Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

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Popkultureller Nostalgieoverkill in Anlehnung an generische Videospieltrailer

Steven Spielberg ist einer der ganz Großen. Da gibt es wohl kaum zwei Meinungen. Aber auch die ganz Großen greifen eben mal in die Scheiße. Steven ist uns hier ja bereits mit der vierten Auflage vom peitschenschwingenden Abenteurer INDIANA JONES begegnet. Aber ich habe die Vermutung, dass er sich mit dem heutigen Film noch unterbieten wird. Das Buch war bereits ein großer Haufen gequirlter Scheiße, voller einfallslosem Namedropping und unsympathischen Charakteren, die sich allwissend von einer langweiligen Pseudo-Herausforderung zur nächsten hangeln. Und das auf über 500 Seiten. Alter, war das eine Zeitverschwendung. Und wenn etwas so richtig Scheiße ist, kann man sicher sein, dass es Erfolg hat und dementsprechend auch verfimt wird. Und da sind wir jetzt also und es wird absout grauenhaft werden.

READY PLAYER ONE – USA – Indien – 2018 – 140 Min.

Regie führte wie gesagt Steven Spielberg, der mal ein Garant für zumindest gute Filme war, aber eben mittlerweile auch im Moloch namens Hollywood versaut wurde und bei jeder Scheiße mitwirkt.
Das Drehbuch verfasste Ernest Cline gemeinsam mit Zak Penn. Während Cline bereits mit der Romanvorlage bewiesen hat, dass er absolut kein Talent oder Ideen besitzt, kann vielleicht Penn ein bisschen was retten hier. Der hat immerhin den unterbewerteten LAST ACTION HERO verfasst. Andererseits aber auch Bullshit wie ELEKTRA, also wird das hier vermutlich auch nix.
Die Darsteller sind nun auch nicht gerade das Who-Is-Who des „Wir können jeden Streifen noch irgendwie retten“. Da die in diesem CGI-Gewichse aber ohnehin keine wirkliche Rolle spielen werden, spare ich mir die Auflistung. Nicht so wie im Buch, wo jeder Scheiß aufgelistet wurde, nur um möglichst viel Kram auf völlig einfallslose Weise unterzubringen. Aber ich will mich nicht jetzt schon aufregen. Warten wir damit lieber bis zum Film. Und los:

Es beginnt mit Van Halen und im Buch hätte man jetzt erstmal eine oberschlaue Liste gekriegt, mit allen Songs auf dem 1984-Album. Hier aber nicht. Stattdessen lernen wir Obernerd Wade kennen, der ständig in der OASIS, einer virtuellen Realität, herumhängt und auch sonst keinerlei Charakter hat, außer ein besserwisserischer Affe zu sein. Dort ballert sich gerade sein bester Kumpel Aech über einen Planeten und ist genau so langweilig wie Wade.

Ein geringer Vorteil gegenüber dem Buch wird direkt klar: Hier ist die OASIS belebt von unzähligen Figuren der Popkultur und es wird nicht auf jede einzeln hingewiesen. Ich mache mir jetzt nicht die Mühe, jede davon entdecken zu wollen, aber es ist eben nett, wenn da Marvin The Martian rumläuft und die Charaktere nicht mit dem Finger drauf zeigen, wie es im Buch durchgehend getan wurde. Über das CGI werde ich mich hier ebenfalls bedeckt halten. Immerhin befinden wir uns in einer virtuelen Realität und die muss nun mal nicht wie der ultimative Realismus aussehen. Ich kotze heute also mal über andere Dinge ab. Um genau zu sein, alles andere.

Zum Beispiel darüber, dass man die Schatzsuche hier direkt mal opfert und durch ein Rennen ersetzt, dass gewonnen werden muss, um den ersten von drei Schlüsseln zu gewinnen. Bloß nicht zu viel Abenteuer in den Film. Davon hatte das Buch schießlich bereits 12 Seiten. Ich nutze das lahme Rennen mal schnell, um die anderen wichtigen Charaktere zu erwähnen. Da haben wir zum einen Art3mis, bei der Wade immer nen Steifen kriegt, obwohl er gar nicht weiß, wie sie aussieht. Und der böse Sorrento, der für den bösen Konzern IOI arbeitet und die Sechser anführt, die ebenfalls alle böse sind. Mehr gibts zu den Arschgeigen hier auch nicht zu berichten, denn mit Charakterentwicklung und ähnlichem Kram, der von hingewichsten Referenzen abhält, hat sich schon das Buch nicht aufgehalten.

