Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

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Blechschadenbasierte Todvortäuschung

Heute ist Geburtstag. Und zur Feier des Tages beschenke ich mich mal selbst und bringe meine verfilmte Biographie auf den Blog. Naja, nicht ganz, aber zumindest geht es heute um einen Schrottplatzbetreiber, der Schrottfilme so geil findet, dass er direkt selbst welche produziert. Könnte also auch ich sein. Nur ohne das Produzieren. Und der Tatsache, dass ich gar nicht wirklich auf einem Schrottplatz arbeite.

THE JUNKMAN – Firebird Tornado – USA -1982 – 96 Min.

Der Alternativtitel ist ja mal wieder ganz große Kunst und hätte sich für einen echten Trashfilm im Stile von Sharknado angeboten. Aber man kann eben nicht alles haben.

Die Musik während der Opening Credits ist schon mal das langweiligste Gedudel, das mir jemals in einem Film untergekommen ist. Fängt ja gut an. Und es geht genau so weiter, denn mit anderem Gedudel unterlegt sehen wir die komplette Lebensgeschichte eines Typen namens Harlan im Schnelldurchlauf. Geburt, Spielen als Kind, Heiraten als Mann, Schrottplatzgründung als Arbeitsloser, Film gemacht aus Verzweiflung, Tochter gekriegt als Paar, Frau verreckt am Steuer. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass das hier die Lebensgeschichte des Regisseurs werden soll, bei dem es tatsächlich ähnlich war. Und dann spielt er sich auch noch selbst. Na, das kann ja was werden.

Nach weiterem Gedudel, während dem Harlan in verschiedenen Autos posiert, kommt Richard vorbei, der aussieht wie eine Mischung aus Mafiapate und Amish. Was er wollte, weiß ich nicht. Das Gespräch mit Harlan ergab absolut keinen Sinn.

Ist aber auch nicht wichtig, denn: Verfolgungsjagd. Die Cops jagen eine Corvette, oder sowas. Ich kenne mich mit Autos absolut nicht aus, deshalb werde ich im Verlauf des Films einfach Vermutungen zu den Modellen anstellen. Warum die Corvette verfolgt wird, weiß nebenbei mal wieder keine Sau. Der Verfolgte klettert aufs Dach des Autos und wird von nem Helikopter abgeholt. Und dann der große Twist: Es war nur der Dreh für eine Filmszene.

Wisst ihr übrigens, was in 80er-Filmen ein echtes Problem ist? Alle haben die selben Frisuren. Deshalb kann man einfach keinen unterscheiden. Fällt schon schwer genug, festzustellen ob der Darsteller gerade männlich oder weiblich ist. War ne schlimme Zeit.

Nur den Mafiaamish erkenne ich überall. Der sitzt aber nur am Set rum und macht gar nix. Harlan geht derweil mit einer Reporterin poppen, oder so. Ich blicke jetzt schon nicht mehr durch. Irgendjemand namens Kelly hat nebenbei auch noch Geburtstag, aber ich weiß nicht, wer diese Kelly ist, also denkt euch einfach, dass ich es nicht erwähnt hätte.

Harlan ist das Ziel von einigen zwielichtigen Gestalten, die ihn beim James Dean-Festival umnieten wollen, oder sowas. Ich weiß es auch nicht. Hier wird ja mal wieder nix erklärt. Was ich aber unbedingt erklärt haben will, ist, wer den Leuten hier die Haare geschnitten hat. Meine Fresse, die 80er hätten wirklich verboten gehört.

Um James Dean richtig zu ehren, wird ein Rennen veranstaltet, was einfach irgendwie falsch ist, wenn ihr mich fragt. Zu einer guten Veranstaltung dieser Art, gehört natürlich eine gute Band. Leider hat man keine gefunden, also hat man einfach ein paar Nasen auf die Bühne gestellt, die „la la la“ ins Mikrofon dudeln.

Die Killer, oder Kopfgeldjäger, oder Steuereintreiber, oder schlicht gelangweilte, weil der Frisör heute geschlossen hat, oder wasauchimmer, kommen angeheizt und legen den Sheriff um. Damit dürfte zumindest klar sein, dass sie keine Steuereintreiber sind, denn ein Toter kann keine Steuern mehr zahlen.

