Da ich mir ohnehin die Nacht für die Oscars um die Ohren schlage und passenderweise das nächste Jubiläum des Media Monday auf diesen Tag fällt, nehme ich mal wieder an diesem Spaß teil. Und noch passendererweise dreht sich dieses mal alles um die persönliche Bestenliste. Die eigene Awardshow sozusagen. Da ich selbst nicht die eine persönliche Präferenz habe, könnte das interessant werden.
1. Beste(r) Film(e) sind natürlich schon aus Prinzip eine schwierige Sache, wenn man sich für die meisten Genres begeistern kann, denn wie unterscheidet man da am besten? Nun, gar nicht, deshalb erstelle ich einfach ein paar Unterkategorien:
Bester Film mit Monsteraction und Leuten, die ihren Arsch retten müssen,bevor der Arsch gefressen wird:
JURASSIC PARK
Bester Film mit Hochhausaction und Leuten, die eigentlich nur Weihnachten feiern wollten:
DIE HARD
Bester Film mit einem Auto, ohne das der Film nicht funktionieren würde:
BACK TO THE FUTURE
Bester Gangsterfilm mit Gangstern und echt fiesen Typen, die über Leichen gehen, wenn sie dadurch ein bisschen Geld sparen können, obwohl sie genau wissen, dass sie selbst ebenfalls genau aus diesem Grund ständig den Tod im Nacken haben:
GOODFELLAS
Bester Film über das Geschichtenerzählen, der zusätzlich wunderbare Bilder bietet, aber nur einen Award hier absahnen kann, weil der Kamerapreis in die Werbung abgeschoben wurde:
THE FALL
Bester Anti-Kriegs-Film, mit irren Charakteren, die sich auf einer entsprechend irren Mission befinden:
APOCALYPSE NOW
Bester Film mit irren Charakteren im Irrenhaus, in dem nicht ganz geklärt ist, ob die Irren die Insassen oder die Betreuer sind:
ONE FLEW OVER THE CUCKOOS NEST
Bester Film, der eine Fortsetzung von anderen guten Filmen ist, was selten vorkommt, weil Fortsetzungen meist nur die Reihe immer weiter runterziehen:
INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE
Bester Film, der noch gezeichnet wurde, bevor diese Kunstform in der westlichen Welt getötet wurde und niemand mehr Lust hatte, mal einen Stift in die Hand zu nehmen, anstatt nur mit der Maus was in MS Paint zu malen:
THE LION KING
Bester Film, für den kein Stift mehr in die Hand genommen wurde usw.:
MONSTERS INC.
Bester Film mit praktischen Effekten, die so grandios sind, dass man davon fast kotzen muss:
THE FLY
Bester Film mit Froschmutanten, die menschliche Frauen für ihren Harem entführen und nur vom letzten potenten Mann der Welt besiegt werden können:
HELL COMES TO FROGTOWN
2. Beste Regie ist eigentlich genau so schwierig, aber der Post hier soll ja nun nicht den Rahmen sprengen, deshalb entscheide ich mich für einen Film von einem Regisseur, der mich eigentlich fast immer mit seinen Filmen überzeugen kann. Deshalb wähle ich einfach mal REAR WINDOW von Alfred Hitchcock.
3. Beste(r) Hauptdarsteller Robert de Niro in vermutlich so ziemlich allem vor dem Jahrtausendwechsel. Gleiches gilt für Al Pacino, der nur gefühlt in noch mehr Scheiße mitgespielt hat. Wobei das sicher täuscht.
4. Bei Beste Hauptdarstellerin(nen) tue ich mich zugegeben schwerer. Es ist tatsächlich einfach so, dass ich vor allem bei älteren Filmen nur selten mehrere gute Performances im Kopf behalten habe. Das mag daran liegen, dass damals das Kino männerdominierter war und die Darstellerinnen nicht so stark in den Vordergrund getreten sind, wenn sie nicht gerade eine Marilyn Monroe waren. Deshalb muss ich hier in die etwas jüngere Vergangenheit gehen und Kate Winslet den Preis geben, weil ich für die schon immer was übrig hatte. Also im Sinne von Schauspiel … und sonst auch. Aber nicht in TITANIC. In die engere Auswahl gehören auch noch Julianne Moore, Hilary Swank, Audrey Hepburn und auf gar keinen Fall Megan Fox.