Wade lebt übrigens in den Stacks und das bedeutet, er ist eine arme Sau. Und seine Tante und ihr Stecher sind Riesenarschlöcher. Das war übrigens im Buch schon dermaßen uninteressant, dass ich es hier einfach ignoriere. Nur so viel: Die sterben gleich irgendwann, weil Sorrento ist übelst böse.

Der Schöpfer der OASIS hat sich vor seinem Tod übrigens mit seinem besten Freund zerstritten und das ist nur wichtig, weil dadurch Wade einen Hinweise kriegt, wie er das Rennen gewinnen kann. Nämlich, indem er rückwärts fährt. Es ist noch dämlicher, als es im Buch der Fall war. Reife Leistung. Wade gewinnt also völlig unspektakulär das Rennen und somit den ersten Schlüssel.

Weil er jetzt stinkreich ist, geht er einkaufen und erwirbt unter anderem die heilige Handgranate. Und seht ihr: Keine Erwähnung von Monty Python, Kokosnüssen oder irgendwas. Der Zuschauer darf selbst überlegen, woher er die kennt. Jetzt schon besser als das Buch. Immer noch Grütze, aber besser as das Buch.

Sorrento ist böse und kauft irgendeine Megabombe und beauftragt einen Killer, um Wade bzw. dessen Avatar Parzival zu töten.

Ein wichtiger Aspekt im Buch waren die Hinweise. Die wurden gesammelt und dann 150 Seiten lang komplett ignoriert, bis zufällig irgendein Heiopei das Rätsel gelöst hat. Hier dauert es immerhin nicht 150 Minuten bis zur Lösung. Trotzdem dödelt man hier dauernd mit irgendwelcher Scheiße wie einer überflüssigen Lovestory rum und kommt nicht in die Gänge. Immerhin da hält man sich exakt an die Vorlage.

Der Auftragskiller lauert Parzival und Art3mis in der Disco auf und es wird getanzt und es ist die reinste Zeitverschwendung, die zum Glück durch die Sechser unterbrochen wird, die rumballern, was nur mäßig spannender ist. Weil Wade ein Trottel ist, ist Art3mis angepisst und heute gibt es keinen Cybersex mehr.

Der Killer hat den wahren Namen von Wade herausgefunden und wie bereits erwähnt, wird die Tante gekillt. Und die Konsequenz ist … ein Schulterzucken. In der Geschichte interessiert sich nämlich kein Schwein für irgendwas, außer den ganzen 80er-Scheiß, den der Arsch Halliday vergöttert hat, wie der hinterletzte Vollidiot. Außer die Bösen rund um Sorrento natürlich. Die interessieren sich für Geld.

Wade landet bei Samantha aka Art3mis zuhause und ist wieder geil. Keine Zeit, um Tantchen zu trauern hier. Nebenbei fällt Samantha gerade die Lösung zum zweiten Hinweis ein. Es ist tatsächlich alles exakt so scheiße wie in der Vorlage. Nur mit weniger Namedropping.

Kommen wir zur hochgelobten SHINING-Szene. Und ja, die ist in der Tat ganz nett, wenn ich auch kein großer Fan des Originals bin. Nur natürlich viel zu simpel, weil eben immer alles gelingt. Direkt. Keine Hürde ist zu hoch. Keine Probleme. Sie rutschen einfach so durch die Geschichte. Voll aufregend und so. Okay, okay, es ist absolut lahme Kacke, für die Cline eigentlich jede Möglichkeit, jemals wieder etwas zu schreiben, weggenommen gehört. Aber hey, die Masse feiert den Piss weil NOSTALGIA FUCK YEAH!!! Wir leben in grausamen Zeiten und das Ende davon ist diese Dystopie. Sucht euch schon mal euren Platz in den Stacks, denn da werden wir alle landen, weil alle für diese Scheiße ins Kino rennen.

Sorrento versichert Wade, dass er gar kein Arschloch ist. Der glaubt ihm natürlich kein Wort. Samantha wird von IOI verhaftet, was nicht unbedingt für Sorrento spricht, würde ich sagen. Aech ist eigentlich eine schwarze Frau. Sho und Daito sind … Asiaten. Sie müssen alle gemeinsam Sam retten. Im Buch war es nebenbei Wade selbst, der sich von IOI absichtlich hat verhaften lassen,um sich in deren Netzwerk zu hacken. Hat natürlich problemlos funktioniert, wie alles andere auch. Hier wird dann also die Rettung ohne große Probleme ablaufen, schätze ich.

