Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

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Filmschrott gegen Comichelden #2

Mein Kampf gegen die X-Men fand hier im ersten Teil statt.

Heute kaum vorstellbar, aber im Jahr 2001 kam keine Superhedenverfilmung in die Kinos. Und so springen wir direkt ins Jahr 2002 wo ein bekannter Held seinen ersten großen Film bekam. Ein Held, der mittlerweile öfter neu aufgelegt wurde als eine Schallplatte von Marianne Rosenberg auf dem Geburtstag seiner Oma.
In seinem „ersten“ Anlauf, brachte es dieser Held auf 3 Filme. 2004 folgte die Fortsetzung, die auch heute noch als eine der besseren Comicverfilmungen gilt und 2007 gab es den vorerst letzten Auftritt. Da sich die Filme alle nicht großartig unterscheiden, behandele ich hier die gesamte Trilogie:

SPIDERMAN ORIGINS PART 1 – DIE STORY

Voiceovers sind ungefähr genau so ausgelutscht wie die Originstory von Spider-Man. Wir kennen das: Der Volltrottel und Loser, der von einer radioaktiven Spinne gebissen wird und plötzlich Superkräfte entwickelt. Um ihm dann noch einen Grund zu geben, diese Kräfte für das Gute einzusetzen wird halt noch ein Familienmitglied umgenietet. Fertig ist die Originstory. Dadurch fällt der Anfang schonmal recht spannungsarm aus. Immerhin wird es dann aber durchaus unterhaltsam, wenn Peter Parker seine Kräfte testet und von Macho Man Randy Savage vermöbelt wird. Anschließend plätschert die ganze Reihe so dahin. Teil 1 und 2 sind quasi exakt nach der selben Blaupause entworfen und Teil 3 ist einfach vollgestopft mit unnötigem Kram, weil die Grundideen der Vorgänger nicht mehr für einen kompletten Film gereicht hätten und so fuckelt man jede Menge Gedöns zusammen, um irgendwas erzählbares zu haben, das man aber ohnehin schon zweimal erzählt hat.

SPINNEN, KOBOLDE, KRAKENDOKTOREN UND SANDMÄNNER – CAST UND CHARAKTERE

Schizo Willem Dafoe stiehlt in Teil 1 wie zu erwarten allen die Show als Dr. Osbourne, der zum Green Goblin mutiert, ohne es anfangs selbst zu wissen. Der Goblin selbst gibt quasi nix her und ist ein eher langweiliger Villain, wenn man mich fragt. Das spiegelt sich auch in dem langweiligen Kostüm wieder. Dr. Octavious ist zwar spektakulärer, als Villain aber auch irgendwie nicht so der Knaller. Irgendwie fehlt mir bei ihm einfach so ein bisschen die Motivation, warum er plötzlich zum bösen wird. Der Einfluss von seinen Tentakelarmen reicht mir da einfach irgendwie nicht. Ist mir zu billig. Maguire macht als Trottel einen ganz guten Job, aber den Superheld kaufe ich ihm hier nicht so recht ab. James Franco als Harry und Kirsten Dunst als Mary Jane sind halt auch erstmal da und stören nicht weiter, fallen aber auch nicht weiter auf, da sie eben nur für das obligatorische Liebesdreieck zuständig sind, was nun auch alles andere als aufregend ist. MJ ist zudem natürlich noch die „Damsel in Distress“ in jedem der drei Filme (wie einfallslos kann man sein?) und somit einfach nur uninteressant. Francos Charakter macht im Lauf der Reihe immerhin noch den Wandel zum neuen Goblin durch, der auch nicht besser ist als der erste. J.K. Simmons als Zeitungsverleger Jameson ist herrlich am overacten, was komischerweise nicht mal deplatziert wirkt, aber wirklich wichtig ist er ohnehin nicht.

