Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

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Portalgespickte Erdverteidigung unter Führung sterblicher Götter

Letzte Woche gab es den unterhaltsamen ersten Teil, also machen wir doch direkt mit dem, in allen Belangen schlechteren, Nachfolger weiter:

MORTAL KOMBAT: ANNIHILATION – USA – 1997 – 95 Min.

Natürlich konnte man kaum jemanden aus dem Erstling überreden, bei dieser Scheiße auch noch mitzumachen. Also übernahm John R. Leonetti die Regie. Jahre später wechselte er ins Horrorfach und machte unter anderem den Puppenhorror „Annabelle“. Paul W. S. Anderson sagte später in einem Interview, dass er nach Sichtung des Films doch lieber dabei geblieben wäre, damit der nicht so scheiße wird. Deshalb entschied er dann bei der „Resident Evil“ Reihe, bis zum letzten Teil dabei zu bleiben. Hat ja echt geholfen.
Brent V. Friedman schrieb interessanterweise neben dem Drehbuch zu diesem Streifen auch die Geschichten zu ein paar Videospielen. Sein Kollege Bryce Zabel … nicht.
Von den Darstellern haben sich nur Robin Shou als Liu Kang und Talisa Soto als Kitana getraut, ihren Namen auch für die Fortsetzung herzugeben. Donnergott Rayden wird jetzt von James Remar verkörpert, den der ein oder andere vielleicht als Vater von „Dexter“ kennt. Nachdem für den ersten Teil Cameron Diaz absagen musste und man scheinbar mit der Neubesetzung nicht ganz zufrieden war, nahm man mit der Schweizerin Sandra Hess eine Frau mit noch größeren Hupen für Sonya Blade.

Der Film beginnt natürlich mit dem gleichen Technogedudel wie Teil 1 und ich dachte für einen Moment, ich hätte die falsche DVD eingelegt, weil selbst der komplette Vorspann der exakt selbe ist. Dann steigen wir direkt da wieder ein, wo der Vorgänger endete und die Kämpfer von Outworld regnen auf die Erde. Glücklicherweise sind es alles absolute Flaschen, die man locker weghauen kann. Nun ja und natürlich Shao Khan und sein Gefolge, bestehend aus Rain, Ermac, Sheeva und Sindel, die nebenbei die Mutter von Kitana und selbst beim ersten Satz schon im absoluten Overactingmodus ist. Khan und Rayden kämpfen ein bisschen rum, dann will Khan Sonya killen, aber Johnny Cage eilt zur Rettung und wird stattdessen gemetzelt. Natürlich mit einem simplen Genickbruch, denn alles andere wäre ja zu brutal für Mortal Kombat.

Unseren grandiosen Helden bleiben genau 6 Tage, um die Erde zu retten. Warum, wissen sie selbst nicht. Sonya will Khan killen, weil sie Johnny ganz toll fand. War zwar im ersten Teil noch nicht so, aber was sich neckt, das liebt sich und so. Rayden will die alten Götter besuchen, damit die sich um Khan kümmern, der ja nicht einfach so die Regeln brechen kann, wie er lustig ist. Wo kämen wir da denn hin. Die anschließende Reise mit irgendwelchen Supertransportkugeln könnte billiger kaum sein.

Shao Khans Vater ist nicht erfreut, dass sein Sohn Rayden nicht getötet hat. Ich habe nebenbei absolut keine Ahnung, wer Khans Vater sein soll. So tief stecke ich dann doch nicht in der Materie. Kang und Kitana tapern derweil durch irgendwelche Katakomben und wollen die ungestörte Zeit zum Poppen nutzen, aber Cyborg Smoke unterbricht den Spaß und es wird rumgekloppt. Sub-Zero kommt vorbei und vereist Smoke, bevor der gewinnen kann. Es ist natürlich nicht Sub-Zero aus Teil 1, sondern dessen Bruder. Die Eltern der beiden müssen wirklich kreativ gewesen sein, wenn sie beide Söhne Sub-Zero genannt haben. Ich bin mir nicht sicher, ob Scorpion auch einen Bruder hat, aber er taucht jedenfalls auf und bekämpft Sub-Zero, weil … einfach so. Dann entführt er Kitana durch ein Portal und Kang muss Sub-Zero folgen.

Rayden und Sonya sind … irgendwo und Sonya soll Jax finden, der scheinbar in irgendeiner Basis herumliegt und sich Stahlarme hat bauen lassen. Dann kommt der Cyborg Cyrax vorbei und es wird mal wieder rumgekloppt. Und wie man einen Cyborg tötet, ist wohl jedem klar: Mit einer Mehlstaubexplosion. Viel dümmer wird es nicht mehr werden … obwohl, ich lehne mich lieber nicht zu weit aus dem Fenster.

