Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Schlagwort-Archiv: Die Hard

Mir fällt nicht mal ein Titel für den heutigen Schrott ein … äh … irgendwas mit Russland

Wir hatten ja bereits mit Indiana Jones 4 den Untergang eines bis dato guten Film-Franchises gefeiert. Aber da hört der Schrott natürlich nicht auf. Denn mittlerweile zerstört man eigentlich systematisch alles, was mal ansatzweise gut war. Ein weiteres Beispiel dafür ist:

A GOOD DAY TO DIE HARD – Stirb Langsam: Ein guter Tag zum sterben – USA – 2013 – 98 Min.

Not Starring: McClanes Tochter, da man die einfach komplett aus dem Extended Cut geschnitten hat. Wahrscheinlich, weil Mary Elizabeth Winstead den Film alleine durch ihre Beteiligung aufgewertet hätte.

Zwei alte russische Freunde treffen sich im Knast und es stellt sich heraus, dass sie sich nicht mehr all zu freundlich gesinnt sind. Der eine will nämlich gegen den anderen vor Gericht aussagen. Der andere ist wenig begeistert von der Idee. Zum Glück für ihn, besitzt er jeden im Gericht. Na, dann kann ja nicht viel schief gehen.

Irgendwo in einer Disco wird dann Anton erschossen. Nicht der aus Tirol, der aus Moskau. Aber ist ja fast dasselbe.

Amaury Nolasco aus Prison Break quatscht mit Willis über dessen Sohn. Um absolut keinen Zweifel daran aufkommen zu lassen, dass es der Typ aus Prison Break ist, nennt er McClane Papi, wie er es bei Scofield dauernd getan hat. McClane ist nebenbei nicht gut drauf und ballert erst mal sein Pistolenmagazin sinnlos leer.

Auf gehts nach Moskau, um seinen Sohn Jack aus dem Knast zu holen, der vorhin Anton weggeballert hat. Der wird gerade verhört und will gegen Yuri aussagen. Ich schätze mal, Yuri ist der Typ vom Anfang.

McClane macht sich mit seinen Russischkenntnissen bei nem Taxifahrer zum Affen, der fängt an zu singen. McClane geht lieber zu Fuß zum Gericht. Da findet dann auch schon die Gerichtsverhandlung gegen Yuri statt. Und dann fliegt alles in die Luft. Alle sind tot, außer Jack und der andere Zeuge natürlich. Die ergreifen die Flucht und treffen auf Papi McClane. Jack findet es echt scheiße, dass sein Vater ihn während seines Urlaubs in Russland nervt und macht sich mit nem Van vom Acker. John nimmt mit nem LKW die Verfolgung auf, denn seit Teil 4 weiß er genau, wie man die fährt, egal wie schlecht die Straßen sind.

Was folgt ist eine der uninspiriertesten Verfolgungsjagden, die ich je gesehen habe. Willis schaltet die Verfolger aus und Jack nimmt ihn widerwillig in seinem Van mit. Jack ist selbstverständlich ein Undercover-CIA-Agent.

Das Safe House wird attackiert. John ballert mit einer MG alle Angreifer weg, was nicht wirklich schwierig ist, weil die sich wie die Lemminge in die umherfliegenden Kugeln werfen. Flucht zum Hotel, um einen Schlüssel zu holen. Da ist Baustelle und man muss sich reinschleichen. Keine Ahnung, wieso. Vielleicht sind alle Bauarbeiter in Russland heimliche Spione der Drogenmafia.

Das Schleichen stellt sich als kleinstes Problem heraus. Im Hotel treffen sie die Tochter des russischen Zeugen, dessen Namen ich nicht mitgekriegt habe. John, skeptisch wie eh und je, traut der Tochter nicht und hat natürlich recht, denn die hintergeht die McClanes und ihren Vater und nimmt ihn mit. Die McClanes müssen sich Stepeinlagen von nem Karotten kauenden Russen angucken und sich vermöbeln lassen. Natürlich lassen sie sich das nicht lange gefallen und das Geballer geht wieder los. Karottenkarl kann fliehen und ein Kampfhubschrauber kommt zufällig vorbei, um das Hotel in Schutt und Asche zu legen. Weil das immer ne gute Idee ist, springen Vater und Sohn einfach aus dem Fenster, ohne zu wissen, wo sie landen. Zum Glück hat zufällig jemand ein Gerüst darunter aufgebaut.