5. Bestes Originaldrehbuch. Ich bin ehrlich: Drehbücher zu beurteilen halte ich für sehr schwierig, denn genaugenommen müsste man die lesen, um sie wirklich beurteilen zu können. Denn das Endprodukt, sprich der Film, weicht nicht selten von dem geschriebenen Werk ab. Selbst, wenn der Regisseur selbst das Drehbuch verfasst hat, wird am Set gerne noch improvisiert. Deshalb kann man hier eigentlich nur über die Story als solche gehen, die ja zumindest im Grunde gleich bleiben sollte. Ein Blick ins DVD-Regal brachte gerade einen Blick auf einen Film, dessen Story ich wirklich hervorragend umgesetzt finde und deshalb nehme ich hier: ETERNAL SUNSHINE OF THE SPOTLESS MIND
6. Bestes adaptiertes Drehbuch oder alternativ auch gerne beste Vorlage (Buch/Comic/etc.). Neben den oben genannten Problemen, kommt hier noch dazu, dass Adaptionen zwei weitere Probleme mit sich bringen. Erstens lässt sich die Adaptierung schwer beurteilen, wenn man die Vorlage nicht kennt zweitens hingegen sind Adaptionen dann nur selten so gut oder gar besser, als die entsprechende Vorlage. Deshalb nehme ich hier einen Film, bei dem die Vorlage für mich die reinste Qual war, der Film das Ganze aber sehr gut umgesetzt hat, indem er das unnötige Gedöns direkt mal gestrichen hat: THE LORD OF THE RINGS: THE FELLOWSHIP OF THE RING. Und ja, der erste Teil ist tatsächlich mein liebster der Reihe.
7. Bestes Werk (in) der Kategorie/Sparte ____ ist für mich persönlich ____ . Jetzt denkt ihr sicher: Aha, das ist die Frage, wo uns der Filmschrottheini noch schnell einen Trashknaller vor den Latz ballert. Aber nein, ich bin immer für eine Überraschung gut und dem übergreifenden Thema und den Oscars entsprechend gibt es jetzt:
Bestes Werk (in) der Kategorie/Sparte Oscargewinner als Bester Film ist für mich persönlich Ben Hur. Und dazu sollte gesagt werden, dass ich selten was mit dem tatsächlichen Gewinner anfangen kann bzw. meistens den ein oder anderen Mitnominierten besser finde. Ben Hur allerdings hat den Preis, trotz seiner Länge berechtigt geholt und das darf dann auch mal hier gewürdigt werden.
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Ich schlage mir auch die Nacht um die Ohren und möchte es auf jeden Fall bis zum „besten Hauptdarsteller“ schaffen. Mal sehen, ob es sich lohnt. Danke für Deinen Beitrag, so kann ich mir die Zeit des Red Carpets etwas unterhaltsamer gestalten.
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Wie ich schon mal sagte: Wenn du Glück hast, kommt der Darsteller recht früh und da siehst du dann eigentlich schon, wo der Hase für „deinen“ Film langlaufen wird.
Ich persänlich bin ja mehr gespannt, wie man die ganze Nummer dieses Jahr aufzieht, ohne Moderation und gekürzter Zeit usw.
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Zumindest sollen nicht wie geplant, Preise in den Werbepausen vergeben werden, was ich enorm gut finde. Ansonsten denke ich, wird es eine chaotische Veranstaltung werden. Die Gewinner sollen ja auch nur 90 Sekunden Zeit haben auf die und von der Bühne zu gehen und noch ein paar Dankesworte loszuwerden. Wie soll das erst bei mehreren Gewinnern werden?!
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Man könnte schonmal darauf verzichten, Gott und der Welt und jedem Nachbarn zu danken und sich auf das Wichtigste beschränken. Oder ganz absurd, eine knappe, aber unterhaltsame Dankesrede halten.
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Habe vorhin bei Twitter die Dankesrede des Regisseurs (hoffentlich stimmt das) von Singing in the Rain gesehen. Die war super! Er hat einfach mal Heaven, I’m in heaven gesungen und gesteppt. Ob er das in 90 Sek geschafft hat, bezweifle ich aber. Sowas wünsche ich mir.