Sheeva und Motaro der Minotaurus kriegen sich in die Köppe, aber dann kommt Khan rein und killt Rain, weil der Kabal und Stryker nicht getötet hat, was irgendwie einen Hauch von Ironie mit sich bringt, da er selbst ja auch Rayden hat leben lassen, aber ich denke besser nicht zu viel darüber nach. Sindel wird zur neuen Generälin (heißt das so) gemacht und eigentlich ist es völlig egal.

Liu Kang tapert durch die Wüste und ich habe keine Ahnung, wo Sub-Zero plötzlich abgeblieben ist. Dem ist es vermutlich einfach zu warm da. Jedenfalls trifft er dort den Indianer Nightwolf, der ihm erstmal einen Drogentrip verpasst. Nach dem Drogentrip schneit es und Jade kommt in Unterwäsche angelatscht, um Liu Kang vollzuquatschen und mit ihm rumzumachen. Aber der will sich lieber für Kitana warmhalten und Jade ballert ihm eine. Dann hat sie plötzlich Klamotten an und einen Kampfstab und es wird rumgekloppt. War natürlich alles nur ein Test.

Kitana sitzt im Käfig und Shao Khan will sie auf seine Seite ziehen, aber die rotzt ihm lieber in die Visage.

Sonya und Jax latschen durch die Gegend und Jax will wissen, was eigentlich Phase ist. Aber natürlich wird erstmal rumgekloppt, denn Mileena taucht auf und sie hat ihre spitzen Messerchen dabei. Ich denke, es überrascht niemanden, dass man den Kampf in einer Schlammpfütze stattfinden lässt, damit die Mädels schon schlampig aussehen. Nach der Niederlage pult sich wie zuvor bei Cyrax auch bei Mileena ein kleiner Drache aus der Haut. Irgendein großes Drachenvieh kommt dann noch schnell vorbei, aber Jax hämmert es in die Erde. Viel dümmer wird es nicht mehr werden … ach, lassen wir das.

Rayden ist bei den alten Göttern und beschwert sich bei den Weltschiedsrichtern über Shao Khan, der einfach nicht fair spielen will. Den Göttern ist das aber scheißegal. Rayden beschließt, seine Unsterblichkeit aufzugeben, um irgendwie Kitana und Sindel zu vereinen, damit sich die Portale schließen. Ich raffe es auch nicht, aber wen interessierts.

Beim Tempel der alten Götter treffen sich dann alle von gut bis böse. Und Rayden mit neuem Kurzhaarschnitt. Der gibt erstmal allen Tipps, was ihre Stärken und Schwächen sind und macht Jax klar, dass er seine Stahlarme nicht braucht. Durch seine Sterblichkeit schwinden auch seine Kräfte und er kriegt es gerade so gebacken, ein Portal zu öffnen, bevor der ganze Tempel durch einen Schrei von Sindel zerstört wird.

In Outworld führt Jade die Gruppe durch einen Geheimgang ins Schloss von Shao Khan, um Kitana zu retten. Das geht natürlich nicht ganz ohne Rumgekloppe über die Bühne. Rayden muss sich mit Noob Saibot, einem Schattenninja, herumschlagen und Liu Kang kriegt es mit Baraka in grandios billiger Maske zu tun. Anschließend kommt noch Sheeva um die Ecke, aber sie wird mal eben so nebenbei von dem Käfig erschlagen, in dem zuvor Kitana festgehalten wurde. Hervorragend, wie man hier das Gefolge von Khan verheizt, als wären sie die letzten Lappen. Okay, sind sie auch, aber das hätte man ja nicht so offensichtlich machen müssen.

Wie sich herausstellt, hat Jade die ganze Zeit gegen die Gruppe gearbeitet und der Plan mit der Verbündung von Kitana und Sindel geht auch nicht auf. Gut, den hat ohnehin keiner kapiert, also ist es wohl wenig überraschend. Es folgt: Story. Und glaubt mir, es ist eine komplizierte Geschichte. Also, passt auf: Jax hat die Schnauze voll und will nur noch den Sterblichen vertrauen. Aber Rayden ist jetzt auch sterblich, also ist er in einem Zwiespalt, ob er ihm jetzt vertrauen soll. Besser wird die Sache nicht gerade dadurch, dass Rayden ein Tattoo hat, das Sonya bekannt vorkommt. Denn das Zeichen sind die kleinen Drachen, die bei Cyrax und Mileena weggeflogen sind. Rayden erklärt, dass das ein Familienwappen ist und es ihm ermöglicht, durch die Welten zu reisen. Aber nur Familienmitglieder haben es und nur alte Götter können es verleihen. Zufällig ist sein Vater ein alter Gott und hat Cyrax und Mileena diese vorübergehenden Male verliehen, damit sie die Welten wechseln können. Klar soweit? Das ist aber noch nicht alles, denn scheinbar arbeitet der Vater von Rayden mit Shao Khan zusammen und wen wunderts: Shao Khan ist Raydens Bruder. Die beiden haben damals gegeneinander gekämpft und Rayden gewann, aber er konnte seinen Bruder nicht töten. Deshalb muss das jemand anderes übernehmen, aber Rayden wird für sie beten. Ist ja nett von ihm.

