Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

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Empire Of The Ants – Horrorctober 2015

Wenn auf eine Sache absolut Verlass ist, dann, dass Killerinsekten immer eine Menge Unterhaltung versprechen. In weiser Voraussicht habe ich deshalb auch einen Film dieser Gattung für den diesjährigen Horrorctober ausgewählt. Und weil sie nun mal am coolsten sind, handelt es sich natürlich um Todesameisen. Of Death.

EMPIRE OF THE ANTS – In der Gewalt der Riesenameisen – USA – 1977 – 89 Min.

Die Hauptrolle in diesem Machwerk des Wahnsinns spielt nebenbei Joan Collins. Ihr wisst schon die Denver Clan Tucke. Wisst ihr nicht? Okay, ich auch nicht, habs zufällig nachgelesen. Jedenfalls ist die Tussi irgendwie komisch. Ich kann mir nicht helfen, aber wenn ich die auf nem Foto sehe, denke ich immer: „Genau so stelle ich mir einen Kerl vor, der sich zur Frau hat umoperieren lassen.“ Naja, kann sie ja nix für, aber bäh …

Und sie klingt auch noch wie ein Mann … ach nee, das ist der Erzählonkel, der gerade erklärt, was eigentlich eine Ameise ist. Ganz schön, wenn man auch mal etwas Biologieunterricht in so nem Scheißfilm verpackt. Ab jetzt dürfte es aber dann auch schon vorbei sein mit dem lehrreichen Material. Es sei denn, ihr wolltet schon immer mal wissen, wie man Giftmüll richtig im Meer versenkt. Nebenbei frage ich mich gerade, warum Giftmüll im Meer hier zu Killerameisen führen soll, aber warten wir mal ab. Ich bin ja noch guter Dinge. Wie immer, in den ersten 2 Minuten eines Films.

Der radioaktive Scheiß wird am Strand angespült. Um genau zu sein, an den Dreamland Shores. Traumhaft sieht es da zwar nicht unbedingt aus, aber wenn man sich die Giftmüllfässer wegdenkt, gehts eigentlich.

Ich verzichte hier übrigens mal wieder auf die Erwähnung von Namen. Einfach weil der Film es genau so macht. Da ist der Alki, da ist die blonde Tucke und da ist die Tussi, die aussieht wie ein umoperierter Typ. Also Joan Collins. Naja, und ein paar andere Spaten. Und sie alle sind auf nem Boot und schippern los.

Und da sind zwei Typen in orangenen Overalls, die den Strand umgraben, weil … dann das Bier besser schmeckt, oder so.

Ein Typ, der aussieht, als wäre er gerade von einem 70er-Jahre Porno Set geflohen, will die Blonde knallen, aber die knallt ihm nur das Knie zwischen die Beine und haut mit Joan Collins ab.

Und die Ameisen gucken sich das alles an.

Die Blonde will lieber einen gescheiterten Friseur poppen, mit dem sie gerade rumquatscht.

Und dann gehen alle auf eine kleine Tour in einem Wagen, auf den selbst der Safari Park nur neidisch sein kann. Zu sehen gibt es den zukünftigen Tennis Club – also einfach eine Wiese, auf der dann halt mal der Tennis Club stehen soll. Und den zukünftigen Pool – also einen Acker, auf dem später mal ein Pool entstehen soll. Und ein Wegweiser mit gefühlt 42 Schildern, die alle zu zukünftigen ganz tollen Sachen führen. Immerhin gibt es was zu essen.

Blondie und Who-Wants-To-Be-A-Barbershop-Owner quatschen wieder rum. Thomas (ja er hat tatsächlich einen Namen) bestaunt einen Hydranten, was Mary (auch sie wird namentlich genannt) irgendwie nicht rafft. Und dann greifen die Riesenameisen an! Und Mary rennt weg, Und Thomas … äh, nicht. Und der Kameramann hat plötzlich einen epileptischen Anfall.

Nebenbei würde mich schon interessieren, warum die Ameisen zirpen wie Grillen, aber ich denke diese Erklärung wird mir der Film schuldig bleiben, also konzentriere ich mich wieder auf den Hobbyfriseur und die Blondine, die gerade die Ameisen treffen und wegrennen.