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Ausgefallen und passend zum Film. Sowas fehlt einfach in dem immer gleichen Wust von „Ich danke Gott und meinen Eltern und dem Schwippschwager dritten Grades und dem Typen, der mir am Set immer den Kaffee gebracht hat und …“
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Ja, das nervt, aber was würdest du an ihrer Stelle machen? Ach, die Eröffnungsnummer war so klasse. Brians Gitarre hat einfach den besten Sound!
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Danke sagen und gehen. Ich bin kein großer Redner. Alternativ eben eine kurze Rede vorbereiten, die nicht nur aus dem Runterrattern von Namen besteht. Die Leute werden wissen, dass die Gewinner ihnen für die Unterstützung dankbar sind und keine Sau kennt die ganzen Nasen, die da erwähnt werden, also für wen soll diese Zeitverschwendung gut sein?
Ich bin immer noch kein Fan von Lambert, aber als Eröffnung hat das schon gepasst.
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Ich habe die Idee mit Lambert nie verstanden und kann ihn als Queen-Sänger weder akzeptieren noch ansehen. Nichtsdestotrotz ist es soo klasse gewesen, Brian und Roger dort spielen zu sehen. Hätten sie noch Freddie eingespielt statt Lambert singen lassen, wäre es perfekt gewesen.
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Naja, die beiden wollten wohl weiterhin touren und da brauchten sie nun mal einen Sänger. Hier wäre Freddie einzuspielen aber wirklich ganz lustig gewesen. Oder Malek mal schnell über die Bühne springen lassen.
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Das hatten wir ja schon mal diskutiert, vermutlich wollten sie ihn auch gestern nicht ausschließen. Für mich war der fehlende Moderator auf jeden Fall eine gute Entscheidung und die Show mit 4 Oscars für Bohemian Rhapsody eh die beste überhaupt. Wow, die meisten Oscars des Abends und das bei Filmen, die 8 oder 10 Mal nominiert gewesen sind.
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Mal unabhängig von der fehlenden Moderation, fand ich die ganze Show sterbenslangweilig. Die Gründe hatte ich ja schon genannt. Dieses lahme runterrattern ohne Witz und Lockerheit bringts einfach nicht. Ich freue mich aber für Malek und Colman, deren Rede der Knaller war.
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Ich bin anscheinend weniger kritisch und konnte mich allein an den Gewinnen schon genug berauschen, dass ich es toll fand. Mochte den Auftritt von McCarthys (wenn auch sehr albern), das Duett von Lady Gaga und Bradley Cooper, Spike Lees Freude etc. Naja, ich bin wohl nicht ganz so kritisch.
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Ausnahmen gab es, klar. Aber es wirkte alles einfach nur möglichst schnell abgehandelt, um die Zeit einzuhalten, was dann eben auch nicht Sinn der Sache ist, wenn man mich fragt. Kurz gesagt: Es war nicht besser oder schlechter als in den letzten Jahren. Nur eben kürzer.
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Offensichtlich sind das immer persönliche Einschätzungen. Ich fands gut, du langweilig. Beides legitim und objektiv nicht messbar. Ich denke, deine Probleme sind grundsätzlicher Natur. Es liegt in der Natur der Sache, dass bei einer Preisverleihung Preise am Band vergeben werden und die Gewinner ihrem Dank Ausdruck verleihen müssen. Das ist halt so und viel Spielraum gibt es da nicht. Man kann ja schlecht zwischendurch Zauberer und Clowns auftreten lassen.
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Warum nicht? Man kann ja auch langweilige Lieder performen, wie dieses komische Countrygelöt. Gut, das steht dann im Verbund mit den Filmen, aber da gibt es ja auch noch andere Möglichkeiten.
Die Oscars haben schließlich in der Vergangenheit mehrmals bewiesen, dass man das auch alles auflockern kann, indem zum Beispiel die Laudatoren in bestimmten Rollen auftreten (siehe dieses Jahr McCarthy) oder man unterhaltsame Leute auch mal so au die Bühne schickt (Jack Black und Will Ferrell haben mal einfach so einige ziemlich lustige Songs performt). Es geht immer, wenn man will, aber die Academy meinte ja, man muss das jetzt alles rushen und keinen Spielraum lassen. In meinen Augen die absolut falsche Entscheidung.
