie da war?

Nach und nach bastelt man die ganzen überlebenden Turnierteilnehmer in die Story ein und das führt selbstverständlich in erster Linie zu Gekloppe, ohne Sinn dahinter. So kämpft der einarmige Boxer gegen den Inder mit den ausfahrbaren Todesarmen, weil der ein heiliges Bild abfackelt. Stirnbandelvis hingegen hat sich aus einem Grund, der zu keiner Zeit erwähnt wurde, mit dem Guillotinengreis verbündet und jetzt suchen sie gemeinsam nach dem einarmigen Boxer, was auch nicht wirklich Sinn ergibt, weil sie ja vorhin schon bei dem waren. Aber lasst uns nicht anfangen, hier nach Logik zu suchen.

Weil irgendein Holzfäller im Wald es nicht gebacken kriegt, mit seiner Axt einen Bambusast abzuschlagen, wird der Plan entwickelt, mit eben diesem Bambus die Klingenguillotine unschädlich zu machen. Vorher wird noch Stirnbandelvis gegrillt und Meckie-ohne-Messer fordert mal schnell den Boxer zum Kampf heraus, damit Messer Jockel dann auch raus ist hier.

Das große Finale mit Bambus und Guillotine verlagert sich in die örtliche Vogelzucht, was tatsächlich gar nicht mal so doof ist, hat der blinde Opa da doch arge Probleme, seinen Gegner zu hören, vor lauter Geflatter und Gezwitscher. Generell ist der Kampf ziemlich intelligent, muss ich sagen. Der Boxer sorgt dafür, dass die Guillotine sich selbst mit zurückschleudernden Äxten verletzt und schaltet dann auch die Waffe aus. Das anschließende Gekloppe dauert mir aber dann doch zu lange und ich bin froh, als es vorbei ist.

Der Boxer hat nebenbei gewonnen, also war er hier wohl der Gute. Irgendwie war das zu keinem Zeitpunkt wirklich klar. Aber sonst im Film ja auch nix. Ich gehe meinen Arm amputieren …

Schwarzgetarnte Rammattacken auf frei befahrbaren Schnellstraßen

Heute gibt es Autoaction, mit einem unbekannten Killer, der Frauen mit seinem Van überfährt. Klingt ein bisschen nach Steven Spielbergs „Duel“. Und ist mit Sicherheit nicht mal ansatzweise so gut. Der Umstand, dass es sich um einen TV-Film handelt, macht die Sache vermutlich nicht viel besser. Aber ich habe Bock, denn der Titel rockt mal wieder derbe:

DEATH CAR ON THE FREEWAY – USA – 1979 – 91 Min.

Regie führte natürlich nicht Spielberg, sondern Hal Needham, der zwar nicht für große Regiearbeiten bekannt ist, aber immerhin als Stuntman in Knallern wie „Smokey And The Bandit“ oder auch „Chinatown“ zugegen war. Hier auf dem Filmschrottplatz ist er uns immerhin schon als Regisseur des Rock’n’Wrestling-Krachers „Body Slam“ begegnet.
Das Drehbuch stammt von William Wood, der noch ein paar weitere TV-Filme schrieb, die kein Mensch kennt.
Shelley Hack spielt Jan. Und wir können uns sicher sein, dass sie uns hier in Zukunft nochmal begegnen wird, denn irgendwann muss „Troll“ ja nun mal auf den Filmschrottplatz aufgenommen werden. Frank Gorshin kennen wir bereits als den Riddler aus der fantastischen „Batman“ Serie und er spielt hier Ralph Chandler, der leider keine Rätsel auf Lager hat. Peter Graves war der Kapitän des „Airplane!“. Hier ist er Lieutnant Haller. Das soll dann auch mal reichen. Film ab!