Harlan wird von einem Flugzeug aus mit Bomben beworfen. Er ergreift natürlich die Flucht und will Hilfe rufen, aber jemand hat den Draht seines Autotelefons durchgeschnitten. Genial! Man hätte natürlich auch die Bremskabel durchschneiden können, wo man schon dabei war, aber manchmal ist weniger eben mehr.

Der tote Sheriff wird gefunden und die Cops rasen los, um die Mörder zu jagen. Auch wenn sie absolut keine Ahnung haben, wer die Mörder überhaupt sind. Die verfolgen weiterhin Harlan mit Autos und Flugzeugen. Die Cops kommen zufällig vorbei und es werden ein paar Karren zu Schrott gefahren. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass in der nächsten Stunde nicht viel mehr passieren wird hier. Der Eindruck verstärkt sich, wenn man bedenkt, dass dieser Streifen den Autoverschrottungsrekord von Blues Brothers (seines Zeichens der Film mit dem besten Soundtrack ever) übertroffen hat. Da wird wohl noch einiges zu Bruch gehen.

Den Soundtrack der Blues Brothers wird dieses Werk allerdings sicher nicht mehr übertreffen, denn trotz der actionreichen Verfolgungsjagden, dudelt die Musik einfach weiter so dahin. Da wäre mir sogar schlechte 80ies-Rock-Musik lieber gewesen.

Harlan erreicht das JD-Gedenk-Festival und bringt die Killer gleich mit, die erst mal die Bühne zerlegen, was natürlich eine gute Sache ist, da dadurch die „La la la“-Band nicht weiter spielen kann. Nebenbei interessiert sich auf dem Festival scheinbar keine Sau für das Geschehen, denn es wird einfach weiter gefeiert.

In der Wüste verkantet ein Franzose seinen Wohnwagen und ein Typ mit nem Schwein auf dem Arm kommt vorbei. Der hat seine Karre schon vorhin zerlegt. Beide werden in dem Film absolut keine Rolle mehr spielen, aber diese Szene musste wohl unbedingt drin bleiben.

Ich sollte vielleicht mal anmerken, dass ich großer Fan von Autoverfolgungen in Filmen bin. Eigentlich auch von echten, aber die sieht man so selten. Aber das hier zieht sich jetzt doch ganz schön in die Länge.

Die Killeranführerin überschlägt sich mit ihrer Karre in der Wüste, aber immerhin hat sie ihren Regenschirm dabei.

Die Bullen sind auch noch unterwegs.

Es folgt die behämmertste Flugzeugszene aller Zeiten, als Harlan mit dem Piloten Ausweichen spielt. Warum zur Hölle der Pilot tatsächlich einfach volle Kanne im Sturzflug auf die Erde zurast wusste wohl nur er selbst. Harlan tritt jedenfalls auf die Bremse und das Flugzeug knallt voll auf die Straße. Was hat der Pilot bitte gedacht, wie er auf diese Weise Harlan erledigt, sich selbst aber nicht? Selbst wenn Harlan nicht gebremst hätte, wäre das Flugzeug eben auf das Auto geprallt. Auch nicht besser, als Asphalt, würde ich sagen. Oder ist er ein Pre-9/11-Selbstmordattentäter? Wir werden es nie erfahren.

Ein Flugzeug ist also erledigt. Aber keine Auftragskillerkombo, die etwas auf sich hält, kommt mit nur einem Flugzeug, also muss sich Harlan mit einem weiteren rumschlagen. Mal schauen, ob darin auch ein Kamikazepilot sitzt, oder ob der seinen Pilotenschein nicht im Preisauschreiben gewonnen hat. Erst mal kümmert sich der Pilot aber um alle anderen Autos auf der Straße und sorgt dafür, dass diese alle zu Schroitt gefahren werden. Was das bringen soll, weiß ich auch nicht. Vielleicht eine Art Straßensperre. Würde nur mehr Sinn ergeben, wenn Harlan nicht ganz woanders rumgurken würde.

