Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

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Geheiminfiltration in unbequemer Nachbarschaft

Na, mal wieder so richtig Bock auf einen wilden Mix aus tausend Filmen, die geil sind, verwurstet zu absolut grandiosem Quatsch? Dann seid ihr heute genau richtig hier auf dem Filmschrottplatz. Denn heute gibt es eine wunderbare Mischung aus Granaten wie „Escape From New York“, „Running Man“ und „Mad Max“. Also alles, was ein guter Film braucht.

NEW CRIME CITY – USA – Peru – 1994 – 86 Min.

Es ist das Jahr 2020 und ein Erdbeben hat die Stadt Los Angeles in Schutt und Asche gelegt. Durch Nahrungs- und Wasserknappheit haben Aufstände die Stadt ins absolute Chaos gestürzt. Donald Trump ist Präsident, was will man also auch anderes erwarten. Okay, in dieser Zukunftsvision ist er es vermutlich nicht, denn so geisteskrank waren nicht mal die Neunziger. Aber mal schauen, wie LA in 2 Jahren so aussieht. Jedenfalls wurde ein Teil der Stadt abgeschottet und mit elektrischen Barrieren umzäunt, um die Bewohner in diesem Bereich zu halten. Offiziell heißt dieser Bereich „Southeast L.A. Internment Zone“, aber besser bekannt ist der Name: New Crime City. Wissen wir ja jetzt alle bescheid, also kanns losgehen. Ich finde ja nebenbei diese „Tell don’t show“ Attitüde bestehend aus schlichten Texttafeln immer ganz angenehm. Anstatt 20 Minuten mit sinnlosem Rumgedödel zu verschwenden, kann man so direkt in die Geschichte einsteigen. Macht heute irgendwie auch keiner mehr. Ein weiterer Grund, warum neue Filme meist scheiße sind.

Ein paar Bilder von der Verwüstung, die das Erdbeben hinterlassen hat und den anschließenden Aufständen, kriegt man aber doch zu sehen und da es sich dabei offensichtlich um Originalaufnahmen von irgendwas handelt, bringt der anschließende Cut zum eigentlichen Film direkt mal einen erheblichen Verlust der Bildauflösung mit sich. Stellt euch vor, ihr guckt eine BluRay an und mittendrin kommt eine Szene, die direkt von der VHS übernommen wurde. So ungefähr sieht das aus. Mit anderen Worten: Wie die beschissene BluRay-Version von „Jurassic Park“.

Anthony Ricks, dargestellt von Rick Rossovich, den der ein oder andere hier sicher als den Stecher von Sarah Connors Mitbewohnerin in „Terminator“ kennt, ist ein ehemaliger Cop, soll in der Gaskammer hingerichtet werden. Aber Wynorski, gespielt mit Akzent von Stacy Keach, kommt noch kurz vorbei, um sich zu verabschieden und hat nach der – für die Medien erfolgreich dargestellten – Hinrichtung ein Angebot für ihn. Er soll sich nach New Crime City begeben, um ein Virus sicherzustellen, dass von einem Typen namens Ironhead entwickelt wurde, bevor der damit Schaden anrichten kann. Natürlich hat er nur bestimmte Zeit, sonst fliegt er durch eine Bombe an seinem Knöchel in die Luft und New Crime City wird weggebombt, damit das Virus nicht freigesetzt werden kann. Man kennt das ja.

Zusammen mit anderen „Abgeschobenen“ geht es durch einen Tunnel nach New Crime City, wo direkt die Irren angreifen und quasi jeder stirbt außer Ricks. Dann kommt Ironhead in seinem karierten Sakko vorbei und alle Irren hauen ab. Hat scheinbar einen schlechten Ruf der Vogel. Er sucht ein paar Leute aus, die er mitnimmt, der Rest wird erschossen. Ricks hat sich derweil versteckt gehalten und latscht jetzt alleine durch die verwüstete Stadt. Er trifft Darla, grottenschlecht gespielt von Sherrie Rose, die aus irgendeinem Grund trotz ihres nicht vorhandenen Talents immer noch im Geschäft ist. Die beiden schließen sich zusammen, weil Ricks ihr verspricht, sie aus der Zone rauszuholen.

Wynorski telefoniert mit irgendjemandem und es ist klar, dass er etwas Zwielichtiges im Schilde führt. Spannung und so.