Ganz schön was los, auf den Freeways von Los Angeles. Deshalb darf man sich erstmal minutenlang die Autos auf dem Freeway beim Fahren angucken. Spannend. Becky fährt mit ihrer gelben Graupelkarre tanken und unterhält sich kurz mit dem Tankwart. Scheinbar sind sie beide Schauspieler, denn das hier ist nun mal LA und da ist man entweder Schauspieler oder obdachloser Penner. Becky ist in ihrem neuen Film nebenbei das erste Opfer und damit steht natürlich auch schon fest, welche Rolle sie in diesem Streifen hier spielt. Richtig geraten: Das erste Opfer. Ich verstehe aber auch nicht so ganz, warum sie sich ein Wettrennen mit einem schwarzen Van auf dem Freeway liefert, der sie von der Straße rammen will, anstatt einfach rechts ran zu fahren oder wenigstens mal etwas vom Gas zu gehen. Dumm, Becky, dumm. Du wärest völlig zu Recht gestorben. Allerdings überlebt sie den Unfall und kann anschließend ein Interview geben und erklären, was passiert ist. Der Reporter ist auch eine ganz helle Leuchte und stellt die dämlichste Frage, die man stellen kann: „Warum denkst du, dass der Fahrer des Vans dich umbringen wollte?“ Ähm, keine Ahnung, vielleicht, weil er sie bei Tempo 280 von der Straße gerammt hat, du Schmierlappen? Werd Schauspieler. Oder obdachloser Penner. Als Reporter taugst du offensichtlich nichts.

Immerhin glaubt Reporter Ace Durham – ja er heißt Ace und damit ist zu dem Honk auch alles gesagt – Beckys Geschichte und will der Sache genauer auf den Grund gehen. Seine Chefin glaubt aber, dass Becky nur geschauspielert hat, schließlich ist sie eine Darstellerin. Hallo? Ihre beste Rolle bisher ist das erste Opfer in einem billigen Horrorfilm. Dafür war die Performance dann wohl doch etwas zu glaubwürdig.

Jan und Ray flirten rum und gucken TV, wo Steffi Grafs Mutter mal kurz eine Pause vom Tennisspielen macht und auch ein Interview gibt, in dem sie von dem Van berichtet. Scheint sie ja nicht gerade traumatisiert zu haben, wenn sie direkt danach Tennis spielen gehen kann. Den Fahrer hat sie nicht gesehen, denn der Van hat schwarze Scheiben. Damit ist nebenbei auch schon so ziemlich alles an Plot in diesem Film erklärt: Nach und nach deckt Jan mehr Einzelheiten über den Van auf, die absolut niemandem weiterhelfen. Außer Jan, die sowas von investigativ ist, dass sie mit jeder noch so sinnlosen Information etwas anfangen kann.

Jan will der Sache auf den Grund gehen. So wie Ace. Und bisher machen beide absolut gar nichts, was darauf hindeuten würde, dass sie der Sache wirklich auf den Grund gehen wollen. Auf dem Freeway wird derweil eine weitere Frau terrorisiert. Kann vielleicht mal jemand in dem Film darauf eingehen, dass der Typ immer am helllichten Tag zuschlägt, während auf dem Freeway achttausend Leute unterwegs sind? Man könnte zum Beispiel mal nach Zeugen suchen oder sowas. Oder wollen die mir erzählen, dass jetzt keiner gesehen hat, wie die Karre mit der unschuldigen Frau drin mitten auf dem Freeway explodiert?

Wie zur Hölle hat die Frau das bitte überlebt? Die ganze Karre war am Fackeln. Nun ja, jetzt liegt sie im Krankenhaus und kann Jan Antworten geben. Und die sind allesamt äußerst hilfreich, denn sie erzählt genau den gleichen Kram, wie alle anderen. Außer der neuen Erkenntnis, dass der Fahrer des Vans Country Musik hört. Danke. Sehr hilfreich. Wir ermitteln dann auf der Ranch von Dolly Parton weiter.

Ray will Jan poppen, aber die denkt nur über den schwarzen Van nach. Ray ist traurig und dankt heimlich vermutlich bereits Gott für das Aufkommen des Pornofilms in den 70ern, damit er zuhause noch was zu tun hat. Am nächsten Tag ist Jan die Story los und der Verdacht liegt nahe, dass Ray dafür verantwortlich ist, weil er vor lauter Geilheit Jan eins Auswischen wollte. Männer, die Entscheidungen bei Geilheit treffen, entscheiden selten gut. Ich spreche da aus Erfahrung. Ich treffe alle Entscheidungen so. Unter anderem die, diesen Film zu gucken.

Jan lässt sich dadurch natürlich nicht beeindrucken und stellt dem ermittelnden Kommissar ein paar Fragen. Zwei weitere tote Frauen und Jan hat eine Psychiaterin in ihrer Nachrichtensendung. Der Killer heißt inzwischen nebenbei „The Fiddler“, weil er Country Musik mit Geigen spielt oder so. Bisher hörte sich hier gar nichts nach Country oder Geigen an, aber ich bin nun wahrlich kein Musikexperte, also wird das wohl schon passen. Die Psychiaterin rät, den Vanfahrer nicht zu provozieren. Danke für den Tipp. Sonst noch was? Vielleicht noch davor warnen, ihn auf einen Kaffee einzuladen?

