Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

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Im Weltraum hört dich niemand stalken

Wenn es hier auf dem Filmschrottplatz in den Weltraum geht, stehen für gewöhnlich aufregende Laserpistolenduelle und galaktische Kämpfe im unendlichen Raum auf dem Programm. Aber heute schlagen wir mal andere Pfade ein. Denn im modernen Hollywood dachte man sich vor einigen Jahren, dass das doch alles ausgelutscht ist und man mal einen neuen Ansatz braucht. Okay, dachte man sich ganz bestimmt nicht, aber gemacht hat man es trotzdem. Und man hätte es besser gelassen.

PASSENGERS – USA – Australien – 2016 – 116 Min.

Regie bei dem Krampf führte Morten Tyldum, der immerhin für THE IMITATION GAME mal für einen Oscar nominiert war. Aussagekräftig ist das aber ohnehin auch schon lange nicht mehr.
Drehbuchautor John Spaihts war auch schonmal nominiert. Nämlich für die Goldene Himbeere, für das Verbrechen namens THE MUMMY, der hier berechtigterweise bereits besprochen wurde.
Bei den Darstellern hat man das volle Programm am Start. Jennifer Lawrence, Chris Pratt, Laurence Fishburne, Andy Garcia und Martin Sheen geben sich die Ehre. Und ich mag sie alle. Und ich frage mich bei allen, warum sie in so viel Scheiße mitspielen. Ich meine, alleine Chris Pratt hat sich schon dreimal auf dem Filmschrottplatz verewigt. Auf der Suche nach Titten, auf der Suche nach Dinosauriern und auf der Suche nach dem Schauspieltalent von Megan Fox. Und ich verrate sicher nicht zu viel, dass er uns hier noch sehr oft begegnen wird in der Zukunft. Kann der Mann nicht einfach mal in guten Filmen mitspielen?

Ich werde mich hier damt zurückhalten, auf das CGI einzugehen, denn das sieht schon in den ersten Minuten absolut kacke aus. Chris Pratt sieht in seinem Unterhemd auch nicht gerade killer aus, aber man kann eben nicht alles haben. Jim wacht also auf und wird von einer nervigen Computertrulla vollgelabert, die ihm erklärt, wie toll die „Avalon“ ist, also das Schiff, auf dem er gerade durchs All reist. Um das zu unterstreichen läuft Bob Dylan.

Herrjeh, es gibt scheinbar mehr als eine Hologramstewardess an Bord der Avalon. Die Nächste erzählt, wie toll die Zukunft werden wird, aber Jim hat da so seine Zweifel, denn irgendwie ist außer ihm keine Sau da, um sich den spannenden Vortrag anzuhören. Also versucht er mal schnell herauszufinden, was eigentlich Phase ist und quatscht mit ungefähr zwölftausend Computern, die alle alles andere als behilflich sind.

Die Szene an der Bar erinnert irgendwie an Kubricks THE SHINING. Barkeeper Arthur ist natürlich ein Android und erklärt, dass es absolut unmöglich ist, dass Jim zu früh aufgewacht ist. Scheinbar ist die Technik der Zukunft der absolut unfehlbare Shit und es kann überhaupt nichts schief gehen. Kommt vermutlich alles aus Taiwan. Pratt sorgt durch sein Spiel immerhin für etwas Lockerheit in der ganzen Nummer.

Jim versucht das Beste aus seiner Situation zu machen und nutzt die gesamten Entertainment-Einrichtungen des Schiffs. Alle beide. Und er lässt sich einen Fake-Bart wachsen, wie es jeder normale Mensch (ja, auch Frauen) in dieser Situation tun würde. Aber irgendwann langweilt ihn das auch und er beschließt, das Nächstbeste zu machen: Die geilste schlafende Ische zu wecken, die er in den Schlafkammern finden kann. Immerhin hadert er zuvor mal so fünf Minuten mit sich selbst und schneidet sich die Haare, um einen guten Eindruck zu machen.

Kudos nebenbei an die absolut offensichtlich-geniale Entscheidung, die Figur Aurora zu nennen. Mir fehlen vor lauter Einfallsreichtum die Worte.

Jim verheimlicht ihr natürlich, dass er sie absichtlich aufgeweckt hat. Aurora erleidet trotzdem eine Panikattacke. Wenn sie gleich herausfindet, dass Jim daran Schuld hat (und ja, wir wissen, sie wird es herausfinden, denn es ist ein Standardstreifen ohne Überraschungen), fällt die Attacke vermutlich anders aus.

Aurora will herausfinden, was schief gelaufen ist, wie sie die Crew wecken können oder überhaupt irgendwas tun können, damit ihnen geholfen wird. Jim hat zwar bereits alles versucht, aber Aurora erweist sich als hartnäckig und lässt sich nicht von ihren Versuchen abbringen.

Jim ist Mechaniker und Aurora ist Journalistin, die ein Buch schreiben will. Und sie haben sich freiwillig für die Reise gemeldet. Immerhin folgt etwas Charakterisierung innerhalb der Dialoge. Dann zeigt Jim Aurora die beiden Entertainmentmöglichkeiten an Bord des Schiffs. Was einen Spaß die beiden doch haben. Ich nebenbei nicht so, denn irgendwie dümpelt die ganze Nummer einfach so dahin. Nicht besonders gut, nicht besonders schlecht, aber vor allem besonders langweilig.

Arthur kann einfach jeden Drink mixen und das nutzen die beiden natürlich gerne aus. Würde ich wohl auch machen. Was gibt es besseres, als sich sinnlos zu besaufen, wenn man im All gestrandet ist?

Nach einem kleinen Ausflug in die Weiten des Alls in ihren glänzenden Raumanzügen wird dann auch endlich mal rumgepoppt. Hach, ist das alles romantisch. Kann Aurora dann jetzt bitte endlich die Wahrheit erfahren, damit die Sache hier mal in die Gänge kommt oder muss ich mich noch länger durch diese langweilige Grütze quälen?