Harlan flieht vor dem Flieger und fährt in ein alleinstehendes Haus mitten in der Wüste. Ist ja nicht so, dass da jede Menge Platz gewesen wäre, um einfach drum herum zu fahren. Eine Bombe aus dem Flugzeug lässt die Hütte explodieren und unser Held (wenn man den denn so nennen kann), ist hinüber.

Ich nehme jetzt die Überraschung mal vorweg, die im Film nach 5 Minuten aufgelöst wird: Harlan lebt noch. Und er weiß, wer ihn verfolgt. Deshalb muss er nach Los Angeles. Wir sind immer noch genau so schlau, wie zuvor. Ungefähr 15 Minuten später, in denen wirklich gar nichts passiert, außer das die Charaktere, die nie wirklich eingeführt wurden, weshalb man auch nicht rafft, wer eigentlich wer ist, rumlabern, kommt Harlan mit seinem Sparschwein per Taxi am Busbahnhof an. Das dürfte das erste mal in der Geschichte der … Geschichte selbst sein, das jemand einen Taxifahrer bezahlt, indem er Kleingeld aus einem Sparschwein schüttelt.

Alle halten Harlan für tot und irgendeine Tussi will den Schrottplatz kaufen, der so ähnlich. Ich blick nicht durch und es ist mir auch scheißegal. Bringt lieber wieder ne Verfolgungsjagd.

Harlan bricht dann in seine eigene Großgarage ein und klaut die erste Schrottkarre die er findet. Ohne Scheiß, da stehen Rolls Royce und Corvette und was weiß ich, wie die ganzen Dinger heißen und er klaut eine Karre, die aussieht, als wäre sie beim letzten Destruction Derby als erstes ausgeschieden. Weit kommt er aber damit eh nicht, denn der Nachtwächter sieht ihn und erschießt eine Schaufensterpuppe. Harlan flieht dann lieber zu Fuß. Keine Handlung der Charaktere in diesem Film ergibt irgendeinen Sinn.

Die Polizei hat einen Verdächtigen und verfolgt ihn durch die Stadt, was mal wieder zu sehr viel Schrott auf den Straßen führt. Der Verdächtige ist übrigens Harlan selbst. Ich raffe gar nix mehr. Jedenfalls flieht er mit einem Zeppelin. Hier wird wirklich alles benutzt was fährt und fliegt. Wenn man jetzt noch aufs Meer kommt, ist das der beste Actionfilm aller Zeiten.

Hey, es ist Woody Allen! Naja, nicht ganz, sieht aber fast so aus. Er ist ein Cop und nimmt einen Anruf von Harlan aus dem Zeppelin entgegen, der eine Notlandung auf dem Hollywood Boulevard mit dem Zeppelin plant. Harlan springt über der Straße ab und der Pilot fliegt weiter. Und dafür mussten die jetzt die Straße sperren?

Dann der Schocker: Michael ist ein Verräter er und will Harlan killen, weil er sich selbst für den Erfolg der Filme verantwortlich hält, aber Harlan das ganze Lob kassiert. Wäre nebenbei natürlich spannender gewesen, wenn ich wüsste, wer dieser Michael eigentlich ist. Ich glaube, der ist vorhin mal irgendwo aufgetaucht, aber ich konnte der Handlung (wenn man das so nennen kann) ohnehin nicht folgen, also scheiß drauf. Michael wird vom Dach geworfen und eine Granate sprengt das Auto mit den restlichen Killern.

Mit ner großen Party ist dann endlich Schluss hier. Der Abspann dauert dann fast so lang, wie der eigentliche Film und zeigt noch mal alle Highlights (wenn man das so nennen kann) und es dudelt weiterhin lahme Musik. So hat man damals Actionfilme gemacht. Aber immerhin haben wir gelernt, dass seinen eigenen Tod vortäuschen zu sehr viel Schrott auf den Straßen führt.

 

Zum letztjährigen Geburtstagseintrag geht es übrigens hier lang.

(Fast) ein Jahr Filmschrott

Ja, fast. Eigentlich ist es erst am Mittwoch so weit. Da kann ich dann auch schon mal einen echten Knaller versprechen, denn da gibt es hier meinen Eintrag zum wohl schlechtesten Film, den ich je gesehen habe.

