Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Ein-Mann-Armee-ing für Profis

Kurze Rede, kurzer Sinn: Zeit für etwas Action aus den Achtzigern, in dem ein Mann im Alleingang alles platt macht, was sich ihm in den Weg stellt.

COMMANDO – Phantom Kommando – USA – 1985 – 90 Min.

Starring: Ein Barbar und die Tochter vom Boss

Die Müllabfuhr ist unterwegs und weckt einen Typen auf, der noch schnell den Müll raus bringen muss. Die Müllmänner sind von diesem Last-Minute-Auftrag nicht begeistert und knallen ihn ab.

Ein schwarzer Geizhals ist nicht bereit für seinen Neuwagen zu bezahlen und überfährt den Autohändler. Mit seinem neuen Auto fährt er zum Hafen und sprengt ein kleines Fischerboot. Guter Start in den Tag, wenn ihr mich fragt.

Arnie, hier mit dem unglaublichen Namen John Matrix gesegnet, schleppt nen Baumstamm durch den Wald, den er anschließend zu Brennholz verarbeitet. Dann steht der Vater-Tochter-Tag auf dem Programm. Dieser beinhaltet: Fangen spielen, Eis essen, Angeln, Schwimmen und Kampftraining. Eben wie bei jeder ganz normalen Familie.

John kapiert nicht, warum Boy George nicht Girl George heißt, was irgendwie eine berechtigte Frage ist. Beim Mittagessen wird Familie Matrix von einem Helikopter gestört. General Kirby klärt John darüber auf, dass jemand seine alte Truppe um die Ecke bringt und wohl auch John auf dem Kieker hat. Deshalb bleiben zwei Soldaten zum Schutz in der Hütte im Wald. Die überleben genau drei Sekunden. In weiser Voraussicht hat John ein Waffenlager in einem kleinen Holzschuppen hinterm Haus angelegt, wie es jeder vernünftige Familienvater tun würde. Die Waffen nützen ihm aber nix, denn Tochter Jenny wird entführt. John nimmt mit seinem Jeep die Verfolgung auf, aber außer die Karre zu Schrott zu fahren, gelingt nicht wirklich viel.

Der böse Bennett, der damals von Matrix aus der Einheit geworfen wurde, und nebenbei das homosexuellste Kettenhemd aller Zeiten trägt, stellt sich als ziemlich nachtragend heraus und betäubt John. Der soll Präsident Velazquez um die Ecke bringen, wenn er seine Tochter nicht in kleinen Scheiben wiederkriegen will. Das übliche halt.

Matrix wird mit einem Aufpasser, der im vollen Tropenlook inklusive Helm auftaucht, in ein Flugzeug gesetzt. Wer kann so nen Typen bitte ernst nehmen. Will der auf ne Safari gehen, oder was? Eigentlich auch egal, denn John macht kurzen Prozess, latscht ohne große Probleme in den Laderaum des Flugzeugs und springt dann aus einer Höhe von ungefähr zehn Metern in einen Tümpel dessen Wasser geschätzte zwanzig Zentimeter tief ist. Matrix Reoaded lässt grüßen!

Sully, der aufpassen sollte, dass John auch wirklich mit dem Flieger abhebt, stalked eine Stewardess. Die lässt ihn abblitzen und John schleicht sich in ihre Karre, um Sully zu verfolgen. Warum er vorher den Beifahrersitz aus ihrer Karre reißen musste, bleibt ein ewiges Rätsel der Filmgeschichte. John erklärt jedenfalls die Situation und die Stewardess erklärt sich bereit, zu helfen. Stattdessen hetzt sie allerdings die Kaufhauscops auf Matrix. Der hält sich natürlich nicht lange mit den Typen auf und krallt sich Sully … nein, Moment, die Telefonzelle, in der Sully steht und schmeißt das Teil durch die Gegend. Na, werden Erinnerungen wach? Sully kann allerdings entkommen, obwohl sich John im Tarzan-Style an einem Luftballon, ja, richtig gelesen, LUFTBALLON, durch das Kaufhaus schwingt. Verfolgungsjagd, bei der auch die Stewardess wieder zu Matrix in die Karre springt, weil sie ihn voll heiß findet, oder den Stalker Sully vermisst, oder einfach nur bescheuert ist, oder was auch immer. Beide Karren werden zu Schrott gefahren, Sully wird von Matrix von ner Klippe geworfen, dann haut er mit der Stewardess in Sullys Wagen ab, der wohl doch noch fahrtüchtig ist.

