Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Schlagwort-Archiv: Michael Moore

Monatsrückblick – November 2017

Nach dem ganzen Horror im Oktober musste im November unbedeingt mal wieder was anderes her. Als erstes habe ich mal nachgeschaut, ob Netflix endlich mal einen guten Film fabriziert hat, oder ob die Stärke auch weiterhin nur bei den Serien liegt.

THE MEYEROWITZ STORIES (NEW AND SELECTED)

Bei dem Cast musste ich erst zweimal überlegen, ob ich da überhaupt Bock drauf hab. Nicht, dass ich den Großteil davon wirklich schlecht finde, aber es ist eben bei allen Licht und Schatten vorhanden. Dustin Hoffman ist in der Regel stark, aber seine Filme nicht unbedingt. Emma Thompson spielt in der Regel nur in Kram mit, der mich nicht die Bohne interessiert. Ben Stiller kenne ich eher als Komödientrottel, wobei ich ihn da immer recht lustig fand. Und zu Adam „Ich drehe am liebsten schlechte Komödien, während ich mit meinen Buddies im Urlaub rumhänge“ Sandler muss man wohl nicht mehr viel sagen.
Tja, und dann hat man da diesen Film. Und jeder der Darsteller darin liefert von Sekunde eins ab. Da merkt man eben mal wieder, zu was viele Darsteller in der Lage sind, wenn sie einen fähigen Regisseur haben, der genau weiß, was er von ihnen will und was sie zu leisten im Stande sind.
Der Film selbst plätschert irgendwie so dahin und konzentriert sich auf Szenen einer Familie, die zum Teil aber sehr zusammenhangslos wirken. Aber genau dadurch unterhält der Film. Denn er spiegelt das wahre Leben wider. Die Charaktere reden über jeden möglichen Quatsch, der mit absolut nichts irgendwas zu tun hat. Am Ende aber doch irgendwie wieder Sinn innerhalb des Films ergibt. Es macht einfach Spaß, den Darstellern dabei zuzuschauen, wie sie ihre Charaktere spielen. Mehr ist es dann aber letztlich auch nicht. Wenn man Spaß an Charakteren hat, so wie ich, funktioniert der Film ziemlich gut. Wenn nicht, könnte es schwierig werden.
Das einzige was mich irgendwann wirklich genervt hat, war der Schnitt. Man muss nicht jede Szene mitten im Satz wegcutten. Typischer Fall von weniger ist mehr.

Da das Thema ja gerade wieder aktuell ist (wann ist es das auch nicht), habe ich mir dann auch mal wieder eine Doku reingepfiffen, was eher selten der Fall ist.

BOWLING FOR COLUMBINE

Ich bin ja wahrlich kein großer Dokumentationsgucker. Klar, es gibt durchaus Themen die mich interessieren, aber oft wird mir das dann zu trocken präsentiert.
Michael Moore hingegen, versucht die Themen, die er angeht mit einer gewissen Lockerheit rüberzubringen und das funktioniert auch ziemlich gut. Klar, man sollte keinesfalls jedes Wort hier auf die Waagschale legen. Moore neigt zu Übertreibungen, biegt sich die Dinge so, wie er sie gerade braucht und lässt auch kaum Gegenmeinungen zu. Aber immerhin ist das alles äußerst unterhaltsam und zum Teil eben doch entlarvend. Man sollte es nur nicht zu ernst nehmen, was der Mann macht, dann hat man durchaus Spaß. Und sei es nur an den teils bekloppten Geschichten von teils bekloppten Leuten, die man in dem Film so erzählt kriegt.

Wo ich schon mal dabei war, hab ich den hier noch hinterher geschmissen:

WHERE TO INVADE NEXT

Unterhaltsamer Spaß voller Halbwahrheiten.
Ich fasse mal ein bisschen was zusammen:
In Italien wird einem der komplette Urlaub nach Nairobi bezahlt.
In Frankreich gibt es in jeder Schule 5-Gänge-Menüs in der Pause.
In Finnland leben nur IQ-Wunder, obwohl sie kaum in die Schule müssen.
In Slowenien hat keiner Schulden (außer ein versprengter Student).
In Deutschland arbeitet man wenig und kriegt dafür jede Menge Geld.
In Portugal kann man sich legal die Nasenscheidewand wegkoksen.
In Norwegen ist jeder Knast ein 5-Sterne Hotel.