Jan macht einen Defensiv-Fahrkurs, was so viel bedeutet wie, sie lernt, wie man andere Autofahrer von der Straße rammt. Vielleicht sollte man mal recherchieren, ob der Fiddler auch in der Fahrschule war. Während dieser mal wieder auf dem Freeway Frauen jagt, möchte ich nur mal kurz darauf hinweisen, dass sein Van jetzt weiß ist. Die Musik hat er aber nicht gewechselt und ich höre da immer noch kein Country raus. Und Geigen auch nicht. Oh, da kommen die Cops und sie kriegen wirklich alle absolut nichts auf die Reihe. Die Tussi rammt die Bullen und alles explodiert und dann fährt noch ein Motorradcop in die Unfallstelle. Der Fiddler entkommt natürlich.

Warum ist der Fiddler eigentlich nicht Frank Gorshin? Das hätte sich doch absolut angeboten. Riddler—>Fiddler. Und dann hätte er sich als der Riddler enttarnt und dann wäre Batman gekommen und der Film wäre schlagartig viel besser geworden. Aber natürlich ist Frank Gorshin hier … wo ist der überhaupt? Ich glaube, der ist bisher nicht mal durchs Bild gelaufen. Trinkt vermutlich Kaffee mit Reporterlusche Ace, der glücklicherweise auch keine Rolle mehr spielt.

Ray hat Blumen für Jan mitgebracht. Wird er heute zum Schuss kommen? Oder wird er weiterhin das Aufbäumen der Pornoindustrie unterstützen? Die Antwort überlasse ich eurer Fantasie.

Jan darf die Oberreporterin während deren Urlaubs vertreten. Ray macht sich Sorgen um Jan, weil sie sich in Gefahr bringt, durch ihre Ermittlungen gegen den Fiddler. Aber Jan glaubt, dass Ray sie nur unten halten will und haut wütend ab.

In einem Anflug von Gesellschaftskritik folgt ein Bericht von Jan über die Unfallstatistik der USA, die mehr Tote gefordert hat, als alle Kriege, an denen die USA jemals beteiligt war. Klingt … falsch. Anschließend folgt ein Anflug von Feminismus, als Jan Ray erklärt, dass sie seine Hilfe nicht braucht und alles tun kann was sie will. Und sie will folgendes tun: Einen anonymen Anrufer besuchen, der angeblich weiß, wer der Fiddler ist. Klingt … Falle.

In Bobbys Autowerkstatt erklärt Bobby, dass er und seine Kumpels niemanden töten wollen. Aha. Sehr beruhigend. Ganz ehrlich, wenn mich jemand in seine Autowerktatt lotsen würde und das Erste, was er zu mir sagt, wäre, dass er niemanden töten will, wäre ich direkt wieder weg. Aber Jan ist natürlich auf Infos aus und bleibt. Der Fiddler wollte wohl in ihren Club, aber sie wollten ihn nicht. Aber sie wissen, dass er John heißt und Countrymusik hört. Meine Fresse, das ist doch alles scheißegal. Ah, er hat immer bei einem Schrottplatz geparkt. Da könnte man ja mal die Umgebung auschecken. Schrottplatzbesitzer Eddie gibt ihr dann die Adresse von John Evans und Jan fährt hin und guckt sich seine Wohnung an. Weil dort zufällig ein Telefon herumsteht, ruft sie die Cops an, damit diese die Wohnung durchsuchen können.

Ah, da! Geigen! Also doch der Fiddler. Und er verfolgt natürlich Jan auf dem Freeway. Die hat aber beim Defensiv-Fahrtraining gut aufgepasst und trickst den Fiddler aus, der in eine Straßensperre fährt und explodiert. Wir werden also nie erfahren, wer John Evans war und warum er Frauen töten wollte. Aber darum ging es in dem Film ja auch nicht. Schließlich ging es hier um … ähm … ja … Ich gehe meinen Van putzen …

Die 5 Besten … Filme aus den 70ern

Goranas kleine Reihe innerhalb der 5 Besten am Donnerstag geht weiter. Heute geht es in die 70er Jahre. Die große Zeit der politischen Thriller und Sexkomödien. Spaß und Spannung waren also garantiert. Also hier

