Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Einführung in selbsterfundenen Jugendslang

„All right, pop quiz.“ – Speed, 1994

Was braucht man in Hollywood, um vor eine Kamera zu kommen? Schauspielerisches Talent? Unwichtig. Ein Gefühl für Timing? Öh, nee, nicht unbedingt. Dicke Hupen? Ding Ding Ding! Volltreffer. Megan Fox erfüllt die letzten beiden Voraussetzungen und um absolut keine Zweifel aufkommen zu lassen, dass diese Merkmale bei ihr am ehesten hervorstechen, heißt der heutige Streifen:

JENNIFERS BODY – Jungs nach ihrem Geschmack – USA – 2009 – 102 Min.

Starring: Neben der Talentlosigkeit in Person, eine Blondine mit Talent (und dicken Hupen).

Jennifer hat nen Körper – so viel geht ja auch schon aus dem Titel hervor – und dieser ist gerade halb nackt und liegt auf nem Bett. Needy ist ein Teenager. Sie kriegt oft Briefe von Pädophilen und Jesusfreaks. Oh, und sie sitzt in der Klapse. Sie haut einer Tussi vor die Fresse und kommt in Einzelhaft. Allerdings war sie nicht immer so abgefuckt, und von dieser Zeit will sie uns erzählen.

Needy und Jennifer wohnen in nem Kaff, das nach nem Wasserfall benannt ist, dessen Wasser nirgendwo hinfließt. Jennifer will auf ein Konzert gehen, wo alle Typen „salzig“ sind. Salzig? Sind die alle verbrezelt? Alle Fritten? Wer zur Hölle redet so? Needy putzt sich raus, darf aber auf keinen Fall zu viel Brust zeigen, weil das Jennifers Markenzeichen ist. Ich sag’s ja: Megan Fox = Tüten und sonst nix. Jennifer kommt vorbei und glaubt, dass Needy Sex mit ihrem Freund Chip hatte, weil es nach thailändischem Essen riecht. Keine Ahnung, wo da jetzt der Zusammenhang besteht. Vielleicht bewerfen sich die Beiden, zwecks Heiratsvorbereitung, mit Reis. Es kann aber auch sein, dass der Film noch nicht genug sinnlosen Quatsch zu bieten hatte und man deshalb noch mehr nichtssagende Sprüche unterbringen musste. Auftrag erfolgreich ausgeführt.

Die Weiber gehen in den Gammelclub, wo das Konzert stattfindet. In dem Siffladen macht sich jeder dahergelaufene Typ an Jennifer ran. Aber die will an die Band ran. Needy sträubt sich, aber nachdem Jennifer Needys Brüste als „intelligente Bomben“ bezeichnet hat, stellen sie sich der Band vor. Jennifer nutzt dann ihre eigenen intelligenten Bomben, um was zu Saufen zu holen. Needy hört ein Gespräch des Leadsingers, der Jennifer flachlegen will, weil er sie für ne Jungfrau hält. Needy gefällt das gar nicht. Jennifer ist es aber scheißegal. Die Band spielt Kackmusik und fackelt versehentlich den Laden ab. Die meisten Gäste schaffen es nicht nach draußen. Needy muss Jennifer retten, die nur den Sänger anstarrt. Der kommt dann auch draußen vorbei und schleppt Jennifer in seinen Van ab, weil es hier scheinbar keine Sau interessiert, das drei Meter weiter gerade Menschen flambiert werden.

Needy ruft Chip an und erzählt von dem Fackelabend und dass Jennifer mit der Band abgehauen ist. Chip ist Jennifer aber momentan scheißegal, denn gerade sind einige Menschen verreckt. Immerhin einer hier, mit etwas Menschlichkeit. Bei Needy klingelt’s an der Tür und es ist … Niemand! Uh, gruselig, oder so was. Ich weiß nicht genau. Ah, doch jetzt fällt mir das Wort wieder ein. Uh, langweilig. Needy latscht durch das dunkle Haus und wundersamerweise steht plötzlich Jennifer hinter ihr. Blut läuft aus ihrem Mund und sie pfeift sich erst mal ein halbes Hähnchen rein. Dann wird eine Blutfontäne gekotzt, was Jennifer ganz besonders lustig findet.