 

Aber den ersten Geburtstag muss man ja irgendwie gebührend feiern. Deshalb habe ich lange überlegt, was ich mache.

 

Und dann … ist mir absolut nix eingefallen. Ich wollte das dann doch einfach ignorieren, hoffend, dass sowieso niemandem auffällt, dass ich diesen Quark hier jetzt schon seit einem Jahr schreibe. Was auch sehr wahrscheinlich ist. Ich zumindest kann mir Geburtstage nie merken und muss daran erinnert werden.

 

Aber ich dachte, zumindest Danke sagen kann man ja mal, dafür, dass ihr immer diesen Quatsch lest, kommentiert, diskutiert und euch sonstwie beteiligt. Denn was wäre ein Schrottplatz ohne seine Besucher? Genau, nur ein Schrottplatz, äh, eben ohne Besucher.

 

Und wie ich dann so überlegte, kam mir der Gedanke, dass ich euch was spezielles kredenzen könnte, das ich nun seit fast einem Jahr hier antease.

Nein, nicht das Verbot für Megan Fox, jemals wieder in einem Film mit zuspielen.

Aber etwas ähnlich gutes. Einen Ausschnitt aus meinem, vielleicht irgendwann sogar tatsächlich mal erscheinenden Fantasy-Roman.

 

Na, klingt das gut? Nein? Naja, Pech gehabt, was besseres ist mir nicht eingefallen. Also, here we go:

 

Er öffnete die Tür.

 

Wahnsinn was? Wenn das mal nicht Geschmack auf mehr macht. Fragen werden aufgeworfen:

„Wer ist er?“

„Was ist hinter der Tür?“

„Warum öffnet er die Tür und nicht ein Fenster?“

„Gibt es in dem Raum mit der Tür überhaupt ein Fenster und wenn nicht, warum ist das so?“

 

Okay, ich gebe zu. Einen guten Eindruck von der Geschichte vermittelt das noch nicht. Also gibt es noch einen Nachschlag. Nämlich die ersten VIER Seiten der Geschichte. Der ganze Spaß ist noch nicht komplett überarbeitet, deshalb sind Änderungen zur endgültigen Version vorbehalten. Viel Spaß:

 

In einem gigantischen Raum, der den Namen Universum trägt, weil er so groß klingt, schwebt, an einer vergleichsweise kleinen Stelle, die aus Mangel an Alternativen Galaxie genannt wird, in völliger Schwerelosigkeit ein Felsbrocken, der aus Einfallslosigkeit einfach Welt getauft wurde.
Auf diesem Felsen leben die unterschiedlichsten Gestalten. Den Großteil der Bevölkerung bildet ein Volk namens Menschen. Diese Menschen haben eine Gemeinsamkeit. Sie halten sich für wahnsinnig intelligent, während sie ihre Mitmenschen für unglaublich dämlich halten. Das ist einer der Gründe, warum sie sich ununterbrochen miteinander streiten. Ein weiterer Streitgrund ist die Frage nach der Form der Welt, die diese Menschen ihr Zuhause nannten. Viele Leute glauben, die Welt sei rund wie eine Kugel. Eine andere Gruppe ist davon überzeugt, auf einer Scheibe zu leben. Der Wissenschaftler und Erfinder Arthos Zweikern hingegen stellte die Theorie auf, dass sein Heimatplanet eine Raute sein könnte. Geometrischen Laien beschrieb er die Form als kleines Dreieck, das auf ein größeres, nach unten spitz zulaufendes, Dreieck geklebt wurde. Das kleinere Dreieck bildet der Himmelsgipfel, der höchste Berg dieser ›Rautenwelt‹, der aus dem Mittmeer aufragt, und dessen Gipfel sich in einem See aus Wolken verbirgt. Das komplette Gebilde dreht sich laut Zweikern wie ein Kreisel um sich selbst, wodurch die Sonne, die in weiter Entfernung am Himmel hängt, alle paar Stunden hinter dem zentral gelegenen Gebirge verschwindet, dessen Schatten das Land verdunkelt, bis die Sonne auf der anderen Seite wieder in Erscheinung tritt.
Viele Leute halten Zweikerns Theorien für unbelegbare Träumereien, ohne jede Beweislage, die er nur hin und wieder an die Kirchentür nagelte, um sich wichtig zu machen.
Ohne es selbst zu wissen, lag der Wissenschaftler mit seiner Theorie trotzdem absolut richtig.