Bei einem rührenden Vater-Sohn-Gespräch erzählt Jack dann, worum es geht. Irgendwas mit Uran und einer Maschine, die innerhalb von Minuten radioaktive Strahlung auflöst, oder sowas. Ich hab nicht wirklich zugehört, weil es sowieso keine Rolle spielt. Das hier ist nicht mehr zu retten.

Bewaffnet bis an die Zähne ziehen die McClanes in den Krieg gegen Moritz die Möhre und seine Männer. Möhrenmartin wird sich ihnen aber nicht mehr in den Weg stellen, denn Vater Russland knallt ihn ab, denn er steckte die ganze Zeit mit seiner Tochter unter einer Decke. Meine Fresse, hier ergibt wirklich gar nix irgendeinen Sinn.

Naja, viel Bla Bla, bei dem sich herausstellt, dass Vater Russland Yuri heißt. Ich dachte, das wäre der andere Typ gewesen. Aber vielleicht heißen auch beide so, weil dem Autor keine russischen Namen mehr eingefallen sind. Jack weiß mittlerweile, dass er von Yuri nur benutzt wurde und ist echt angepisst. Mit dieser schlechten Laune macht das anschließende Rumballern natürlich gleich viel mehr Spaß.

Die ganze Hütte fliegt in die Luft, aber die McClanes überleben, weil sie HINTER EINEM 10 ZENTIMETER BREITEN STÜTZBALKEN SITZEN! Logisch, dass da keine Flamme hinkommt.

Jack verfolgt Yuri, John die Tochter im Kampfhelikopter. Um seinen Sohn zu retten heizt er mit einem LKW aus der Ladefläche des Helis. Der LKW hängt dann hinten dran und bringt den Hubschrauber außer Kontrolle. Jack ist ein ganz normaler CIA-Agent und wirft Yuri vom Dach in den Rotor des Helis.

Bruce fliegt zurück ins Gebäude. Tochter Russland will den Vater rächen und fliegt Kamikaze mit dem Helikopter in das Gebäude. Vater und Sohn Amerika springen mal wieder aus dem Fenster und landen im Pool, während um sie herum alles in die Luft fliegt.

Damit ist dieser Quatsch dann glücklicherweise beendet und Vater und Sohn labern noch etwas unlustigen Müll, weil dem Drehbuchautor einfach nicht ein einziger cooler Spruch einfallen wollte.

Nach diesem grandiosen Meisterstück der Zerlegung einer bisher guten Filmreihe, können wir uns alle auf den bereits angekündigten sechsten Teil freuen. Nach McClanes Ausflug nach Moskau, rechne ich mit ITS HARD TO DIE IN SPACE.

5 Gründe warum CGI nervt

Kürzlich ist der erste Trailer zu „Jurassic World“ raus gekommen. Normalerweise gucke ich ja keine Trailer, aber diesen habe ich zufällig gesehen.

Kurz gesagt: Ich fand ihn kacke und habe jetzt schon keinen Bock mehr auf den Streifen.

Der Grund: CGI.

Klar, die Dinosaurier sahen wieder cool aus. Zumindest soweit man das beurteilen kann.

Aber der Trailer zeigt mal wieder ein paar ganz andere Probleme, die man sich mit dem heutigen CGI-Overkill geschaffen hat.

1. BRENNT ALLE KULISSEN NIEDER

Denn scheinbar werden sie ohnehin nicht mehr gebraucht. Während Jurassic Park noch alles mögliche an selbst gebautem Kram zu bieten hatte, ist im nun eröffneten Freizeitpark alles animiert. Das große Tor, durch das man fährt: CGI. Die Einschienenbahn: animiert. Der Dschungel: man hat wohl keinen Busch gefunden und musste auch diesen animieren. Meine Fresse, selbst das verdammte Boot, mit dem die Kundschaft zur Insel schippert ist nur eine Animation. Und es sieht einfach unglaubwürdig und scheiße aus. Erinnert ihr euch noch, wie realistisch die Dinos in der ursprünglichen Jurassic Park Trilogie aussahen, während sie durch einen echten Dschungel latschten? Sah toll aus, oder? Jetzt laufen animierte Dinosaurier durch einen schlecht animierten Dschungel und man denkt direkt: Das sieht einfach unecht und scheiße aus. Vision im Arsch, liebe Filmemacher. Aber wer hätte auch gedacht, dass Jurassic World ein Animationsfilm wird?

