Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Schlagwort-Archiv: Julianne Moore

Media Monday #400

Da ich mir ohnehin die Nacht für die Oscars um die Ohren schlage und passenderweise das nächste Jubiläum des Media Monday auf diesen Tag fällt, nehme ich mal wieder an diesem Spaß teil. Und noch passendererweise dreht sich dieses mal alles um die persönliche Bestenliste. Die eigene Awardshow sozusagen. Da ich selbst nicht die eine persönliche Präferenz habe, könnte das interessant werden.

1. Beste(r) Film(e) sind natürlich schon aus Prinzip eine schwierige Sache, wenn man sich für die meisten Genres begeistern kann, denn wie unterscheidet man da am besten? Nun, gar nicht, deshalb erstelle ich einfach ein paar Unterkategorien:

Bester Film mit Monsteraction und Leuten, die ihren Arsch retten müssen,bevor der Arsch gefressen wird:

JURASSIC PARK

Bester Film mit Hochhausaction und Leuten, die eigentlich nur Weihnachten feiern wollten:

DIE HARD

Bester Film mit einem Auto, ohne das der Film nicht funktionieren würde:

BACK TO THE FUTURE

Bester Gangsterfilm mit Gangstern und echt fiesen Typen, die über Leichen gehen, wenn sie dadurch ein bisschen Geld sparen können, obwohl sie genau wissen, dass sie selbst ebenfalls genau aus diesem Grund ständig den Tod im Nacken haben:

GOODFELLAS

Bester Film über das Geschichtenerzählen, der zusätzlich wunderbare Bilder bietet, aber nur einen Award hier absahnen kann, weil der Kamerapreis in die Werbung abgeschoben wurde:

THE FALL

Bester Anti-Kriegs-Film, mit irren Charakteren, die sich auf einer entsprechend irren Mission befinden:

APOCALYPSE NOW

Bester Film mit irren Charakteren im Irrenhaus, in dem nicht ganz geklärt ist, ob die Irren die Insassen oder die Betreuer sind:

ONE FLEW OVER THE CUCKOOS NEST

Bester Film, der eine Fortsetzung von anderen guten Filmen ist, was selten vorkommt, weil Fortsetzungen meist nur die Reihe immer weiter runterziehen:

INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE

Bester Film, der noch gezeichnet wurde, bevor diese Kunstform in der westlichen Welt getötet wurde und niemand mehr Lust hatte, mal einen Stift in die Hand zu nehmen, anstatt nur mit der Maus was in MS Paint zu malen:

THE LION KING

Bester Film, für den kein Stift mehr in die Hand genommen wurde usw.:

MONSTERS INC.

Bester Film mit praktischen Effekten, die so grandios sind, dass man davon fast kotzen muss:

THE FLY

Bester Film mit Froschmutanten, die menschliche Frauen für ihren Harem entführen und nur vom letzten potenten Mann der Welt besiegt werden können:

HELL COMES TO FROGTOWN

2. Beste Regie ist eigentlich genau so schwierig, aber der Post hier soll ja nun nicht den Rahmen sprengen, deshalb entscheide ich mich für einen Film von einem Regisseur, der mich eigentlich fast immer mit seinen Filmen überzeugen kann. Deshalb wähle ich einfach mal REAR WINDOW von Alfred Hitchcock.

3. Beste(r) Hauptdarsteller Robert de Niro in vermutlich so ziemlich allem vor dem Jahrtausendwechsel. Gleiches gilt für Al Pacino, der nur gefühlt in noch mehr Scheiße mitgespielt hat. Wobei das sicher täuscht.

4. Bei Beste Hauptdarstellerin(nen) tue ich mich zugegeben schwerer. Es ist tatsächlich einfach so, dass ich vor allem bei älteren Filmen nur selten mehrere gute Performances im Kopf behalten habe. Das mag daran liegen, dass damals das Kino männerdominierter war und die Darstellerinnen nicht so stark in den Vordergrund getreten sind, wenn sie nicht gerade eine Marilyn Monroe waren. Deshalb muss ich hier in die etwas jüngere Vergangenheit gehen und Kate Winslet den Preis geben, weil ich für die schon immer was übrig hatte. Also im Sinne von Schauspiel … und sonst auch. Aber nicht in TITANIC. In die engere Auswahl gehören auch noch Julianne Moore, Hilary Swank, Audrey Hepburn und auf gar keinen Fall Megan Fox.