Raydens Bruder haut gerade Jade eine runter, weil die irgendwas falsch gemacht hat und verfüttert sie an den komischen Drachen, den Jax vorhin bekämpft hat. Auf Sindel ist er auch nicht gut zu sprechen, was Motaro freut, der gerne General wäre.

Es kommt zum großen Finale und Shao Khan killt Rayden und Papa findets toll. Kang kämpft also gegen Khan, Motaro und Jax prügeln sich, Kitana übernimmt natürlich Sindel und für Sonya bleibt Ermac über, der bisher absolut nichts gemacht hat, außer rot zu sein. Es sollte klar sein, dass die Guten nach und nach ihre Gegner platt machen und es nur noch an Liu Kang hängt. Der animiert dann seine animalische Seite und verwandelt sich in einen Drachen, der so unglaublich scheiße aussieht, dass man sich schon aus Prinzip fragen muss, wer das für eine gute Idee hielt. Shao Kahan hat natürlich auch so eine Verwandlung drauf und es kommt zum großen, dämlichen, langweiligen Drachenkampf. Viel dümmer wird es jetzt wirklich nicht mehr werden.

Beide verwandeln sich zurück und Shao Khan stellt fest, dass er plötzlich sterblich ist, was sein Vater damit erklärt, dass es eben Konsequenzen gibt. Das muss als Erklärung dann auch reichen. Konsequenzen für was, wird nicht erwähnt. Er will Kang selbst töten, aber die alten Götter kommen vorbei und erklären, dass der Kampf fair im Mortal Kombat stattfinden muss. Natürlich gewinnt Kang und Khan und sein Vater verrecken auf die denkbar schlechteste Art und Weise, die mit CGI zu berwerkstelligen ist. Ich meine, musste man den Vater wirklich zusammenfalten wie einen Notizzettel? Nichts gegen Origami, aber doch nicht so.

Alles ist Friede, Freude, Eierkuchen und sogar Rayden wird von den alten Göttern wiederbelebt, damit er den Platz seines Vaters in den Reihen der alten Götter einnehmen kann. Kang freut sich, denn er kann endlich Kitana knallen und das wars. Ich gehe meinen inneren Drachen zähmen …

Kultschrott – Mortal Kombat

Die Sommerpause ist vorbei und man, war das ein Sommer was? Todeshitze wochenlang. Schweiß an Stellen, von denen man gar nicht wusste, dass man da Stellen hat und alles einfach sauanstrengend. Eigentlich wollte ich über den Sommer hier ein neues Projekt starten, aber ich bin leider absolut nicht dazu gekommen. Also muss das bis zum nächsten Jahr warten. Solange geht es hier erst mal mit dem ganz normalen Wahnsinn weiter. Heute mit:

MORTAL KOMBAT – USA – 1995 – 101 Min.

Habt ihr auch sofort dieses grauenhafte Technogedudel im Kopf? Ja? Schlimm, nicht wahr? Aber egal, denn immerhin gehört dieses Technogedudel zu einer Videospielverfilmung, die nicht komplette Scheiße ist. Das alleine macht den Film schon zu einem Vertreter einer seltenen Gattung.

Regie führte natürlich Paul W. S. Anderson, zu einer Zeit, als er noch ein aufstrebender junger Regisseur war, der erst Jahre später die Entscheidung treffen sollte, nur noch gequirlte Scheiße auf die Leinwand zu bringen.
Kevin Droney steuerte das Drehbuch bei, der ein paar Jahre später auch noch den grauenhaften „Wing Commander“ zusammenfuckelte.
Der Cast besteht zum Teil aus irgendwelchen Martial Arts Nasen, die ich nicht kenne. Aber ein paar erwähnenswerte Leute sind dann doch dabei. Allen voran natürlich Christopher Lambert, der hier Lord Rayden spielt. Ursprünglich sollte übrigens Sean Connery die Rolle übernehmen, aber der hatte keinen Bock und ging lieber Golf spielen (true story). Liu Kang wird von Robin Shou verkörpert, der zu dieser Zeit seine 5 Minuten Ruhm genoss, die aus genau drei Filmen bestand und mit der Fortsetzung zu diesem Film wenig überraschend bereits wieder endete. Jean Claude Van Damme ist nicht als Johnny Cage dabei, da er sich für „Street Fighter“ entschied (der hier auch irgendwann mal seinen Beitrag kriegen sollte), also übernahm Linden Ashby den Part und hat ansonsten nichts gemacht, was irgendwie erwähnenswert wäre. Erwähnenswert ist aber vielleicht noch, dass ursprünglich Cameron Diaz die Rolle der Sonya Blade übernehmen sollte, aber wegen einer Verletzung aussteigen musste. Haben wir ja nochmal Glück gehabt.

