Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Schau doch mal

Vor geraumer Zeit hat sich die liebe Amerdale in ihren Palast des Verstandes eingeschlossen, um über Serien nachzugrübeln, die aus Gründen die kein Mensch versteht, keine Sau kennt.

Okay, eigentlich sind uns allen die Gründe bekannt. Im TV ist kein Platz für Qualität. Da passt nix mehr, zwischen der ganzen Pseudo-Reality-Scheiße, die den ganzen Tag den Verstand des Zuschauers versaut und dessen Palast langsam aber sicher zum Einsturz bringt, bis die Irrenanstalt nur noch einen Schritt entfernt ist. Die eigentliche Frage hier wäre also, warum dieser ganze Rotz überhaupt so erfolgreich ist.

Die Antwort ist simpel. Hier nur ein paar grandiose Auszüge aus dem ganz normalen Fernsehwahnsinn:

„Ich denke, deine Brüste wiegen ungefähr so viel wie 125 Gramm Hack.“

„Wie schwer sind deine Eier?“

„In Zukunft lese ich mir den Vertrag durch und schaue mir Sendungen an, bevor ich mitmache.“

Seht ihr? Wer braucht denn da noch Qualitätsfernsehen, wenn selbst die Spastis, die bei der ganzen Scheiße mitmachen, nicht wissen, was sie da eigentlich treiben? Perfekte Unterhaltung. Asozialen Vollärschen, die sich für was ganz besonders tolles halten, dabei zusehen, wie sie sich zum Honk machen, ist der heiße Shit.

Aber gut. Da es nun mal gefragt ist, habe ich doch noch ein paar Geheimtipps auf Lager.

Ich verzichte hier mal bewusst auf Community oder Arrested Development, auch wenn diese Serien hier zu Lande einfach zu kurz kommen. Innerhalb der Bloggemeinde sind sie ja trotzdem sehr bekannt und zu Recht beliebt.

Ich habe stattdessen 3 andere Serien ausgegraben, die meiner Meinung nach nie die Anerkennung gekriegt haben, die sie verdient hätten.

MEN OF A CERTAIN AGE

Drei Typen im „gewissen Alter“, sprich der Midlife Crisis, schlagen sich mit alltäglichen Problemen herum. Das klingt erst mal nicht sonderlich spannend, oder lustig, oder überhaupt irgendwas, und das ist es auch irgendwie nicht. Trotzdem war die Serie einfach gut, was vor allen an den Darstellern (allen voran Andre Braugher, der nebenbei im Comedy-Geheimtipp Brooklyn Nine-Nine ebenfalls dabei ist) und den kleinen Geschichten lag. Hier gibt es kein großes Getöse und Gedöns. Die Serie bleibt immer bodenständig und man kann sich wunderbar in die Probleme der Figuren hineinversetzen, einfach weil sie aus dem wahren Leben gegriffen sind und man sich selbst, oder Bekannte, darin wiederfindet.

Leider brachte es das Ganze nur auf 2 relativ kurze Staffeln und in den deutschsprachigen Raum hat es die Serie nie geschafft.

BORED TO DEATH

Auch dieser Serie war keine lange Laufzeit beschert. 3 Staffeln mit insgesamt 24 Episoden gab es. Aber man, waren die Episoden fantastisch. Jason Schwartzman tut so, als wäre er ein Privat-Detektiv und rutscht dadurch in immer neue bekloppte Fälle, die er nur mit Hilfe seines bekloppten Freundes Zach Galifianakis und Boss Ted Danson lösen kann.

Das Ganze war ein Riesenspaß, mit abgefahrenem Humor und einfach einem perfekten Cast. Auch wenn die Serie gecancelt wurde, kann man nebenbei mit dem Ende leben. Lohnt sich also immer noch, sich den Spaß mal anzugucken.

OZ

Ich habe es hier schon mal irgendwo erwähnt, glaube ich. OZ ist die erste HBO-Eigenproduktion und eine fantastische Knastserie, die nebenbei einige Darsteller hervorgebracht hat, die später relativ große Karriere gemacht haben. Alleine für J.K. Simmons als Nazi-Anführer lohnt sich das Ganze.

Ich will gar nicht zu viel verraten. Nur so viel: Mittlerweile hat es die Serie auch nach Deutschland geschafft und ist hier, zumindest teilweise, auf DVD erhältlich. Also zieht euch den geilen Scheiß rein. Ihr werdet es nicht bereuen.

 

Wenn ihr auch Geheimtipps aus dem Bereich der Serien parat habt, macht mit bei dem Spaß hier und verlinkt euren Post bei der lieben Amerdale. Schließlich ist es ihre erste Blogparade. Und damit es nicht die letzte bleibt, sollten wir natürlich alle teilnehmen.

19 Antworten zu “Schau doch mal

  1. bullion Juli 31, 2015 um 1:09 pm

    Ah, auch bei dir „Men of a Certain Age“ – wirklich eine sehr nette Serie!

    „Bored to Death“ hätte ich auch noch nennen können, die fand ich gar fantastisch.

    „Oz“ dagegen habe ich immer noch nicht gesehen. Wird wohl mal Zeit…

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  2. kielerkrimskrams Juli 31, 2015 um 5:17 pm

    Oh, „Oz“ wollte ich auch schon immer mal sehen! Und sei es nur, weil ich Kirk Acevedo seit „Fringe“ gern mag. Soll ja richtig gut sein, die Serie.

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  3. Wortman Juli 31, 2015 um 6:42 pm

    Die Sachen höre oder lese ich gerade zum ersten Mal…

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  4. Amerdale Juli 31, 2015 um 6:51 pm

    Danke fürs Mitmachen 🙂

    Oz ist also gut? Ich hab das erste Mal von der Serie in einem Artikel über TV-Serien mit Gefängnissen als Handlungsort gelesen, aber die Beschreibung dort war nicht so informativ.

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    • filmschrott Juli 31, 2015 um 7:19 pm

      Oz ist richtig gut.
      Es geht um eine Art offenem Vollzug für Schwerverbrecher. Da treffen dann eben Mörder, Drogenbosse usw aufeinander, während die Leitung versucht, diese in Zeum zu halten. Natürlich sind Drogen und Gewalt an der Tagesordnung und das Projekt steht immer wieder auf der Kippe. Die Serie ist nicht immer überrealistisch, aber im Prinzip recht bodenständig. Und die Charaktere sind zum größten Teil sehr gut gezeichnet. Kann wirklich nur empfehlen, mal reinzuschauen.

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