Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Schlagwort-Archiv: Satanisten

Tollwütige Kleinstadtinvasion der fehlinterpretierten Freiheitsbewegung

Die 70er gelten wohl gemeinhin als Hochphase des Horrorfilms. Oder zumindest kam das Genre dann im Mainstream an. Ob das eine gute Entwicklung war, lasse ich mal dahin gestellt. Ob es anfangs des Jahrzehnts besser war, finden wir heute heraus, mit folgendem Film:

I DRINK YOUR BLOOD – USA – 1970 – 83 Min.

Regisseur und Drehbuchautor David E. Durston hat in seiner relativ kurzen Laufbahn nichts weiter Erwähnenswertes fabriziert.
Gleiches gilt für die Darstellerriege bestehend aus so illustren Namen wie Bhaskar Roy Chowdhury, Riley Mills, Jadin Wong und Rhonda Fultz.
Also alles gegeben für einen guten Schrottfilm.

Irgendein nackter Typ ist Steinbock. Oh, und Satanist. Und Hippie. Ja, hier geht es um satanistische Hippies, die nackig ums Feuer stehen und Blut trinken. Was habt ihr von einem Film aus den 70ern bitte erwartet? Moment mal, warum hat die eine Trulla da ein hässliches Kleid an? Das ist ja mal so gar nicht in Satans Sinne, würde ich sagen. Und Hippies waren ja wohl immer nackt, wie historische Aufzeichnungen eindeutig beweisen. Die ist bestimmt eine Spionin.

Keine Spionin ist Sylvia. Und wenn, dann ist sie keine gute, denn sie wird entdeckt und stolpert am nächsten Morgen ins Dorf, weil … keine Ahnung. Vermutlich haben die Satan-Hippies etwas ganz Schreckliches mit ihr angestellt. In dem Kaff leben nebenbei genau 40 Menschen, aber Ober-Satan-Hippie Horace sagt, dass es bald 48 sein werden. Pfft, solche Unlogik zerstört doch wirklich das Gesamtbild. Als ob Hippies Mathe konnten.

Im Ort wird ein Damm gebaut und ich habe keine Ahnung, ob das noch irgendeine Rolle spielen wird, aber es wird halt erwähnt, also mache ich das auch mal.

Hippie Horace hat noch nicht alle seine 7 Leute überzeugt und muss ein paar Ohrfeigen verteilen und mit Häutung drohen, damit alle mitmachen bei was auch immer die überhaupt vorhaben. Erstmal jedenfalls ein Haus besetzen, in dem es vor Ratten wimmelt und dementsprechend auf Rattenjagd gehen. Irgendwas muss man schließlich grillen. Denn Hippies haben immer gegrillt. Leider zeigen das die historischen Aufzeichnungen nicht.

Vielleicht sollte ich kurz auf die Zusammensetzung der Hippie-Gruppe eingehen, denn die setzt sich aus Mann und Frau und schwarz und weiß und asiatisch zusammen und der Schwarze stellt mal klar, dass Satan schwarz ist. Die Asiatin darf einen Typen aufschlitzen, damit das tägliche Opferritual nicht zu kurz kommt. Und die eine trägt immer noch das selbe hässliche Kleid wie am Abend zuvor.

Sylvias Opa recherchiert mit seiner Schrotflinte und findet die Hippies, wie sie gerade die Leiche von dem geopferten Typen schaukeln. Horace zeigt sich unbeeindruckt von Opa und tritt auf seine Brille. Man Opa, wozu hast du bitte die Flinte mitgenommen? Was ist der Typ für ein Lappen? Ein kleiner Junge sucht seinen Großvater und Horace schnappt ihn sich nach einer spannenden Verfolgungsjagd inklusive Stockabwehrgeschwinge. Die Frauen verderben Horace aber den Spaß und wollen, dass er die beiden gehen lässt. Vorher hat Opa aber noch ne Ladung LSD gekriegt, weil Hippies sind immer auf Droge. Ganz besonders die Satanistischen. Historisch aufgezeichnet.