Und da ist auch schon das grauenhafte Technogedudel, um direkt klar zu machen, dass hier nur Experten am Werk waren. Ebenfalls ein Experte in Sachen Martial Arts ist Shang Tsung, der gerade einen Jungen killt, der aussieht, als wäre er höchstens 12 Jahre alt. Es ist der Bruder von Liu Kang, der aus einem Albtraum erwacht und in Unterhose durch seine Wohnung tapert.

Sonya Blade und Jax suchen Kano. Der hat gerade einen Deal mit Shang Tsung gemacht und soll Sonya zu einer Insel führen.

Johnny Cage kämpft gegen Agenten mit Elektroschockern und auch hier sind nur Experten am Start. Vor allem der Stuntman, der nicht weiß, wann er laut Drehbuch fallen muss. Johnny Cage hat keinen Bock mehr und kriegt einen Besuch von seinem alten Trainer, der ihm vorschlägt, an einem Turnier teilzunehmen, um zu beweisen, dass er der Beste der Besten ist. Wie sich herausstellt, war der Trainer der getarnte Shang Tsung, der, wie jeder weiß, die Gestalt von seinen Opfern annehmen kann. Okay, eigentlich weiß das hier niemand, denn der Film erklärt es nicht, aber ein bisschen Vorkenntnis aus den Spielen darf man wohl voraussetzen.

Liu Kang spricht im Tempel der Shao Lin mit seinem Opa und will beim Turnier antreten. Der Obermönch und Lord Rayden sind dagegen, weil er nur von Rache getrieben ist, aber er ist nun mal der Auserwählte, weil … ist halt so. Ihr seht schon, mit Erklärungen hält sich der Film nun wirklich nicht lange auf.

In Hong Kong treffen sich alle am Hafen und Johnny Cage leidet immer noch unter den Fake-News, dass er seine Kämpfe nicht selbst bestreitet. Immerhin ist auch einer seiner Fans dabei und muntert ihn etwas auf. Liu Kang versenkt dann Cages Koffer im Hafenbecken und Sonya verfolgt Kano auf den alten Kutter. Dort findet sie allerdings erst mal Shang Tsung, der Scorpion und Sub-Zero auf die Menschen hetzt. Rayden hat Mächte, die über das Menschliche hinausgehen und vor allem aus grottenschlechtem CGI bestehen, und schlägt die beiden Ninjas in die Flucht. Wo er schon mal dabei ist, erklärt er den Anwesenden, um was es beim Mortal Kombat geht. Eigentlich recht simpel: Der böse Herrscher von Outworld hat bereits 9 Turniere gewonnen und wenn er das Zehnte auch gewinnt, kann er die Welt zerstören. Warum das so ist, ist ebenfalls recht simpel: So sind die Regeln. Fertig.

Auf der Insel hängt Prinzessin Kitana rum und macht absolut nichts. Shang Tsung schickt Reptile, eine Art Echse, um sie zu beschützen. Beim Abendessen gibt es eine kleine Vorführung von Sub-Zero, der mal eben einen Typen killt. Sonya will hinter Tsung her, weil der weiß, wo Kano ist, Kang will hinter Tsung her, weil er ihn töten will und Cage rennt hinter den beiden her, weil er sonst nichts zu tun hat. Sie finden Kano und Prinz Goro, den vierarmigen Prinzen von Irgendwas, beim Essen. Die beiden kriegen sich etwas in die Köppe und Tsung muss die Wogen glätten. Er erklärt Kano, dass der Sonya nicht zu sehr in die Mangel nehmen darf, denn er hat große Pläne für sie. Und Goro soll sich vor Kang vorsehen, denn der ist mal sowas von special und auserwählt, dass es nicht mehr lustig ist.

Auf dem Rückweg verlaufen sich die Auserwählten und folgen Kitana durch die Katakomben, wo sie dann von Tsungs Henchman angegriffen werden und es folgt ein actiongeladener Kampf, der vor allem aus Roundhousekicks und sinnlosem Rumgehüpfe besteht. Rayden applaudiert und weitere Henchmen kommen. Aber einen weiteren Kampf kann Rayden leider nicht dulden und führt die Auserwählten raus.