Nach einer Geburtstagsparty für Aurora erzählt Arthur ihr dann endlich, dass Jim sie aufgeweckt hat und Aurora erleidet eine Panikattacke. Und erblindet oder so. Jedenfalls ist sie echt angepisst, wirft ein paar Dinge durch die Gegend und vermöbelt Jim. Der versucht ihr alles zu erklären, aber Aurora will davon natürlich nichts hören. Lieber guckt sie sich alte Videos von ihren Freunden auf der Erde an und vermisst sie alle.

Jim pflanzt einen Baum und Laurence Fishburne ist alles andere als begeistert. Die Technik auf dem Schiff versagt nach und nach und Fishburne will herausfinden, was zur Hölle los ist. Ähm, warum ist der jetzt aufgewacht? Weil Chris Pratt einen grünen Daumen hat? Vielleicht liegt es auch an seinem Bluthusten. Okay, kommt, schmeißt jetzt mal schnell ein paar Aliens, die Menschen mit einem Bluthustenvirus infizieren, in die Nummer hier, um das ganze doch noch irgendwie interessant zu machen.

Die Gravitation spielt verrückt und das ist vor allem für Aurora schlecht, die gerade im Pool schwimmt, was dazu führt, dass sie in einem Wasserball … also einem Ball aus Wasser, nicht einem aus Plastik, um damit im Wasser zu spielen, gefangen ist. Kurz vorm Absaufen setzt die Schwerkraft wieder ein. Wie sich herausstellt, hat wohl irgendwas das Schiff getroffen, an dem Tag an dem Jim erwachte, und so einige Funktionen beschädigt.

Gus hat nicht nur Bluthusten, sondern nur noch wenige Stunden zu leben. Deshalb gibt er Jim seine ID, mit der man überall rein kommt. Bevor sie in den Maschinenraum gehen, um dort nach dem Schaden zu suchen, muss Jim noch schnell Arthur ausschalten, der aufgrund einer Fehlfunktion mit Gläsern um sich schmeißt wie Dschingis Khan.

Ein Meteor hat scheinbar die Außenhülle des Schiffs durchschlagen und den Reaktorkontrollcomputer zerfetzt. Natürlich muss Jim raus, um das zu reparieren und Aurora muss ein flammendes Inferno ins All freilassen, während er da draußen mit seinem improvisierten Feuerschild rumschwebt. Klingt nach dem besten Plan aller Zeiten.

Aurora hat Jim nebenbei verziehen, denn psychologisches Drama darf hier keinesfalls länger als 5 Minuten dauern, sonst könnte das noch Auswirkungen auf die Charaktere haben. Ich meine, mal ehrlich: Hier hätte man wirklich interessante Fragen behandeln können. Wie geht Jim mit der Situation um? Wie geht Aurora mit der Wahrheit um? Wie reagieren beide generell auf die Situation, gemeinsam und unabhängig voneinander? Leider wird all das letztlich in jeweils fünf Minuten abgehakt, damit man am Ende jetzt wieder das allseits bekannte „jemand muss sich opfern, um allen den Arsch zu retten“-Ding zu bringen.

Das Opfer ist natürlich Jim, der draußen bleiben muss, weil die Tür nicht so will wie er. Also wird er mitsamt seiner Feuerschutztür ins All gepustet und hat ein Loch im Raumanzug. Also nichts, was wir nicht schon tausendmal in besser gesehen haben. Aurora eilt natürlich zur Rettung und holt Jim zurück ins Schiff, aber der ist tot. Aurora kann das nicht dulden und tippt auf dem Untersuchungscomputerbildschirmding rum, damit der Jim irgendwie wiederbelebt. Wieso sie das kann? Na, weil der Film das so will.

Es sollte niemanden überraschen, dass Jim lebt. Und es sollte auch niemanden überraschen, dass Aurora ihn abknutscht. Und es sollte auch niemanden überraschen, das sie alle glücklich und zufrieden lebten, bis ans Ende ihrer Tage. Nebenbei hätte ich es ja witzig gefunden, wenn der Film mit einem Zeitsprung geendet hätte, wo dann alle anderen aufwachen und die beiden tot an Bord finden, weil sie an Altersschwäche gestorben sind.

Stattdessen ist das Ende aber die pure Liebe. Denn Jim hat einen Weg gefunden, wie er Aurora wieder einschläfern kann, damit die dann in 90 Jahren ihr Leben mit den anderen leben kann und Jim wird solange hier Wache halten, falls nochmal was schief läuft. Er liebt sie wirklich. Ich kotze gleich. Aber dafür ist es noch zu früh, denn Aurora will nicht pennen und stattdessen macht Jim ihr einen Heiratsantrag. Uuuuuuuuäääääääääärrrrrrrrrgh …

88 Jahre später wachen die anderen auf und das ganze Schiff ist inzwischen ein botanischer Garten. Wartet! Da ist Andy Garcia, dessen Karriere scheinbar in so einem tiefen Loch steckt, dass er sich für einen Dreisekundenauftritt in dieser Scheiße hier hergegeben hat, der daraus besteht, dass er durch eine Tür latscht. Immerhin hat er sich vorher nicht für diese Kacke rasiert. Wo Jim und Aurora sind, bleibt offen. Ich schätze, sie haben sich in einem Baum erhangen.

Wie schon gesagt, sehr oberflächlich, das Alles. Und dann bringt man eben den üblichen Rettungsmissionkrampf, den man genau so schon tausendmal hatte. Größtenteils langweilig. Ich gehe Passagiere für eine Marsmission rekrutieren …

Aufgehobene Beschränkung von Themengebieten durch räumliche Dacherweiterungen

So, nach kleiner Winterpause geht es weiter mit dem Schrott hier. Und wir beginnen das schrottige Jahr mit dem Magnus Opus des Schrottfilms. Und ich muss schon sagen, ich erwarte eine ziemlich großer Herausforderung, diesem Streifen hier gerecht zu werden. Normalerweise schreiben sich die Berichte hier ja fast von selbst. Aber hier muss man wohl wirklich ins Detail gehen, denn der heutige Film trieft nur so vor Schrott. Passend zum Kinostart von „The Disaster Artist“ handelt es sich natürlich um den Knaller schlechthin:

THE ROOM – USA – 2003 – 99 Min.

