„Fire In The Hole“ – Justified, 2010
Heute wird’s heiß hier. Denn der Stollen brennt. Wobei das eigentlich eher unbedeutend ist, aber es wird halt mal erwähnt. Viel wichtiger ist, dass wir es mit einem absoluten Multitalent zu tun bekommen. Denn hier kommt ein Martial-Arts-Experte, Redenschwinger, Typenverklopper, Handwerker, Kerleverprügler, Gitarrenspieler, Hobbydetektiv, Arschaufreißer, Umweltaktivist, Copvermöbler, Schlangenfänger, Eiertreter, Scharfschütze und Tänzer. Aber ich will nicht zu viel vorwegnehmen. Lest selbst:
FIRE DOWN BELOW – USA – 1997 – 105 Min.
Starring: Der Kampfsporttyp, der mittlerweile selbst den Radius eines Roundhousekicks aufweist
Frank ist Steven Seagals bester Freund. Gewesen, denn er ist tot. Angeblich war es ein Unfall, aber Seagals Chef glaubt das nicht. Steven, der hier den einfallsreichen Namen Jack trägt, will der Sache auf den Grund gehen und fliegt mit einem kleinen Flugzeug in ein Südstaatenkaff, wo er sich mit einem Prediger trifft, der zu seiner Überraschung keinen weißen Kragen trägt, aber Gitarre spielen kann.
Jack schleust sich undercover als Handwerker in dem Kaff ein und labert mit irgendwelchen Kindern über … nix erwähnenswertes. Der kleine Walter hat einen ekelhaften Ausschlag, was Jack sehr verdächtig findet. Man sollte vielleicht erwähnen, dass er für die Umweltbehörde arbeitet.
Im Dorf macht sich Jack an die Zwillinge ran, die den kleinen Tante Emma Laden an der Ecke führen. Anschließend nimmt er ein paar Wasserproben aus nem Bach im Wald und verfolgt nen Jungen. Er trifft auf drei Marijuanazüchter, denen er mal kurz die Fresse poliert, einfach weil sie ihm im Weg standen, oder so.
Oh nein, Kirchengesang. Ist mir schlecht. Der Priester stellt der Gemeinde Jack vor. Dann gibts ein Kirchenpicknick, mit viel Essen und Getanze. Walter erzählt Jack von geheimnisvollen Lichtern, die er nachts auf nem Hügel sieht. Der Sheriff hält Jack für nen besoffenen Penner, weil nur besoffene Penner Handwerker werden. Ah ja, wenn das so ist. Dann werden wohl nur fette Arschlöcher Sheriff in Kackkäffern am Arsch der Welt. Jack quatscht noch kurz mit Sarah, die im Dorf nicht sehr beliebt ist, weil … man weiß es nicht.
Jack fährt zu den Kellogs, ja, kein Witz, die Familie heißt KELLOGS! Ich weiß nicht, ob das nur schlechtes Product Placement ist. Vielleicht taucht auch noch Familie Coke auf. Mal sehen. Die Szene führt nebenbei in die absolute Leere.
In seiner kleinen Hütte wird Jack von einer Schlange angegriffen, aber da er Action Jackson ist, fängt er die Schlange mit bloßen Händen, als sie gerade zubeißen will und platziert sie im Pick Up Truck von den Typen, die ihm die Schlange in die Bude gebracht haben.
Sarah kauft ein und wird von allen Bewohnern ignoriert, denn sie … hat wahrscheinlich irgendwas ganz schlimmes getan. Ich erwarte nicht unbedingt ne Antwort während des Films. Jedenfalls verkauft sie Honig im Laden, der aber wie Blei in den Regalen liegt. Jack kauft dann einfach alle Gläser auf. Jack nimmt dann Sarah ein Stück mit. Die erklärt ihm, das in der Nähe ein Kohlebergwerk schon seit über zwölf Jahren brennt. Heißt das Kaff zufällig Silent Hill?
Die Zwillinge kacken Jack an, dass der einfach den ganzen Honig gekauft hat, weil Sarah … ist das pure Böse. Vielleicht auch nicht. Wenn das ein Running Gag werden soll, ist der irgendwie schlecht. Ich hör jetzt auf damit.
Jack haut acht Typen vors Maul, weil die ihn nicht im Dorf haben wollen. Der Sheriff will Jack verhaften, aber der Priester spielt den Zeugen und sagt es war Notwehr. Orin, der wohl irgendwie der Obermacker im Kaff ist, ist nicht begeistert von Jack und ruft seinen Vater an. Ja, so regelt man das. Immer schön die Alten anrufen, wenn die Gefahr besteht, dass einem jemand das Spielzeug wegnehmen will.
Jack fährt zur bösen Sarah und ihren lieben Bienen, um ihre Treppe zu reparieren. Sarah findet zufällig ne Knarre in Jacks Auto und lädt ihn zum Essen ein. Scheint wirklich absolut evil zu sein, die Gute. Oder sie steht auf Typen mit dicken … Wummen. Jack findet Zeitungsausschnitte vom Bergwerkbrand, der angeblich von Sarah gelegt worden sein soll. Heftig drauf, die Frau. Andererseits wurde sie freigesprochen, warum also der ganze Hass?
Jack gesteht Harry, dass er von der Umweltbehörde ist. Der ist beeindruckt und will, dass Jack seine Veranda und seine Treppe repariert, weil das das erste ist, wonach man einen Umweltfritzen fragt. Harry zeigt Jack tote Fische, die wohl durch Giftmüll verreckt sind.