ALLES GRAU – WELT UND ATMOSPHÄRE

Nun ja, es ist New York und das hat man halt schon tausendmal gesehen. Die Stadt wird auch nicht sonderlich in den Vordergrund gestellt und ist eben einfach nur Schauplatz. Atmosphärisch ist die Reihe eher locker gehalten, was aber eben auch zur Geschichte passt. Dazu ist das alles vom Stil her schon etwas comichaft, was durchaus gut aussieht in Zeiten wo alles überproduziert daher kommt. Die One-Liner sind zum Teil mal wieder das pure Grauen. Coole Sprüche funktionieren eben nur, wenn sie von wirklich „coolen“ Typen kommen. Und die hat man hier einfach nicht. Mal davon abgesehen, dass die große Zeit der One-Liner hier sowieso schon lange vorbei war. Immerhin hat sie nicht Joss Whedon geschrieben, es hätte also noch schlimmer kommen können.

ZURÜCK IN DIE VERGANGENHEIT – ACTION UND EFFEKTE

Selbstverständlich muss man sich hier mit einigen schrecklichen CGI-Szenen rumplagen, was man nun mal in Kauf nehmen muss, bei einer Reihe die ihren Anfang vor über 15 Jahren nahm. Ich hacke jetzt mal ausnahmsweise nicht auf CGI rum, denn meine Meinung dazu ist bekannt und im Endeffekt wäre es wohl kaum möglich gewesen, die ein oder andere Szene anders zu bewerkstelligen. Auf der anderen Seite gibt es dann aber auch Szenen wie Explosionen, wo man sich einfach fragen muss, ob es wirklich schlau war, die aus einer 60er Jahre TV-Serie zu kopieren. Zumindest sehen sie so aus. Die Kämpfe zwischen Spidey und den jeweiligen Villains sind irgendwo zwischen gut und böse. Teils auch heute noch richtig gut (Teil 2), teils unspektakulär (Teil 1) und teils grauenhaft (Teil 3), weil Sand sich irgendwie nicht so wirklich geil animieren lässt, glaube ich.

FAZIT

Die Handlung wiederholt sich quasi in jedem Teil, die Charaktere sind je nach Film mal interessant, mal eher schwach und insgesamt hat der Zahn der Zeit schon an der Reihe genagt. Aber kann man sich durchaus noch angucken, auch wenn das alles eher dahin plätschert. Teil 2 ist klar der beste, Teil 3 klar der schwächste. Der Auftakt liegt irgendwo dazwischen.

Monatsrückblick Februar 2019

Kurz und knapp, das hat es im Februar auf meinen Bildschirm geschafft:

SPIDER-MAN 2 (REWATCH)

Als ich den Film vor Jahren das erste Mal sah, war ich gar nicht mal so überzeugt von dem Ding. Aber ich muss sagen, der Streifen besteht den Test der Zeit doch recht gut. Klar, die ein oder andere Szene wirkt angestaubt (nein, hier folgt jetzt mal nicht meine übliche CGI-Hasstirade), aber insgesamt kann sich das alles noch sehen lassen. Zumal die Action auch nicht so überbordend ausfällt, dass man vor lauter Getöse komplett den Überblick verliert.
Probleme habe ich aber nach wie vor mit den Charakteren. Doc Ock ist zwar recht cool und sorgt auch gut für Action, aber diese „die Tentakel kontrollieren seinen Geist“-Nummer ist mir als Motivation dann doch zu wenig. Und Kirsten Dunst ist immer noch nur die Frau, die gerettet werden muss, was man mal machen kann, beim zweiten Mal aber einfach uninteressant und langweilig ist. Maguire macht seine Sache als Loser vom Dienst wieder gut, aber das hatten wir halt schon. Die Zweifelstory ist hingegen aber nett, sorgt allerdings auch wieder für einen Fallback zu Teil 1, wo er mit seinen Kräften klarkommen musste. James Franco, der zum neuen Goblin wird ist zumindest nachvollziehbar, aber ist halt auf das nötigste herunter gebrochen. Da hätte man in meinen Augen gerne etwas mehr mit machen können.
Der Ausblick auf einen dritten Teil ist nach der Geschichte hier natürlich auch irgendwie unnötig. Peters Geschichte ist eigentlich erzählt, Spider-Man selbst gibt dann halt auch nix mehr her und bis eben auf die Rache von Harry, bleibt da nicht mehr viel, um nochmal 2 Stunden zu füllen. Wie wir alle wissen, hat man das ja dann auch gemerkt.
Für mich persönlich ist Teil 2 nicht so stark, wie ihn viele Fans sehen, aber als Nicht-Comicleser gehe ich da wohl auch etwas anders ran. Trotzdem ist es der beste der Trilogie. Kann man heute immer noch hervorragend angucken und hat seinen Spaß. Am besten macht man dann vor den Endcredits aus, damit einem nicht die Ohren von dem grauenhaften Kuschelrockgedudel im Abspann anfangen zu bluten. Immerhin hat man nicht wieder den Ohrenkrebs Nickelback engagiert wie im Vorgänger.

