Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Schlagwort-Archiv: Edgar Wright

Blockbuster-Sommer 2019: Weniger schrottig

Ich mogele direkt mal, denn eigentlich ist der folgende Film nicht wirklich ein Blockbuster. Aber er hat schon den Vibe davon:

BABY DRIVER

Bisher hat Edgar Wright mich mit seinen Filmen immer überzeugt. Bei diesem Streifen hatte ich allerdings bereits im Vorfeld so meine Zweifel, ob das wirklich was taugen kann. So sehr ich Verfolgungsjagden mag, alleine machen sie keinen guten Film.
Wright ruht sich nicht komplett auf der Autoaction aus und gibt seinen Charakteren … nun Charakter. Baby hat mich mit seinem Musiktick zwar eher genervt, aber es ist zumindest menschlich und damit besser, als der Großteil, den uns moderne Filme normalerweise geben. Die restlichen Leute sind zwar eher Reißbrettkandidaten, aber die Darsteller geben ihnen einen eigenen Touch, wodurch sie ebenfalls lebendig genug wirken, um durch die Story zu kommen.
Die Story ist einer der Knackpunkte. Es ist die übliche Geschichte um den Aussteiger, der zurück ins Gangsterleben gezwungen wird. Nichts besonderes und auch nicht besonders anders erzählt. Zudem kann man wohl durchaus hinterfragen, ob die Loveinterest von Baby noch ganz normal in der Birne ist, aber kommen wir hier besser nicht mit nachvollziehbaren Handlungen. Die Figuren tun, was der Plot von ihnen verlangt. Nur tun sie eben auch andere Dinge, wodurch es nicht so stark ins Gewicht fällt.
Wright stützt sich hier auf seinen Soundtrack und der ist … ganz nett. Genau so wie die Schnitte ganz nett sind. Und einfach alles hier ganz nett ist. Irgendwie macht der Streifen durchaus Spaß, aber mir persönlich nicht so viel, wie er es vermutlich sollte. Trotzdem ist er damit tausendmal besser als die meisten modernen Actionfilme voller Getöse und Effekten und anderem langweiligen Blah, den man genau so schon tausendmal gesehen hat. Wrights schwächster Film, aber noch irgendwie unterhaltsam.

2012

John Cusack fährt Auto, während im Rückspiegel die Welt untergeht. Mehr muss man über den Quatsch hier eigentlich nicht wissen. Andererseits gibt es auch noch einen irren Woody Harrelson auf nem Berg und ansonsten absolut niemanden, den man guten Gewissens als Charakter bezeichnen könnte.
Kurz gesagt: Die Personen gehen mir komplett am Arsch vorbei und hangeln sich hier durch Logiklücken und Klischees an allen Ecken und Enden. Aber dafür geht die Welt unter und es sieht wirklich richtig richtig richtig scheiße aus. Veraltetes CGI ist nun mal ein Traum … sofern man im Traum gerne erblindet.
Ist nur mindesten eine Stunde zu lang. Wenn die Welt wirklich irgendwann untergehen sollte, reichen auch 90 Minuten. Spätestens dann hat man alles gesehen.

SHERLOCK HOLMES

Holmes ist hier so dermaßen perfekt, dass es eigentlich nur noch nervt. Nicht nur, dass er natürlich jedes Rätsel lösen kann, er ist auch noch ein guter Kämpfer und kloppt jeden Gegner um. Die Darsteller geben zwar alles, aber der Funke wollte nie so recht überspringen.
Dazu kommt dann die ganze Action, die in der Regel ebenfalls nur nervt, durch hektische Schnitte und Tricktechniken. Man konnte eben schon vor 10 Jahren eine Actionszene nicht einfach mal so abdrehen, dass man sie als Zuschauer einfach in ihrer Gänze genießen kann.
Zwischen der Action dödeln Holmes und Watson durch London und ermitteln hier und da ein bisschen rum, was auch nicht sonderlich spannend ist, denn Holmes weiß ja eh alles.
Was hier vor allem fehlt, sind die spritzigen Dialoge eines Guy Ritchie, was noch mehr auffällt, wenn man bedenkt, dass sich Holmes und Watson hier durchaus im von Ritchie beliebten Gangstermilieu herumtreiben. Aber dem Mann ist mittlerweile langweiliges Getöse leider auch wichtiger, als alles andere, schätze ich.
In meiner Erinnerung war der Streifen hier trotzdem unterhaltsamer. Vielleicht haben ihm die 10 Jahre – und die BBC-Serie – auch einfach nicht gut getan.

Media Monday #195

Es ist Montag und bäh, es ist zum Kotzen, einfach weil eben Montag ist und damit habe ich prinzipiell ein Problem. Naja, muss man durch. Zum Start gibts den Media Monday.