Am nächsten Tag beginnt das Turnier und der erste offizielle Kampf ist:

LIU KANG VS RANDOM JAMAICAN GUY WHO NEVER WAS IN ANY MORTAL KOMBAT GAME EVER

Nach etwas Stockgeschwinge gewinnt natürlich Kang und Tsung saugt dem Jamaikaner die Seele aus, was irgendwie keinen Sinn macht, da er erstens ihn nicht selbst getötet hat und zweitens der Typ überhaupt nicht tot war. Aber irgendwie musste man ja das Wort „Fatality“ unterbringen, das Tsung dann vor sich hinmurmelt.

Weiter geht es mit:

SONYA BLADE VS KANO

Dieser Kampf ist das reinste Lahmarschgepunche. Am Ende nimmt Sonya Kano in eine Beinschere oder wie auch immer man das nennt und bricht ihm das Genick. Die Seele von Kano holt sich Tsung komischerweise nicht.

JOHNNY CAGE VS SCORPION

Aus irgendeinem Grund findet dieser Kampf mitten im Wald ohne Zuschauer statt und besteht eigentlich nur daraus, dass Cage dem Speer am Seil seines Gegners ausweicht. Um es noch dämlicher zu machen, teleportiert Scorpion sich und Cage dann in die Unterwelt und verkackt zu allem Überfluss auch noch, als er Johnny Cage mit seinem Fatality abfackeln will, der sich aber mit einem Sägeblatt schützt, das rein zufällig da rum liegt und Scorpion dann damit in Scheiben schneidet. Scorpion explodiert und verliert dabei aus irgendeinem Grund eine Johnny Cage Autogrammkarte.

Viel Story will man hier gerade wirklich nicht unterbringen, also macht man direkt mit dem nächsten Kampf weiter:

LIU KANG VS KITANA

Kitana gibt Kang beim Kämpfen Tipps, wie er das Turnier gewinnen kann und das gefällt Shang Tsung gar nicht. Er beendet den Kampf ohne Sieger und irgendwie weiß ich gar nicht, wie es jetzt weitergehen soll. Gibt es wohl so eine Art Turnierbaum? Müsste es dann jetzt nicht einen Dreikampf geben? Nein gibt es nicht, denn es folgt:

LIU KANG VS SUB-ZERO

Nach etwas Rumgekicke versteckt sich Sub-Zero in einer coolen Eisblase und Kang wirft mal schnell einen Eimer Wasser hinein, das sich zu einem Eiszapfen formt und Sub-Zero aufspießt.

Shang Tsung lässt Prinz Goro ins Turnier einsteigen und nachdem der ein paar Leute vermöbelt hat kommt es zum Kampf zwischen:

JOHNNY CAGE FANBOY FROM THE HARBOR VS GORO

Der Sieger sollte klar sein. Nebenbei kommt hier langsam zum Tragen, dass dem Film ein bisschen cartoonischer Splatter wie in den Spielen ganz gut getan hätte. Gerade mit Goro hätte man da was Lustiges machen können.

Was ebenfalls zum Tragen kommt, ist das der Ablauf dieses Turniers nicht den geringsten Sinn ergibt. Zumindest blicke ich absolut nicht durch, wer hier eigentlich warum gegen wen antritt und was die Regeln sind. Außer natürlich, dass man durch Mord gewinnt.

Die Auserwählten haben Zweifel daran, ob sie das Turnier überhaupt gewinnen können. Ich auch, denn ich raffe das Turnier wie gesagt überhaupt nicht. Rayden sagt, dass alles möglich ist, aber sie müssen sich erst ihren Ängsten stellen. Cage hat Angst, dass alle ihn für einen Fake halten. Sonya hat Angst, jemandem zu vertrauen. Und Kang hat Angst vor seinem Schicksal. Tolle Sache. Cage nimmt sich das irgendwie zu Herzen und will Goro herausfordern. Ähm, irgendwie nicht so wirklich sinnvoll, aber okay. Tsung geht darauf ein, aber nur unter der Bedingung, dass er selbst jemanden an einem Ort seiner Wahl herausfordern kann. Cage sagt ja und Rayden kommt zu spät, um das zu verhindern.

JOHNNY CAGE VS GORO

Goro zerstört direkt Johnnys Sonnenbrille. Der haut ihm dafür in die Eier, was natürlich besonders fies ist, denn bei einem Mann mit vier Armen ist es nicht unwahrscheinlich, dass er auch vier Hoden hat. Cage läuft weg und lockt Goro zu einer Klippe. Mit ein paar Kicks segelt Goro von der Klippe und ich frage mich, was Cage wohl gemacht hätte, wenn der Kampf woanders stattgefunden hätte.

