Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Schlagwort-Archiv: Huub Stapel

Ein Film viele Blogger – Amsterdamned

Der nächste Film in der Reihe Ein Film Viele Blogger des Intergalactic Apeman steht auf dem Programm. Heute gibt es einen Thriller aus Amsterdam. Ich habe, so weit ich mich erinnern kann, noch keinen holländischen Film gesehen – wenn man mal von den Flodders absieht. Aber der Quatsch wird wohl nicht wirklich repräsentativ sein, für das Filmschaffen unserer Nachbarn. Deshalb bin ich durchaus gespannt, was mich hier erwarten wird.

Und denkt dran: The Netherlands are dark and full of Spoilers!

AMSTERDAMNED – Verfluchtes Amsterdam – NL – 1988 – 109 Min.

Starring: Huub Stapel, der mir zwar nicht unbekannt ist, den ich aber nie wirklich registriert habe, in den Nebenrollen der Filme, die ich mit ihm gesehen habe. Immerhin hat er vor einigen Jahren in einem Kurzfilm namens Titten mitgespielt. Kann also nur gut sein, der Typ.

Ein Fluss in Amsterdam. Da ich ein geografisches Desaster bin, ist mir der Name des Flusses nicht bekannt, wird aber wohl auch nicht so wichtig sein. Jedenfalls taucht ein Taucher – was sonst – in dem Fluss und erreicht ein China-Restaurant, in dem gerade Peking-Ente á la carte zubereitet wird. Das spielt aber absolut keine Rolle, denn er taucht weiter zu einer Stelle, an der gerade ein Typ vor die Fresse kriegt und im Fluss versenkt werden soll. Da ihn das auch nicht im Geringsten tangiert, taucht er weiter zum Bordell nebenan, wo gerade eine Nutte mit nem Taxi in den verdienten Feierabend fährt. Der Taxifahrer ist weniger geldgeil, als geil an sich und will die Nutte knallen. Die beißt ihm aber in den Steuerknüppel und wird dafür aus dem Taxi gekickt. Taucher Theo nutzt die Chance und killt die Hure, um sie dann im Fluss zu versenken. Eine Obdachlose ist Zeugin der Tat, greift aber natürlich nicht ein, weil sie dann ihren Einkaufswagen, mit irgendwelchem Scheiß drin, unbeaufsichtigt lassen müsste.

Die Leiche wird, von einer Brücke hängend, von einem Boot gefunden, in dem gerade eine Schulklasse über den Fluss schippert. Panik ist vorprogrammiert.

Ein Typ in der Badewanne, seine Tochter will nicht zu spät in die Schule kommen. Wie ist die denn drauf? Jeder andere wäre froh, wenn er dort so wenig Zeit wie möglich verbringen müsste. Eric muss dann die Wanne doch verlassen, denn er muss zum Tatort. Auf dem Weg dahin nimmt er noch schnell nen Typen beim Bäcker fest, weil, Hobby und so.

An der Brücke angekommen erzählt die Obdachlose von einem Monster, das den Mord begangen hat. Kommissar Eric hegt berechtigte Zweifel an dieser Theorie.

Zu Hause will Willy, der Freund von Erics Tochter, Kontakt mit den Toten aufnehmen, scheitert aber auf ganzer Linie.

Auf dem Fluss nehmen zwei Typen Wasserproben in der Nähe einer Firma, von der sie vermuten, dass sie irgendeine Scheiße ins Gewässer pumpen. Falls sie Beweise gefunden haben, werden sie es niemandem mehr verraten können, denn Taucher Tim macht sie einen Kopf kürzer.

Eric ist mal mit der Freundin von John, der bei der Wasserschutzpolizei arbeitet, durchgebrannt. Sie legen ihre Streitigkeiten innerhalb von Sekunden ab und ermitteln jetzt zusammen. Nachdem sie einen Teil der Taucherausrüstung gefunden haben, lassen sie sich eine Liste von allen Tauchern in Holland geben, um die Verdächtigen einzugrenzen. Auf ungefähr 10.000. Na, da sind sie ja nah dran, an der Lösung des Falls.

Der Gerichtsmediziner findet die Spitze eines Messers in der Nutte. Das bringt die Ermittlungen auch nicht wirklich voran. Deshalb macht sich Eric auf zum Tauchclub, wo er Martin und Laura kennenlernt, deren Palaver aber zu nichts führt.

Eine Tussi, die Spenden für die Heilsarmee sammelt, stellt das nächste Opfer dar und wird am nächsten Morgen aus dem Fluss gefischt.

Erics nächster Ort auf seiner Touristentour, die er aus den Ermittlungen zu machen scheint, ist das Museum. Da arbeitet Laura, mit der er sich zum Essen verabredet. Beim Abendessen quatschen die beiden jede Menge Quark.