IOI versucht derweil, den nächsten Schlüssel zu kriegen, indem sie alle Atari 2600 Spiele durchspielen. Kann dann wohl noch ne Weile dauern …

Sorrento lässt die Orbiskugel vom Auftragskiller aktivieren, wodurch sich ein Schutzschild um irgendeine Burg bildet. Wade und Daito sind derweil bewaffnet in Sorrentos Büro und niemand weiß, wie sie da rein gekommen sind. Und auch weiß niemand, was es mit der Burg auf sich hat. Ich erzähle es euch auch nicht. Lest halt das verfickte Buch …Nein, wartet, damit würdet ihr diese Scheiße unterstützen. In der Burg ist das letzte Tor und IOI will natürlich alle anderen Spieler draußen halten, damit nur sie das Easter Egg gewinnen können.

Samantha ist übrigens frei. War ganz einfach. Nur damit ihr Bescheid wisst. Sie mischt sich unter die IOI-Mitarbeiter. Wade ruft zum Krieg gegen IOI auf und alle Honks in der OASIS sind dabei. Die Pisse geht noch ne knappe Stunde und es steht bereits die Endschlacht an. Wir wissen, was das bedeutet: Ab hier ist nur noch uninteressantes Getöse zu erwarten. Immerhin wirds hier für die Helden mal ein wenig eng, weil Sorrento als Mechagodzilla alles plättet. Mit einer Bombe kann man den aber auch zerlegen und es geht in die Burg.

Wade erreicht den Computer um das entscheidende Spiel zu spielen, aber Sorrento und sein Killer sind da und er hat irgendeine Megabombe dabei, die jeden in der Umgebung tötet. Und er zündet sie.

Alle tot. Alles im Arsch. Aber Überraschung: Wade hat ein Extraleben in der Tasche. Im Buch hat er das gekriegt, weil er mal nebenbei PAC-MAN durchgespielt hat. Hier … hab ich vergessen, weils mir scheißegal ist.

Er gewinnt also den letzten Schlüssel, während in der Realität eine unglaublich aufregende Verfolgungsjagd, mit den IOI-Nulpen stattfindet. Wade gewinnt also alles und ist jetzt der Besitzer der OASIS, verfickt reich, allmächtig und unsterblich. Spannend, ich weiß. Nachdem ohnehin jederzeit alles glatt lief und nie sowas wie eine Gefahr bestand, schließt man jetzt den Kreis und dem Protagonisten KANN einfach nichts mehr passieren.

In der realen Welt hingegen ist er aber natürlich immer noch ein besserwisserischer Lappen, der unverschämtes Glück hat, wenn er es gerade benötigt. Also ist er dort streng genommen auch unbesiegbar. Das stellt jetzt auch Sorrento fest, der nach einer Rammattacke die Jungs und Mädels im Van abknallen will. Aber genau in diesem Moment nimmt Wade in der OASIS das Ei entgegen und die Strahlkraft reicht bis in die Realwelt hinein und Sorrento ist von der Schönheit so ergriffen, dass er sich verhaften lässt, ohne jemanden abzuknallen. Schade eigentlich. Ein oder zwei von den Kotzbrocken hätte es ruhig erwischen können.

Wade und Sam wollen rummachen, aber werden zufällig von Ogden Morrow, dem Mitentwickler der OASIS, unterbrochen. Wade ist aber zu notgeil, um jetzt mit einem seiner Helden rumzudödeln und knutscht lieber rum. Ogden hat Anwälte dabei, um die OASIS offiziell an Wade zu übergeben und alle feiern, als hätte er die Welt gerettet. Dabei ist die immer noch das reinste Drecksloch und es sieht nicht so aus, als würde Wade mit seinem 80er-Nostalgie-Wahn daran irgendwas ändern. Mit etwas Glück überfallen Froschmutanten die Leute und machen sie alle platt. Die sind schließlich auch aus den 80ern. Aber wurden sie hier oder im Buch auch nur einmal erwähnt? Natürlich nicht. Und sowas nennt sich Experte. Bekackter Amateur.

Der Film hat im Gegensatz zum Buch einen entscheidenden Vorteil: Die unerträgliche Scheiße ist schneller vorbei. Da hört es aber mehr oder weniger auch schon auf. Es gibt ein bisschen mehr zu entdecken, aber ansonsten bleibt es einfach eine sterbenslangweilige, vorhersehbare Geschichte, voller Besserwisser und nervenden Arschlöchern, die ein Leben in einer Scheinwelt verbringen, die nicht wirklich zum Tragen kommt, obwohl sie Dreh- und Angelpunkt von allem ist. Muss man erstmal schaffen, das so zu verhunzen. Cline ist eben ein ganz großer im Schlechtschreiben. Ich gehe meine Easter Eggs sortieren …

Nutzloses Filmwissen #8

Wisst ihr schon das Neuste?

Nein?