Shang Tsung krallt sich Sonya Blade und fordert sie heraus. Aufgrund der absolut nicht vorhandenen Regeln, stellt sich mir die Frage, warum er das nicht direkt am ersten Tag gemacht hat. Durch ein Portal nimmt er sie mit nach Outworld, wohin Rayden nicht folgen kann. Kang und Cage müssen also alleine hinterher. Dort finden sie erst mal Reptile, die Echse, die sich in einen toten Körper buddelt und zu einem Ninja wird. Kang und Reptile hauen sich vors Maul und tatsächlich ist das hier der beste Kampf bisher. Und wird es auch bleiben. Kang gewinnt mit seinem patentierten Bicykle Kick.

Kitana ist begeistert und erklärt, dass Outworld ursprünglich mal ein schöner Ort war, aber dann haben sie zehnmal beim Mortal Kombat verkackt. Sie führt Kang und Cage zum Palast des Kaisers, wo Sonya wie die weiße Frau angekettet ist. Nun ja, sie ist ja auch eine weiße Frau. Nur einen Riesenaffen sollte man hier nicht erwarten. Stattdessen kommt Shang Tsung und erklärt, dass sie kämpfen muss oder die Erde hat das Turnier verloren, weil … ist halt so. Kitana stellt dann klar, dass das doch nicht so ist, obwohl Rayden vorhin mal gesagt hat, dass es doch so ist, also weiß scheinbar keine Sau, was eigentlich die Regeln von dem Quatsch sind. Wundert mich ehrlich gesagt überhaupt nicht. Jedenfalls fordert Liu Kang dann Shang Tsung heraus und es kommt zum großen Endampf:

LIU KANG VS SHANG TSUNG

Tsung nutzt natürlich die gefallenen Seelen, um sich einen Vorteil zu verschaffen und Kang muss gegen jede Menge anderer Nasen kämpfen. Wäre eigentlich eine gute Möglichkeit gewesen, noch ein paar andere Figuren aus dem Spiel einzubauen. Stattdessen kriegt man Barbaren, Gladiatoren und einen Dschingis Khan für Arme. Kang macht sie mal eben platt und Tsung verwandelt sich in Kangs Bruder, um den zu bequatschen. Unten fahren Stacheln aus dem Boden und Kang stellt sich seiner Angst und seinem Gegner und blah. Tsung landet natürlich in den Stacheln, als ihn Kang mit einem Feuerball wegballert. Fragt mich nicht, kann er halt.

Die Seele von Kangs Bruder kommt noch mal kurz vorbei, um Abschied zu nehmen und damit hat es sich dann auch hier. Nein, nicht ganz, denn der Kaiser Shao Khan kommt vorbei, um sich die Seelen von allen zu holen. Aber das kann Rayden leider nicht dulden und somit ist schon mal klar, was jetzt ansteht: Ich gehe Teil 2 gucken …

Leichtbekleidete Kampfkunst in physikalisch fragwürdiger Umgebung

„Oh please, Mother, make it stop!“ – The Exorcist, 1973

Das obige Zitat würde wohl auf jeden Film hier passen, aber was besseres war gerade nicht zu finden, also kommen wir direkt auf den Punkt:

Videospielverfilmungen. Was kann man dazu groß sagen, außer: Sie sind in der Regel der letzte Dreck. Ein Beispiel dafür, hatten wir hier schon. Und man schaue sich alleine an, was Uwe Boll in dieser Richtung verbrochen hat – oder anders gesagt: Man schaut es sich besser nicht an. Aber nicht nur Herr Boll ist in der Lage, diese Vorlagen völlig in den Sand zu setzen, wie der heutige Film eindrucksvoll unter Beweis stellt.

D.O.A.: DEAD OR ALIVE – USA, DEUTSCHLAND, UK – 2006 – 87 Min.

Starring: Jede Menge Mädchen in Bikinis

Die Frage nach dem Sinn einer Verfilmung über ein Beat Em Up Videospiel muss man sich ja schon aus Prinzip stellen. Schließlich existieren genügend Beispiele, dass es nicht wirklich funktioniert. Aber trotzdem wird es natürlich immer wieder gerne versucht. Und warum? Ganz einfach. Weil Videospielverfilmungen, trotz des ganzen Rotzes, den es in dieser Kategorie gibt, immer wieder erfolgreich sind. Andererseits: Diese hier war es nicht wirklich.

Nach einer Kamerafahrt durch eine schlecht animierte asiatische Stadt, landet man bei Prinzessin Kasumi, die erfährt, dass ihr Bruder tot ist. Währenddessen zirpt ne Grille, womit schon mal klar ist, was man bei diesem Film für Reaktionen des Zuschauers erwartet.