Am nächsten Tag scheint wieder alles normal zu sein. Bis auf die Tatsache, dass Jennifer sich wie ne Bitch aufführt und Needy gar nix rafft. Später steht ein einsamer Typ auf dem Footballfeld. Jennifer kommt vorbei und er legt seine Hand auf ihre … na, ihr wisst schon. Intelligente Bomben und so weiter. Man geht in den Wald, wo das Paar von den Tieren des Waldes umkreist wird. Es sollte klar sein, dass der Typ als Megankotze enden wird.

Ein Lehrer findet die Leiche im Wald. Warum ausgerechnet ein Reh an dem blutenden Typen rumleckt, muss euch jemand anderes erklären. Jennifer ist voll in Partylaune, weil sie den besten Tag hat, „seit Jesus den Kalender erfunden hat“. Noch nicht genug zitiert? Okay, Chips Bruder nennt ihn einen „Peniskäse“. Jetzt mal ernsthaft: Soll das alles Slang sein, oder einfach nur zeigen, dass die Leute in dem Kaff alle unglaublich doof sind?

Einige Zeit vergeht und der normale Alltag tritt wieder ein. Die Band Low Shoulder, die den Laden damals abgefackelt hat, will eine Benefizsingle aufnehmen, aber Needy findet das voll kacke. Die Schüler glauben aber, dass die Band Helden sind, weil bei Wikipedia steht, dass sie den Menschen aus den Flammen geholfen haben. Und was bei Wikipedia steht, stimmt natürlich.

Colin, ein guter Freund von Needy, verabredet sich mit Jennifer, die aber nur darauf eingeht, weil Needy sie vollquatscht. Chip kommt auch noch kurz vorbei. Er lädt Needy zu sich ein und verkündet stolz, dass er gerade jede Menge Kondome gekauft hat. Needy findet das überzeugend und am Abend wird gepoppt. Ich glaube, in einem Selbstversuch, probiere ich demnächst mal alle beknackten Anmachen aus Filmen aus, mit denen die ganzen Schwachmaten die Frauen rumkriegen. Irgendwas muss an diesem Bullshit doch dran sein. Colins Date verläuft allerdings nicht wie geplant und er endet als Foxhappen. Needys Abend könnte jedoch auch besser laufen, denn sie schiebt voll die Halluzinationen. Weil sie sich komisch verhält, glaubt Chris, dass es an seinem zu großen Ständer liegt. Was sonst?

Needy überfährt auf dem Weg nach Hause beinahe Jennifer, die blutverschmiert auf der Straße rumlungert. Bei ihr zu Hause liegt Jennifer in Needys Bett und erschreckt sie zu Tode. Im Anschluss gibt es etwas lesbisches Rumgeknutsche, dann will Needy aus heiterem Himmel die Bullen rufen. Vielleicht ist Fox keine gute Küsserin, aber deshalb gleich die Cops ins Haus holen? Man muss doch nicht gleich übertreiben.

Jennifer erzählt von dem Abend des Brandes. Die Band brachte sie zu dem Wasserfall und zog irgendein beknacktes Ritual durch, um reich und berühmt zu werden. Nebenbei muss mal kurz erwähnt werden, dass das Ritual so unfassbar behämmert durchgezogen wird, dass mir keine Worte einfallen, um dieses Spektakel gebührend zu beschreiben. Vielleicht passt ’salzig‘. Ich weiß es nicht. Jedenfalls wird Jennifer abgestochen, aber sie hat aus einem unbekannten Grund überlebt. Ich tippe mal auf den komischen Wasserfall, aber mal abwarten.

Jennifer erklärt weiter, dass, wenn sie gerade gefressen hat, unverwundbar ist. Nebenbei gibt sie Needy noch den Rat, mal nen Psychiater aufzusuchen. Äh, hallo? Die Alte erzählt was von Menschenopfern und Unverwundbarkeit, aber ihre Freundin braucht den Psychiater? Ist klar. Needy schmeißt Jennifer dann raus, weil sie sich die Tucke nicht mehr ziehen kann.