Die 5 besten Schrottfilme aus den 70ern

Bevor es losgeht möchte ich zumindest mal kurz den aus irgendeinem Grund beliebten Film „The Marathon Man“ aus dem Jahr 1976 mit Dustin Hoffman in der Hauptrolle erwähnen. Dieser Film ist so eine Art Blaupause dafür, warum ich grundsätzlich oft ein Problem damit habe, Filme aus diesem Jahrzehnt ernst zu nehmen. Schließlich bietet der Film Autorennen mit angezogener Handbremse, eine Zahnarztszene, die angeblich damals schockierend gewesen sein soll, was ich aber irgendwie anzweifle und ACHTUNG SPOILER einen Antagonisten, der sich am Ende selbst erlegt, als er völlig dämlich eine Treppe herunterfällt und sich selbst mit einem Messer, das er in seinem Ärmel versteckt hat, absticht. Reichlich bescheuert also, der Streifen. Aber nicht wirklich Schrott, deshalb passt er nicht in die Auflistung.

5 Empire Of The Ants – In der Gewalt der Riesenameisen (1977)

Joan Collins und ihr Hobbyfriseur kämpfen gegen Riesenameisen. Spektakuläre Effekte und aufregende Action sucht man besser woanders. Aber trotzdem ein großer Spaß.

4 Graf Dracula in Oberbayern (1979)

Der Titel spricht für sich, denke ich.

3 StarCrash – Sterne im Duell (1978)

Der ultimative „Star Wars“-Rip Off mit David Hasselhoff und einem Hauptdarsteller, der die gleiche Frisur wie er hat. Dazu Effekte, die die Augsburger Puppenkiste neidisch machen würde und eine Story, die … kann mich nicht erinnern. Irgendwas mit einer DOOM MACHINE. Das muss ja wohl reichen.

2 Damnation Alley – Straße der Verdammnis (1977)

Das originale A-Team unter Führung von George Peppard himself sucht ein viertes Mitglied und verschleißt dabei einen Haufen Nebendarsteller in einer postapokalyptischen Welt voller schlecht in den Film editierter Riesenskorpione, tödlicher Kakerlaken und Sandstürmen aus Pappe.

1 The Dragon Lives Again (1977)

Bruce Lee ist tot und muss in der Hölle oder dem Fegefeuer oder was weiß ich wo gegen das Who-is-Who der Filmwelt in Form von James Bond, Emmanuelle und Clint Eastwood kämpfen. Bruceploitation at its craziest.

HONORABLE MENTIONS:

Roller Boogie, Mosquito der Schänder, Alien Zone

Bestattungsunternehmerische Geschichten als Mittel zum Zweck

Na, so richtig Bock auf üble Alien-Action? Am besten aus einem Jahrzehnt, als Filme noch nicht scheiße waren? Dann muss ich euch enttäuschen. Denn, obwohl der Titel des heutigen Schrottfilms genau das verspricht, bietet er nichts davon.

ALIEN ZONE – USA – 1978 – 90 Min.

Im Rahmen eines genialen Schachzugs wurde dieser Film während der Produktion achtzigmal umbenannt und letztlich kam man auf „Alien Zone“, was absolut nichts mit dem Film zu tun hat. Das erste Drehbuch von David O’Malley trug noch den Namen „Five Faces“ woraus dann „Five Faces Of Terror“ wurde, was beides auch keinen Sinn ergibt, da es sich um einen Episodenfilm mit 4 Geschichten handelt. Nachdem man festgestellt hat, dass „Alien Zone“ auch kein guter Titel ist, benannte man das Ganze noch mal um in „The House Of The Dead“. Zwar ein einfallsloser Titel, aber er passt immerhin eher zum Film.
Regie führte Sharron Miller, die hiermit ihren ersten und letzten Langfilm ablieferte. Danach gabs nur noch Serienepisoden. Da es sich hierbei um einen Episodenfilm handelt, ist wohl die Frage erlaubt, ob die Regisseurin überhaupt in der Lage war, sich auf etwas zu konzentrieren, das länger als 30 Minuten dauert.
Darsteller John Ericson, der Talmudge spielt, heißt eigentlich Joseph Meibes und kommt aus Deutschland. Und wir alle wissen, was passiert wenn deutsche Darsteller in amerikanischen Filmen mitspielen: Sie werden scheiße. Also die Filme. Die Darsteller sind es meist schon vorher. Ivor Francis, hier als Bestatter unterwegs, kommt nicht aus Deutschland, wird das hier aber natürlich trotzdem nicht retten können. Die ganzen unbekannten Fatzken in den einzelnen Episoden ohnehin nicht.