In Sullys Motelzimmer trifft John auf den schwarzen Autodieb vom Anfang. Es folgt der schlechteste Kampf um eine Waffe, in der Geschichte des Films. Selbstverständlich darf auch ein kurzer Blick ins Nebenzimmer mit dem poppenden Paar nicht fehlen. Der Bootsprenger verreckt dann jedenfalls und die Fahrt kann weiter gehen.

In einer Lagerhalle, in die John nebenbei reinkommt, indem er einfach mit einer Hand die Wand einreißt, wird an allerlei Kriegsgefährt rumgebastelt. John knockt nen Typen aus und versteckt ihn im Solid Snake Stil im Schrank. Nach einem Blick auf irgendwelche Karten, hat Matrix die Koordinaten, wo seine Tochter gefangen gehalten wird.

Nachdem sich John beim Waffenladen um die Ecke mit allem eingedeckt hat, was das Soldatenherz begehrt, und nebenbei von der Stewardess und einem Raketenwerfer aus einem Gefangenentransporter befreit wurde, macht man sich per Flugzeug auf zur Insel.

Dort schmiedet Tochter Jenny erste Fluchtpläne. Kirby kriegt währenddessen mit, dass Matrix den Waffenladen ausgeraubt hat und befürchtet, dass er irgendwo nen Krieg anfangen will. Bennett und Arius bringen den metaphorischen Schwanzvergleich. Jeder meint, dass der andere mehr Angst vor Matrix hat und so. Völlig sinnlose Szene, aber man wollte wohl nochmal daran erinnern, dass die bösen Typen auch noch da sind.

Joa, und damit geht es dann über zum Grande Finale, das im Endeffekt einfach daraus besteht, dass Matrix The Revolutioner alleine eine ganze Armee wegballert. Jenny gelingt derweil die Flucht, was Bennett daran hindert, sie aufzuschlitzen. Jede Menge Scheiße fliegt in die Luft, Matrix ballert fröhlich weiter und streut mal nen Kill mit nem Sägeblatt ein. Bennett verfolgt Jenny in den Heizungskeller, oder sowas in der Art. Matrix hat sich durch das Haus geballert und kommt ebenfalls im Keller an, aber Bennett krallt sich Jenny und schießt dem armen John in den Arm. Bennett stellt den typischen beknackten Bösewicht dar, der sich von Matrix belabern lässt, gegen ihn zu kämpfen, wie ein Mann. Wenn ihr mich fragt, ist das immer ganz besonders spannend. Naja, eigentlich nicht. So auch hier. Man haut sich eben minutenlang in die Fresse, dann kann sich Bennett doch wieder die Knarre krallen, aber John reißt ein Stahlrohr von der Wand und spießt ihn damit auf.

General Kirby kommt dann auch noch vorbei, aber da außer Familie Matrix und der Stewardess auf der Insel nix mehr lebt, haben sie nicht wirklich viel zu tun. Kirby will Matrix überreden, zurück zum Militär zu kommen, denn da werden Männer wie er gebraucht. Ja, das Militär braucht ganz dringend mehr bis an die Zähne bewaffnete Einzelgänger.

Immerhin haben wir erfahren, wodurch die Matrix wirklich inspiriert wurde.

7 Antworten zu “Ein-Mann-Armee-ing für Profis

  1. Doc Savage August 6, 2014 um 4:06 pm

    I fu**ing love this movie!!! Best 80th action flic ever made!!!
    Der landet mindestens einmal im Jahr im Player und ist immer wieder ein Genuß 😀

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  2. Miss Booleana August 6, 2014 um 8:01 pm

    Haha – ein Klassiker XD

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  3. oldboyrap August 14, 2014 um 1:44 am

    Nicht gesehen, dafür das Nostalgia-Critic-Video: „HAHA I GOT EIS KRIEM IN MEI FEYS! EI WILL OLLWEYS RIMEMBER DIS AS EIS KRIEM DAY!“ 😀

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  4. Pingback: SCHROTT AWARDS – FILME | Filmschrott

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