Europe! FUCK YEAH!!!

Recht interessant sind natürlich die Vergleiche der Systeme mit denen der USA. Aber wie Moore nun mal ist, macht er es sich schön einfach, pickt sich die Rosinen raus und lässt links liegen, was in den besuchten Ländern verkehrt läuft. Es ist eben eine Michael Moore Doku. Unterhaltsam, aber man sollte nicht alles glauben, was einem da aufgetischt wird.

Auch wenn ich nicht beim #Noirvember mitgemacht habe (eine Genrereihe im Jahr reicht mir dann doch), habe ich zumindest einen absoluten Klassiker des Genres nachgeholt:

RIFIFI

Leider musste ich kurz nach Start des Films auf die deutsche Synchro ausweichen, die etwas altbacken daher kommt, da aus irgendeinem Grund die Untertitel der DVD nicht mehr weitermachen wollten. Das tut dem Film aber nur einen geringen Abbruch, denn das hier ist ein Gangsterfilm, der von der ersten Sekunde an alles absolut richtig macht. Man lernt ein paar der Gangstercharaktere kennen, die Gangsterdinge tun, ketterauchen und für die dann nach einem erfolgreichen Einbruch alles den Bach runter geht.
Absolutes Highlight ist wohl der Einbruch ohne jeglichen Dialog oder Musikunterlegung, der fast in Echtzeit abläuft und beinahe eine halbe Stunde dauert.
Starker Gangsterfilm, der den Test der Zeit mühelos überstanden hat.

Dann gabs noch Überlebenskapf auf hoher See:

ALL IS LOST

Ich mag Kammerspiele. Und ich mag Survivalfilme. Das Thema „Mensch gegen Natur“ geht also bei mir immer und wenn es dann nur ein Mensch an einem Ort ist, macht es das ganze noch etwas besser.
Robert Redford liefert eine hervorragende One-Man-Show ab und spielt dabei sehr zurückhaltend, was dem Film nur gut tut. Sowas kann ja auch schnell zur Überlebensheldenshow verkommen. Das ist hier aber überhaupt nicht der Fall. Allerdings geht dem Ganzen in der Mitte etwas die Puste aus. Es ist eben immer noch nur ein Mann auf einem Boot und das kann sich dann schon mal etwas ziehen. Der Film fängt sich aber wieder und bis auf ein paar kleine Längen im Mittelteil war das alles sehr gut inszeniert, gespielt und setzt mit dem Ende einen konsequenten Abschluss.

Insgesamt gesehen: 9

Davon Schrott:

Rewatches: 2

Eine Serie auf Netflix gab es natürlich auch noch. „Mindhunter“ rockt. Schön langsam erzählt. Ohne überbordende Action. Interessante Charaktere. Interessante Geschichte. Hoffentlich kommen noch 1000 Staffeln genau so wie die Erste. Die Massenmörder sind so richtig schön creepy.

Nun, und dann hatte ich meine jährlich einmal auftretende kranke Woche, die ich größtenteils im Bett verbringe. Jetzt könnte man natürlich meinen, dass man da ja dann wunderbar viele Filme und Serie gucken kann. Aber ich bin dann doch eher der komplett fertige Typ und penne fast den ganzen Tag und mache zwischendurch halt mal was an, was ich gekonnt ignorieren kann. Also ne Comedy oder sowas. Nix erwähenswertes jedenfalls. Und da eine Woche mit minimaler Bewegung in meinem Fall bedeutet, dass ich hinterher meinen Rücken mal wieder gepflegt in die Tonne treten kann, ist dann auch erstmal nix mit Film gucken, weil lange sitzen die Hölle ist und eher Rumlaufen und irgendwie bewegen angesagt ist. Also wanderte knapp 2 Wochen lang äußerst wenig in meinen Player und dementsprechend gabs einfach nicht mehr zu berichten diesen Monat an der Film- und Serienfront.