5. Bestes Originaldrehbuch. Ich bin ehrlich: Drehbücher zu beurteilen halte ich für sehr schwierig, denn genaugenommen müsste man die lesen, um sie wirklich beurteilen zu können. Denn das Endprodukt, sprich der Film, weicht nicht selten von dem geschriebenen Werk ab. Selbst, wenn der Regisseur selbst das Drehbuch verfasst hat, wird am Set gerne noch improvisiert. Deshalb kann man hier eigentlich nur über die Story als solche gehen, die ja zumindest im Grunde gleich bleiben sollte. Ein Blick ins DVD-Regal brachte gerade einen Blick auf einen Film, dessen Story ich wirklich hervorragend umgesetzt finde und deshalb nehme ich hier: ETERNAL SUNSHINE OF THE SPOTLESS MIND

6. Bestes adaptiertes Drehbuch oder alternativ auch gerne beste Vorlage (Buch/Comic/etc.). Neben den oben genannten Problemen, kommt hier noch dazu, dass Adaptionen zwei weitere Probleme mit sich bringen. Erstens lässt sich die Adaptierung schwer beurteilen, wenn man die Vorlage nicht kennt zweitens hingegen sind Adaptionen dann nur selten so gut oder gar besser, als die entsprechende Vorlage. Deshalb nehme ich hier einen Film, bei dem die Vorlage für mich die reinste Qual war, der Film das Ganze aber sehr gut umgesetzt hat, indem er das unnötige Gedöns direkt mal gestrichen hat: THE LORD OF THE RINGS: THE FELLOWSHIP OF THE RING. Und ja, der erste Teil ist tatsächlich mein liebster der Reihe.

7. Bestes Werk (in) der Kategorie/Sparte ____ ist für mich persönlich ____ . Jetzt denkt ihr sicher: Aha, das ist die Frage, wo uns der Filmschrottheini noch schnell einen Trashknaller vor den Latz ballert. Aber nein, ich bin immer für eine Überraschung gut und dem übergreifenden Thema und den Oscars entsprechend gibt es jetzt:

Bestes Werk (in) der Kategorie/Sparte Oscargewinner als Bester Film ist für mich persönlich Ben Hur. Und dazu sollte gesagt werden, dass ich selten was mit dem tatsächlichen Gewinner anfangen kann bzw. meistens den ein oder anderen Mitnominierten besser finde. Ben Hur allerdings hat den Preis, trotz seiner Länge berechtigt geholt und das darf dann auch mal hier gewürdigt werden.

Monatsrückblick – Mai 2018

Der April macht bekanntlich was er will. Und was er wollte, war, mir keine Zeit zum Filmgucken zu geben. Deshalb gab es letzten Monat keinen Monatsrückblick, denn ich habe nur 2 Filme gesehen und die gibt es ohnehin hier auf dem Filmschrottplatz nachzulesen. Aber, alles neu macht der Mai. Was auch immer das bedeuten mag. Zumindest bedeutet es, dass ich ein bisschen mehr gucken konnte. Wenn auch nicht viel.

CAPTAIN FANTASTIC

Aragorn, der alte Hippie, fährt mit seinen sechs Kindern im Bus durch die Walachei und das Ganze macht mehr Spaß, als es eigentlich dürfte.
Mortensen ist super hier und die Kids machen ihre Sache auch sehr gut. Zwischen Jagd und Aufklärungsgespräch wächst einem die Familie ziemlich schnell ans Herz. Dieses „gerade heraus die Welt erklären“ ist einfach unglaublich sympathisch. Ich finde ja ohnehin, dass man Kindern ruhig auch mal die Wahrheit über die Dinge sagen kann und nicht immer auf „alles ist toll“ machen sollte. Richtig gut wird das natürlich dann, wenn man Eltern dabei hat, die das nicht so sehen oder wenn man eine der besten Grabreden aller Zeiten hält. Die zweite Hälfte des Films steht also sehr stark unter dem Aspekt der gegensätzlichen Ansichten, dem Hinterfragen seines eigenen Weltbilds und dem Kennenlernen einer neuen „Welt“. Und das macht so einen Film dann eben auch interessant … nein, menschlich.
Und als Bonus gibt es auch noch eine grandiose Version von „Sweet Child O‘ Mine“ obendrauf. Ein … nun ja, fantastischer Film.