Irgendwie ist ja der Anfang schon bemerkenswert. Wir sehen eine Brücke irgendwo in Amerika und ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich um ein Foto handelt. Und dann wird groß der Titel THE ROOM eingeblendet. Wäre es nicht sinnvoller gewesen, einen Raum zu zeigen? Der Film heißt schließlich nicht THE BRIDGE und es würde mich doch stark wundern, wenn diese Brücke irgendeine Rolle in diesem Streifen spielt. Genau so wenig übrigens wie der Bootsteg, die Insel und das Meer, die man anschließend zu sehen kriegt. Immerhin ist es aber kein Stillleben.

Ah, die Stadt. Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Eine Straßenbahn. Ist das San Franciso? Und ist das überhaupt wichtig? Sicher nicht, also kommen wir lieber zum eigentlichen Film:

Tommy Wiseau kommt nach Hause zu seinem blonden „Babe“ und hat ihr ein Geschenk mitgebracht. Die darstellerischen Abgründe, die hier zum Tragen kommen, entfalten sich bereits, aber es wird wie wir alle wissen noch viel schlimmer werden. Das Geschenk ist ein rotes Kleid. Johnny, so Wiseaus Name hier, ist natürlich der gefeierte Held bei seinem „Babe“ Lisa, die das Kleid auch direkt anprobiert. Johnny findet, dass sie super aussieht, könnte aber nicht gelangweilter wirken.

Denny kommt rein und findet Lisa auch hot und wird dann von den Beiden stehen gelassen, weil sie zusammen nach oben gehen. Denny isst einen Apfel und geht hinterher, um die lahmste Kissenschlacht aller Zeiten zu unterbrechen, was alle ganz besonders lustig finden. Also sind die jetzt in einer Dreierbeziehung, oder ist Denny einfach nur ein perverser Beischlafunterbrecher, der Äpfel isst und dann mit Kissen auf Blondinen einprügelt? Ah, er würde gerne zugucken. Johnny meint aber, „2 are great, but 3 is a crowd“. Hat der denn nicht zugehört? Denny will nur zugucken. Also ist er das Publikum. Hoffentlich hat er noch nen Apfel in der Tasche. Denny versteht aber, dass die beiden alleine sein wollen und muss sowieso noch Hausaufgaben machen. Äh, wie alt ist der denn? Also ist er nicht nur pervers, er ist auch noch minderjährig. Irgendetwas eigenartiges geht hier vor sich. Oder es hat einfach keine Sau darüber nachgedacht, als man den Quatsch hier gedreht hat.

Die folgende Montage aus Kissenschlacht, Tanzen, Bettgekicher und Rumgeknutsche unterlegt von Schnulzenmusik ist das pure Grauen und viel zu lang. Und sie führt natürlich zu absolut gar nichts. Und wo kommt dieses Wasser her? Soll das andeuten, dass es draußen regnet, oder haben die einen Wasserfall im Schlafzimmer? Die Darstellerin hat für diesen Quark sogar ihre Tüten gezeigt, was sie sicher bis heute bereut. Anschließend wird gepennt und Tommy hatte nach dem Dreh sicher tierische Nackenschmerzen. Kein Mensch liegt so verdreht in seinem Bett.

Der Wecker klingelt und Johnny steht auf, um an einer Rose zu riechen. Diese Figuren sind definitiv komplett aus dem wahren Leben gegriffen. Jeder riecht ja morgens erstmal an einer Rose, bevor er zur Arbeit geht.

Lisas Mutter kommt zu Besuch und erklärt ganz genau, was in dieser Szene passiert. „Lass uns zur Couch gehen.“ Sie gehen zur Couch. „Lass uns hinsetzen.“ Sie setzen sich hin. Mama fragt, was es Neues gibt und Lisa platzt direkt damit heraus, dass sie Johnny arschlangweilig findet. Mutter ist entsetzt, denn Johnny ist wundervoll und wird bald befördert. Den kann man doch nicht einfach so in den Wind schießen. Lisa ist überzeugt und damit ist das erstmal durch und Mama muss wieder abhauen, weil sie ja schon ganze 2 Minuten da war. Johnny sollte ihr von seinem vielen Geld mal einen Terminkalender kaufen, damit sie nicht immer so in Eile ist.

Lisa ruft ihren Stecher „Baby“ an, der von Greg Sestero gespielt wird und Mark heißt. Immerhin haben hier alle einen Namen, sonst würden die ganzen „Babys“ noch zu Verwirrung führen. Lisa erklärt ihm, dass ihre Mutter eine Schlampe ist, die ihr Leben bestimmen will und verabredet sich am nächsten Tag mit Mark. Es ist scheinbar direkt der nächste Tag, denn Mark kommt vorbei und Lisa ist megascharf auf ihn und will ihn mit Wein abfüllen, während sie sich auszieht. Mark braucht einen Moment, um zu kapieren, was hier los ist. Spätestens als Lisa ihn „Lover Boy“ nennt, sollte der Groschen fallen. Mark ist Johnnys bester Freund und hat deshalb Bedenken, ob das hier richtig ist und will gehen. Aber Lisa liebt ihn und will Johnny nicht heiraten. Ein bisschen rummachen geht bei Mark wohl immer und es folgt die nächste Montage des Grauens mit Schnulzenmusik.

Johnny geht Rosen kaufen und ist verantwortlich für die großartigste Blumenladenszene, die jemals auf Zelluloid gebannt wurde. Ein halbes Dutzend Sätze innerhalb von 20 Sekunden runtergerattert und auch noch den Hund gestreichelt. Das ist Timemanagement im Film. Bloß keine Langeweile aufkommen lassen. Das Einsteigen ins Auto dauert länger, als die ganze Szene im Laden. Muss man auch erstmal schaffen.

Lisa bestellt Pizza und dann kommt Denny vorbei, der jetzt klingelt. Vorhin ist er noch einfach reingelatscht. Da Johnny nicht da ist, will er Lisa küssen, aber die will nicht, dabei ist sie doch sonst auch eine Nutte. Vielleicht hat man sich doch Gedanken um die Minderjährigjkeit gemacht. Denny haut wieder ab. Johnny kommt mit den Blumen nach Hause und hat die Beförderung nicht gekriegt und ist echt traurig. Lisa hat eine super Idee und macht Drinks fertig, obwohl Johnny gar nicht trinkt. Aber er kommt schnell auf den Geschmack und das Besäufnis kann beginnen. Die Figuren besoffen macht die Sache irgendwie erträglicher. Die hätten die ganze Zeit saufen sollen.