Und wie man sieht hat auch der Schrott extrem zurückgesteckt. Das liegt aber in erster Linie daran, dass ich die Filme für den Blog für den Rest des Jahres bereits gesehen habe und mich dann meist etwas „zurücklehne“ und auch mal was anderes gucke. Einen Schrottfilm muss ich allerdings noch gucken. Nämlich den Weihnachtsfilm für den Blog. Und da kann ich schon mal versprechen: Der wird dieses Jahr nicht auf Nächstenliebe stoßen, da er allgemein sehr beliebt ist und ich euch dann sage, warum ihr alle falsch liegt. Hui, das wird ein Spaß!

Weitere Reviews von mir zu fast jedem Film den ich gucke, gibt es auf Letterboxd.

Blogparade: Filme für die Insel

“And now for something completely different. ” – Monty Python’s Flying Circus, 1969

Thomas von Filmrisse.com fragt nach den 15 Filmen, die man gerne auf eine einsame Insel mitnehmen würde. Und da dachte ich mir: Jau, da fallen mir doch bestimmt einige ein, die ich hier auflisten kann. Dann stellte sich heraus, dass es gar nicht so einfach ist, so eine Entscheidung zu treffen. Schließlich könnten diese 15 Filme die einzigen sein, die man bis an sein Lebensende sieht. Oder zumindest für eine sehr lange Zeit, denn wer weiß schon, wie, und wann, und ob überhaupt, Rettung kommt.

Das Problem ist ja, dass man momentan vielleicht auf was ganz anderes Bock hat, als zu einem späteren Zeitpunkt, wenn man schon seit zwanzig Jahren auf der Insel rumlungert. Deshalb habe ich versucht, eine Liste zu erstellen, die sowohl unterhält, aber auch Anspruch, und gegebenenfalls, sogar etwas Hilfe bietet:

1. Cast Away (Ist ja logisch, oder? Da kriegt man neben guter Unterhaltung, auch noch das Inselüberlebenstraining mitgeliefert.)

2. Stirb Langsam (So lange ohne John McClane geht gar nicht.)

3. Bowling For Columbine (So kann ich mir hin und wieder angucken, wie verrückt die Leute auf dem Festland spielen, während ich halb verhungert in der Sonne liege.)

4. Life Of Pi (Vielleicht wird ein Boot angeschwemmt und ein Tiger nimmt das Teil ein. Da braucht man einen guten Plan, um mitfahren zu können. Den kriegt man hier.)

5. Zombieland (Ich hänge auf der Insel rum, und überall sonst geht vielleicht gerade alles den Bach runter, weil ein Virus alle in schlurfende Hirnfresser verwandelt hat. Da kann man sich zurücklehnen, und sich freuen, dass man alleine auf der Insel rumhängt.)

6. Brügge sehen … und sterben (Dabei würde zwar der Gedanke aufkommen, dass man Brügge wohl niemals selber sehen wird, aber andererseits glaube ich, dass ich da auch so nie hin komme. Also, was soll’s?)

7. Into The Wild (Zeigt sehr gut auf, dass man die Zivilisation gar nicht so dringend benötigt, wie man vielleicht denkt.)

8. High Fidelity (Da kann man auch einfach mal dem hervorragenden Soundtrack lauschen, wenn man sich nicht unbedingt schon wieder nen Film reinziehen will.)

9.Inspector Clouseau – Der beste Mann bei Interpol (Man braucht auch was zu lachen.)

10. Heat (Auf ewig ohne De Niro und Pacino? Nee, keine Chance. Hier gibt’s beide.)

11. American Beauty (Auch ohne Spacey geht es nicht.)

12. GoodFellas (Ja, noch mal De Niro. Aber der Film ist einfach geil.)

13. Vergiss Mein Nicht (Manchmal darf es dann auch etwas romantisch zugehen. Aber auch nicht zu sehr.)

14. Das Leben des Brian (Noch etwas mehr zu lachen.)

15. Platoon (Ein Kriegsfilm muss mit. Dieser hier liegt nur knapp vor Full Metal Jacket. Würde man mich später noch mal fragen, könnte es auch andersrum ausgehen.)

Ich denke, mit diesen Filmen könnte ich mich für einige Zeit beschäftigen.