Oh nein, die Ameisen laufen über den Steg zum Boot. Aber Dennis springt todesmutig ins Wasser und schwimmt zum Boot, um die Ameisen mit einer Axt zu bekämpfen und das Boot in die Luft zu jagen.

Wie jeder Hobbyüberlebenskünstler weiß, hält Feuer Ameisen fern, also darf das auf keinen Fall ausgehen. Also sitzt man einfach am Strand ums Lagerfeuer rum und macht gar nix. Der Wanna-Be-Friseur hätte wenigstens ne Gitarre mitbringen können.

Und dann fängt es natürlich an in Strömen zu regnen und das Feuer geht aus. Oh mein Gott, sie sind verloren.

Da man schlecht einfach am Strand rumhängen kann, wenn das Feuer nicht so gut brennt, wie man das gerne hätte, beschließt man, zum Fluss zu gehen, weil da … äh, was weiß ich, eben der Fluss ist.

Es folgt das unvermeidliche Gerenne durch Wälder, mit jeder Menge Riesenameisen drin. Und der ein oder andere Namenlose geht natürlich drauf.

Die Überlebenden paddeln dann mit einem Kanu über den Fluss. Und natürlich kommt eine Ameise, die dann mal so richtig gepaddelt werden muss. Allerdings hat sie ihre Freunde mitgebracht, deshalb rudert man lieber mal weiter.

Eine ganz besonders gemeine Ameise bringt das Kanu zum kentern und da waren es nur noch 5. Unter anderem Joan Collins, der Friseur und die Blondine. Die anderen beiden sind so generisch, dass mir nicht mal was doofes zu ihnen einfällt.

Die Ameisen sind dann richtig fies und schneiden den Wanderern die Wege ab, um sie in eine von ihnen gewünschte Richtung zu treiben. Und zwar dahin, wo man einfach irgendwelche Aufnahmen von Naturdokus zeigt, um mir das dann als ganz gefährliche Killerameisen zu verkaufen. I don’t buy it.

Ein Opa und eine Omi leben scheinbar da im Busch auf ner kleinen Farm und sie rufen den Sheriff. Und der holt die Überlebenden einfach ab. Hä? Wie lahm ist das denn?

Nach etwas Palaver fahren die Überlebenden los, um die Ameisen auszurotten. Und ballern volle Kanne in eine Straßensperre der Polizei. Und versenken die Karre im Tümpel neben der Straße.

Blondie und der Friseur fliehen durchs Maisfeld vor den Cops, während die anderen zu einem Industreigelände gebracht werden, wo man Leute an Riesenameisen verfüttert, glaube ich. Und da kommen sie auch schon angezirpt.

Und Blondie und ihr Freund laufen immer noch durchs Maisfeld.

Und Dennis und die beiden namenlosen Ischen dürfen dabei zugucken, wie alle Einwohner der Stadt von der Ameisenkönigin bestäubt werden, oder sowas, damit die Ameisen sie in Ruhe lassen. Und dabei irgendwie einer Gehirnwäsche unterzogen werden. Dennis und Co. finden das irgendwie völlig daneben. Blondie und der Friseur sind dann nebenbei auch da. Wie auch immer die jetzt da gelandet sind.

Dennis hat jedenfalls Plan B und fackelt die Königin mit einer Leuchtfackel ab, was alle anderen Ameisen austicken lässt, die dann einfach alle Leute in dem Laden plätten.

In der großen Massenpanik fährt der Friseur mal schnell mit nem Tanklaster in den Schuppen und brennt alles nieder, was noch irgendwie auf zwei oder mehr Beinen steht. Denn wir wissen ja, Feuer hilft bei Ameisen immer.

Mit dem Fackelgelände und den überlebenden Helden, die in den Sonnenuntergang motorbooten, endet der Spaß dann auch. Ich gehe nach meiner Ameisenfarm gucken …

Mehr Horrorctober-Epicness gibts in der Übersicht.