Es wird mal wieder Zeit für eine Sexmontage mit Schnulzenmusik. Das ist jetzt die Dritte und der Film läuft gerade mal 26 Minuten. Ich muss mich hier noch auf einiges gefasst machen, fürchte ich. Immerhin ist diese Montage recht kurz.

Lisa organisiert eine Party für Johnnys Geburtstag. Mama ist auch eingeladen und palavert was von ihrem Haus, das ihr Bruder haben will, oder so. Es wird sicher absolut keine Rolle mehr spielen. So, wie Mutter es rüberbringt, wird ihre Brustkrebsdiagnose auch nicht mehr wichtig werden. Sie könnte es wohl nicht weniger interessieren. Selten hat jemand so gelangweilt auf eine Krebsdiagnose reagiert. Fehlt nur noch das Schulterzucken. Lisa erklärt dann, dass Johnny sie geschlagen hat, aber Mutter meint, dass er ihre finanzielle Absicherung ist, da kann man sich auch mal verwemsen lassen. Diese Dialogszenen sind absolut fantastisch. Siebzig Themen in 2 Minuten gequetscht ohne Zeit für irgendeinen Übergang zwischen den Themen zu verschwenden.

Wer sind denn die beiden jetzt? Irgendein Typ und eine Frau mit Schokolade. Ich sehe schon die vierte Sexmontage vor mir. Die bleibt aber zum Glück aus, denn Lisa und Mama kommen nach Hause und Mutter fragt zu Recht, wer diese „Charaktere“ sind. Lisa erklärt, dass Mike und Michelle gerne ihre Hausaufgaben hier machen. Sagt mal, kann da jeder einfach in die Wohnung rein und rauslatschen, wie er lustig ist? Wo zur Hölle wohnen die da, dass die scheinbar ihre Tür nicht abschließen und einfach irgendwelche Leute ihre Hausaufgaben in deren Wohnung machen können? Mal schauen, welche tiefgründigen Erkenntnisse Mutter als nächstes parat hält. Ah, Denny kommt reingelatscht und Mutter stellt die Frage der Fragen: „Wie viele Leute latschen hier täglich ein und aus?“ Ich frage es mich auch, Mutter, ich frage es mich auch. Denny will sich alle Zutaten für „Backe, Backe Kuchen“ leihen, aber kommt dann lieber später nochmal wieder. Lisa erzählt dann, dass Johnny Denny adoptieren will – also den Jungen, der vorhin noch mit ihm gemeinsam seine Freundin flachlegen wollte – und ihm die Wohnung gegenüber bezahlt, bis Denny mit der Schule fertig ist. Mutter kommt dadurch wieder auf die Beziehung zu sprechen und muss dann natürlich wieder nach Hause gehen.

Kommen wir zu einem weiteren wichtigen Schauplatz des Films neben THE ROOM, bei dem ich mir immer noch nicht sicher bin, um welchen Raum es hier eigentlich geht. Denny steht auf THE ROOF und wird von einem Typen mit einer Waffe bedroht, der sein Geld will. Wie zum Geier ist der Typ auf das Dach gekommen? Kann wirklich jeder einfach in das Haus rein und raus latschen, wie er will? Johnny und Mark kommen gerade rechtzeitig, um den Typen zu überwältigen und zur Polizei zu bringen. Lisa und Mutter wollen wissen, warum Denny dem Typen Geld schuldet. Natürlich geht es um Drogen und um grottenschlechte Darstellerleistungen. Johnny und Mark sind zurück, was nur bedeuten kann, dass die Polizeiwache direkt unter der Wohnung liegt.  Diese komplette Geschichte wird nebenbei absolut keine Rolle mehr spielen, also vergessen wir einfach, dass das gerade passiert ist.

Nach diesen dramatischen Ereignissen telefoniert Lisa mit Mark, weil sie seine sexy Stimme hören will. Mark rafft gar nix. Ich nebenbei auch nicht. Waren die mal zusammen, oder warum sagt Mark, dass es zwischen ihnen aus ist? Ach komm, egal. Viel wichtiger ist die nächste Szene, die wohl jeder kennt. Johnny kommt aufs Dach und brabbelt vor sich hin, dass er Lisa nicht geschlagen hat. „I did not hit her. It’s bullshit. I did naaaaht. Oh, hi Mark.“ Mark sitzt auf dem Dach und denkt nach, was natürlich wieder einen brachialen Themenwechsel mit sich bringt, bei dem es um Untreue und Freundschaft und Frauen und Mark und Geheimnisse und einen Football geht. Mark haut ab und Denny kommt vorbei, um mit Johnny Football zu spielen. Oh, und Johnny zu sagen, dass er Lisa megageil findet. Ich denke, die Kissenschlacht vom Anfang hätte Johnny einen Hinweis geben können. Johnny hält eine Ansprache über Liebe und Familie und wie Lisa Denny als einen Freund oder Sohn liebt. Und da Johnny Lisa vertraut, macht er sich keine Sorgen. Außerdem liebt Denny ja auch Beth, die er heiraten und schwängern will. Wie viele Ischen hat der Typ bitte am Start, auf die er scharf ist? Sicher, dass der Typ mit der Waffe wegen Drogen da war? Ich glaube eher, das war ein Pimp, dem Denny alle Weiber weggeschnappt hat.

Lisa erzählt Michelle davon, dass Johnny sie geschlagen hat und ihn nicht mehr heiraten will. Michelle ist wie Lisas Mutter und findet es gar nicht gut, dass Lisa Johnny nicht mehr will und stattdessen Mark pimpert. Und wenn sie es Johnny nicht sagt, wird etwas schlimmes passieren. Wieso interessiert es eigentlich keine der Frauen, dass Johnny scheinbar der große Weiberdrescher ist? Auch, wenn Lisa nur Scheiße erzählt, muss die das doch irgendwie tangieren, oder? Geldgeile Schlampen. Dann lasst euch halt von euren Stechern vermöbeln. Habt es auch nicht besser verdient. Johnny kommt nach Hause und Michelle macht sich lieber vom Acker. Lisa sagt Johnny, was abgeht und Johnny will ihr das Leben erklären. Glücklicherweise wird uns dieser Monolog erspart und Lisa geht pennen. Was zum Kuckuck war denn das für eine Schwachsinnsszene?