Der Junge geht in den Wald und nimmt ein Gewehr mit. Wie viele davon hat Opa da rumliegen, wo die Kinder rumrennen? Der Junge knallt einen tollwütigen Hund ab und niemand weiß, was das mit dem Rest der Story hier zu tun hat. Zumindest ich nicht. Aber das wird sicher noch erklärt … die Blutprobe, die der Junge von dem toten Hund nimmt, könnte ein Hinweis sein. Nur auf was weiß ich nicht.

Aha, er spritzt das Tollwutblut in Muttis Kuchen und verkauft ihn an die Hippies. Ja, die Hippies mögen satanistische Irre sein, ohne Job und ohne Geld, aber sie bezahlen für ihren Kuchen. Eigentlich ganz nette Leute.

Hippie Andy schnackselt mit Sylvia rum und Horace spielt Russian Roulette mit den anderen, ohne dass die vorher gefragt wurden. Nebenbei geht es allen nicht so gut und die Sache ist eindeutig: Die Bäckerei muss abgefackelt werden.

Das unbedachte Kuchenessen zeigt seine Nebenwirkungen und der schwarze Hippie sticht einen anderen ab. Mit einer Axt bewaffnet geht er auf die anderen los und ich frage mich, warum mich interessieren sollte, ob der die jetzt schnetzelt oder selbst geschnetzelt wird. Letztlich wird aber niemand geschnetzelt und er jagt eine der Frauen mit einem abgetrennten Bein aus dem Haus.

Horace tickt dann auch aus und verstört Autofahrer mit seinem Säbel (und nein, das ist kein Synonym für ein Körperteil, denn jetzt gerade sind die Hippies angezogen).

Andy ist das mal wieder alles zu doof und er geht mit Sylvia rumschnackseln. Kann mir eigentlich mal jemand erklären, warum die sich mit dem Typen abgibt, nachdem er und seine satanistischen Hippiebuddys sie in der Nacht … gewasauchimmert haben? Andy flennt rum und will seine Freunde verraten, weil die so irre sind.

Wisst ihr noch der Damm? Der ist völlig egal, aber eine von den Hippietrullas lockt die Arbeiter ins Hippiehaus. Die finden eine Leiche, was nicht schwer ist, wenn man bedenkt, dass die mitten im Wohnzimmer liegt, und weil sie so toughe Typen sind, rufen sie nicht etwa die Polizei, nein, sie gehen auf den Dachboden, wo sie vom tollwütigen Horace massakriert werden. Helden sucht man hier vergeblich. Nur Vollidioten zu finden.

Der Junge hat Andy und Sylvia verfolgt und verrät die Tollwutblutkuchen Sache. Andy hat aber keinen Kuchen gegessen, denn er wollte sich an Sylvias Kuchen laben. So zumindest meine Vermutung.

Die Hippies ticken nach und nach alle ab und die Population des Kaffs wird etwas dezimiert von 48 auf die 5, die sowieso schon den ganzen Film über zu sehen sind. Allerdings sind nicht nur die Hippies tollwütig, sondern es hat sich auch auf andere übertrage und jetzt sind alle irre. Bis auf die 5, die man eben sowieso schon den ganzen Film über sieht.

Satanistische Hippies mögen zwar hin und wieder eine Ziege opfern, aber sie sind immer noch Hippies und lieben alle Tiere. Deshalb klaut Tollwut-Horace eine Schlange.

Die Asiatin fackelt sich selbst ab. Horace und der Schwarze gehen ins Schwertduell. Die Arbeiter reißen das Dorf ab und ich schätze, die Fertigstellung des Damms wird sich verzögern.