Aldo interessierten diese Streitigkeiten nicht. Momentan lag sein Fokus auf dem längsten Fluss Inzanerias. Der Strohm schlängelte sich wie eine Natter im Regenschauer durch den dunklen Immernachtwald, und trieb Aldo in eine ihm unbekannte Richtung. Aldo wäre als Erster bereit gewesen zuzugeben, dass es eine unkomfortable Situation war, aber nach seiner Erfahrung lösten sich die meisten Probleme von selbst. Nachts im kalten Wasser zu versinken, fiel andererseits wohl nicht in diese Kategorie. Nach wenigen Sekunden wurde diese Feststellung widerlegt. Ein Ast ragte über den Fluss hinaus. Aldo griff danach und klammerte sich fest. Die Strömung zog an Aldos Beinen, wie an seine Glieder gebundene Seile. Der Ast bog sich zur Seite, so, dass Aldo das Ufer erreichen konnte. Er kroch über den Boden und blieb einen Moment liegen, um einen Schwall Wasser auszuspucken und tief durchzuatmen. Er stand auf und wischte Dreck und Tannennadeln von seiner nassen Haut. Er sah sich um, versuchte sich zu orientieren. Außer den Umrissen von Bäumen, die wie die Beine von Riesen vor ihm aufragten, war in der Dunkelheit nichts zu erkennen. Immerhin wusste Aldo, dass es sich nicht wirklich um die Beine von Riesen handeln konnte. Riesen mochten vielleicht mal existiert haben, aber jetzt gab es sie nur noch in Märchen, die Eltern ihren Kindern erzählten, um sie mit Albträumen ins Bett zu schicken. Der größte Mann, dem Aldo bisher begegnet war, und der damit einem Riesen am nächsten kam, hieß Benzo. Ihre Bekanntschaft beschränkte sich auf einen Moment vor wenigen Minuten, als Benzo Aldo von einer Brücke in den Fluss geworfen hatte.
Es war nicht das erste Mal, dass sich Aldo orientierungslos in einer ihm unbekannten Gegend wiederfand. Er hatte ein Talent dafür, sich in missliche Lagen zu bringen. In den meisten Fällen wurde ihm allerdings vorher nicht die Kleidung weggenommen. Der Wind raschelte in den Baumspitzen über ihm und blies kalt über seine nackte Haut. Aldo zitterte und beschloss zu handeln, anstatt sich darauf zu verlassen, hier im Nirgendwo zufällig von einer hilfsbereiten Person gefunden zu werden. Eine Feldflasche schwamm vorbei und blieb an dem umgebogenen Ast hängen. Aldo nahm seine Flasche, die er immer dabei hatte, um sie auf Partys mit alkoholhaltigen Getränken zu füllen, und trank einen Schluck. Der inferianische Leberhaken, den die Flasche enthielt, wärmte von innen, was zumindest für einen Moment hilfreich war.
Aldo beschloss dem Flussverlauf zu folgen, bis er zurück in die Zivilisation fand, oder zumindest etwas zum Anziehen fand. Nach wenigen Metern über spitze Äste und scharfe Steine stellte er fest, dass in der Nähe ein weiteres Problem lauerte. Er blieb stehen und lauschte. Aus einem Gebüsch vor ihm drang ein leises Knurren. Aldo war sich im Klaren darüber, dass in dunklen Wäldern Kreaturen lauerten, von denen niemals jemand berichtet hatte, weil man nach einer Begegnung mit ihnen nicht mehr in der Lage war, jemandem davon zu erzählen. Aldo legte keinen Wert darauf, unbekannte Spezies kennenzulernen und entfernte sich langsam von dem Gebüsch. Zwischen den Blättern erschien eine Reihe spitzer Zähne. Ihnen folgten zwei rot glühende Punkte, die Aldo anstarrten. Das gedämmte Mondlicht legte sich wie ein Film auf ein dunkles Fell, das den Rest des Biestes ausmachte. Es erweckte den Anschein, als würde es in der Nacht glühen. Es kam selten vor, dass Aldo es bereute, sich nie sportlich zu betätigen. Für gewöhnlich beschränkte er sich darauf, von A nach B zu gehen, wobei A die Stelle kennzeichnete, an der er am Mittag verkatert aufwachte, und B den Ort, an dem am Abend die nächste Party stattfand. Wenigstens hielt ihn dieser tägliche Bewegungsablauf fit genug, um den Vorsprung vor dem verfolgenden Ungeheuer zu wahren, während er durch den Wald rannte, über Äste hinwegsprang, und Gestrüpp auswich, das nach ihm zu greifen schien, wie die Arme von Bettlern im Elendsviertel von Ganoradt. Der Wald lichtete sich. Aldo überquerte einen Weg und wurde beinahe von einer Kutsche überfahren, die über die steinige Straße polterte. Das Monster hatte weniger Glück, rannte direkt in die Seite der Kutsche, was dieser eine Delle in der Seite einbrachte, und dem Ungetüm einen Schädelbasisbruch.
Aldo bemerkte erst nach einigen Metern, dass die Gefahr gebannt war. Er verlangsamte seinen Schritt. Als er stehen bleiben wollte, wurde dieses Unterfangen dadurch erschwert, dass der Boden unter ihm verschwunden war. Er fiel einen Hang herunter, der in der Finsternis nicht zu sehen gewesen war, und landete auf hartem Boden. Das Dach der Scheune, durch das er gefallen war, hatte seinen Sturz zuvor glücklicherweise abgebremst.

