Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Schlagwort-Archiv: Rob Schneider

Grundwissen in irdischer Fauna

„They’re sheep. Mere sheep.“ – Braveheart, 1995

Um Schafe geht es heute zwar nicht, aber um so ziemlich die komplette restliche Tierwelt. Aber nicht im guten Sinne, denn all diese Geschöpfe werden von einem Mann verkörpert. Das verspricht pure Anti-Unterhaltung, auf ganz niedrigem Niveau.

THE ANIMAL – Das Tier im Manne – USA – 2001 – 84 Min.

Starring: Der gute Freund eines ehemaligen Wasserträgers und ein Arzt, dessen Nachname der Mehrzahl des männlichen Geschlechtsorgans entspricht.

6 Uhr 30 und der Radiowecker klingelt. Rob Schneider quält sich aus dem Bett in seiner Garage und geht joggen. Weit kommt er allerdings nicht, denn ein Hund beißt ihm in den Arsch. Rob arbeitet in der Asservatenkammer der Polizei und die Kinder einer besuchenden Schulklasse halten ihn für einen absoluten Loser. Deshalb hauen sie ihm vor die Fresse. John C. McGinley kommt vorbei und nimmt die Blagen mit auf Streife.

Marvin, so Schneiders Name in diesem Haufen Affenkot, der sich Film nennt, versucht sich an der Ausbildung zu einem richtigen Cop und scheitert natürlich auf ganzer Linie. Unter anderem fackelt er einen Penner ab und wird von einer Karate-Oma vermöbelt. Zum Schluss pisst er sich noch die Hosen voll, um die Blamage – und den grottenschlechten Humor in diesem Schinken – perfekt zu machen.

In der Kneipe meint Marvins schwarzer Freund, dass die Kellnerin ne Rassistin ist, weil sie ihm zuerst das Bier einschüttet. Die folgende Argumentation rafft kein Mensch, egal welcher Hautfarbe. Beim Pinkeln trifft Marvin Rianna und verhaspelt sich in beknackten sexuellen Anspielungen. Am Abend bestellt er übers Fernsehen etwas Dachsmilch beim Homeshopping, weil die angeblich ungeahnte Kräfte mobilisieren soll. Vielleicht fand er auch einfach nur die Milchtüten der Verkäuferinnen überzeugend.

Marvin ist alleine in der Polizeistation, weil alle anderen Baseball spielen, und muss deshalb selbst einen Fall übernehmen. Weil aber ein Otter, ja ein OTTER!, auf der Straße steht, muss er ausweichen und stürzt mit seiner Schrottkarre eine Klippe hinab. Big Foot, oder der Yeti, oder ein Typ in nem Mantel, oder was auch immer, findet den verletzten Marvin und führt einige Experimente an ihm aus, wovon der aber nix mitkriegt.

Wieder zu Hause angekommen will ihm mal wieder der Hund in den Hintern beißen, aber auf halbem Weg bleibt er stehen und pisst sich voll. Auf der Arbeit erfährt Marvin, dass er eine Woche lang weg war. Anschließend entdeckt er seine neuen Fähigkeiten. Dazu gehören, unter anderem: So schnell laufen wie ein Pferd, Hunde zum Winseln bringen und Stöckchen holen.

Er trifft Rianna, die in ner Tierklinik arbeitet und Marvin ganz dufte findet, weil der sich aufführt wie ein Tier. Sein schwarzer Kumpel Miles bringt mal wieder seine Rassistennummer. Dieses Mal glaubt er, es wäre rassistisch, dass er befördert wurde. Marvin beißt am Flughafen einem Typen ins Bein, der Drogen dabei hat, und zieht ihm eine Tüte Koks aus dem Arsch. Denn da versteckt jeder gute Drogenschmuggler seine Ware.

Marvin wird wegen seines Drogenpfunds zum Polizisten befördert. Bei der Pressekonferenz haben alle Reporter etwas in ihrem Allerwertesten versteckt und wollen von Marvin wissen, was es ist. Das ist ganz großer Journalismus, wenn ihr mich fragt.

Marvin trifft einen alten Mann, der behauptet, für Marvins Fähigkeiten verantwortlich zu sein. Marvin glaubt, es sei die Dachsmilch. Der Alte betäubt ihn mit nem Pfeil und Marvin bricht zusammen, wie ein Elefant. Der Wissenschaftler steckt ihn in einen übergroßen Hamsterkäfig, weil er glaubt, dass Marvins menschliche Seite sich nicht mit den eingepflanzten Tierorganen verträgt. Marvin haut aber trotzdem ab.

McGinley ist nicht begeistert von Marvin und will dafür sorgen, dass er aus der Polizei fliegt. Dieses Vorhaben sollte kein Problem darstellen, wenn man bedenkt, dass Marvin aus dem Abfall isst, einen Briefkasten bespringt, als er ne heiße Frau sieht und Fische fängt, indem er seinen Kopf ins Aquarium taucht. Wie das aber in bekloppten Filmen üblich ist, stört das keinen seiner Kollegen.