Ricks und Darla wollen Waffen von Carlos besorgen, weil in solchen Filmen der Waffenhandel immer von einem Typen namens Carlos geleitet wird. Das geht recht einfach und anschließend klaut man einer Gang von Vollidioten das Auto, was fast genau so einfach ist, da Ricks sich als absoluter Scharfschütze herausstellt. Aber dann kommt Juice, Exstecher von Darla, angefahren und es gibt Probleme. Denn wie das so üblich ist, nimmt Juice die beiden mit auf ein schlechtes Rockkonzert von untalentierten Saftnasen, damit ihnen die Ohren abfallen. Damit sie sich diese nicht zuhalten können, werden sie an Zäune gekettet und Darla muss auch noch einen Sado-Maso-Fummel anziehen. Juice ist ein echter Held der Massen und brutzelt mit seinen Elektrostäben ein paar Leute weg, bevor dann Ricks und ein anderer Typ bis zum Tode gegeneinander kämpfen müssen. Ihr wisst schon, wie in der Donnerkuppel. Ricks macht kurzen Prozess und in der Donnerkuppel war das alles irgendwie spektakulärer. Etwas aufregender ist dann schon der anschließende Kampf gegen Juice und seine Elektrostäbe, aber so richtig Donnerkuppel war das jetzt auch nicht. Der Sieger sollte klar sein.

Ricks und Darla hauen dann ab und klauen noch ein Auto. Es folgt eine Wahnsinnsverfolgungsjagd mit Juices Strandbuggys, bei der man komplett auf größere Karambolagen verzichtet, denn Autos verschrotten kann schließlich jeder. Zwischendurch wird noch schnell getankt und eine Nonne aufgegabelt, mit der man dann zu einem Kloster oder so fährt. Da sind alle irre, deshalb hauen sie wieder ab. Okay, das war erstmal komplett sinnlos.

Wynorski telefoniert mit der Präsidentin und verliert gegen den Computer im Schach.

War wohl doch nix mit dem Abhauen und Ricks liegt gefesselt im Klosterkeller. Er soll wohl geschlachtet werden und der Plan für Darla lautet wohl Versklavung. Aber Maria befreit Ricks und erklärt, dass sie auch gefangen genommen und gezwungen wurde, ihren eigenen Mann zu essen. Ricks befreit Darla und ich kann nur sagen, dass Kannibalenmönche auch nicht mehr das sind, was sie mal waren.

Ricks erzählt Darla, dass er eine Tochter hatte, aber sie und seine Frau sind tot. Darla ist die Definition des Mitgefühls und sagt, dass sie das schade findet, denn sie hätte gerne jemanden, der es wert wäre, verloren zu werden. Ich lasse das mal so stehen.

Ironheads Gebiet ist nicht bewacht, da sich niemand mit ihm anlegt. Den Typen mit seinem Campingwagen an der Straße und dem Gewehr in der Hand hat man offensichtlich nicht in die Rechnung mit einbezogen und Ricks wird angeschossen. Nach der Verarztung wird natürlich rumgevögelt, während der gleiche Soundtrack läuft, den man hier auch für die Actionszenen nutzt. Ich weiß nicht, was mir das sagen soll. Immerhin ist Ricks schnell fertig.

Um in Ironheads Hauptquartier zu kommen, gibt man vor, dass Ricks Darla als Versuchskaninchen ins Labor bringen will. Also genau der gleiche Plan wie in „Hell Comes To Frogtown“. Wenn man schon klaut, dann wenigstens bei den richtig geilen Streifen. Natürlich dauert es genau drei Sekunden, bis man wieder mal gefesselt in der Ecke sitzt. Der Wizard, gespielt von Denis Forest, nicht bekannt aus „Cliffhanger“ und „Eraser“, ist Ironheads Chemiker und ein alter Bekannter von Ricks. Er will weg von Ironhead und sich mit Ricks zusammenschließen. Er verrät ihnen, was er weiß und das Ironhead das Virus mit einer Rakete von einem hohen Gebäude abschießen will.

Also muss man zu einem hohen Gebäude, was irgendwie nicht nach einem durchdachten Plan klingt. Um mehr zu erfahren, stellt Ricks im Labor dann Ironhead, während Darla den Wizard wegbringen soll. Der Plan war ebenso wenig durchdacht, denn Darla wird natürlich zum tausendsten Mal in diesem Film gefangen genommen und Wizard hat natürlich nur Scheiß erzählt und steht doch auf der Seite von Ironhead.

