Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Schlagwort-Archiv: Haunted House

Hörgestörte Haus … Hä, was hat er gesagt?

„I see dead people“ – The Sixth Sense, 1999

Kennen wir ja alle. Man latscht durch die Gegend und plötzlich, aus dem Nichts, steht ein Toter vor einem. Und dann stellt man erleichtert fest: Ach nee, ist doch nur die 120-jährige Oma, die einfach nicht umfallen will. Problematischer wird es da schon, wenn man die Toten hört. Erstens ist das schwerer zu erklären und zweitens labern die auch nur Scheiße.

THE UNINVITED – Stimmen aus dem Grab – USA – 1996 – 94 Min.

Ein Sturm zieht auf über der Walton-Ranch. Oder etwas, das so aussieht. Aber die kleine Charlotte hat keinen Bock ins Haus zu gehen. Das lobe ich mir. Draußen spielen macht auch viel mehr Spaß. Man muss ja nicht den ganzen Tag vorm Fernseher hocken, so wie ich. Ein zusätzlicher positiver Effekt ist, dass Charlotte so nicht mitkriegt wie ihre Mutter einen Glatzentyp abknallt, der die Schwester, oder Oma, oder ein anderes weibliches Wesen in der Wanne ertränkt hat.

Zeitsprung und Countrymusik. Das ist doch mal ein Atmosphärewechsel. Die Ranch ist mittlerweile einem typischen amerikanischen Vorort gewichen und die Johnsons ziehen in ihr neues Haus ein, dass in dieser Hölle aus Barbecuegrills, Rasenmähern und bunten Blumen in Vorgärten steht.

Nachdem man ewig dem üblichen Familienleben der Johnsons zuschauen durfte, was Händewaschen vor dem Essen, Haare kämmen nach dem Aufstehen und Hecke schneiden am Morgen beinhaltet, entdeckt Mutter Johnson einen roten Fleck an der Badezimmerdecke. Vater Johnson reißt die Decke ein und stellt fest, dass keine Rohre dahinter sind, durch die das Wasser hätte durchdringen können. Also widmet er sich dem nächsten Projekt im Garten, das ich, nach meiner besten Einschätzung, nur als den Start zum Bau eines Einkaufzentrums beschreiben kann. Für ein schlichtes Gartenhaus ist es jedenfalls viel zu groß.

Mutter und Sohn Johnson entdecken ein komisches fliegendes Licht, das durch die Bude schwirrt. Als es verschwindet, hat man es auch quasi schon wieder vergessen. Scheinbar haben die Johnsons das Kurzzeitgedächtnis von nem Goldfisch.

Die Wanne ist voll. Mutter Johnson findet das eigenartig, denn niemand hat das Wasser eingelassen. Und dann hört sie auch noch Schritte und Blut läuft in die Wanne. Mutti ist nicht erfreut und ruft die Bullen. Durch den Aufruhr kommt natürlich auch noch der Nachbar rüber, der in so nem Film nicht fehlen darf. Er heißt Stan und … mehr gibts nicht zu erzählen, aber er wird wohl wieder auftauchen.

Die unvermeidliche „Nachbar-kennen-lernen“-Grillparty steht an, was immer darauf hinaus läuft, dass die Weiber ne Saftpresse mitbringen und dann rumtratschen, während die Kerle sich am Grill stehend anschweigen, weil sie nach drei Sekunden feststellen, dass man keine gemeinsamen Interessen hat. Damit die Kinder nicht rumnerven, hat man sie so lange in den Keller gesperrt, oder so. Jedenfalls sind sie nicht da.

Mutter Johnson hört eine Kinderstimme labern und erzählt Vater Johnson davon. Der glaubt, dass sie nur zirpende Grillen gehört hat. Klar, hört sich ja auch gleich an. Das kann man schon mal verwechseln.

Sohn Johnson sieht Glatzengünther den Wannenertränker im Fenster und winkt. Er geht zu ihm ins Badezimmer, wo er in Nebelschwaden ein Gesicht sieht. Mutter Johnson sieht es auch und bricht in Panik aus. Aber alles nur falscher Alarm, denn für den Staub ist Clay verantwortlich, der das Loch in der Decke repariert. Warum der dabei so viel Staub aufwirbelt, weiß man nicht. Jeder Handwerker hat eben seine eigene Technik.

Irgendeine Tussi, die aussieht als würde sie im Homeshoppingkanal billige Diamantenimitate an ahnungslose Idioten verscherbeln, setzt Mutter Johnson davon in Kenntnis, dass ihr Sohn in großer Gefahr ist. Die will davon aber nix wissen und nimmt erst mal ein Bad in der Todesbadewanne. Dann hört sie wieder Stimmen und Schritte und Gerüttel an der Tür und wasweißich.

Mutter Johnson geht zum Psychiater und es stellt sich heraus, dass sie ein Kind verloren hat und wohl deshalb jetzt Stimmen hört. Reicht mir als Erklärung. Ist der Quatsch dann jetzt vorbei?