Die Bullen kommen und ballern ohne nachzufragen direkt auf alles, das sich bewegt. Zwei Frauen und der Junge sind die einzigen Überlebenden. Und ich natürlich, denn bei solchen Streifen steht mein Leben prinzipiell immer direkt mit auf dem Spiel. Ich gehe Hippies für eine Opferzeremonie suchen …

Mexikanisches Geschnetzeltes nach Satansart

„Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen.“ Nun, außer Donald Trump. Und vielleicht liegt er ja doch nicht so verkehrt mit seiner Idee. Denn Mexiko ist ein gefährliches Pflaster. Einwanderer, Drogenschmuggler und Satanisten ohne Ende tummeln sich da. Das beweist der heutige Film:

BORDERLAND – USA – Mexiko – 2007 – 105 Min.

Regie führte Zev Berman, der sonst nicht viel gerissen hat bisher. Das Drehbuch schrieb er zusammen mit Eric Poppen, der schon seit den 90ern Drehbücher schreibt, aber auch nichts gerissen hat.
Beim Cast hingegen konnte man einen relativ großen Namen gewinnen mit Sean Astin, bekannt aus GOONIES und DER HERR DER RINGE, der hier Randall spielt. Rider Strong, der hier als Phil unterwegs ist, begegnete uns auf dem Fimschrottplatz schon bei CABIN FEVER. Martha Higareda, hier Valeria, spielte im mexikanischen Remake von FACK JU GÖHTE mit. Na, Glückwunsch dazu. Alle anderen sind halt auch dabei und auch keine darstellerischen Koryphäen.

Der Streifen basiert wohl auf wahren Begebenheiten. Das sieht man schon an der mexikanischen Polizei, die, wenn keiner die Haustür aufmacht, einfach durch die Hintertür ins Haus latscht. Was ist das spanische Wort für Durchsuchungsbefehl? No Necesitamos. Im Haus finden sie eine Ziege. Und eine Gruppe von blutrünstigen Mexikanern, mit denen nicht zu spaßen ist. Das wird spätestens in dem Moment klar, wo sie einem von ihnen die Augen rausschneiden. Immerhin sieht er nicht mehr, wie diese in einem ekelhaften Einmachglas verstaut werden. Der andere wird wohl am Leben gelassen, damit er seinen Polizeifreunden erzählen kann, was für harte Typen diese Mexikaner sind. Ich glaube, die wissen das ohnehin schon und haben deshalb nur die zwei Saftnasen dahin geschickt.

Ein Jahr später in Texas ist Strandparty. Es dauert nur wenige Sekunden, bis mir die Charaktere alle auf die Nüsse gehen. Die Freude wird groß sein, wenn sie zerhackt werden. Sie fahren natürlich nach Mexiko, weil … einfach so und gehen erstmal saufen. Wir wissen alle, wie das hier ablaufen wird. Alle besoffen und dann landen sie bei den Schnetzelhonks. Okay, noch nicht. Erstmal legt sich Eddie mit einem Typen in der Bar an, weil der die Barkeeperin grob anfasst und wird dafür mit einem Messer geritzt.

Wer sind denn jetzt die Ficker mit dem Baby? Hier will man mir doch wohl nicht ernsthaft irgendeine beschissene Lovestory präsentieren?

Alles zieht sich ewig hin und es geht im Drogenrausch auf die Kirmes. Meine Herren, ist das alles schlimm. Wo bleiben denn jetzt die Schnetzeltypen? Immerhin gibt es eine heiße Mexikanerin beim Tanzen an einer brennenden Tonne zu sehen. Erotik pur, der Film. Nur will das hier doch kein Mensch sehen. Holt die Machete raus jetzt.

Es geht noch schlimmer, denn eine Szene auf dem Friedhof inklusive Blumenriechen langweilt noch etwas weiter. Mal ehrlich, wenn man schon uninteressanten Quark veranstaltet, dann sollte man das wenigstens nutzen, um dem Zuschauer die Figuren etwas näher zu bringen. Das passiert hier aber auch absolut nicht. Es ist alles nur Blah ohne Substanz. Und dann wird irgendein Typ entführt und keinen scheint es zu jucken. Top.

Der Typ hängt gefesselt in einer Scheune und da ist der Goonie. Er gibt ihm was zu trinken und sagt, dass er nur nach ihm rufen muss, wenn er irgendwas braucht. Wie wäre es mit Freiheit?