Mike und Johnny treffen sich in einer zwielichtigen Gasse. Ich gehe mal davon aus, dass Denny hier die Drogen gekauft hat. Mike erzählt Johnny, dass er Michelle in Johnnys Wohnung flachgelegt hat und dann kommt Denny vorbei, damit alle einen Football durch die Gegend werfen können. Mark kommt auch dazu und wirft mit. Mike fällt in Mülltonnen und die Szenen werden tatsächlich immer noch beknackter.

Johnny hört, wie Lisa ihrer Mutter erzählt, dass sie mit einem anderen in der Kiste war. Johnny hat den Masterplan und stellt einen Kassettenrekorder auf, um von jetzt an alles aufzunehmen, was in seiner Wohnung passiert.

Johnny trifft sich mit Peter (wer auch immer das ist) und sagt ihm, dass er vermutet, dass sie ihm untreu ist. Ah, Peter ist ein Psychologe, den jeder der Beteiligten hier gut gebrauchen könnte. Warum kommt der Psychologe eigentlich zu ihm nach Hause? Ist der mit ihm befreundet? Mark kommt natürlich auch vorbei und jetzt haben wir das Todesdreieck zusammen. Und natürlich geht es wieder um tausend Sachen in fünf Sätzen. Johnnys Imitation eines Huhns ist das absolute Highlight der Szene. Als Lisa und Denny nach Hause kommen, hauen Mark und Peter ab … und treffen sich zehn Sekunden später auf dem Dach wieder. Ist das jetzt einen Tag später, oder sind die einfach aufs Dach gelatscht und Peter kam nicht ganz so schnell die Treppen hoch? Die beiden streiten sich wegen Wasweißich und Mark will Peter vom Dach werfen. Also für eine Sekunde. Dann will er ihm sein Herz ausschütten und erzählt, was mit Lisa abgeht. Peter ist sicher, dass Lisa eine Soziopathin ist, die niemanden lieben kann. Sollte er das nicht vielleicht dann auch mal Johnny erzählen? Nebenbei hätte Mark ihn eh nicht vom Dach werfen können, da alle Dachszenen aus irgendeinem Grund vor Greenscreen gedreht wurden. Warum weiß Wiseau allein.

Alle haben Anzüge an. Ist das jetzt der Hochzeitstag? Vermutlich nicht, denn sie gehen in ihren Anzügen Football spielen. Für 10 Sekunden, dann legt sich Peter auf die Fresse und sie gehen nach Hause. Szene vorbei. Das hat uns jetzt wirklich unglaublich vorangebracht.

Johnny und Mark gehen Kaffee trinken. Okay, jetzt mal ernsthaft, diese Themenwechsel sind doch nicht ernst gemeint, oder? Mark fragt Johnny, wie es auf der Arbeit läuft. Der erzählt, dass sie einen neuen Klienten haben. Mark will wissen, wer der Klient ist. Johnny: „I can’t tell you. That’s confidential. Anyway, how is your sexlife?“ Wenn ich Mark wäre, würde ich auch keine Antwort geben. Johnny muss weg. Hat keiner hier eine Uhr? Wieso hängen die überall nur für zwei Minuten rum, wenn sie dann zu einem Termin müssen.

Oh, da ist sie: Sexmontage Nummer 4 starring Mark und Lisa.

Wenn die Typen hier gerade nicht nach zwei Minuten zu einem wichtigen Termin müssen, werfen sie einen Football durch die Gegend. Und keine dieser Szenen führt zu irgendwas. Wenn der Football nicht noch eine wichtige Rolle spielt, hätte man den Film auf 30 Minuten kürzen können.

Lisa fegt mit THE BROOM, als Mark anklopft. Sexmontage Nummer 5 bleibt aus, denn Michelle klopft an und Mark muss gehen, damit die Mädels sich bekichern können. Nach einigen Szenen, bei denen sich alles nur noch im Kreis dreht (also Football, Ich will Johnny nicht mehr heiraten, Oh hi, Mark) steht dann Johnnys Geburtstagsparty an.

Alle haben eine tolle Zeit, es gibt Kuchen und Wein und alles, was dazu gehört. Lisa schickt dann alle raus, damit sie mit Mark rummachen kann, aber irgendein Typ kommt rein. Äußerst überraschend. Ich schmeiße doch auch keine Party und schicke dann mal alle anwesenden auf den Balkon, damit ich mal eben fremdficken kann. Wie doof sind die eigentlich alle hier? Und wer zum Kuckuck ist das jetzt? Jedenfalls sieht er was abgeht, erzählt Johnny aber erstmal nichts. Nebenbei kündigt Johnny dann mal kurz an, dass Lisa schwanger ist, oder so. Wie sich herausstellt, hat Lisa das aber nur erfunden, wie sie gerade Michelle und dem Typen ohne Namen erklärt.

Johnny und Mark geraten dann aneinander, und schubsen sich für drei Sekunden durch die Gegend, bevor sie sich die Hand geben und alles wieder gut ist. Intensives Drama geht anders, aber man muss hier nun mal nehmen, was man kriegen kann. Eine Minute später geraten sie wieder aneinander und es entbrennt ein unfassbarer Kampf mit noch unfassbarerem Trashtalk. Johnny bringt sogar seine unnachahmliche Huhnimitation.

Die Party ist vorbei und Johnny hat sich im Bad eingeschlossen. Lisa will zu Mark gehen, aber Johnny hat noch ein Ass im Ärmel und holt die Kassette hervor, mit der er alles aufgezeichnet hat. Wozu braucht der eigentlich noch die Kassette, wenn doch absolut klar ist, was da abgeht? Johnny kann es nicht fassen, dass sie ihn mit Mark betrogen hat. Er wollte doch nur THE GROOM sein. Und jetzt hat er keine Freunde mehr. Lisa interessiert das alles nicht und sie geht.