Talmudge ist ein richtig cooler Typ. Deshalb betrügt er seine Frau mit einer anderen Trulla. Ich glaube zwar nicht, dass das auch nur ansatzweise wichtig ist, aber so beginnt nun mal der Film. Anschließend fährt Talmudge im Taxi durch die Gegend und labert mit dem Taxifahrer über das Wetter. Aufregender Beginn hier. Vielleicht können sie noch einbauen, wie er sich eine Schale Pommes kauft, um das spannungsgeladene Bild abzurunden. Talmudge wird aus irgendeinem Grund in der falschen Straße rausgelassen, was ja auch irgendwie an ihm selbst liegt, würde ich sagen. Ich meine, der wird ja wohl wissen, wo er hin wollte. Da kann man ja mal aus dem Fenster gucken, bevor man aussteigt und das Taxi davonfahren lässt.

Talmudge klingelt an einer willkürlich ausgewählten Tür und der Bestatter lässt ihn rein. Sieht mehr aus wie ein Butler bei einer Familie, die ihren Sommerurlaub damit verbringt, Köpfe in Koffern zu sammeln, aber er ist Bestatter und sammelt Leichen auf Tischen. Nachdem man wieder über das Wetter, Freundschaft und Kaffee palavert hat, zeigt der Bestatter seinem Besucher seinen Keller voller Leichen. Und zu jeder dieser Leichen gibt es eine Geschichte.

Zum Beispiel Miss Sibiler. Sie war Lehrerin. Und soweit ich das in den ersten Sekunden dieser Episode beurteilen kann, hasste sie Kinder wie die Pest. Kein Wunder, dass sie Lehrerin geworden ist. Wie kann man den Blagen schließlich besser das Leben zur Hölle machen, als mit schlechten Schulnoten, die ihnen komplett am Arsch vorbei gehen. Scheinbar leidet sie unter Verfolgungswahn und guckt alle drei Sekunden aus ihrer Haustür. Vielleicht wartet sie aber auch nur auf Besuch. Im Radio läuft das austauschbarste Gedudel, das man sich vorstellen kann. Immerhin hier ist der Film absolut realistisch.

Der Film hakt mal schnell die Duschszene ab und ich frage mich ja eine Sache: Was ist der Sinn von Duschhauben? Ich meine, wie schlimm ist es bitte, wenn die Haare nass werden? Mal davon abgesehen, dass die Frisur ohnehin an allen Seiten aus der Haube quillt. Dürfte die nutzloseste Erfindung seit dem Telefon sein. Die Duschszene ist kurz, denn Miss Sibiler hat einen plötzlichen Anfall von Wasweißich und guckt geschockt aus dem Fenster. Warum, weiß ich immer noch nicht und ich habe so ein Gefühl, dass ich es auch nie erfahren werde.

Miss Sibiler bewaffnet sich mit einem Messer und tapert durch die ganze Bude, während absolut gar nichts passiert, außer, dass ein Mann an der Geige scheinbar plötzliche Arthritis erleidet. Oh mein Gott, es sind Kinder mit Clownsmasken. Und einer sieht aus wie He-Man mit Dauerwelle. Aber scheinbar sind es gar keine Kinder, wie sich herausstellt, als sie ihre Masken abnehmen. Es sind … Gelöts mit schiefen Zähnen, die Miss Sibiler fressen wollen, oder so. Jedenfalls machen sie die Lehrerin kalt und damit ist diese unglaublich spannende Episode auch schon vorbei.

Talmudge glaubt den Quatsch natürlich nicht. Aber der Bestatter kriegt laut eigener Aussage die interessantesten Fälle rein. Mr. Growski war beispielsweise ein ganz eigenartiger Kerl, dessen Hobby das Fotografieren war. Ja, klingt wirklich eigenartig.

Mr. Growski hat ein Date und hat extra eine Filmkamera aufgestellt. Sein Date ist kein großer Fan von Fotografie. Aber sie mag Zaubertricks. Also zeigt er ihr einen, indem er sie erwürgt. Sein nächstes Date erwürgt er ohne Zauberei, weil sie die Kamera entdeckt. Die Dritte will telefonieren und das geht natürlich gar nicht, also muss auch sie dran glauben. Und das war die ganze Epsiode. Äh …

Der Bestatter betrachtet alle seine Leichen als seine Kunden. Zum Beispiel einen Typen, der sich erhängt hat.