 

Das muss jetzt aber wirklich erst mal reichen. Wenn ihr wissen wollt, wie Aldos Reise weitergeht, in deren Verlauf er sich unter anderem mit kriegslustigen Soldaten, untoten Rittern und Weltuntergangssekten rumschlagen muss, müsst ihr leider noch etwas warten. Wenn alles läuft, wie geplant, kommt der Roman vielleicht noch in diesem Jahrhundert auf den Markt.

Was haltet ihr davon? Erschlagt mich mit Kritik, Lob, Verrissen, oder wonach auch immer euch gerade der Sinn steht in den Kommentaren.

Serienmordendes Kuchengebacke

Heute ist mein Geburtstag. Und deshalb mache ich es kurz und feier mich einfach mal selbst.

HAPPY BIRTHDAY TO ME – Ab in die Ewigkeit – Kanada – 1981 – 110 Min.

Starring: Eine Bewohnerin der kleinen Farm

Bernadette latscht durch die Gegend und fällt auf die Fresse, weil sie sich in der Hundeleine von Mrs. Patterson verheddert. Die hält dem Mädchen einen Vortrag darüber, warum man zu so später Stunde nicht mehr durch die dunklen Straßen läuft. Das stößt natürlich auf taube Ohren. Kurze Zeit später ist Bernadette dann tatsächlich taub … und tot. Denn nachdem ein Killer versucht, sie in ihrem Auto zu erwürgen, was selbst nach fünf Minuten nicht den gewünschten Erfolg bringt, wird ihr einfach die Kehle aufgeschlitzt.

In der Kneipe wird gesungen und gesoffen. Virginia gesellt sich zu ihren betrunkenen Freunden. Anschließend kommt auch noch Rattenralf vorbei. Eigentlich heißt er Alfred, was aber trotzdem nicht erklärt, warum er eine Ratte in der Tasche hat. Die Ratte namens George macht sich vom Acker und Alfred muss unter die Tische krabbeln, um das Vieh zu suchen. Einer der Gäste findet ihn in seinem Bierkrug, was zu Tumult und Schlägerei führt. Die Kids verpissen sich und starten direkt ein Rennen mit ihren Schrottkarren. Frank zerlegt seine Karre dann endgültig, als er über eine hochgefahrene Brücke springt. Virginia sieht sich dazu veranlasst, aus dem fahrenden Auto zu springen, weil … äh, sie den Sprung überlebt hat, oder so.