Marvin besucht Rianna im Tierpflegeheim, oder was auch immer das ist, und füttert einen Geier mit Würmern, die er zuvor selbst kleingekaut hat. Rianna scheint begeistert zu sein. Dann kriegt er sich mit einem Orang Utan in die Köppe, weil der keine anderen Tiere mag. Es folgt der ominöse Marvin kloppt sich im Hintergrund mit dem Affen rum, während Rianna rumlabert Joke, der selten lustig ist – auch hier ist er es nicht.

Nach einer Sauftour mit den Kollegen erwacht Marvin vollgefressen beim Metzger und besucht den Doktor. Marvin sieht ein, dass er Hilfe braucht, der Doktor stellt sich aber nicht als große Hilfe heraus. Immerhin hat er ein paar Tipps zur Unterdrückung des animalischen Triebs und bietet sich als Sexpartner an.

McGinley beruft sich auf die Halte deine Feinde nahe bei dir Formel und wird Marvins neuer Partner. Der bellt erst mal ein paar Typen an und spielt mit Quietschspielzeug. Nachdem er sich an einer Ziege vergangen hat, trifft man Rianna. McGinley will sich mit ihr verabreden, aber die lässt ihn abblitzen, weil sie lieber Marvin poppen will.

Es geht weiter auf der Party des Bürgermeisters, wo Marvin für Chaos sorgt, als er eine Katze jagt. Nachdem er ein Fellknäuel hochgewürgt hat, rettet er, wie ein Delfin schwimmend, den Sohn des Bürgermeisters aus einem Teich. Der Bürgermeister ist natürlich begeistert. McGinley nicht so sehr.

Das Date mit Rianna steht auf dem Programm. Marvin schmeißt sein Essen unter den Tisch. Ein Kellner macht sich an Rianna ran. Deshalb pisst Marvin an den Tisch, um sein Revier zu markieren. Dann leckt er ihr einen Krümel von der Backe. Spitz wie Nachbars Lumpi verzieht er sich zum Masturbieren auf die Toilette. Als er seinem Date auf die Brüste starrt, muss er direkt noch mal. Der Kellner kommt wieder und Marvin rammt ihn hinter dem Restaurant um, wie ein wilder Stier. Zum Abschluss strullt Marvin seiner neuen Freundin noch vor die Haustür und wacht am nächsten Morgen nackt auf einer Kuhwiese auf.

Marvin erfährt, dass letzte Nacht zwei Kühe gerissen wurden. Der Polizeichef verdächtigt Marvin. Er hält ihn für einen satanistischen Ritualmörder und suspendiert ihn. Rianna kommt zu Besuch und findet seine Garage hinter einem Biberdamm. Marvin führt sich auf wie ein Irrer, was Rianna richtig scharf findet. Was zur Hölle ist bloß los mit dieser Frau? Wie viele beschissenen Beziehungen muss man gehabt haben, damit einen so was anturnt?

Am nächsten Morgen kommen die Bullen, weil in der Nacht ein Jäger gekillt wurde. Marvin ergreift die Flucht. Die Hetzjagd wird angeführt von Sisk, so heißt McGinley scheinbar hier, und er muss sich mit einer Truppe aufgebrachter Bauern rumschlagen. Warum er keinen Polizeitrupp anführt, bleibt im Verborgenen. Es folgt die Jagd durch den Wald und Marvin trifft seinen Schöpfer. Nein, nicht Gott. Sondern den Doktor. Der bleibt aber zurück, wodurch diese Szene mal wieder absolut sinnlos ist.

Marvins Freunde sind ebenfalls im Wald unterwegs und der Fette will den Schwarzen fressen. Rianna ist auch da und will Marvin retten. Der fette Typ hat, statt Miles, ein paar Beeren gegessen. Marvin wird von Sisk gefunden und flieht Lianeschwingend durch den Wald. Immerhin spart man sich den typischen George aus dem Dschungel Gag mit der Baumkollision. Sisk setzt die Verfolgung im Jeep fort, den er natürlich zu Schrott fährt. Marvin springt über eine Schlucht. Sisk schafft es nicht, aber Marvin eilt zur Rettung. Sisk will Marvin trotzdem killen, aber Rianna springt ihn als mutierter Gepard, oder so was, an. Es folgt der unausweichliche Kuss, der beiden Tiermenschen, aber sie werden vom wilden Lynchmob unterbrochen. Miles springt für Marvin in die Bresche und nimmt die Schuld auf sich. Weil er schwarz ist, verzichten die Leute darauf ihn umzunieten. Der hält das mal wieder für puren Rassismus.

Ein Jahr später haben Marvin und Rianna ungefähr 42 Kinder. Rianna ist nicht erfreut, als Marvin einer Ziege hinterherschaut, aber trotzdem leben sie glücklich und zufrieden, bis ans Ende ihrer Tage. Was wahrscheinlich nicht lange dauern wird, denn die meisten Tiere haben keine hohe Lebenserwartung.

Immerhin haben wir gelernt, dass … sorry, mein Hund hat den Rest des Textes gefressen.