Tommy Wiseau mobilisiert jetzt seine ganze schauspielerische Begabung und brennt ein Feuerwerk der darstellerischen Kunst ab, während er die Bude auseinander nimmt. Er zerreißt das schöne rote Kleid und hat irgendwoher eine Waffe. Natürlich hat er eine Waffe. Der Film spielt in Amerika. Er bläst sich selbst das Hirn raus und wird später von Lisa und Mark gefunden. Mark hasst Lisa dafür, dass sie das alles angerichtet hat. Und dann kommt Denny auch noch vorbei und blah. Der Film ist vorbei und wir wissen, dass ihr alle Trottel seid. Also Ende jetzt.

Tja, was soll man sagen. Mein Text wird dem Film natürlich in keiner Weise gerecht. Das muss man einfach selbst gesehen haben. Zum Teil zwar wirklich zäh, aber mit einigen Knallerszenen wird man immer wieder wachgerüttelt. Ich gehe meinen Raum verwüsten …

Historisch akurate Kampfflugattacken vor pazifischen Sonnenuntergängen

Wisst ihr noch damals, als alle Ben Affleck kacke fanden? Also, bevor er anfing, gute Filme zu drehen und zu Batman wurde? Nein. Aber ihr wisst bestimmt noch, wie Cuba Gooding Jr. als einer der besten Darsteller seiner Generation galt. Bevor er nur noch in halbgarer Grütze mitspielte. Nein? Aber ihr wisst sicher noch, wie alle Michael Bay total zum kotzen fanden, weil er nur Scheißfilme machte. Also gestern. Einen dieser Scheißfilme gibts heute hier. Vielleicht ist es sogar das Paradebeispiel für Michael Bay Bullshit. Es gibt sogar einen Song darüber: „I miss you more than Michael Bay missed the mark when he made …“

PEARL HARBOR – USA – 2001 – 183 Min.

183 Minuten? Was habe ich mir da bloß wieder angetan? Wieso ist der Scheiß so unfassbar lang?

Kids being kids. Also spielen sie Krieg. Wie die Erwachsenen halt, nur dass die noch nicht gerafft haben, dass es irgendwann kein Spiel mehr ist. NAchdem sie ein altes Flugzeug gestartet haben – das nebenbei ganz Michael Bay untypisch nicht in dreißig Explosionen zu Grunde geht – gibts erst mal Senge von Papa.

Jahre vorher … oder nachher … oder am gleichen Tag woanders … ich habe keine Ahnung. Jedenfalls fliegen Josh Hartnett und Ben Affleck ein bisschen rum und spielen „Chicken“ mit den Militärflugzeugen, wie man das eben damals gemacht hat. Was aber viel wichtiger ist: Wer noch dachte, dass Michael Bay zwar schlimm ist, aber er bestimmt zumindest einen brauchbaren Cast hat, dann kann ich nur sagen: Nein. Affleck okay. Hartnett nee. Alec Baldwin als Major Irgendwas na ja. Beckinsale als Krankenschwester geht nur, wenn sie nuttig ist, ist sie aber nicht. Jennifer Garner als Krankenschwester geht nicht mal nuttig. Bleiben Jon Voight und Cuba Gooding Jr. der hier logischerweise nur besser sein kann, als auf seiner Schwulenkreuzfahrt ein Jahr später.

So, dann mal zur Story: Affleck ist ein Analphabet. Nein, er schiebt sich keine Buchstabensuppe in den Arsch, er kann nicht lesen. Nurse Beckinsale lässt ihn aber durch, weil sie sowas von feucht wird, dass sie komplett vergessen hat, wie man „Nimm mich hier und jetzt“ buchstabiert. Nach etwas Rumgeturtel und Affleck der sich am laufenden Band zum Honk macht, wird rumgeknutscht. Ich würde ja jetzt gerne sagen, dass die Lovestory damit beendet ist, aber ich gucke den Schinken hier nicht zum ersten Mal, also bin ich genau so enttäuscht wie ihr.

Alle anderen Krankenschwestern suchen sich auch was zu ficken auf der Megasause, die am Abend stattfindet. Nur Hartnett kriegt nichts ab, weil er von seinem Daddy andauernd verdroschen wurde. So zumindest die Erklärung von Affleck. Ach nebenbei: Ich verzichte hier auf die Namen der Charaktere, da ich mir die eh nicht merken kann. Ich meine, was für ein bekackter Name ist bitte „Rafe“? Klingt wie ein zugespackter Loveparadebesucher, der auf dem Boden rumkrabbelt, um nach Ecstasytabletten zu suchen.

Rafeleck verklickert Beckinnurse dann, dass er in den Krieg geht, weil er Bock hat. Wenn das mal nicht ein guter Grund ist, sich den Arsch wegschießen zu lassen, dann weiß ich auch nicht. Der einzig bessere Grund wäre gewesen, wenn ihn sein Vater immer verdroschen hätte. Aber das hat ja schon Hartnett für sich beansprucht. Der zieht übrigens nicht in den Krieg, sondern steht nur doof am Bahnsteig rum.

Währenddessen in Japan: Watashi wa keikaku ga arimasu …

Affleck, Hartnett und die Krankenschwestern kommen jeweils an ihrem neuen Arbeitsplatz an. Affleck fliegt, Beckinsale sitzt am Strand und guckt aufs Meer, Hartnett ist … auch irgendwo.

In Pearl Harbor denken alle, dass sie absolut sicher sind. Nur einer muss natürlich immer aus der Reihe tanzen und allen den Spaß verderben.

Währenddessen in Japan: Jōhō teikyō-sha o yobidashimasu …

Ben Affleck stürzt ab. Damit könnte der Film natürlich vorbei sein, aber ich sehe den Film nicht zum ersten Mal … ach, das hatten wir ja schon.

Beckinsale fragt eine ihrer Freundinnen, was jeder der diesen Film sieht, fragen will: „Could you be anymore boring?“ Die Antwort ist: Nein.