Darla soll natürlich Ironheads Sexsklavin werden und Ricks muss im großen Strandbuggylanzenrennen antreten. Da Ironhead mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist, gibt es dann wieder Autoverfolgungsballerasction ohne jegliche Blechschäden. Oh, doch da, ein Überschlag. Und noch einer. Mörderaction hier.

Mit nur noch 5 Minuten auf der Uhr, bevor die Bombe hochgeht, verfolgt Ricks Ironhead auf ein Dach, der sich dabei verhält, wie ein Endboss aus einem Computerspiel und immer wieder dämlich lacht, während er auf seinen Verfolger wartet. Aus irgendeinem Grund kotzt er dann orangenes Zeug aus und stirbt. Ricks entschärft die Bombe und hat das Virus. Er ruft Wynorski an und der will trotzdem die Bombe zünden. Das geht aber nicht, also verspricht er Ricks alles was er will, wenn er ihm das Virus gibt.

Wynorski fliegt mit seinem Hubschrauber los und trifft sich mit Ricks auf dem Dach. Wynorski will Ricks natürlic verarschen, aber der schießt die Rakete ab. Dann trinken beide was vom Gegenmittel, oder so. Ich raffs nicht ganz. Ah, Wynorski kaspert ab und kotzt vermutlich gleich orangenes Zeug aus. Aber was hat Ricks dann gesoffen? Ich checks nicht. Aber wen interessiert es schon. Sinn sucht man hier ja eh vergeblich.

Durchaus unterhaltsamer Spaß, der überall kopiert und sich meist genau bei den schlechten Sachen bedient. Ich gehe mir einen Chemiker suchen …

Postapokalyptischer Nebencharakteraustausch

Mad Max Fury Road hat ja bei den Oscars gut abgeräumt. Und die Reihe gilt ja gemeinhin als Begründer des Genres der Postapokalypse mit vielen Autos und jeder Menge Schrott. Aber was ist das? Bereits 2 Jahre bevor der irre Max durch die Wüste fuhr, fuhr Hannibal, seines Zeichens Anführer des A-Teams, mit Vollgas über die:

DAMNATION ALLEY – Straße der Verdammnis – USA – 1977 – 91 Min.

Ein kleines Sandfort in der Wüste … Moment mal, wollen die mir gerade verklickern, dass sich in dieser kleinen Sandburg, die jeder Dreijährige mit etwas zu viel Zeit am Strand hätte bauen können eine komplette Basis für Wasweißichwas befindet? Sieht aus wie bei der NASA kurz vorm Raketenstart, wenn alle Honks wie doof auf ihre Bildschirme starren. Hannibal mit Wolfgang Petry Rotzbremse und irgendein Typ latschen durch ein Gebäude. Ich bin nicht sicher ob das auch noch Sandburghausen ist, denn offenbar spielen Größenunterschiede hier ohnehin keine Rolle. Es ist also durchaus möglich, dass in dem kleinen Sandhaufen ein ganzer Gebäudekomplex versteckt ist.

Jedenfalls lag ich mit meiner NASA-Theorie gar nicht so weit daneben, denn die Honks feuern ein paar Atomraketen oder sowas ab, die dann halt überall alles wegbomben und für das Ende der Welt, wie wir sie kennen sorgen. Und damit meine ich natürlich, dass plötzlich alles orange ist. Warum weiß ich nicht. Ich schätze der Kameramann hat damals einfach den Farbfilter entdeckt und sich nen schönen Tag gemacht.

Nach dem dritten Weltkrieg ist also alles im Arsch. Sogar die Erdrotation funktioniert nicht mehr, weil … ich weiß nicht … Superman ein mal zu viel über dem Tempolimit drum herum geflogen ist? Das hat zusätzlich noch für Fluten und Stürme gesorgt, die so einfach nicht vorherzusehen waren. Hätte man sie vorhergesehen, hätte man sich das mit dem dritten Weltkrieg sicher noch mal anders überlegt.

Nun ist der Schaden aber angerichtet und ein Cowboy hängt in der Wüste rum und beobachtet einen Mopedfahrer, der durch eine Horde Riesenskorpione fährt und um seinen Arsch zu retten einfach mal seine Freundin vom Moped stößt, die dann von den Skorpionen angegriffen wird und in Nahaufnahme als Schaufensterpuppe im Sand endet. Soviel schon mal zu den großartigen Effekten hier. Aber wartet ab, der richtige Effekte-Knaller kommt erst später.