Eddie und Phil wollen ihren Freund als vermisst melden, aber niemand bei der Polizei spricht Englisch, also müssen sie selbst suchen. Oh, da ist der Cop vom Anfang und er hat scheinbar die Ziege aus dem Haus der Killer mitgenommen. Oder die läuft da einfach nur zufällig rum.

Randall erklärt dem Entführten, warum er entführt wurde. Und ich kapiere es nicht ganz. Irgendwas mit einem Pablo, der ihn braucht, um mit den USA zu verhandeln. Vermutlich ein Geiselaustausch, oder sowas. Ein gescheiterter Fluchtversuch darf natürlich nicht fehlen.

Irgendwie erfahren Eddie und Phil davon, wer ihren Freund entführt hat und statt zur Polizei zu gehen, wie Eddie es vorschlägt, will man ihn natürlich auf eigene Faust retten. Hilfe bekommen sie vom Cop des Filmbeginns, der zuvor das Gelände ausgespäht hat und den Jungs verklickert, dass ihr Freund noch lebt. Dem wird gerade eine Locke abgeschnitten von der Frau des Obermackers hier. Ist wohl doch nichts mit Geiselaustausch. Keine Ahnung, was Randall da gequakt hat. Vielleicht sollte es auch nur ein Ablenkungsmanöver sein. Denn natürlich geht es hier um nichts geringeres, als satanistische Messen und Menschenopfer und Blutcocktails und allem, was eben so dazu gehört. Ich hoffe insgeheim darauf, dass sich der Antagonist noch einen coolen Umhang besorgt, wie der in MANOS: THE HANDS OF FATE.

Valeria findet ihre Freundin weggeschnetzelt im Bett und verkommt somit direkt zur panischen Nervtrulla, nachdem sie bis hier hin eigentlich als recht starke Persönlichkeit gezeigt wurde. Aber das kann man bei einer Frau natürlich unmöglich bis zum Schluss durchziehen.

Phil wird von einer Gruppe Irrer abgeschnetzelt und ich bin mir absolut nicht sicher, ob die zu dem Satantypen gehören, oder einfach nur ganz alleine einen an der Waffel haben.

Eddie und seine neuer Copbuddy brechen zur großen Rettungsmission auf, während auf der Satanfarm alles für die Messe vorbereitet ist. Und die sieht so aus, dass der Entführte etwas rumgeschubst wird, bevor man ihm die Zunge abbeißt. Ich verstehe nichts von solchen Ritualen, aber irgendwie fallen mir einfachere Methoden ein, um an jemandes Zunge zu kommen. Zange. Messer. Ihn zum Piercer bringen. Aber gut, muss wohl so sein.

Nach so einer Messe muss man erstmal baden gehen und der Cop stellt den Satantypen in der Wanne mit seiner Schrotflinte. Aber er ist ein Cop und drückt natürlich nicht ab. Das ist selbstverständlich sein Ende, denn Satantyps Freundin sticht ihn ab. Er kann aber doch noch Satantyp erschießen und durch die Gegend stolpern, um weitere Schergen abzuknallen. Irgendwie war das jetzt alles schon sehr sinnlos, oder kommt mir das nur so vor?

Eddie bringt den Cop zum Fluchtwagen, den Valeria fährt, aber der Cop nippelt ab und der Film ist immer noch nicht vorbei. Was kommt denn da jetzt noch? Sind doch alle tot. Ach so, die Schergen vom Satantypen wollen Rache und es wird noch etwas rumgeballert. Randall ist auch dabei und vermöbelt Valeria nach Strich und Faden. Spannend ist das alles natürlich ganz und gar nicht und deshalb mache ich es kurz: Alle Bösen tot. Eddie und Valeria nicht. Feierabend hier.

Was für eine langweilige Grütze. Bis auf ein oder zwei gute Goreeffekte gibt der Film einfach mal gar nix her. Ich gehe ein Menschenopfer suchen …