Cuba Gooding lässt sich im Boxring vermöbeln, dreht dann den Spieß um und lässt sich nach seinem Sieg von Schwester Becki verarzten. Die kriegt anschließend von Hartnett die Nachricht von Afflecks Abschmierer. Ach verdammt, ich hab ja schon verraten, dass er überlebt hat. Jetzt ist die ganze Dramatik im Arsch.

Währenddessen in Japan: Watashitachi wa sorera subete o koroshimasu …

Hartnett und Becki werden natürlich langsam geil aufeinander. Hartnett zeigt ihr sogar den Sonnenuntergang über Pearl Harbor aus dem Flieger. Eigentlich fehlt nur noch eine Fickszene im Flugzeug, während sie in den Sonnenuntergang fliegen. Dann wäre der Film auch in einer erträglichen Länge. Aber ich sehe den Film nicht zum ersten Mal … Eine erträgliche Länge zeigt Hartnett der Beckenverkäuferin dann in einem selbstgebauten Deckenfort. Troy und Abed wären stolz.

Währenddessen in Japan: Yoi hikō. Konichiwa bitches.

Affleck is back. Becki flennt, weil sie mit Hartnett gepennt hat. Die Schlägerei der beiden lässt natürlich nicht lange auf sich warten.

Und da fliegen die Japaner. Schön gestaffelt nach Pearl Harbor. Da ist nebenbei auch noch Koch Cuba Jr. den man seit seinem Boxkampf vor einer Stunde nicht mehr gesehen hat. Oscarwürdige Leistung hier in diesem Cameo, würde ich sagen. Und alle anderen sind natürlich auch da. Außer Hartnett und Affleck, die hocken irgendwo im Auto rum.

Und jetzt ist Michael Bays großer Moment gekommen, denn allles fliegt in die Luft und überall wird rumgeballert und es gibt überflüssige Kamerafahrten und die Physik aller vorhandenen Objekte wird außer Kraft gesetzt und Menschen laufen durcheinander und bekackte Dudelmusik dudelt überall. Halt alles, was ein schlechter Michael Bay Film braucht. O, und natürlich Cuba Gooding am Flakgeschütz, der noch mal 30 Sekunden Screentime bekommt, um böse Japsen wegzuballern. Damit erhöht sich seine Screentime in diesem Film auf ungefähr 5 Minuten. 5 Minuten von 183. Wen wundert es da noch, dass der Typ komplett in der Versnkung verschwand.

Affleck und Hartnett kommen derweil dann mal am Flugfeld etwas abseits von Pearl Harbor an und Affleck kann endlich wieder fliegen. Wenn der Film nicht so realistisch wäre, würde Affleck natürlich jetzt einfach im Alleingang alles wegballern. Aber da Realismus hier ganz groß geschrieben wurde, fliegt Hartnett auch mit und man macht zu zweit alles platt. Okay, sie kriegen auch etwas Hilfe von den Bodentruppen, aber insgesamt gesehen erlegen sie die komplette Fliegerstaffel der Japaner, die gerade ganz Pearl Harbor zerbombt hat, mit ungefähr 12 Leuten. Sie spielen sogar „Chicken“ mit den Japanern, die als Kamikazeflieger bekannt waren. Und gewinnen. Ja, hier ist alles so nah an der Realität, dass man an den Geschichtsbüchern zweifeln muss.

Präsident Jon Voight erklärt Japan den Krieg und will zurückschlagen. Und zwar richtig. Keine Kindergartenkacke. So richtig wegbomben will er die Japsen. Und was macht man, wenn die Japaner einen Marinestützpunkt der Amerikaner angegriffen haben? Man plant eine halbe Stunde lang den Megasuperübergegenschlag und zerbombt … ein größtenteils menschenleeres Industriegebiet. Wenn der FIlm nicht so relaistisch wäre, hätte man sich hier sicher was spektakuläreres ausdenken können. Aber man wollte wohl die Historie nicht verfälschen. Schließlich hat man hier immer noch einen Anspruch zu erfüllen.

Nach dem erfolgreichen Bombardement stürzen Affleck und Co. irgendwo im japanischen Dschungel ab und werden von gefühlt tausend Japanern erwartet, die dann von einem abstürzenden Flugzeug erschossen werden.

AMERICA! FUCK YEAH!!!

Und dann werden sie alle gefangen genommen. Aber natürlich können sie sich alleine befreien und alle Japsen umnieten.

AMERICA! FUCK YEAH!!!

Aber Hartnett hats erwischt. Und er wird Vater. Aber wen interessiert das schon, wo er doch als echter Held gestorben ist. Für seine Kameraden. Für die Marine. Für

AMERICA! FUCK YOU!!!

AND MICHAEL BAY TOO!!!

Ich gehe Japanisch lernen. Konichiwa Bitches!

Geisteskranke gepiercte Geburtenkontrolle

Die Welt ist überbevölkert. Das merkt man jeden Tag aufs Neue. An jeder Straßenecke trifft man ein Arschloch, von dem man sich wünscht, dass es nie geboren worden wäre. Was für ein Glück, dass es Verhütungsmittel gibt. Auch wenn man den Eindruck gewinnt, dass nicht jeder in der Lage ist, ein Kondom richtig über seinen Schwanz zu streifen. Aber was will man auch erwarten. Mit 12 zeigt einem das eben noch keiner und neun Monate später ist man Vater. Aber Hauptsache gefickt. Vielleicht liegt es an den Eltern. Vielleicht liegt es an der Gesellschaft. Vielleicht liegt es an den Dorfmatratzen, die sich von jedem dahergelaufenen Penner schwängern lassen. Oder vielleicht liegt es daran, dass Gott höchstpersönlich schon vor langer Zeit aufgehört hat, darauf zu achten, dass sich die ganzen Vollidioten nicht ständig gegenseitig befruchten. Deshalb unterstütze ich folgenden Aufruf vollkommen:

SVECENIKOVA DJECA – Gott verhüte! – Kroatien – Serbien – Montenegro – 2013 – 96 Min.