Sandburgen fliegt aus irgendeinem Grund in die Luft und jetzt müssen Hanibal und Co. mit ihren Amphibienpanzerfahrzeugen durch die Wüste gurken, um … irgendwohin zu fahren. Ein genaues Ziel wurde bisher nicht definiert, also behaupte ich einfach mal, sie suchen Wasser. Weil das in der Wüste Sinn macht.
Von der Wüste sieht man dann auch jede Menge. Sonst aber nicht viel, denn es passiert eigentlich erst mal überhaupt nichts.

Ah, man will nach Albany, weil von da mal ein Signal kam, oder so. Tanner und Keegan sind übrigens aus der Armee ausgetreten. Ich wette, das spielt absolut keine Rolle, aber irgendwas muss ich hier ja erzählen, um den Text etwas zu strecken, bevor was aufregendes passiert. Zum Beispiel wenn Tanner und Keegan über Funk Gospellieder singen. Oh, und wenn man mitten in eine Ansammlung von Tornados fährt.

Man fährt also einfach mal mitten in den Sandsturm, der eine photoshopische Glanzleistung darstellt, die selbst die Skorpione von vorhin in den Schatten stellt. Stellt euch vor ihr habt ein Stück Pappe und einen Wüstenhintergrund. Jetzt schiebt er das Stück Pappe ganz langsam von rechts über den Hintergrund und filmt das. Tata! Ihr habt einen 1A-Sandsturm. Wenn das Teil hier nicht den Schrott Award für Effekte im nächsten Jahr abräumt, weiß ich auch nicht.

Weil man ja so tolle runde Amphibienpanzer hat, macht ein Überschlag mal so gar nichts aus. Allerdings verliert man den Funkkontakt zueinander. Was macht man also? Genau man schießt eine Rakete ab und sprengt einen Felsen, damit die anderen den Weg finden. Genial diese Militärs. Wissen sich immer zu helfen, so lange genügend Munition da ist.

Keegan hat sich etwas am Bein verletzt und sein Beifahrer Perry ist tot. Da waren es also nur noch drei, die dann in einem Wagen weiterfahren, weil sich ein Zweiter nicht mehr lohnt.

Man erreicht den ZIRKUS! Und dieser Zirkus soll Las Vegas sein. Vegas ist also ein Zirkuszelt voller einarmiger Banditen. Und einer blonden Tussi im Bademantel, die die Besucher beim Spielen stört. Sie ist die letzte Überlebende in Vegas und hat eine ganz tolle Kleidersammlung. Viel mehr aber auch nicht. Sie erzählt, dass der Manager für den Tod von ein paar Leuten verantwortlich war und deshalb an einem Herzinfarkt verreckt ist.

Da Perry seinen Platz frei gemacht hat, nimmt man die Ische mit. An einer Tankstelle am Arsch der Welt entdeckt Keegan eine Riesenkakerlake und Tanner fährt mit der Tussi Moped. Wir wissen wie gut das vorhin ausging.

Angriff der Monsterkakerlaken! Keegan wird direkt mal in die Hand gebissen und kann nicht mal mehr mit einem beherzten Feuerlöschereinsatz durch Hannibal gerettet werden. Der fährt dann mal lieber los und Tanner und die Tuse müssen mit dem Moped aus dem Kaufhausfenster springen und dann in Echtzeit das komplette Parkhaus herunterfahren, damit man auch die 90 Minuten voll kriegt hier.

Irgendwo in der Wüste trifft man dann irgendein Blag, das mit Steinen um sich wirft. Also muss man den Jungen erst mal durch die halbe Wüste jagen, weil … ja, warum eigentlich? Lasst ihn doch Steine werfen, wie er lustig ist. Ich denke, ihr wollt nach Albany. Wenn der Junge keine Abkürzung dahin kennt, war das hier pure Zeitverschwendung.

Da die „Regel der Vier“ besagt, dass immer nur vier Leute in diesem Streifen unterwegs sein dürfen, bin ich mal gespannt wer beim nächsten Stop an der nächsten Tanke drauf geht und wen man stattdessen einsammelt.

Um Himmels Willen es sind hinterwäldlerische Tankstellenbesitzer mit Schrotflinten. Ich schätze, das ganze verkommt nun mit dem Steinschleuderjungen zum waschechten Teenie Horror. Während sich zwei der Hinterwäldler das Amphibienfahrzeug angucken, steinigt der Junge den Dritten und dann wird rumgeballert. Und natürlich fliegt die Tanke in die Luft.