Orin besucht seinen Vater, der nicht beeindruckt ist, von seinem Sohn. Vater Orin schlägt vor, Jack etwas anzuhängen, um ihn loszuwerden.
Harry wird von den bösen Jungs besucht, Jack dinniert bei Sarah, der bösesten Frau im Süden. Deren Bruder Earl taucht auf und es gibt sinnlosen Smalltalk. Als Jack weg ist, stellt sich Earl als ziemlich misstrauisch heraus, denn er traut Jack nicht.
Harry wird verletzt aufgefunden und von Jack zum Arzt gebracht. Die Bullen wollen Jack festnehmen, aber der vermöbelt alle und erklärt, wer er wirklich ist. Sarahs Vertrauen geht jetzt auch in die Brüche. Am nächsten Tag hat sie es sich aber schon wieder anders überlegt und gibt Jack einige Karten von der Umgebung, damit er sich mal überall umschauen kann. Daraus wird aber so schnell nix, denn er wird von einem LKW verfolgt, der nach kurzer zeit eine Klippe hinabstürzt und Jacks Wagen mit sich reißt. Jack saß natürlich nicht mehr drin.
Jack hält dann eine ganz tolle Ansprache zum Umweltschutz und gegen Reiche Säcke in der Kirche. Er ruft zum Widerstand auf und kann immerhin den Pastor überzeugen.
Orin Junior und Orin Senior planen weitere Methoden gegen Jack. Senior will sich den Typen mal selbst zur Brust nehmen.
Tanzfest im Kohlekaff (sorry, ich hab irgendwie den Namen von dem Ort nicht mitgekriegt). Viel Countrymucke und Getanze eben. Orin Senior kommt vorbei und verteilt Freikarten für sein Casino. Da der Bandgitarrist besoffen ausfällt, übernimmt Jack für ihn. Währenddessen schmeißt sich der junge Orin an Sarah ran und kriegt dafür vors Maul. Dann trifft sich Jack mit Orin senior, der ihn bestechen will. Der ist aber natürlich absolut unbestechlich, deshalb will Orin ihn im Bergwerk begraben.
Earl weiß, wo die Giftmüllfässer sind. Sarah will ihn überreden, es zu verraten. Earl will es sich überlegen. Jack und Sarah schwingen erst mal das Tanzbein, werden aber unterbrochen, weil die Kirche gerade abfackelt. Das überzeugt Earl davon, zu verraten, was er weiß. Er will Jack zu dem Ort führen, wo heute zufällig die nächste Ladung Gift ankommt.
Earl bringt Sarah nach Hause, und wechselt die Seiten. Oder auch nicht, ich fand der war von Anfang an ein Arsch. Jedenfalls haut er Sarah eine runter und fackelt ihre Bienenstöcke ab. Nachdem er Sarah in der Vorratskammer eingeschlossen hat, trifft er sich mit Jack und man fährt zur Mine. Jack hat voll den Durchblick und stellt die Theorie auf, dass Earl Sarah als Kind missbraucht hat, deren Vater das rausfand und er dafür sterben musste. Damit liegt er goldrichtig. Earl ruft seine Handlanger dazu und es folgt das obligatorische Geballer, inklusive gesichtwegätzendem Giftmüll. Die Bad Guys haben keine Schnitte, aber Orin Junior hat Plan B und sprengt die Mine. Irgendwie bringt’s das aber nicht, denn Jack entkommt absolut problemlos, indem er einfach ganz lässig aus der Mine latscht. Spannung pur.
Jack ruft seinen Boss an, denn die Lage ist prekär. Giftmüll im eingestürzten Stollen und Sarah muss ins Zeugenschutzprogramm. Die beiden Typen, die Sarah abholen sollen, sind dummerweise nicht, was sie zu sein vorgeben und entführen die Zeugin. Jack nimmt die Verfolgung auf und rettet Sarah mit seinen Scharfschützenskills. Und mit Scharfschützenskills meine ich: Ein bewegliches Ziel, von zwei Zentimeter Größe, aus einer Entfernung von dreißig Metern, zwei Mal hintereinander mit einer simplen Handfeuerwaffe zu treffen. Macht mal nach.
Wir springen zur Gerichtsverhandlung, bei der Orin nur eine Geldstrafe aufgebrummt wird. Jack kündigt seinen Job, damit er sich nicht mehr an irgendwelche Regeln halten muss. An was für Regeln hat der sich denn bisher gehalten? Naja, egal. Jack tritt Orin Juniors Gang in die Eier – und zwar jedem Einzelnen, hat er wohl Spaß dran – und überredet Junior, gegen seinen Vater auszusagen.
Zum Abschluss haut er noch einem Türsteher von Orins Casino in die Klöten und verhaftet Senior. Denn er ist doch noch bei der Umweltbehörde. Äh, okay, pure Verwirrung. Was soll’s, Jack quatscht Orin voll, der ihn umlegen will, stattdessen wird er aber selbst abgeknallt. Allerdings ist Jack ja sowas von scharfschützig, dass er ihm nur in den Arm schießt, damit er noch in den Knast wandert.
Nebenbei hat das Multitalent ein paar neue Bienenstöcke für Sarah gebaut, und versucht nun, ihre Eierstöcke in Wallung zu bringen. Erfolg garantiert.
Immerhin haben wir gelernt, dass Seagal ein absolutes Multitalent ist. Der kann einfach alles. Wenn der mal nen Film mit Chuck Norris dreht, startet die nächste Eiszeit, vor geballter Coolnes.
Schrottgelaber