Ich auch nicht. Aber dafür weiß ich das hier:

Christopher Lloyd und Lea Thompson haben in insgesamt 6 Filmen zusammen gespielt. Trotzdem beschränkt sich ihre einzige gemeinsame Dialog-Szene auf den Moment, in dem Lorraine Marty zu Doc Browns Haus folgt und sie sich kurz begrüßen.

Diese Szene stammt selbstverständlich aus Zurück in die Zukunft, in dem Marty erst in die Vergangenheit reist und später wieder zurück zum 26. Oktober 1985. An diesem Tag besuchten viele Fans die Location, an der die Twin Pines Mall Szenen gedreht wurden, um zu sehen, ob Marty im DeLorean auftaucht. Wie groß die Enttäuschung darüber war, dass er nicht aus dem Nichts mit der Zeitmaschine anreiste, ist nicht bekannt.

Übrigens hätte Back To The Future beinahe einen anderen Titel erhalten, denn Sid Sheinberg von Universal Pictures plädierte darauf, den Film stattdessen Spaceman from Pluto zu nennen. Steven Spielberg persönlich verhinderte die Änderung, indem er das ganze als Witz abtat, wissend, dass Sheinberg zu stolz wäre, zuzugeben, dass er es ernst meinte. Man kann nur vermuten, wann der Film hier auf dem Blog aufgetaucht wäre, hätte man ihn tatsächlich Spaceman from Pluto genannt.

Das Pluto ein Hund ist – der nicht von Pluto kommt – ist klar. Aber was ist Goofy? Diese Frage stellen sich die Jungs in Stand By Me kommen aber zu keinem Ergebnis. Es ist aber durchaus möglich, dass der Cast die Thematik weiter diskutiert hat, denn auf einem Jahrmarkt kauften sie Kekse, bei denen sich herausstellte, dass sie Marihuana enthielten. Ob sie wirklich diskutierten, oder nur nach Jerry O’Connell suchten, den sie zwei Stunden später völlig high im Park wiederfanden, ist nicht überliefert.

Jede Menge gekifft wird auch in Friday. Wahrscheinlich trägt Ice Cube deshalb in der ersten Szene des Films die selben Sachen, wie in der letzten Szene von Boyz N The Hood, in dem er ja auch dauerstoned war.

Die Eröffnungs- so wie die Schlusssequenz von Boyz N The Hood sind nebenbei direkte Referenzen zu Stand By Me. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum John Singleton mit 24 Jahren der jüngste Oscar nominierte Regisseur ist.

Ich befürchte allerdings, dass die nächste Nominierung auf sich warten lassen wird. Denn mit Sachen wie 2 Fast 2 Furious wird das wohl nix.

Nutzloses Filmwissen #2

Weitere Filmfakten, die kein Mensch wissen muss. Aber schaden kann es auch nicht.

Der Sturm in Jurassic Park ist teilweise echt, weil ein Hurrikane die Dreharbeiten unterbrach und man das Chaos gefilmt hat. Steven Spielberg hat seinen Kameramännern scheinbar einiges abverlangt. „Ich will nicht da raus, Mr. Spielberg.“ „Schnauze. Zieh dir ne Plastiktüte über den Kopf und pass auf herumfliegende Bäume auf, dann passiert dir nix.“ – Mögliches Zitat während der Dreharbeiten

Der leider kürzlich verstorbene Richard Attenborough war der einzige Darsteller, der während des Hurrikans in seinem Hotel blieb und den ganzen Sturm über geschlafen hat. Auf die Frage, wie er bei dem Wetter pennen konnte, antwortete er, dass ihn das nicht schocken kann, immerhin hat er den „Blitz“ überlebt.

Ebenfalls um Stürme geht es in Twister, dem ersten Film der auf DVD veröffentlicht wurde und der letzte den es auf HD-DVD gab. Ich bezweifle einfach mal, dass er großartig für den Erfolg von ersterem verantwortlich war. Aber vielleicht für den Untergang des zweiten.

Die berühmte fliegende Kuh war ursprünglich ein CGI-Zebra aus Jumanji. Da man nicht wusste, was für ein Geräusch ein Zebra von sich gibt, hat man es in eine Kuh geändert, schätze ich. Wie zur Hölle macht eigentlich ein Zebra?

Der Bundesstaat New Hampshire, in dem der Film Jumanji gedreht wurde, hat keinen einzigen Zoo. Kein Wunder, dass die Tiere alle computeranimiert waren.

Noch mit echten Tieren gearbeitet hat Alfred Hitchcock. Die Möwen in die Vögel wurden dabei mit Whiskey beruhigt. Viele starben indem sie verwirrt vor Mauern flogen, andere gründeten wahrscheinlich eine Selbsthilfegruppe.