Virginia geht nach der ganzen Aufregung dann lieber nach Hause und nimmt die Abkürzung über den Friedhof, wo sie nebenbei auch noch eben ein paar Blumen schneidet. Schließlich hat sie, wie jeder normale Teenager, gerade zufällig eine Heckenschere dabei. Ein blonder Lockenkopf quatscht sie an, aber macht keinen sehr vertrauenswürdigen Eindruck, weshalb Virginia nen Abgang macht.

Zu Hause hat sie sich mit ihrem Vater am Arsch. Locke hat sie nach Hause verfolgt und voyeurt die Szene aus. Anschließend versteckt er sich in Virginias Zimmer, um dieser beim Entledigen ihrer Kleidung zuzugucken. Mehr passiert dann aber auch nicht an dieser Stelle.

In der Schule vermisst man Bernadette und, äh, weiter nix. Der Physiklehrer setzt Frösche und einen Schüler unter Strom, während Virginia eigenartige Visionen von einer zuckenden Tussi hat, die sich als sie selbst herausstellt. Das Ganze wird dann von ihrem Vater erklärt. Das war nämlich so: Dr. Wasweißich, hat irgendwelche komischen Experimente mit Virginia angestellt, was den Vater nicht im geringsten zu tangieren scheint, und heute konnte sich Virginia wieder daran erinnern. Toll.

Bei einem Cross-Motorrad-Rennen passiert absolut Nichts, was auch nur ansatzweise erwähnenswert wäre. Lockenlars hat das Rennen gewonnen und schmeißt sich an Virginia ran, die ihn völlig zum Kotzen findet.

Der Killer schleicht in nem dunklen Keller rum, wo Lockenleo an seinem Moped rumbastelt. Wie jeder weiß, sollte man dabei keinen Schal tragen. Den schwingt der Killer nämlich einfach in die Speichen und gibt Gas, was die Locken und die Visage seines Opfers ziemlich verwurstet.

Virginia und ihre namenlose Freundin brechen bei Alfred ein. Sind in dem Film alle Spanner, oder was? Wie sich das für einen Tierfreund wie Alfred gehört, hat er überall ausgestopfte Viecher stehen. Oh, und natürlich Bernadettes Kopf auf dem Schreibtisch. Die Weiber wollen abhauen, aber das Fenster ist verschlossen. Alfred kommt vorbei und erklärt, dass es neben dem Ausstopfen von Tieren noch ein weiteres Hobby hat: Wachsfiguren. Scheinbar vorzugsweise von geilen Ischen. Oder von toten Weibern. Oder was auch immer.

Bernadette wird immer noch vermisst. Lockenlennie mittlerweile auch. Ein dritter Vermisster steht schon in den Startlöchern, denn der Killer ist wieder unterwegs und erledigt Frank beim Gewichtheben mit dessen Langhantel, indem er ihm ein Gewicht auf die Eier schmeißt, der daraufhin die Hantel auf seinen Kopf fallen lässt.

Die Schule gewinnt irgendein Fußballspiel, was gefeiert wird, wie der Gewinn der Weltmeisterschaft. Virginia verzieht sich mit einem der Fußballhelden in die Kirche. Im Glockenturm macht der Typ den Quasimodo und zieht anschließend ein Messer.

Schnitt zum Pfarrer, der die Glocke läuten will. Allerdings reißt das Seil und Blut tropft auf den Boden. Virginia rennt im Krankenhaus rum und hat mal wieder ne Erinnerung. Dieses mal von einer Gehirnoperation, die an ihr durchgeführt wurde. Sie wacht im Büro von irgendeinem Typen auf und tickt völlig aus. Irgendwie habe ich an dieser Stelle völlig den Faden verloren. Wer ist der Typ? Wo ist der Fußballfritze? Und wessen Blut war in der Kirche?

Virginia erklärt, was in der Kirche abging, wird aber unterbrochen, weil draußen der Schal von Lockenlou ausgegraben wird. In der Bibliothek erschreckt Rudy – der Fußballtyp – Virginia und erklärt, dass er sich an dem Seil geschnitten hat. Neben dem Schal findet man draußen auch noch einen Totenkopf, der allerdings Eigentum des Schullabors ist.