Interessanterweise haben alle überlebt und gurken weiter durch die Wüste. Ich schätze man wollte keinen der Hinterwäldler mit in die Karre setzen, weil das sonst zu spannend geworden wäre.

Der Kameramann hat den Farbfilter mal auf violett gestellt, was wohl bedeuten soll, dass die Sonne aufgeht. In diesem unbeschreiblich schönen Panorama fährt man auf den Schrottplatz. Ich wusste doch, dass der Film noch richtig gut wird. Tanner warnt Blag Billy nicht zu weit wegzugehen, denn hier wimmelt es von Panthern. Was sonst? Wie jedes gute Kind hört Billy natürlich überhaupt nicht und latscht zwischen den Schrottkarren herum. Ein Sturm zieht auf und Tanner muss auf seinem Moped Billy suchen. Der latscht nebenbei durch den Sturm, als wäre er der Windbreaker persönlich, der eine Windstärke 12 nur müde belächelt. Tanner findet ihn und man fährt zurück zum Panzer. Meine Fresse, das war die wohl aufregendste Rettungsaktion, die ich jemals gesehen habe.

Aus irgendeinem Grund wird dann der ganze Schrottplatz geflutet und wir wissen endlich, warum die unbedingt einen Amphibienpanzer durch die Wüste kutschieren mussten. Hannibal beeindruckt das nebenbei offenbar alles überhaupt nicht, denn er guckt durchgehend, als wären irgendwo Titten an die Wand genagelt, von denen er auf keinen Fall den Blick abwenden kann.

Über den Seeweg erreicht man also eine Blumenwiese. Da ist der Radioempfang ganz besonders gut und man hört einen Funkspruch aus Albany. Vor Freude ballert Hannibal in die Luft und gibt einen Funkspruch ab, damit man sie finden kann. Tanner und Billy fahren in die Stadt, um Pizza und Bier zu besorgen. Leider werden sie nicht plötzlich von einer Riesenkakerlake angegriffen. Sie sehen nur zwei Pferde. Nach ungefähr 5 Minuten des harmonischen Die-Straße-entlang-fahren-und-bloß-nicht-für-Spannung-sorgen-jetzt-zum-Schluss ist der Streifen dann leider vorbei und wir werden nie erfahren, ob das hier das erste A-Team war.

Okay, ich geb zu. so richtig Mad Max war das noch nicht. Aber es ging in die Richtung. Würde mich also nicht wundern, wenn George Miller dieses Machwerk ebenfalls gesehen hat und sich dachte: „Cool. Das mache ich auch. Nur in Nicht-Scheiße.“ Wie auch immer. Ich gehe meinen Riesenskorpion füttern …

Postapokalyptische Minderheitenrettung

MAD MAX IS BACKS! Äh, back. Ob das nun gut oder schlecht ist, muss wohl jeder selbst entscheiden. Ich fand zumindest den ersten Trailer ziemlich cool, aber bewahre mir wie immer etwas Grundskepsis, was das Endprodukt angeht. Aber selbst wenn der neue Mad Max nicht so toll wird, wie er werden könnte, gibt es doch einen würdigen Ableger der Originalreihe. Vergesst Max. Hier kommt Trace!

WHEELS OF FIRE – Die Solo-Kampfmaschine – USA – 1985 – 81 Min.

Der Spaß beginnt auf dem postapokalyptischen Wochenmarkt, wo Trace seine Schwester trifft, um sich einen Gladiatorenkampf anzuschauen, bei dem sie ihre Autoschlüssel auf irgendeine Lusche gesetzt hat, der es natürlich voll verkackt. Trace greift ein und will die Schlüssel zurück gewinnen, was sich als kein großes Problem herausstellt. Auch wenn ich die Regeln eines Kampfes in Frage stellen muss, bei dem einfach jeder dahergelaufene Spaten in den Ring springen kann. Das sehen auch die Zuschauer so und es kommt zur Verfolgungsjagd durch die Wüste. Selbstverständlich werden die Verfolger abgehängt, beziehungsweise zu Schrott gefahren.