2. AAAAAAAAAHHHHHHHH, EIN KÄFER!

Keine Angst. Der ist nicht echt. Denn während in der alten Indiana Jones Trilogie noch echte Spinnen, Schlangen, Ratten und anderes Ungeziefer kreuchte und fleuchte, gab es in Indy 4 animierte Ameisen. Und man, war es behämmert. Ich weiß noch, wie ich mich beim Tempel des Todes geekelt habe, als die in dem mit Käfern bevölkerten Gang rumlatschten. Bei den Ameisen kam mir nur das kalte Kotzen. Aber aus anderen Gründen. Nicht mal in Noah, einem Film, in dem jedes Tier der Welt vorkommt (oder zumindest vorkommen sollte) war nicht ein Tier echt! Dem einzigen, dem das wahrscheinlich gefällt, ist der Gründer von Green Peace. No Animal were harmed. Natürlich nicht. War ja auch keins da.

3. DER STUNTMAN HAT HEUTE SEINEN FREIEN TAG

Den braucht man nämlich nicht mehr, wenn man sowieso jede Actionszene einfach am Computer animiert. Hach, war das früher schön, wenn einfach ganze Häuser weggebombt wurden, Autos durch die Gegend flogen, Helikopter abgeschossen wurden und Leute noch wirklich explodiert sind. Naja, vielleicht nicht ganz so extrem, aber immerhin kurz davor. Heute, äh, nicht mehr. John McClane turnt auf animierten Jets rum, während eine animierte Autobahnauffahrt durch eine animierte Explosion zerlegt wird. Witzigerweise war die Szene, in der McClane einen Polizeiwagen in einen Helikopter fliegen lässt, nicht animiert. Der Stuntman, der aus dem Teil rausspringen musste hat sich hoffentlich gut bezahlen lassen. Ich hätte wahrscheinlich nur doof geguckt, wie ein Reh kurz vor dem Aufprall mit nem 40-Tonner.
Nebenbei kann man es aber auch so richtig übertreiben. In Expendables 2 wurde CGI benutzt um EINEN WEIßEN HELIKOPTER SCHWARZ ZU MACHEN.  War wohl kein Pinsel aufzutreiben.

4. ZIEH DICH AUS, BABY. WIR BRAUCHEN KEIN KOSTÜM

Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, mit wie viel Liebe zum Detail und Kleinarbeit alleine die Kostüme der Orks in Peter Jacksons Herr der Ringe Trilogie zusammengefuckelt wurden. Jackson ging sogar so weit, jedes Orkkostüm an den jeweiligen Charakter anzupassen, nachdem er sich für jeden JA JEDEN Ork eine kleine Backstory ausgedacht hatte. Selbst, wenn der Ork nur drei Sekunden im Bild war, um dann seinen Kopf zu verlieren, sah der Kopf anders aus, als der jedes anderen Orks. Als er allerdings die Arbeit am Hobbit übernahm, dachte er sich wohl: Scheiß drauf. Warum mir so viel Arbeit machen, wenn die Leute mir sowieso die Knete in den Rachen schmeißen? Natürlich ist das nicht das größte Problem, dass die Hobbitfilme haben. Aber es sind eben auch diese Kleinigkeiten, die die Herr der Ringe Filme von den Hobbitschinken abhebt.

5. MACH DEINEN VERDAMMTEN JOB, DU ARSCH

Sich auf den Wundern der neuen Technik auszuruhen scheint nun aber auch bei den ganz alten Hasen der Filmbranche angesagt zu sein. Weil Martin Scorsese keinen Bock hatte, sich nach Locations für Wolf Of Wall Street umzusehen, hat er die Szenen einfach größtenteils vor nem Greenscreen gedreht und ließ dann die richtigen Hintergründe per Photoshop einfügen. Dazu fällt selbst mir absolut nichts mehr ein.

Was haltet ihr vom momentanen CGI-Overkill? Notwendig oder nur noch nervig? Diskutiert mit mir in den Kommentaren.

Media Monday #169

Irgendwas mit Medien am Montag. Wie immer.