Oder erhängt wurde. Jedenfalls ermittelt die Polizei am Tatort, während der Typ da rumhängt. Inspector Toliver kombiniert, dass er umgebracht wurde, denn er hat Haare gefunden, also war der Tote beim Frisör. Äh, also heißt das jetzt, dass er nicht zum Frisör gegangen wäre, wenn er sich hätte erhängen wollen? Ich nehme das einfach mal so. Und den Killer hat er auch schon, denn es ist irgendein bekannter Gangster. Fertig.

Inspector Toliver wird aufgrund seiner unfassbaren Kombinationsgabe von Inspector McDowal besucht, der sich mit ihm um den Titel des weltbesten Kriminologen streitet. Beim gemeinsamen Essen beweisen beide ihre Weinkenntnisse. Dann erklärt McDowal, wie er den großen Postzugraub aufgeklärt hat. Es folgt der große Schwanzvergleich und eine Nachricht für Toliver. Niemand weiß, woher die Nachricht kommt. Darin ist davon die Rede, dass in drei Tagen jemand sterben wird, wenn Toliver es nicht verhindert. McDowal schließt sich den Ermittlungen an. Mich wundert, dass Toliver mit seinen unfassbaren Fähigkeiten nicht direkt anhand der Nachricht herausgefunden hat, wer der Täter ist.

Toliver untersucht die Nachricht im Labor und findet nichts heraus. McDowal nervt eigentlich nur rum und ist keine große Hilfe. Am Abend erklärt Toliver, dass er selbst das Opfer sein soll und McDowal ist der Täter. Keine Ahnung, wie er da drauf gekommen ist. Aber er wird ohnehin von McDowal erschossen. Aber Toliver war natürlich vorbereitet und erschießt McDowal. Toliver hat sich mit einer kugelsicheren Weste geschützt und ist jetzt ganz alleine der beste Kriminologe der Welt. Hurra.

Allerdings hätte er McDowals Bombenkoffer nicht öffnen sollen. Jetzt ist die Stelle wieder frei.

Der Bestatter nennt seine nächste Leiche selbst „Nummer 4“. Was für ein Zufall, dass es die vierte Geschichte ist.

Stan von der Zeitung will mit Ian von der Zeitung essen gehen, aber der hat keinen Bock. Stattdessen geht er lieber Kaugummi kaufen. Aber es gibt kein Kaugummi am Zeitungsstand und Ian ist nicht gut drauf deswegen. Nachdem er einen Bettler abgewimmelt hat, wird er irgendwo eingeschlossen. Wobei ich mich frage, was der überhaupt da drin wollte? Was ist das überhaupt für ein Ort? Und warum ist Ian ein Volltrottel und fällt in einen Fahrstuhlschacht? Kurz, bevor er von dem Fahrstuhlschacht zerquetscht wird, kann er sich befreien.

Dann wird er aber in einer Kammer eingeschlossen, über der „Notausgang“ steht. Ich weiß immer noch nicht, was zur Hölle das für ein Schuppen sein soll. Die Stachelwand, die plötzlich aus dem Nichts erscheint und auf ihn zufährt, hilft mir da auch nicht wirklich weiter. Kurz bevor er aufgespießt wird stoppt die Wand und fährt wieder zurück.

Jemand rollt eine Flasche herein und Ian betrinkt sich. Würde ich jetzt auch gerne machen. Dann wäre das wohl alles erträglicher. Kurz darauf wird er frei gelassen und ist gar nicht gestorben.