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Naja, das Country-Dings war ja nominiert, ansonsten hätte ich die Zwei mit dem Teil tatsächlich nie auf eine Bühne geschickt. Gruselig! Tja, weiß auch nicht. Irgendwann hatten sie ja auch mal den Cirque du Soleil dabei, aber das war definitiv auch nicht mein Fall. Vielleicht wären als Präsentatoren auch mal Doubles witzig.
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Ich sags mal so: So sehr ich viele Darsteller in ihren Filmen mag, es sind eben nicht alle von Natur aus große Entertainer. Und wenn die dann da die Preise präsentieren wie die letzten Schlaftabletten, wird es schnell anstrengend. Da müsste man eben größtenteils auf Entertainer setzen, die im besten Fall zu zweit auftreten, um sich die Bälle zuspielen zu können. Es ist kein Hexenwerk, so eine Show unterhaltsamer zu machen. Sie in der Zeit zu beschneiden und alles schnell durchzuballern erreicht aber eher das Gegenteil.
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Bei deinen Nennungen zu 1. finde ich mich erstaunlich oft wieder. Auch bei 6. bin ich ganz bei dir. Was ist da nur los?!? 😀
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Die Oscars liefen noch nicht, deshalb war ich noch gut drauf und voller positiver Vibes.
Und ehrlich gesagt, sind das zum Teil ja durchaus populäre Vertreter, auf die sich fast alle einigen könnnen.
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Robert de Niro hab ich heute schon mal gelesen.
*hehe* ich hätte jetzt auch eher einen Trash – Knaller erwartet 🙂 Aber der Heston – Ben Hur ist einfach unschlagbar. Da gebe ich dir recht.
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Ich dachte mir, ich spiele mal ein bisschen mit den Erwartungen. Trash gibt es hier ja genug.
De Niro hat es auch absolut verdient. Wenn er nur heutzutage nicht in so viel Müll mitspielen würde …
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Er war ja auch immer recht gut, der Robert.
Trash erwartet jeder bei dir 🙂
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Er ist auch heute noch gut, nur die Filme eben nicht. Aber ich hoffe ja auf Sorseses IRISHMAN, dass de Niro und auch Pacino da nochmal so richtig glänzen können.
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Dann lass dich mal überraschen. Vielleicht klappt es ja.
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Zu deiner Auflistung der eigentlich guten Schauspieler, die aber in letzter Zeit nur noch in dummen Filmen mitspielen, würde ich noch Liam Neeson nachnominieren.
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Absolut. Der passt da ebenfalls perfekt rein.
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Vielleicht die unterhaltsamste Liste diese Woche. Ich hatte sehr viel Spaß bei der Lektüre. Danke.
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Gerne.
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Schade, dass der Kamerapreis in der Werbepause vergeben wurde! Hoffentlich hat es sich finanziell gelohnt. 😉
„The Fall“ hätte mir auch einfallen können, fehlt aber leider in meiner langen Top-Liste.
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Man kann nicht an alles denken. Mir sind hinterher auch noch 1-2 eingefallen, die ich hätte erwähnen können.
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Ich versuche mal mehr oder weniger bekannte Glanzstücke zuerwähnen:
„The Stuntman“ aka „Der lange Tod des Stuntman Cameron“!
Durchgeknallter Regisseur(Peter o`Toole),Krimineller auf der Flucht..ein wunderbares Verwirrrspiel
Noch ein bekloppter Film „Themroc“
„84 Charlie Mopic “ Vietnamfilm aus Kameramannsicht
„Eine Leiche zum Dessert“
„Herr der Ringe“ Frank Frazetta-Verssion
„Charley Varrick“ Don Siegel/Walter Matthau (ich mag den Film einfach!)
„Phase IV“ Saul Bass
„Andromeda -Tödlicher…“
„Mann beisst Hund“
„Heisser Sommer“ mit Chris Dörk….
„House“ 1986
Gleichauf mit „Ben Hur“ kann es nur „Spartacus“ mit Kirk „the Grübchen“ Douglas geben
und diesen ganz speziellen:
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