Kasumi will sich verpissen, aber wird von Ayame aufgehalten. Die ist zwar ihre Dienerin, stellt aber direkt mal klar, dass sie kein Problem damit hat, die Prinzessin um die Ecke zu bringen. Die springt dann über eine 42 Meter hohe Mauer und fliegt mit einem Segeldrachen durch die Wolken. Ein Bumerang lädt sie zum DOA ein.

Die ehemalige Wrestlerin Tina sonnt sich auf einer Yacht, die von Piraten überfallen wird. Tina vermöbelt mal eben die Piraten und besäuft sich anschließend. Natürlich erhält auch sie eine Bumerangeinladung.

In Hongkong wird irgendeine andere, nur mit Handtuch bekleidete, Tussi verhaftet, die alles über Diamanten weiß. Die Verhaftung läuft natürlich nicht wie geplant und die Cops kriegen vors Fressbrett. Nachdem sie einem alten Sack im Fahrstuhl die Klamotten klaut, gelingt Christie die Flucht. Ein Bumerang kommt selbstverständlich auch noch angeflogen.

So weit, so uninteressant. Man erfährt nebenbei nicht mal im Ansatz, was das DOA ist, was die Tucken damit zu tun haben, und woher diese tollen Bumerangs kommen, die scheinbar auch über 1000 Kilometer ihr Ziel ganz sicher erreichen. Aber vielleicht gibt’s ja noch ein paar Erklärungen. Verlassen sollte man sich aber wohl nicht darauf.

Im Flugzeug treffen sich dann alle Eingeladenen. Da wären die drei Mädels, der arrogante Zack, Max, den Christie erst mal an den Eiern packt, weil er sie in Hongkong sitzen lassen hat, oder so, Tinas Vater, der scheinbar Hulk Hogans Garderobe geplündert hat, und weitere Fritzen, die nicht näher vorgestellt werden. Per Fallschirm geht’s dann zur Insel, auf der das Turnier stattfindet, wobei die Weiber am Arsch der Welt landen, und jetzt einen Weg zum Austragungsort finden müssen. Die Mädels klettern irgendeinen Turm hoch, um die Spannung zu steigern; und man gelangt durch Teamwork zum DOA, wo alle schon warten.

Eine schlecht animierte Kamerafahrt später setzt Turnierleiter Donovan einen Test an, damit man die Mädels in Unterwäsche betrachten kann. Mehr Sinn scheint nicht wirklich dahinter zu stecken. Donovan lässt dann jedem ne Spritze geben, wodurch er von jedem die Stärken auf seinen Computer downloaden kann, damit er ausgeglichene Paarungen ansetzen kann. Äh, ja …
Es folgt etwas uninteressantes Gekloppe, um erst mal das Fallobst loszuwerden. Irgendwie drängt sich mir der Eindruck auf, dass dieses Downloadding nicht richtig funktioniert, denn nach ausgeglichenen Kämpfen sah das nicht wirklich aus.

In einem Rückblick sieht man, wie Kasumis Bruder zum letzten Turnier eingeladen wurde, nachdem er die Prinzessin gerettet hatte, indem er eine Horde Entführer mit kleinen Nadeln außer Gefecht setzte. Donovan zeigt Kasumi die Klippe, von der ihr Bruder gestürzt ist. Die Leiche wurde nie gefunden. Der große Storytwist bahnt sich an. Kasumi glaubt natürlich, dass ihr Bruder noch lebt, und will ihn suchen. Hayabusa verspricht Kasumi ihr zu helfen, ihren Bruder zu finden.

Christie poppt mit Max, Zack schmeißt sich an Tina ran, Donovan setzt Kasumi gegen Leon an, der im letzten Jahr das Turnier gewann und Kasumis Bruder von der Klippe warf. Ayame will Kasumi nen Kopf kürzer machen, aber Leon kommt und Ayame haut ab. Kasumi tritt Leon mehrfach in die Fresse, was den aber nicht mal ansatzweise tangiert. Der Kampf geht durch Christies Schlafzimmer, die zum Glück mit Vögeln fertig ist, in den Pool, wo gerade Tina Zacks Badehose geklaut hat. Hulk Hogan, oder wie auch immer der Vater von Tina heißt, erwischt seine Tochter mit Christie im Bett, weil sie ein Paar sind, oder gerne Sleepovers abhalten, oder einfach gerne halb nackt nebeneinander liegen, oder was auch immer. Kurz darauf kämpfen Vater und Tochter gegeneinander. Dabei geht es aber ausnahmsweise nicht darum, den Gegner auszuknocken, sondern ihn in den See zu werfen. Tina gewinnt. Daddy freut sich.