 

1. Diese ganzen Streifen, die nach zwanzig Jahren Pause eine Reihe fortsetzen, wie Indiana Jones oder Stirb Langsam ist ein sind erschreckend schwacher Filme, wenn man berücksichtigt, dass die Originale quasi Klassiker sind und oft die selben Leute am Werk sind, die eben diese Klassiker gemacht haben. Was zur Hölle läuft da eigentlich verkehrt, dass es die Typen dann nicht mehr hinkriegen, nen gescheiten Film zu produzieren?

2. Jüngst habe ich nach vielen Jahren einmal wieder Hitchcocks Rope, bzw. Cocktail für eine Leiche gesehen und muss sagen, dass der Film nix von seinem Unterhaltungswert eingebüßt hat. Allerdings habe ich mal gelesen, dass Hitchcock ursprünglich vorhatte, den Mord nicht zu zeigen, und so den Zuschauer im Dunkeln zu lassen, ob wirklich eine Leiche in der Truhe liegt. Hätte ich ja irgendwie cooler gefunden.

3. House Of Cards ist eine dieser Serien, die ich mir schon längst hätte angesehen, wenn ich mehr Zeit hätte. Aber läuft ja nicht weg.

4. Für meine private (Medien-)Sammlung möchte ich unbedingt keine Ahnung, mehr Filme haben? Was bestimmtes fällt mir da gerade nicht ein. Vielleicht irgendeine Serienbox, aber auch da habe ich gerade nix bestimmtes im Kopf.

5. Ein völlig zu Unrecht viel zu unbekannter Romanheld ist wohl einer, den ich auch nicht kenne.

6. ______ hätte genauso gut ein Theaterstück sein können, ______ . Ich habe keinen Plan. So ziemlich alles, was sich auf einen Raum beschränkt. Aber das sind ja dann auch meistens ursprünglich schon Theaterstücke gewesen.

7. Zuletzt gelesen habe ich Jodi Picoults Kurzgeschichten Where There’s Smoke und Larger Than Life und das war interessant , weil es die Vorgeschichten zu einem kommenden Roman sind, beide aber vom Stil her sehr unterschiedlich sind und ich jetzt schon irgendwie gespannt bin, wie dass dann im Roman zusammenpasst.

Media Monday #160

Schon wieder Montag. Das geht aber auch immer schnell. Media Monday, jetzt:

 

1. Einmal einen Tag auf Recht und Ordnung pfeifen: Mit dem Bösewicht Joker aus Batman würde ich gerne einmal die Plätze tauschen, denn wenn wirklich alle Regeln über Bord sind, bereitet Chaos bestimmt am meisten Freude. Außerdem interessiert mich Geld nicht sonderlich, genau so wie ihm.

2. Ein gelungenes Prequel macht für mich aus, dass ich etwas neues über die Charaktere erfahre, was aber meistens nicht gelingt. Um ehrlich zu sein, fällt mir gerade kein einziges gelungenes Beispiel ein .

3. Wohingegen ich mir von einem Sequel erhoffe, dass man den Charakteren treu bleibt und nicht alle Eigenschaften aufgrund der Story über den Haufen wirft. Vor allem in den Actionreihen, die mittlerweile alle wieder aufgegriffen werden, ist das ständig der Fall. Wenn aus John McClane plötzlich Superman wird, hört der Spaß einfach auf.

4. Ich ärgere mich richtiggehend, dass ich noch immer nicht dazu gekommen bin, mir Citizen Kane zu Gemüte zu führen, denn ich habe zwar das dumpfe Gefühl, dass mir der Film nicht unbedingt gefallen wird, aber ich will mir trotzdem ein eigenes Urteil bilden. Das gleiche gilt aber auch noch für andere Klassiker, wie Casablanca .

5. Der Hobbit hat mich richtiggehend überrascht, zumal ich nicht erwartet hätte, dass Peter Jackson so eine beschissene, unlustige, Effektschlacht hinlegt, anstatt einfach zu versuchen, die Geschichte gescheit zu erzählen, wie es beim Herr der Ringe noch gelungen ist .

6. Das letzte Mal, dass ich mit einer Empfehlung so richtig fies auf die Nase gefallen bin, war ______ . Nee, die Empfehlungen in meinem Freundeskreis kommen in der Regel von mir. Ich kenne meinen Geschmack, deshalb lasse ich mir da eher nicht reinlabern.

7. Zuletzt gelesen habe ich Der Fünfte Elefant und das war wie immer gut , weil Terry Pratchetts Scheibenwelt .