Der Bestatter erklärt, dass er irgendwann starb. Ja, ist klar. Aber ging es hier nicht darum, zu erzählen, wie? Und wäre das nicht der viel interessantere Ansatz gewesen, damit zu spielen? Die Grundidee ist ja nicht mal verkehrt, aber es wäre doch spannend gewesen, die Figuren immer knapp dem Tod entgehen zu lassen, bis man dann sieht, wie sie ins Gras beißen. Quasi so wie in „Final Destination“. Stattdessen kriegt man hier eine Aneinanderreihung von völlig uninteressanten Geschichten serviert, die an Langeweile kaum zu überbieten sind. Immerhin wird Talmudge vom Bestatter noch erledigt, der natürlich hinter allem steckte, oder so. Ich gehe mich bestatten lassen …

Meeresbilogische Mutationsforschung am Badesee

Wenn ich so richtig gut drauf bin und so richtig Bock auf richtig abgefahrenen Quatsch habe, den man so sonst kaum findet, dann suche ich mir ja gerne mal einen alten Monsterfilm raus, der mit möglichst billigem Kostüm und möglichst bekloppter Idee überzeugt. Wir erinnern uns sicher alle noch an den absolut großartigen „Sting Of Death“ mit dem Jellyfishman. Nun, die Tagline für den Film heute lautet wie folgt: „It would take an atom bomb to wipe out the walking catfish!“ Ein laufender Katzenfisch? Mehr muss ich nicht wissen. Los gehts:

ZAAT – USA – 1971 – 100 Min.

Ein Gedicht über Fische und Skorpione leitet den Spaß hier ein und damit steht schon mal fest, dass das hier wieder ein Knaller werden dürfte. Gegen Ende macht der Lobgesang auf die ozeanische Fauna eine kleine Wende und der Vortrager des Gelabers sagt, dass er bald einer von ihnen sein wird und sie dann das Universum beherrschen werden. Wie will ein Fisch, der nur im Wasser leben kann bitte das Universum regieren? Nicht mal die Delphine haben das geschafft.

Die Laberbacke ist nebenbei scheinbar irgendein Wissenschaftler, deren Gedankengänge man durchgehend hört. Und das kann ganz schön nerven, muss ich sagen. Jedenfalls experimentiert er an Fischen rum und das dauert dann erstmal eine gefühlte Ewigkeit. Irgendwann taucht er dann in einen Pool und verwandelt sich in den Catfishman, oder so. Das Kostüm ist mal wieder so absolut grandios, dass ich nicht weiß, was es darstellen soll, aber sofort kaufen würde.

Catfishman taucht dann ab in den See und schwimmt halt rum. Irgendwo sitzen der Sheriff und ein Typ und angeln. Und dann hauen sie ab. Und dann kommt Catfishman an Land und latscht zurück in sein Labor, um da ein Foto von irgendeinem Typen an die Pinnwand zu heften, den er scheinbar um die Ecke bringen will.

Sheriff Lou und sein schwarzer Kollege untersuchen das Seewasser, weil … sie sonst scheinbar nix zu tun haben. Und sie finden irgendwas, das nicht gut ist. Keine Ahnung, was genau. Wissenschaftliche Fremdwortakrobatik ist nicht so meins. Catfishman schwimmt wieder im See rum und bespannt eine Blondine beim Camping. Nachdem man dann minutenlang das Unterwasserleben dieses wunderschönen Sees begutachten durfte, passiert absolut gar nichts.

Der schwarze Kumpel vom Sheriff nimmt noch mal eine Wasserprobe.

Catfishman schubst den Typen vom Foto und dessen Blagen ins Wasser, als sie gerade in Ruhe angeln. Weiß der denn nicht, dass das die Fische verscheucht? Moment mal, warum tötet der denn jetzt die Tochter? Und warum geht das einfach so indem er sie berührt? Und warum liegt dann nur der Typ vom Foto auf dem Seziertisch in der Obduktionskammer? Fragen über Fragen. Die Antwort kann nur lauten: Catfishman.

Die Camperin ist noch da. Catfishman erwürgt einen Typen in seinem Haus, als er an seiner Angel rumspielt. Auf der Polizeiwache sind die Poolreiniger angekommen. Oder zumindest sehen die beiden so aus, in ihren roten Overalls. Sie wurden von dem schwarzen Freund des Sheriffs angeschleppt, um dem zu erklären, dass ein Katzenfisch für die Tode verantwortlich ist. Die Camperin geht schwimmen und ich weiß jetzt schon, dass das eigentlich nur zur „Sting Of Death“-Gedenk-Entführung führen kann.

Die Camperin wird vom Catfishman in den Umwandlungspool getunkt, während draußen die Poolreiniger ermitteln. Warum sich die Camperin nicht in Catfishwoman verwandelt hat, bleibt ungeklärt. Catfishman ist jedenfalls nicht erfreut darüber. Sicher hatte er schon große Hochzeitspläne mit Seepferdchenfanfaren und Muschelparaden und Tintenfischringen.