Okay, der Film beginnt mit einem Typen der schwanger ist. Und es ist nicht Arnold Schwarzenegger. Ich bin jetzt schon versucht, wieder abzuschalten, aber jetzt muss ich den Scheiß hier ja durchziehen. Ein Priester kommt vorbei und will wissen, wie der Typ eigentlich schwanger geworden ist. Also, das war so:

Irgendwelche Blagen singen ein Kacklied, während die daneben sitzenden pädophilen Pfarrer versuchen, keinen Ständer zu kriegen. Der Schwangere war der Kaplan, also ein Hohepriester, oder irgendwas in die Richtung, ich kenne mich da nicht aus. Und er hat nie eine Geburtsurkunde ausgestellt, weil die Leute einfach nicht mehr rumficken. Wo ich froh drüber wäre, ist er eher beunruhigt.

Der Dorfkioskbesitzer beichtet, dass er Kondome verkauft, obwohlseine Frau meint, das sei Mord. Irgendein Typ nippelt nebenbei noch ab, aber bla. Durch die Kondomstory kommt der Kaplan auf die großartige Idee, alle Kioskkondome mit einer Nadel zu durchstechen, damit die Leute im Kaff endlich wieder Nachwuchs zeugen. Und außerdem begeht der Kioskkarl dadurch keine Sünde mehr und muss nicht zur Hölle fahren. Meine Fresse, ist das alles ein Schwachsinn.

Kioskkarl klärt den Kaplan darüber auf, wer im Dorf eigentlich wen vögelt. Spannende Geschichten … sehen anders aus. Aber der Kaplan will es trotzdem überprüfen. Dabei werden Vermutungen über Pädophile, Nekrophile und Sodomie angestellt. Äh, ja …

Kioskkarl erzählt vom Apotheker, der ebenfalls Gummis verscherbelt, die logischerweise nicht gelocht sind. Also reden sie mit ihm. Der schließt sich den bekloppten Gummistocherern an. Und wo man schon dabei ist, ersetzt man die Anti-Baby-Pillen durch Vitamintabletten. Dann kann ja jetzt gar nix mehr schief gehen, schätze ich.

ERFOLG! Irgendeine Tussi hat nen Braten in der Röhre und der Kaplan schickt die drei Stecher, die ständig die Alte pimpern zum Vaterschaftstest, bei dem aber nix rauskommt. Die Geisteskranken Gemeinschaft der Gummigestörten entscheidet also einfach spontan, wen sie am liebsten als Vater hätten und schon wird geheiratet. Ohne Witz, das ist doch alles Bullshit. Und witzig ist das sowieso nicht.

Der Apotheker will aussteigen, weil Ausländer ein Haus im Dorf bauen. Hä? Ich raffe den Zusammenhang nicht. Okay, ich bin ganz ehrlich: Ich raffe hier mal wieder absolut gar nichts. Selten habe ich so eine sinnlose Scheiße gesehen. Naja, eigentlich schon, aber trotzdem ist das alles fürn Arsch.

Martha kommt hinter die Präservativpiercings und schickt einen Brief an den Bischof, was sie dann auch dem Kaplan erzählt, dem es nicht mehr rechtzeitig gelingt, das Postschiff abzufangen.

Dafür kriegt er selbst Post in Form eines, vor seiner Tür ausgesetzten, Babys. Martha will das Kind haben, da sie nicht schwanger werden kann und adoptieren können sie und Kioskkarl nicht, da er offiziell für verrückt erklärt wurde. Wundert mich nicht im geringsten.

Der Kaplan soll dann eine weitere schwangere Tuse überreden, nicht abzutreiben, da die Eltern des Vaters das Kind haben wollen, jetzt wo ihr Sohn, der Minensucher war, gestorben ist; bei einem Bärenangrif auf einem Minenfeld. Leider wurde diese unfassbar grandiose Sterbeszene nicht gezeigt.

Damit der Kindesentführungsplan nicht ganz so auffällt, läuft Martha mit nem Kissen unterm Kleid durch die Gegend. Dass sie damit von heute auf morgen aussieht, als würde sie schon morgen Drillinge kriegen, fällt offensichtlich niemandem auf.

Der Kaplan beichtet dann den ganzen Zinober bei einem anderen Priester. Der meint, dass er die Mutter des Kindes finden muss. Dazu holt er sich die Hilfe des Apothekers, der direkt mal eine Liste mit verdächtigen Weibern erstellt, die das Kind ausgesetzt haben könnten. Nach etwas Stalking der Verdächtigen stellt sich heraus, dass die Mutter eine Tussi namens Anna ist, die krank ist und in deren Familie alle völlig bekloppt waren, inklusive Mord und Suizid und so. Kioskkarl ist nicht überzeugt davon, dass Baby zu behalten, da er glaubt, dass solche Geisteskrankheiten erblich sind. Also knockt er Martha mit Schlaftabletten aus und bringt das Kind zum Kaplan, der es ins Heim bringen soll.

Draußen will sich der Typ umbringen, der als Vater ausgelost wurde. Martha ist wieder wach und kommt vorbei, um das Kind zu holen. Das bringt Kioskkarl aber bereits zu Anna. Die will das Blag aber gar nicht haben, was nicht sehr überraschend kommt. Ein Indiz dafür war vielleicht, dass sie es selber vor der Tür des Kaplan abgeladen hat.

Irgendeine Tussi wird angespült und … äh, was weiß ich. Irgendein Oberpriester beichtet beim Kaplan, dass er das alles getan hat, was auch immer „alles“ bedeutet. Jedenfalls hat er wohl das Mädchen gefickt, geschwängert und dann im Meer versenkt.

Und damit sind wir wieder am Anfang. Hatte schon komplett vergessen, dass der Kaplan hier die Geschichte erzählt. Jedenfalls hat er wohl nebenbei noch nen Tumor und der Priester rennt los, einfach weil er Hobby-Jogger ist, oder für nen Marathon trainiert, oder wasauchimmer.

Und damit ist dieser völlig sinnlose Scheiß dann auch vorbei. Und es bleibt die Frage, was uns der Streifen eigentlich vermitteln wollte. Dass wir alle mehr ficken sollen? Mehr Kinder zeugen sollen? Mehr Minderjährige ertränken sollen?

Ohne mich. Ich gehe jetzt Kondome kaufen. Vielleicht brauch ich ja mal eins.