Needy recherchiert dann Dämonenkrempel und findet heraus, wie man Jennifer töten kann. Oder halt nen Dämon, für den sie Jennifer eben hält. Und zwar lief das alles folgendermaßen: Wenn man Satan eine Jungfrau opfern will, diese aber gar keine Jungfrau mehr ist, fährt der Teufel direkt in diese Tussi, und sie ernährt sich dann von Männern. Außerdem strahlt ihre Haut und ihr Haar sieht hervorragend aus. Klingt plausibel.

Zeit für den Abschlussball, oder irgend so ein anderes rhythmisches Ritual, das eben an Schulen abgehalten wird. Chip wird auf dem Weg zum Ball von Jennifer abgefangen, die ihm erzählt, dass Needy mit Colin gepoppt hat. Außerdem findet sie Chip voll salzig. Kein weiterer Kommentar zu den bekloppten Ausdrücken an dieser Stelle. Beim Ball spielt die komische Band. Needy hat einen Geistesblitz und will Chip retten. Der macht gerade mit Jennifer am versifftesten Pool rum, der jemals ausgehoben wurde. In dieser Brühe landet er dann auch und Jennifer versucht ihn zu ertränken, oder zu fressen, oder zu ficken, oder was auch immer. Needy eilt zur Rettung, aber Chip wurde schon gebissen. Needy hat den Megaplan und benutzt Pfefferspray gegen den Dämon. Megan kotzt mal wieder rote Grütze. Nach etwas Rumgezicke der Weiber, spießt Chip Jennifer mit ner Fahnenstange auf. Die macht sich vom Acker, fragt aber vorher noch nach nem Tampon. Das soll wohl Humor sein. Wegen dem Blut, versteht ihr? Ich ehrlich gesagt nicht.

Chip verreckt. Needy weint. Jennifer liegt zu Hause im Bett und … äh, Moment mal, das ist wieder der Anfang. Wie innovativ. Needy kommt durchs Fenster gejumpt und will Jennifer abstechen. Und wie gelingt ihr das? Natürlich, indem sie Jennifers Halskette abreißt, die zuvor nicht ein einziges Mal in dem Streifen erwähnt wurde. Warum? Keine Ahnung. Muss denn immer alles Sinn ergeben? Jennifers Mutter ist nicht begeistert über den Mord an ihrer Tochter.

Needy hängt halt in der Klapse ab, aber weil es ihr da zu eintönig ist, nutzt sie ihre eigenen Dämonenfähigkeiten, um auszubrechen. Die Fähigkeiten hat sie wohl gekriegt, als sie von Jennifer gebissen wurde, oder so. Jedenfalls trampt sie nach Osten, um dafür zu sorgen, dass Low Shoulder heute ihr letztes Konzert geben. Der Abspann zeigt dann auch, dass der Plan aufging. Kann man nur hoffen, dass die Jungs noch mal richtig das Haus gerockt haben. Obwohl, mit der Kackmucke dürfte das schwer gefallen sein.

Ihr habt es sicher festgestellt: Ich finde Megan Fox absolut grausam, weshalb ich prinzipiell mit sehr geringen Erwartungen hier ran gegangen bin. Aber ich glaube, selbst eine Meryl Streep hätte dieses Fiasko nicht retten können. Immerhin haben wir gelernt, dass alles irgendwie salzig ist.

21 Antworten zu “Einführung in selbsterfundenen Jugendslang

  1. singendelehrerin März 25, 2014 um 10:17 pm

    Herrlich! Ich kann die Gute ja auch nicht ab… Macht total Spaß, deine Beschreibungen zu lesen – echt… salzig! 😉

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  2. olivesunshine91 März 28, 2014 um 9:33 pm

    Oh Gott, dieser Film… weniger Niveau geht ja wohl kaum.
    Aber dein Beitrag ist mal wieder so herrlich ironisch geschrieben – sehr cool!

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