Eine Verschnaufpause gibt es aber nicht wirklich, denn die apokalyptischen Piraten unter Führung von Scourge sind in der Nähe. Also macht man getrennt die Brenne. Während Schwester Arlie und Loserboy Bo poppen fahren, beobachtet Trace noch etwas die Piraten, was nicht unbemerkt bleibt und die nächste Verfolgung nach sich zieht. Trace nutzt seine Geheimwaffe, um die Piraten loszuwerden. Einen Flammenwerfer.

Bo und Arlie kriegen auch Piratenbesuch und Bo ist direkt bereit, seine Freundin und das Auto gegen sein Leben einzutauschen. Der Plan geht nicht so ganz auf, denn während Arlie halbnackt aber immerhin bequem auf eine Motorhaube gebunden wird, wird Bo hinter einem Wagen durch den Sand geschleift. Trace eilt zur Rettung und erfährt von Bo, dass Scourge Arlie entführt hat. Dann erlöst er Bo von seinen Leiden.

Während Arlie versucht, einer möglichen Vergewaltigung durch Scag den Wüstenpiraten zu entgehen, rettet Trace eine andere Tussi namens Stinger, die aussieht wie Ramboline, wodurch sich der Eindruck aufdrängt, dass sie eigentlich gar keine Hilfe brauchte. Allerdings ist ihre Kare verreckt, also fährt sie mit Trace mit.

Währenddessen gerät eine weitere Ische in Not. Während sie fliehen kann, wird Großvater weggeschnetzelt. Trace findet den toten Opa und Striker wird von einer Hand unter die Erde gezogen. In den unterirdischen Tunneln werden sie und die geflohene Tussi gefangen gehalten, von MORLOCKS! Ja, diese Viecher aus „Die Zeitmaschine“.  Wenn die hier noch ne Zeitreisestory einbauen explodiert mein Gehirn.

Arlie wird von Scourge rangenommen.

Trace, scheinbar selbsternannter Beschützer aller Wüstenweiber mit dicken Dünen, macht die Morlocks platt und rettet seinen Harem.

Irgendein Typ und sein Zwergenbeifahrer geraten unter Beschuss. Trace entscheidet, dass er nicht nur gut ausgestattete Tussis rettet, sondern auch andere apokalyptische Minderheiten und nimmt den Zwerg mit. Der hat zwar ein Sprachproblem, aber glücklicherweise kann die gerettete Tuse Gedanken lesen und erfährt dadurch, wo der Zwerg hin will. Ich habs schon wieder vergessen. Mich überfordert das hier alles mal wieder vollkommen.

Die Gruppe landet bei einer Sekte, die ein Raumschiff baut, um die Erde zu verlassen. Man, das ist alles so herrlich abgefahren. Ich liebe es. Auch wenn hier nichts einen Sinn ergibt.

Trace und Striker streiten sich, weil Striker eine Auftragskillerin ist, die Scourge sucht. Warum das für Trace ein Problem ist, bleibt im Unklaren. Es wird auch nicht weiter drauf eingegangen, denn Vögeln ist momentan wichtiger.

Arlie muss weiter leiden.

Trace hat Striker fertiggeknallt und macht sich vom Acker. Kurz darauf wird die Raumschiffbasis angegriffen und das Mutterschiff ist hinüber. Trace kommt zurück, kann aber ausnahmsweise nicht viel retten. Außer Striker und der anderen Tussi, namens Spike, gibt es nicht viele Überlebende. Also beschließt er, Scourge und die Wüstenpiraten endgültig zu erledigen.

Trace fährt also zur Piratenfestung und wird direkt gefangen genommen. Dafür kann jetzt Arlie einen Typen abstechen und Trace befreien, was zum unausweichlichen Geballer führt.

Und dann kommen die Spaceshipspaten unter Leitung von Striker und Spike im Panzer angerollt und es kommt zum großen Krieg in der Wüste.

Arlie wird abgeknallt. Trace ist richtig angepisst.

In der ganzen Balleraction mutiert Spike zum Ninja und killt Leute verdeckt mit ihren Judokünsten. Striker knallt Scag ab, fällt aber von einer Mauer und verreckt. Oder auch nicht. Unwichtig.

Denn Trace und Scourge liefern sich eine Autoverfolgungsjagd durch ein Minenfeld. Scourge geht dann drauf, als Trace sein Auto von einer Klippe auf Scourges Karre fallen lässt. Die Antwort auf die Frage, wie Trace plötzlich auf die Klippe gekommen ist, kann wohl nicht mal der Drehbuchautor beantworten.