Dann gab es zwecks Vorbereitung auf vermutlich ganz großen Müll für den Filmschrottplatz noch eine Trilogie:

JURASSIC PARK

Ein ruhiger Beginn. Der Film nimmt sich Zeit, um die Charaktere einzuführen und diese mit Überschwänglichkeit, Begeisterung aber auch Skepsis auszustatten. Dazu haben die Figuren auch ihre kleinen Eigenheiten, die sie zu mehr machen, als menschlichen Hüllen. Eine Kunst, die heute oft vergessen wird, aber unerlässlich für eine gute Geschichte ist. Alan Grant mag keine Kinder und keine Computer und hat einen coolen Hut. Ian Malcolm ist der ewige Skeptiker. John Hammond hingegen ein Optimist aller erster Güte. Und so weiter. Selbst die Nebencharaktere haben ihre kleinen Macken wie Ketterauchen und Fresssucht.
Was ebenso wichtig ist: Der Film erklärt, wie Dinge funktionieren. Man wird nicht einfach in die Geschichte geworfen und muss sich dann eben zusammenreimen, wie, wo und was da eigentlich passiert. Es gibt eine klare Linie, die sich langsam steigert und so einen Spannungsbogen erzeugt, den man heute im Film nur noch selten findet. Alleine bis man die ersten Dinosaurier in voller Pracht zu sehen kriegt, vergeht fast eine halbe Stunde. Bis die, ebenfalls typisch für die Reihe, nervigen Kinder auftauchen, dauert es glücklicherweise noch etwas länger.
Weitere Kleinigkeiten runden das Bild ab. Ich meine, hey, selbst das Wasserglas aus der berühmten Szene wird bereits vorher im Film eingeführt. Und der Score ist vom allerfeinsten.
Richtig los geht es dann erst in der zweiten Hälfte, mit einer der wohl besten filmischen Szenen aller Zeiten. Wenn der T-Rex aus seinem Gehege ausbricht, folgt selbst diese Szene der klaren Linie. Dinge werden erklärt und Begeisterung wird zu Skepsis wird zu Panik und endet im absoluten Chaos. Besser kann man das einfach nicht machen. Ab da geht dann natürlich nach und nach die Party ab und die Dinos werden zur absoluten Bedrohung aufgebaut. Charakterentwicklung gibt es zwar nur wenig und beschränkt sich größtenteils auf Grant, der seine Einstellung zu Kindern zumindest etwas ändert (aber Computer sicher immer noch scheiße findet), aber das kann man dem Film dann auch verzeihen, denn es ist eine wilde Achterbahnfahrt, die mitreißt, unterhält und sich auch Zeit für ruhige Momente lässt.
Wenn man etwas bemängeln wollte, dann wohl das veraltete CGI, das hier aber genau in den richtigen Mengen genutzt wird und deshalb nicht negativ auffällt. Und natürlich, dass das Bild der BluRay ein absoluter Witz ist und ich auch einfach meine alte VHS hätte behalten können. Aber da kann ja der Film nichts für.
Abschließend bleibt zu sagen: Man hat hier keine Kosten und Mühen gescheut,um den besten Blockbuster aller Zeiten abzuliefern.

THE LOST WORLD: JURASSIC PARK

Nachdem Jeff Goldblum im ersten Teil in der zweiten Hälfte ein bisschen aufs Abstellgleis gestellt wurde, darf er hier die Hauptrolle übernehmen. Leider findet man von seinen interessanten Charaktereigenschaften des Vorgängers nicht mehr wirklich etwas hier und er wird zum besorgten Vater degradiert, was natürlich dann auch die Teilnahme des, für die Reihe typischen, nervigen Blags rechtfertigt. Julianne Moore ist quasi eine etwas abgewandelte Version von Laura Dern im Vorgänger und Vince Vaughn ist halt auch dabei, fällt aber nicht weiter auf, auch wenn er seine Sache gut macht. Der Rest des Casts glänzt größtenteils durch unglaubliche Blödheit und dämliche Entscheidungen.
Die Story ist natürlich auch bei weitem nicht so ausgefeilt wie noch im ersten Teil und eigentlich hat man hier einfach einen Grund zusammengeschustert, um nach dem „Höher, Schneller, Weiter“-Prinzip möglichst viele Leute auf die Insel zu bringen. Denn mehr Leute, bedeutet mehr Action, oder so.
An sich ist das aber alles durchaus unterhaltsam, bis man zum Ende kommt und den Dino durch die Stadt schickt. Auf dem Papier sicher eine ganz lustige Idee, aber irgendwie … nee. Natürlich flasht eine Fortsetzung dann auch nicht mehr so und es fehlen wirklich ikonische Szenen, die der Erstling zur Genüge hatte. Stattdessen wiederholt man einige Elemente in etwas angepasster Form und macht zum Teil aus den Dinos reine Killermaschinen, was schon aus Prinzip eigentlich Schwachsinn ist.
In allen Belangen mindestens 2 Ecken schwächer als Teil 1, aber trotzdem noch ein ordentlicher Film, der unterhält. Im Vergleich zu der Grütze, die danach folgen sollte, sogar fast noch ein Meisterwerk.