Virginia lädt David, den Typen aus dem Büro zuvor, zu ihrem Geburtstag am Sonntag ein. Okay, Faden wiedergefunden.

Nachts turnt Virginia mal wieder auf dem Friedhof rum. Alfred folgt ihr unauffällig, weil auch er ein Stalker ist. Virginia kennt keine Gnade und sticht Alfred mal eben ab, weil der ihr eine Blume geben will

Discoparty am nächsten Abend. Bis auf Partnertausch nichts Spektakuläres zu berichten. Denn, neben Stalkern und Voyeuren, sind in dem Film scheinbar auch alle Swinger. Machen wohl keine halben Sachen.

Virginia haut jedenfalls mit Steve ab und die Beiden machen es sich zu Hause am Kamin gemütlich. Ein Grillspieß wird über dem Feuer gebraten. Steve darf mal abbeißen, aber Virginia ist nicht überzeugt von dem Biss und schiebt ihm den ganzen Spieß in den Hals, was das Ende für Steve bedeutet.

Virginia wird am nächsten Morgen von ihrer Freundin geweckt, die alle Details ihrer Liebesnacht wissen will. Virginia kann sich aber nicht mehr erinnern. Unter der Dusche hat Virginia mal wieder eine Erinnerung. Dieses mal eine Autofahrt mit ihrer Mutter, bei der diese den Wagen von einer Brücke im Fluss versenkte und ertrank. Ihre Freundin liegt anschließend mit aufgeschlitzter Kehle in der Badewanne. David kommt vorbei und zeigt ihr, dass die Wanne leer ist. Juhu, eine typische Halluzinationsstory. Aufregend.

David erklärt dann, dass Virginia so rumtickt, weil sie mit ihren Freunden über die Brücke gefahren ist, unter der damals ihre Mutter abgesoffen ist. Hä? Ganz große Psychologie an dieser Stelle.

Virginia und David erfahren, dass ihre Freundin vermisst wird. Virginia denkt, dass sie sie doch um die Ecke gebracht hat, aber David gräbt etwas in ihrer Erinnerung rum und es stellt sich heraus, dass ihre Mutter ziemlich angepisst war, als Virginias Freunde mal nicht auf ihrem Geburtstag waren, oder sowas in der Art. Äh, ja, mal sehen, wie das weiter geht.

So: Virginia erschlägt David. Ihr Vater kommt nach Hause, sieht überall Blut und rennt zum Friedhof, wo Virginias Freundin Amelia mit einem Geschenk im Regen steht. Wer kennt das nicht: Man läuft nachts panisch auf den Friedhof und trifft eine feuchte Blondine? Realismus wird hier groß geschrieben. Der Vater öffnet einen Sarg, weil der eben da rumsteht. Anschließend findet er Virginias toten Freunde, an einem Tisch sitzend, in einem Haus. Virginia schleppt einen Geburtstagskuchen ran und singt sich selbst ein Ständchen. Schließlich sind ihre Gäste dazu nicht mehr in der Lage.

Daddy kriegt nen Hut aufgesetzt und darf auch ein Stück Kuchen probieren. Nun ja, eigentlich fällt er einfach mit dem Gesicht in den Kucken, nachdem ihm die Kehle aufgeschlitzt wurde. Aber, und hier kommt der große Twist, nicht von Virginia, sondern von ihrer Zwillingsschwester! Aber, und hier kommt der nächste Hammertwist, Virginia hat gar keine Schwester, denn es handelt sich um ihre beste Freundin, Annie, die sich als Virginia verkleidet hat! Wo ist Scooby-Doo, wenn man ihn braucht?

Es folgt der kurze Showdown und die Freundin wird abgestochen. Der Dorfsheriff kommt zufällig reingelatscht und denkt Virginia hat alle um die Ecke gebracht. Und damit endet der Geburtstag.

Meine Fresse, was für ein Kackende war das denn? Immerhin haben wir gelernt, dass man nie eine Geburtstagsparty verpassen sollte. Na dann, herzlichen Glückwunsch … an mich.