 

1. ____ ist wirklich ein Film gewordenes Computerspiel, schließlich ____ . Ich bin gerade verwirrt. Geht es jetzt um Filme, die wie Spiele sind, oder um Spiele, die wie Filme sind? Egal, ich beantworte einfach beides. Also noch mal:

1. Scott Pilgrim VS The World ist wirklich ein Film gewordenes Computerspiel, schließlich gibt es Münzen. Nebenbei ist der Film generell einfach klasse, weil völlig behämmert. Edgar Wright hat es eben drauf.

1. Heavy Rain ist wirklich ein Film gewordenes Computerspiel, schließlich ist das ganze Spiel ein interaktiver Thriller in dem man die Charaktere eigentlich nur durch filmreife Sequenzen steuert. Zudem ist man dabei emotional ziemlich stark involviert, was bei Spielen (zumindest bei mir) eigentlich nicht der Fall ist.

2. Die Figur des Denethor wird in Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs gnadenlos verheizt und das, obwohl der Scheiterhaufen eigentlich für seinen Sohn gedacht war.

3. In ____ bin ich regelrecht vernarrt, denn ____ . Die Zeiten sind vorbei. Hab meine BRAVO-Poster von geilen, aber schlechten Sängerinnen gestern alle abgehangen.

4. Mit einer der besten Sprüche kommt von Albert Einstein, weil er einfach recht hat:

Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

Weise Worte.

5. Jeder Superheldenfilm ist in meinen Augen die meiste Zeit völlig spannungsarm, weil man sowieso weiß, wer am Ende verliert. Nämlich der Zuschauer an Lebenszeit.

6. Erwartet hatte ich mir von ____ wirklich nicht viel und jetzt ist es einer meiner liebsten Filme, denn ____ . Nee, irgendwie gibt es da bei mir selten Überraschungen. Und nen Lieblingsfilm habe ich auch nicht. Gibt da mehrere tolle Filme, die bei mir weit oben in der Geiler-Scheiß-Liste stehen. Da habe ich das aber auch vorher schon mehr oder weniger erwartet. Mir würden da wohl eher Filme einfallen, bei denen die Erwartungen ganz stark unterboten wurden. Erinnert sich zum Beispiel noch jemand an Indiana Jones 4?

7. Zuletzt gesehen habe ich die siebte Folge von Better Call Saul und das war gut, weil Better Call Saul cool ist. Ich hatte ja erst meine Zweifel und vor allem befürchtet, dass das vielleicht eher in eine Comedyrichtung geht, da Saul ja in Breaking Bad immer so eine Art Comic-Relief war. Glücklicherweise hat sich das bisher nicht bestätigt und das könnte erneut ein ganz starkes Drama werden.

Media Monday #184

Gerade erst zum dritten Mal 11 Fragen beantwortet, da steht auch schon der Media Monday an. Viel zu tun, dieses Wochenende. Na dann mal los:

 

1. Spätestens wenn The Hateful Eight anläuft, wird es mich wieder ins Kino treiben, denn bei Tarantino sitze ich generell im Kinosessel. Selbst wenn ich sonst (fast) nie ins Kino gehe, bei ihm muss ich einfach.

2. Ed Wood hätte sich besser nie in einen Regiestuhl gesetzt, schließlich gelten seine filmischen Werke als die schlechtesten, die es jemals gab. Andererseits ist es ja gut, dass es solche Leute gibt, sonst hätte ich hier ja nix zu besprechen. Wird mal Zeit für nen Ed Wood Film hier.

3. Ich glaube, die/der SchauspielerIn, von der/dem ich die meisten Filme kenne, müsste wohl Samuel L. Jackson sein, denn der spielt halt gefühlt in jedem Film mit.

4. Gnadenlos unterschätzt, wünsche ich mir ja für das vor uns liegende Jahr, dass Whiplash ein Erfolg wird. Wobei „unterschätzt“ nicht ganz richtig ist, nur scheint den keiner wirklich auf dem Zettel zu haben und was besseres ist mir gerade nicht eingefallen.

5. Bettlektüre, U-Bahn-Lektüre, Urlaubslektüre und so weiter und so fort. Ich persönlich lese ja am liebsten Terry Pratchett oder Douglas Adams. Wo, ist mir völlig egal. Ich unterscheide da nicht. Ich lese überall das, wo ich gerade Lust zu habe. Andererseits bin ich aber eh nie wirklich unterwegs, also stellt sich diese Frage nicht wirklich.

6. Jetzt braucht es eigentlich nur noch eine Fortsetzung zu Indiana Jones, ist 2015 schließlich gepflastert mit zweiten, dritten, vierten, fünften, siebten Filmen. Außerdem noch Stirb Langsam, dann haben wir so ziemlich jedes irgendwann mal gut gewesene Franchise vertreten in diesem Jahr.

7. Zuletzt gesehen habe ich die Cornetto-Trilogie und Scott Pilgrim von Edgar Wright und das war wieder mal großartige Unterhaltung , weil alle vier Filme großartig sind. Auch wenn Shaun Of The Dead noch eine Ecke großartiger ist, als die anderen drei.