Oh, die Poolreiniger haben eine Falle gebaut und ich habe es nicht mitgekriegt. Catfishman auch nicht, denn er schwimmt mitten rein. Das bedeutet natürlich, dass es Zeit ist für Megaaction mit dem Catfishman, der die Poolreiniger umhaut und wieder baden geht.

Der Sheriff macht, was jeder gute Sheriff machen würde: Er ruft öffentlich zur Massenpanik auf. Jeder soll sich bis an die Zähne bewaffnen, um dem Killer den Arsch wegblasen zu können. Er sagt es nicht genau so, aber darauf läuft es hinaus.

Dem Catfishman geht die Zeit aus, weil … Zeit ist halt begrenzt. Das muss als Erklärung reichen. Nachdem er eine Zeichnung von Elvira von der Addams Family angefertigt hat, geht er mal wieder tauchen und latscht dann durch die Straßen auf der Suche nach … was eigentlich? Elvira? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass er scheinbar Rückenschmerzen hat, weil er kurz stehen bleibt und aus dem Off seine Stimme genau das sagt: „Aaaaah, the pain!“

Wie jeder Catfishman, der was auf sich hält, geht auch dieser erstmal shoppen und ist sofort besoffen, nachdem er einen Schluck aus einer Flasche mit Wasweißich genommen hat. Also torkelt er rum und reißt alle Regale ab. Dann torkelt er durch das Kaff. Irgendwo in diesem Kaff sitzt eine Christliche Rockband in der Ecke und macht beschissene Musik. Immerhin gefällt es dem Sheriff. Ich hoffe wirklich, dass der Catfishman sie alle tötet. Zur Sicherheit sperrt der Sheriff sie alle ein. Also wirklich zur Sicherheit. Das ist die Begründung. Nicht etwa eine Anklage wegen Ruhestörung, oder extrem beschissener Kackmusik in der Öffentlichkeit, oder einfach nur fürs Christentum. Nein, damit sie über Nacht sicher sind.

Catfishman bespannt die Poolreiniger beim Poppen. Habe ich eigentlich erwähnt, dass eine davon weiblich ist? Nein? Egal. Der Sheriff bereitet derweil die große Monsterjagd vor. Rex heißt sein schwarzer Freund. Wie der Kommissar. Und der hat ein Catfishmanaufspürgerät, oder sowas in der Art. Es macht komische Geräusche und soll dabei helfen das Monster zu finden, was kann es also sonst sein?

Irgendwie weiß dann niemand so genau, was er eigentlich hier treibt. Catfishman latscht einfach durch die Gegend, Sheriff und Co. fahren einfach durch die Gegend, eine Blondine duscht, damit wir auch die Szene abhaken können …

Catfishman schnappt sich Monica, die direkt ohnmächtig wird, als er sie auf seine Schulter hebt. Zuvor konnte sie noch ganz hervorragend mit Geschirr um sich werfen. Sheriff und Co. machen sich jetzt verschärft auf die Suche nach dem Monster. Mit Hilfe des Catfishmandetektors gelingt das natürlich relativ schnell – und damit meine ich, dass es 10 Minuten dauert, in denen einfach gar nix passiert.

Monica soll natürlich in den Pool und zu Catfishwoman mutiert werden. Aber Rex ist zur Stelle und bewaffnet sich mit einem rostigen Rohr. Wer jetzt einen Megashowdown erwartet wird nicht enttäuscht denn Rex stülpt dem Catfishman ein Fischernetz über und will Monica retten, aber der Catfishman ist so unglaublich wendig, dass er sich direkt aus dem Netz befreit und Rex umhaut. Der Catfishman bringt dann irgendwelche Tanks zum Strand und Rex wird wach und kann Monica aus dem Pool holen, erliegt dann aber seinen Verletzungen.

Am Strand schießt der Hilfssheriff mit einem Gewehr auf den Catfishman, den das wirklich nicht die Bohne interessiert. Spannungsaufbau ist irgendwie anders. Martha? Ich dachte, die heißt Monica. Okay, jetzt bin ich mal wieder komplett verwirrt. Der Catfishman jedenfalls geht im Meer schwimmen und Martha/Monica geht hinterher, während der Hilfssheriff am Strand zusammenbricht.

Da haben sie es am Ende doch noch irgendwie verkackt. Okay, sind wir ehrlich. Es ist hier nichts im Film, was sie nicht verkackt haben. Ich gehe meine Fische füttern …