Zum Abschluss gibt Trace Karate-Spike die Kette seiner Schwester, weil, die die nicht mehr braucht, und fährt in die Ferne. Am Himmel kreist ein Adler, kann den Film aber auch nicht mehr retten. Nicht, dass das jemals zur Debatte stand, denn hier war mal wieder nichts zu retten. Ich wage mal die Behauptung, dass Mad Max zumindest etwas besser wird.

Unritterlicher Datendiebstahl

Ich weiß gar nicht, was ich bemerkenswerter finde. Dass es bis zum Jahr 1993 tatsächlich keinen Film gab, der Knights heißt, oder, dass dann ein so betitetelter Streifen erschien, der aber mit Rittern nicht das Geringste zu tun hat. Stattdessen hat man einfach Mad Max, Terminator und Highlander an die Tafelrunde gesetzt und die besten Ideen schlecht zusammengewürfelt. Das Ergebnis gibt es hier:

KNIGHTS – CYBORG WARRIORS – USA – 1993 – 86 Min.

Starring: Blades Best Friend

Die Wüste. Irgendeine Tussi erzählt aus dem Off, was so Phase ist: Cyborgs haben den Planeten übernommen und jagen die Menschen. Fertig ist der Plot.

In nem Flashback latscht die Erzählerin als Kind durch die Gegend, nachdem ihre Eltern gekillt wurden. 10 Jahre später lebte sie bei Farmern, die irgendwie eigenartig drauf sind, ständig lachen und wie Wölfe heulen. Ich glaube, ich würde zu den Cyborgs gehen.

Irgendeine Oma ist eine Seherin und sieht Gefahren. Ach, wirklich? Machst nen guten Job, Alte. Nea, so heißt die Erzählerin/Hauptdarstellerin, hält sie für verrückt, was die Alte dann auch bestätigt und sich weggeiert.

Es wird bekloppter. Ein Glatzenfatzke mit Robotermegaarm hält ne geisteskranke Ansprache und ersäuft einen Typen in einer Tonne mit Siffwasser. Mit seinem Metalarm saugt er ihm das Blut aus, aber ein Kind unterbricht ihn. Dafür darf es die Leiche von dem Ertränkten mitnehmen, der sich freundlicherweise vor dem Blag über den Boden rollt, damit es ihn nicht tragen muss.

Reiter töten irgendwelche Redshirts, die tatsächlich rote Hemden tragen. Sie sind menschliche Cyborgsoldaten, die sich den Cyborgs angeschlossen haben. Die Dorfbewohner finden das richtig kacke und es kommt zu einem perfekt choreografierten Gefecht, bei dem einfach jeder wild um sich prügelt. Fragt nicht, wer gewonnen hat. Die sehen alle gleich aus.

Eine Tussi überlebt und der Anführer der Angreifer, die wohl gewonnen haben, will sie essen. Denn er ist ein Cyborg und muss seine Kraft regenerieren, oder sowas. Hilfe eilt herbei, von einem alten Typen, der alle Cyborgsoldaten cool wegkickt, fliegende Pfeile mit der Hand abfängt und den selben Umhang wie alle anderen trägt. Ein Oscar für beste Kostüme wäre angebracht gewesen.

Gabriel heißt der Arschtreter und er sucht den Cyborg Simon, den er dann auch findet. Gabriel ist selber ein Cyborg, dessen Tankfüllung für genau ein Jahr reicht. Wohl keine Tankstelle mehr da, an der er nachtanken könnte. In diesem Jahr soll er die Cyborgs ausschalten. Simon ist wohl der Erste auf der Abschussliste. Gabriel ballert Simon einen Pfeil ins Auge, aber der hat zum Glück noch Ersatzaugen in seiner Gürteltasche. Trotzdem sieht er das Schwert nicht kommen, das ihm den Schädel spaltet und dadurch seinen Mikrochip zersenst.

Angeführt von dem Metallarmtypen, reitet eine Armee durch die Canyons, während ein anderer Kerl im Ninjastyle von Felsen zu Felsen hüpft. Gabriel hat derweil die verletzte Blondine gerettet und reitet ebenfalls durch die Kapaten. Weil er gerade nix besseres zu tun hat, erzählt er seine Geschichte. Ja, ja, Cyborgtyp, erschaffen, um alle Cyborgtypen um die Ecke zu bringen. Kennen wir schon.