SPIDER-MAN 3 (REWATCH)

Viel halbgarer Kram hier. Der Streifen wirkt viel zu vollgestopft und so, als wollte man nochmal schnell für alle Fans der Comics möglichst alles reinballern, was da ist. Venom ist nur da, um Spidey was zu tun zu geben, wenn er nicht gerade Ärsche tritt und irgendwie auch, um ihn zu einem unsympathischen Arschloch zu machen. Dabei wäre das gar nicht nötig gewesen, wenn man diese völlig langweilige und absolut ausgelutschte Amnesie-Story mit Harry weggelassen hätte, die dann zusätzlich auch noch dafür sorgt, dass die eigentlich interessante Story zwischen Harry und Peter viel zu schnell abgehandelt wird und zum absoluten Nebenschauplatz verkommt, nachdem man sie zuvor über zwei Filme aufgebaut hat. Dazu kommt dann die völlig uninteressante Eddie Brock Geschichte, die auch nur wie ein Zeitfüller wirkt. Und das jetzt plötzlich der Sandmann der Killer des Onkels gewesen sein soll, ergibt auch wenig Sinn. Irgendwo wirft man dann noch eine Eifersuchtsgeschichte mit Mary Jane mit da rein, um das typische Liebesdreieck wieder aufleben zu lassen, was ihre Rolle aber immerhin mal etwas ausbaut und über die Prinzessin in Not am Ende hinausgeht. Nicht, dass man das hier nicht auch zum dritten Mal bringen würde. Es wirkt einfach alles wie Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, damit man irgendwie die Zeit gefüllt kriegt. Und diese Zeit beläuft sich dann unnötigerweise auch noch auf zu lange fast 2 1/2 Stunden.
Viel zu viel in viel zu lang und jede Story wirkt nur wie ein Nebenschauplatz, was dann zu einem großen Ganzen zusammengestückelt wurde.

SILENT HILL (REWATCH)

Videospielverfilmungen haben ja im Grunde ein großes Problem: Sie sind scheiße. Aber wie bei allem, bestätigt auch in diesem Fall die Ausnahme die Regel.
Dieser Streifen ist sicher kein Meisterwerk, aber man merkt durchaus, dass da jemand am Werk war, der sich mit der Vorlage beschäftigt hat und auch ein gewisser Fan davon ist. Allerdings schlägt das dann positiv und negativ auf den Film über. Auf der einen Seite erzeugt der Film eine wirklich gute Atmosphäre und bietet den teilweise echt creepigen Shit aus den Spielen. Auf der anderen Seite wirkt er aber auch teilweise eher vollgestopft mit einfach allem, was die Reihe so hergibt, damit man auch wirklich jeden Fan glücklich macht. Dadurch gibt es die ein oder andere Szene, die eher überflüssig wirkt. Die Effekte sind auch nicht gerade das Maß der Dinge, aber darüber muss man halt hinwegsehen.
Immerhin schafft der Film das, was den meisten Videospielverfilmungen nicht gelingt: Er unterhält und erzählt dabei noch eine interessante, wenn auch etwas verworrene Geschichte. Am Ende haut er zwar etwas zu sehr auf die Kacke, aber selbst dabei bietet er noch freakige Bilder.
Lässt sich heute noch gut weggucken und eine bessere Videospieladaption lässt immer noch auf sich warten.