JURASSIC PARK III

Es gibt bei diesem Film von Beginn an so ein paar Dinge, die ich nicht verstehe. Warum muss Alan Grant immer noch auf Theorien über Raptoren zurückgreifen, wenn die Viecher doch lebendig auf einer Insel herumrennen? Warum sehen die Raptoren hier anders aus, als in den Vorgängern? Ja, man mag ja zwischen den Teilen tatsächlich neue Erkenntnisse über das vermutliche Aussehen erlangt haben, aber deshalb kann man doch eine etablierte Sache nicht einfach ändern. Wenn man herausgefunden hätte, dass der T-Rex sich teleportieren konnte, kann man das ja auch nicht einfach im dritten Teil mal eben neu einführen. Und die wichtigste Frage: Warum hat sich Sam Neill für diese Scheiße überhaupt hergegeben?
Eigentlich ist der Text hier jetzt schon zu lang für diesen Müll. Deshalb fasse ich mich ab hier mal kurz: Der Film bietet vor allem jede Menge nervige Sachen. Das nervige Blag gehört ja schon zur Reihe dazu. Aber nervige Handyklingeltöne, nervige Raptorentröten und nervige Frauenfiguren im Kate-Capshaw-Indy-Gedenk-Modus (nur rumschreien und im Notfall nach einem starken Mann rufen, der ihr den Arsch rettet) sind dann doch neu für die Reihe. Und sie wären besser da geblieben, wo sie sind.
Der neue Riesensaurier ist auch absolut unnötig, da der T-Rex einfach ein hervorragender Gegner war, der keine Ablösung benötigte. Da man aber nur Scheißideen für neue Elemente hatte, bediente man sich bei allem anderen bei den Vorgängern. „Hey, wisst ihr noch, wie im zweiten Teil der Camper von den Dinos umgeschmissen wurde, was schon nur eine andere Variante der Jeepzerstörung aus Teil 1 war? Wie können wir da noch einen draufsetzen?“ „Wir nehmen ein Flugzeug und schmeißen das um.“ „Bombenidee!“ Wo man schon dabei war, hat man natürlich auch das Verhältnis von praktischen zu CGI-Effekten auf den Kopf gestellt und dadurch wirkt der Film zusätzlich veraltet, was die Sache auch alles andere als besser macht.
Nicht umsonst ist der Dinoschinken schon lange auf dem Filmschrottplatz verewigt.

Gesamt: 9

Rewatches: 4

Schrott: 6

Auf Netflix gab es außerdem noch die erste Staffel „Haus des Geldes“ und das macht schon großen Spaß. Hat ein bisschen was von „Prison Break“ bevor es zu kompletter Scheiße wurde. Leider habe ich die Befürchtung, dass dieser Serie das auch passieren könnte. Staffel 2 ist wohl schon bestellt und eigentlich hätte es völlig gereicht, die Geschichte nach einer Staffel abzuschließen.

Der schlechteste Film #15

Dieses Mal diskutieren wir den schlechtesten Film einer Frau, die offensichtlich viel Wert auf ihre Kleidung legt.

 

You never have sex the way people do in the movies. You don’t do it on the floor, you don’t do it standing up, you don’t always have all your clothes off, you don’t happen to have on all the sexy lingerie. You know, if anybody ever ripped my clothes, I’d kill them.

 

Außerdem scheint sie eine tiefe Abneigung gegen Badewannen zu hegen.

 

When someone says, „I’m not political“, I feel like what they’re saying is, „I only care about myself. In my bathtub. Me and my bathtub is what I care about“.

 

Immerhin mag sie ihre Haarfarbe, auch wenn Typecasting damit anscheinend unvermeidbar ist.

 

My very first director told me that if you have red hair, somebody is casting you for a reason. He said, „There will be parts that you don’t get because, especially onstage, people can see you.“ I’ve been wigged plenty of times, but the funny thing is that even when I have a different hair color, people tend to still remember me as having red hair.

 

Wie passend, dass sie in einem ihrer nächsten Filme eine Hexe spielt. Die haben schließlich auch immer rote Haare.

 

Was ist der schelechteste Film mit Julianne Moore?