Leider nicht.

In der Küche tanzen die Eier auf der Arbeitsplatte. Die Ghostbusters wären erfreut.

Sohn Johnson spielt alleine in der Wanne. Ich ahne böses.

Mutter Johnson kriegt nen Anruf von der Kinderstimme, die irgendwelchen Quark brabbelt. Sohn Johnson ersäuft derweil in der Wanne, aber Mutter kommt zur Rettung.

Die geht dann zu der komischen Wahrsagerin von vorhin. Die stand mal unter Mordverdacht. Scheint eine vertrauenswürdige Quelle zu sein, also nimmt sie die Alte mit nach Hause, damit sie da ihren Hokus Pokus abziehen kann. Einen epileptischen Anfall später ist klar: In dem Haus spukt es. Toll.

Mutter Johnson besucht Charlotte Parish im Altersheim. Die hat vorher in der Gegend gewohnt, oder so. War irgendwie klar. Sie wird ja wohl das Blag vom Anfang sein. Auch wenn es mich nicht wundern würde, wenn man einfach mehrere Charaktere hier Charlotte genant hat, einfach weil einem keine weiteren Namen einfielen. Kackegelaber vom Feinsten und Mutter weiß jetzt, was zu tun ist: Aus dem Haus ausziehen. Hätte man auch vorher drauf kommen können. Jedenfalls nimmt sie die Alte mit nach Hause, weil sie scheinbar gerne bekloppte Ischen in ihr Haus einlädt. Schließlich ist sie dann unter Gleichgesinnten.

Die Alte erzählt die Geschichte vom Anfang, als ihr Vater der Wannendöpper von ihrer Mutter abgeknallt wurde, die dafür in den Knast wanderte. Und da sind die komischen Lichter wieder. Es ist der Bruder von Charlotte. Die Wahrsagerin stellt fest: er weiß nicht, dass er tot ist und glaubt, er sei der Sohn von Mutter Johnson. Äh, ja. ICh hinterfrage hier mal nicht den Sinn, weil einfach keiner vorhanden ist.

Mutter Johnson quatscht das Licht voll und die Wahrsagerin schlägt vor, dass er ins Licht gehen soll, was er dann auch tut. Zumindest laut ihrer Aussage. Also das Licht geht ins Licht. Manchmal liegen die genialen Einfälle alt direkt vor einem.

Und dann bricht die Hölle los. Oder etwas, das so aussehen soll. Eigentlich hat man nur ne rote Lampe angeschaltet und die Tür zugeknallt. Jetzt darf Charlotte irgendwelche Kacke labern und alles ist wieder normal. Außer, dass die Wahrsagerin noch kurz darauf hinweist, dass der Geist Sohn Johnson holen will.

Mutter Johnson ruft Vater Johnson an und man ist sich einig, dass man doch mal langsam die Sachen packen sollte. Aber nein, Vater Johnson bringt den Psychiater mit und Mutter Johnson kommt in die Klappse. Ist dieser Scheißfilm eigentlich irgendwann mal zu Ende?

Vater Johnson nimmt die Kids mit nach Hause und selbstverständlich zieht ein Gewitter auf. Und die Wanne ist natürlich auch schon wieder voll, aber dieses Mal sieht der Vater die Blutwelle auf sich zukommen. Also tut er, was jeder normale Mensch tun würde. Er gräbt ein Loch im Garten. Fragt nicht, es ist einfach so.

Mutter Johnson bricht in der Zeit aus der Irrenanstalt aus, was relativ einfach ist … obwohl nee, sie schleicht nur zum Telefon und ruft zu Hause an. Sohn Johnson geht ran, aber der hat gerade keine Zeit, weil er im überschwemmten Keller spielen muss. Also muss Mutter Johnson doch aus dem Kuckucksnest flüchten, was absolut kein Problem ist, weil wirklich niemand in dem Laden zu sein scheint, außer Mutter Johnson.

Vater Johnson hat sein Loch gegraben und geht zurück ins Haus, um die Kinder zu holen. Holly ist schnell gefunden, aber Jonathan wird gerade von einem Gartenschlauch bedroht.

Mutter Johnson und die Wahrsagerin sind auch da. Das ganze Haus droht wegzufliegen. Vater Johnson schlägt wie ein Bekloppter mit nem Hammer auf die Kellertür ein. Aber die Wahrsagerin hat ne bessere Idee. Die Mutter muss dem Geist zeigen, dass sie ihren Sohn liebt. Boah, nee, geht doch weg mit der Scheiße. Das kann doch jetzt nicht ernsthaft die Lösung des Ganzen sein.

Ja, ja, bla, sie liebt ihn halt und die Tür geht auf. Im Keller fließt das Wasser ab. Mutter rettet Sohn, Liebe, bla, wir ziehen aus, bla, ich hasse euch alle, geht verrecken.

Immerhin haben wir gelernt, dass Liebe … ach scheiß drauf.