Willy findet mit Hilfe seiner Geistesgabe heraus, wo der Killer rumhängt. Zusammen mit Erics Tochter, deren Namen ich irgendwie nicht mitgekriegt habe, latschen sie zum Fluss, wo Willy ins Wasser fällt, aber mehr nicht passiert.

Eine Blondine treibt auf ner Matratze. Der Schlitzer taucht vorbei und verlängert mit seinem Messer den Schlitz zwischen ihren Beinen.

Der Bürgermeister ist nicht zufrieden mit den bisherigen Ermittlungen und will einen neuen Kommissar auf den Fall ansetzen.

Laura ist bei Psychiater Martin und labert mit ihm über Eric und die Morde, und Zigaretten, und unbequeme Sofas, und die Liebe, und bla.

Ein Polizist erschießt in einer todesmutigen Aktion … eine Ente.

Eric und John folgen einem Tipp, der auf einen ehemaligen Kapitän hinweist, oder sowas. In dessen Wohnung finden sie einen Taucheranzug und eine vollgeschissene Kloschüssel. Der Typ selber ergreift auf einem Motorrad die Flucht.

Verfolgungsjagd mit Mopeds, Autos und Pferden. Yeah! An einer Brücke wird der Flüchtige erwischt. Allerdings ist er nicht sehr redselig und rotzt Eric in die Visage, dem daraufhin der Kaffee nicht mehr schmeckt. Um sich etwas abzuregen, besucht er Laura und schlägt ihr vor, die Stadt zu verlassen. Vorher muss aber noch gevögelt werden, ist ja klar.

Ein alter Sack auf nem Hausboot, hat seine letzte Oper gehört, weil Taucher Till den Kahn versenkt.

John taucht runter zum Wrack. Nebenbei wird erwähnt, dass bei Tauchern ein mal an der Leine ziehen bedeutet, dass alles in Ordnung ist, während FÜNF mal ziehen für Gefahr steht. Und was ist, wenn man gar keine Zeit hat, fünf mal zu ziehen? Wie dem auch sei, John findet die Leiche und kurz darauf auch den Taucher, was das Ende für John einleitet.

Den Luftblasen des Tauchers folgend, gibt es eine der großartigsten Verfolgungsjagden der Filmgeschichte, in der ein Typ langsam nen Kanal runterschwimmt und ihm ein Boot mit 5 kmh folgt, bis sie ihn an einer Schleuse in eine Sackgasse gedrängt haben.

Dummerweise finden sie, nach dem Leerpumpen des Kanals, nur die Sauerstoffflasche. Zum Glück gibt es direkt den nächsten Tipp, über einen Typen, der in einen Schuppen eingebrochen ist, was natürlich nur der Todestaucher sein kann. Das stellt sich dann auch als wahr heraus, aber er kann mit einem Motorboot fliehen. Eric, der noch nie ein Boot gefahren ist, nimmt trotzdem die Verfolgung auf. Während der stellt sich auch heraus, dass das Boot von ganz alleine fährt, während Eric an nem Seil hinten dran hängt. Wozu braucht man da noch nen Bootsfahrschein?

Eine ganz cool inszenierte Verfolgungsjagd durch die Grachten später, macht der Tauchmeister einen Fehler und fährt in ein anderes Boot, was selbstverständlich zur unausweichlichen Explosion führt.

Eric latscht bewaffnet in einen Abwasserkanal. Der Taucher lebt natürlich noch und schießt mit einer Harpune auf ihn. Eric kann ihn aber abknallen und wacht kurz darauf im Krankenhaus auf. Der Taucher ist scheinbar wieder entkommen, obwohl Eric ihm mitten in die Fresse geschossen hat.

Laura findet heraus, dass Martin der Killer ist, da dieser seine angeschossene Taucherbrille zu Hause liegen lassen hat. Sie ruft im Krankenhaus an, aber Eric pennt noch, deshalb kriegt er die Nachricht etwas verspätet. Laura nimmt die Sache selbst in die Hand und vermöbelt Martin mit einem Paddel. Problem ist aber, dass er gar nicht der Taucher ist, denn dieser taucht plötzlich auf (ich weiß, knaller Wortspiel) und versucht sie, ins Wasser zu ziehen. Eric ist aber rechtzeitig zur Stelle und eröffnet das Feuer.

Der Taucher schleppt sich zu seinem Geheimversteck.

Martin erzählt von einem alten Freund, der durch einen Tauchunfall mit chemischen Stoffen völlig entstellt wurde, der natürlich der Killer ist. Der wählt den Freitod durch einen Harpunenpfeil in den Mund, was Eric und die Bullen nicht mehr verhindern können.

Mit Eric und Laura, die auf einem Treetboot durch die Gegend schippern und dem vielleicht unpassendsten End-Song aller Zeiten, endet der Spaß dann.

Ganz guter Film, der leider unter schwachen Nebendarstellern und einer noch schwächeren Auflösung zu leiden hat. Die Synchronisation ist nebenbei auch mehr schlecht als Recht. Und von der Musik fang ich gar nicht erst an.