SILENT HILL: REVELATION

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I DRINK YOUR BLOOD

Filmschrottbeitrag folgt

BRAVEHEART (REWATCH)

Historische Stoffe leben in der Regel davon, dass man die Wahrheit in einem gewissen Maße so verdreht, dass man nicht kompletten Scheiß erzählt, aber die ganze Sache unterhaltsam und spannend gestaltet. In meinen Augen gelingt das diesem Film überhaupt nicht, denn eigentlich ist das hier reine Fiktion. Aber es ist mir völlig egal. Ich mag die Darsteller und Charaktere. Und diese dreckige Epoche, in der die sich bekriegen wie die Irren. Dabei stechen vor allem die Schlachten hervor, wo man von der Inszenierung her wirklich alles gegeben hat.
Die politische Ebene ist natürlich nicht weniger wichtig, allerdings muss ich sagen, dass mir die „Höheren“ hier doch zu sehr wie Lappen hingestellt werden und die Szene, in der Wallace bei dem einen da ins Schlafzimmer reitet, fand ich schon immer irgendwie banane und wirkt wie eine Szene aus einem Horrorfilm. Und die ganze Story um die angehende Königin und Wallace ist ziemlich blah.
Ansonsten macht der Streifen aber vieles richtig und vor allem eine Menge Spaß beim Schauen.
Der Film nimmt sich jede Menge FREIHEIT!!! bei der historischen Wiedergabe, aber ich bin kein Historiker und schaue mir lieber unterhaltsame historische Fiktion an, als mich durch akkurate Langeweile zu quälen. Denn ehrlich: So spannend waren die ganzen Geschichten in Wahrheit vermutlich eh nicht.

OUTLAW KING

Historisch akkurater als „Braveheart“ (was nun wirklich keine Kunst ist) erzählt man hier die Story um Robert The Bruce weiter. Also in dem Sinne, dass der Großteil der Geschehnisse nach den Geschehnissen aus genanntem Film stattfinden, nicht, dass das hier eine Fortsetzung wäre. Es behandelt eben nur die gleiche geschichtliche … Geschichte. Nun, Historie schön und gut, aber da muss dann eben auch die Verpackung stimmen. Ja, Robert The Bruce war sicher ein interessanter Mann, aber der Streifen hätte sich ruhig etwas mehr Zeit nehmen können, um seine Geschichte zu erzählen. Es geht alles doch recht schnell und die Charaktere (so nah sie wohl an den realen Vorbildern sein mögen) kommen dadurch größtenteils zu kurz und es entsteht keine richtige Fallhöhe für den Einzelnen. Wie die Geschichte ausgeht, weiß man ja ohnehin schon, also ist da eh keine vorhanden.
Ansonsten gibt es aber nicht viel zu meckern. Die Darsteller machen ihre Sache gut und Sets und Kameraarbeit sind top. Wenn es zur Sache geht, dann geht es auch so richtig zur Sache und es wird so richtig schön geschnetzelt, wie es sich für diese Zeit gehört.
Letztlich lässt sich der Film gut weggucken, aber so richtig gepackt hat mich das alles nicht. Dazu fehlte einfach die Zeit und die Ausarbeitung der Charaktere innerhalb der Geschichte. Historie ist eben nur so spannend, wie sie vom Erzähler gestaltet wird.

FAR OUT MAN

Filmschrottbeitrag folgt