Strandpause, damit man die Mädels im Bikini ansehen kann. Während Zack den schlechtesten Rap aller Zeiten bringt, spielen die Ischen Volleyball und Hayabusa durchsucht Donovans Labor nach Hinweisen auf den Verbleib von Kasumis Bruder. Zuvor muss er sich natürlich durch eine Horde Lakaien prügeln, die aber keine Herausforderung darstellen. Als guter Spion stellt er sich aber nicht gerade heraus, denn er wird direkt mal von ner Überwachungskamera entdeckt und in nen Raum gesperrt. Kasumi hat keinen Bock mehr auf Ballspielen und wird in nem Bambuswald mal wieder von Ayame angegriffen. Die kriegt ein bisschen Bambus zu schlucken und macht sich vom Acker, als die anderen Weiber auftauchen.

Donovans Computerexperte Weatherby will Helena flachlegen, Zack will mit Tina tanzen, die ihm dafür in die Fresse tritt. Am nächsten Morgen gibt’s den offiziellen Kampf zwischen den beiden, bei dem Zack KO geht. Damit wirklich niemand den Knockout anzweifeln kann, gibt es Vogelgezwitscher. Vielleicht wäre es besser gewesen, den Film als Looney Tunes Cartoon zu produzieren. Zacks Rolle hätte Wile E. Coyote spielen können. Zack gibt zu, sich in Tina getäuscht zu haben und will seine ganze Kohle auf ihren Sieg setzen.

Bikinikampf im Regen, zwischen Helena und Christie. Christie gewinnt und entdeckt dabei ein Tattoo auf Helenas Rücken, dass der Code für einen Tresor ist, den sie versucht zu plündern. Denn sie ist eine Diebin. Anschließend gehen die drei Mädels Hayabusa suchen, während Weatherby sich wieder an Helena ranschmeißt. Die Tussen finden den Überwachungsraum und den bewusstlosen Hayabusa. Ihre Begeisterung hält sich in Grenzen. Donovan ist ebenfalls nicht begeistert, als Wannabe Helana erzählt, dass Donovan ein falsches Spiel spielt. Der setzt alle Gefolgsleute auf Weatherby und Helena an, die aber, trotz Schwertern, keine Schnitte gegen die Frau haben.

Donovan hat die vier Eindringlinge im Labor gefesselt und präsentiert ihnen die Zukunft, in Form von: einer abgefahrenen Sonnenbrille! Und dem Download der Stärken seiner Gefangenen in seinen eigenen Körper. Die Sonnenbrille ist aber irgendwie cooler. Kasumis Bruder wurde ebenfalls gefangen gehalten – SCHOCKER! – und muss jetzt gegen Donovan ran. Wenn er gewinnt, dürfen alle gehen, wenn nicht, müssen sie alle verrecken. Donovan kriegt erst mal vor die Schnauze, aber nach 10 Sekunden hat die Sonnenbrille den Kampfverlauf runtergeladen. Also dafür, dass Kasumis Bruder der beste Kämpfer der Welt sein soll, ging das recht schnell. Kann der nur die drei Kicks, die er gebracht hat, oder was? Der Bruder verkackt und fliegt den Turm runter, wird aber im Fall von Ayame aufgefangen, die da zufällig gerade rumstand.

Christies Freund Max will den Tresor knacken, Wannabe tippt auf ner Tastatur rum, Donovan will sein Downloadprogramm verkaufen, Weatherby tippt weiter und unterbricht die Übertragung. Dann informiert er die CIA. Max ist im Tresor und zitiert Jerry Maguire. Statt Schotter kriegt er aber von einem irgendeinem Typen vors Maul. Helena will Donovan aufhalten. Der kann Helenas Kampfstil nicht runterladen, weil, äh, keine Ahnung. Helena verliert trotzdem und Donovan aktiviert den Selbstzerstörungsmodus. Uh, sehr einfallsreich.

Weatherby lässt die Gefangenen aus ihren Downloadkapseln frei, die vier Überkämpferinnen treten gegen Donovan auf dem Turm an, es kommen Leitern, Seile und Ketten zum Einsatz, Kasumi und Tina schmieren ab, werden aber von Ayame und Kasumis Bruder gerettet. Donovan verliert seine Sonnenbrille, Kasumi sticht ihm eine Todesnadel in den Nacken, alle springen von dem 8000 Meter hohen Turm in die Tiefe, als dieser explodiert.

Die Piraten vom Anfang des Films fischen Tina aus dem Wasser, die ihr Boot klaut und alle rettet. Nach viel Rumgeknutsche und einem Highlightvideo des Films, der keinerlei Highlight zu bieten hatte, ist der Spaß vorbei.

Gelernt haben wir nix. Aber bei allem was der Film an ungenialen Einfällen zu bieten hatte, bleibt eine Frage offen:

Wer hat denn jetzt eigentlich das Turnier gewonnen?