Weil er so eine unfassbar große Hilfe ist, will er das Mädel in der Wüste lassen, gibt ihr aber immerhin etwas Wasser. Sie kann den Cyborgassassinen dann aber doch überreden, sie mitzunehmen, damit sie ihm helfen kann, bei seiner Mission.

Nachdem sie ewig und drei Tage durch die Gegend gelatscht sind, erreichen sie … irgendeinen Punkt, am Arsch der Welt, an dem man ganz toll campen kann. Das Training von Nea beginnt.

Der einarmige Roboterbandit verbreitet währenddessen mit seiner Armee Angst und Schrecken im ganzen Land und will den Auftragskillercyborg jagen.

Nach einem grandiosen Zusammenschnitt des Trainings mit Stöcken, Sprungeinlagen über achtzigmeterklippen, und schlauen Sprüchen des Cyborgkillers, ist das Training dann auch mal beendet. Und dann … reiten sie zu wunderbar romantischer Mucke in den Sonnenuntergang. WTF? Bahnt sich hier etwa eine Romanze zwischen Mensch und Cyborg an. Das wird awesome.

Nea will dem Terminator dann beibringen, wie er menschlicher wird. Haben die hier wirklich einfach alles kopiert? Ich hoffe auf einen T-1000-Cameo. Der hat da aber mal so gar keinen Bock drauf und Nea haut ab. Auf der Suche nach ihr trifft Gabriel weitere Cyborgs – selbstverständlich mit coolen, schwarzen Umhängen – und es kommt zum Kampf. Nea eilt zur Hilfe und kloppt etwas mit, wird aber entführt. Gabriel wird von Prinz Eisenherz weggebombt. Seine Überreste werden ebenfalls mitgenommen, um sie dem Arm-seligen Anführer zu präsentieren.

Nea befreit sich, weil sie bei den menschlichen Cyborgsoldaten gelassen wurde, die – wie wir mittlerweile erfahren haben – nix auf die Reihe kriegen. Zu schön romantischen Klavierklängen befreit sie einen Mitgefangenen und reitet mit ihm in den Sonnenuntergang. Also, irgendwo verstecken die hier doch eine Liebesgeschichte, oder?

Der Lieber-Arm-dran-als-Arm-ab-Cyborg erwartet den Masterbuilder, der sie alle geschaffen hat, zum Abendessen. Naja, oder einfach so. Jedenfalls am Abend.

Nea zieht sich ein schwarzes Hemd an, um unerkannt durch das Cyborglager zu latschen, in dem der Cyborg-Arm-eeanführer gerade eine Ansprache hält. Nea macht dann allerdings auf sich aufmerksam, weil ihr irgendein Typ dauernd in der Frisur rumfummelt, und sie ihm dann in den Arsch tritt. Nea will gegen einen ausgewählten Kämpfer antreten, um ihren Bruder zu retten. Der unch-Arm-ante Anführer lässt sich darauf ein.

Der Kampf beginnt und dauert ganze 10 Sekunden. Nea macht noch ein paar mehr Herausforderer platt und erschießt den Arm-en Leader mit nem Bogen. Der lebt aber natürlich noch und es folgt der große Kampf gegen ihn und seine Cyborgarmee, bestehend aus zwei Typen und tausend menschlichen Soldaten, die absolut keine Schnitte haben. Viel Gekloppe und Mikrochipzerflexe später schnappt sich Nea den halben Gabriel und schnallt ihn sich auf den Rücken. Weiteres Geschnetzel folgt und Gabriel bastelt sich mit Ersatzteilen aus einem anderen Cyborg wieder selbst zusammen.

Job der dish-Arm-onische lebt immer noch und muss jetzt gegen Nea und Gabriel gleichzeitig antreten. Allerdings hält er Neas Bruder als Geisel. Er übergibt den Jungen an einen anderen Cyborg, der mit ihm nach Cyborg-City flieht. Nea nimmt die Verfolgung auf, während Gabriel Job den Arm abhackt. Der erzählt noch kurz, dass es nicht zu Ende ist, denn der Masterbuilder baut eine ganze Armee auf. In Cyborg-City!

Leider werden wir nie nach Cyborg-City kommen, denn die geplante Fortsetzung hat es nie gegeben. Verdammt. Ich will jetzt wissen, wie das alles ausgeht. Aber immerhin haben wir gelernt, dass die künstliche Intelligenz von Cyborgs stark zu wünschen übrig lässt.