Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Schlagwort-Archiv: Ana Lily Amirpour

Serienstapel: Walking Dead, Tiger King, Modern Family, Better Call Saul, Briarpatch

THE WALKING DEAD – SEASON 10 (ohne Finale)

Ja, ich bin immer noch dabei. Irgendwie ist die Serie zu einem Guilty Pleasure geworden. Eigentlich seit Season 2 schon ziemlich kacke und ein ewiges Auf und Ab. Die Serie schafft es aber ganz gut, immer wieder Interesse zu wecken. Und sei es nur dadurch, dass sie die ganzen talentlosen Darsteller wegmetzeln. Und davon gibt es jede Menge in der Serie. Die Darsteller, die nicht völlig überfordert sind, kann man an einer Hand abzählen – und hat dann noch Finger übrig. Vielleicht kommen die ja bald mal zu nem Ende. Aber wohl eher nicht. Immerhin war der Aufbau fürs Staffelfinale ganz cool. Also ein wenig schade, dass das vorerst verschoben werden musste.

TIGER KING

Joa, Hype und ich. Wir kennen das mittlerweile. Alle Leute feiern irgendwas ab, ich schaue nach, was der ganze Aufriss soll und stelle fest, dass es letztlich höchstens ganz nett ist. Ja, das hier ist ein Kuriositätenkabinett und es wirkt wie ein eigener, geschlossener Mikrokosmos voller Freaks, die von Paranoia, Gehirnwäsche und Erpressung angetrieben werden. Allerdings nutzt es sich recht schnell ab, wenn man diesen Bekloppten dabei zuhören muss, wie sie ihre Beklopptheiten erzählen. Der dokumentarische Aspekt wirkte auf mich eher wie eine „Guckt euch mal die irren Arschlöcher an“-Vorführung, die nicht weit weg vom Reality TV der Privatsender ist, wo man sich die Assis angucken soll, damit man sich selbst weniger assig vorkommt. Funktioniert bei mir nur bedingt. Einige „Gerüchte“ rund um die Wahnsinnigen sind dann aber doch recht interessant, sodass ich zumindest bei der Stange gehalten wurde. Da verschwindet mal ein Ehemann oder wird ein Harem aufrecht gehalten oder ein Zoo quasi geklaut. So kriegt man immer wieder einen Happen Verrücktheit hingeworfen, an dem sich die Doku dann abarbeitet, um zum nächsten Wahnsinn weiterzuziehen. Für mich persönlich war es mal wieder nur ganz nett, aber teilweise auf gewisse Weise faszinierend. Die verrücktesten Geschichten erzählt eben immer noch das Leben, nur werden sie in so einem Format dann doch wenig subtil und eher mit dem Blick aufs Spektakel erzählt.

Mal so nebenbei: Was ist das eigentlich bei Netflix für ein Spleen, ständig die Titel der Eigenproduktionen einzudeutschen und das auf ähnlich beschissene Art und Weise wie damals die deutschen Verleiher von irgendwelchen C-Movies, die selbst in den Videotheken nur in der hintersten Ecke landeten? „Großkatzen und ihre Raubtiere“ ist wirklich ein selten dämlicher Titel und ergibt zudem so überhaupt keinen Sinn. Wenn es wenigstens umgedreht wäre, aber nee, dann wäre es ja nicht bescheuert genug. Grau.En.Haft.

MODERN FAMILY – SEASON 11

Wenn eine Comedyserie zuende geht, ist das immer weniger spektakulär, als bei einem Drama. Dementsprechend gering ist auch die Vorfreude oder Anspannung auf dem Weg dorthin. Nun ist diese Serie aber eine der besseren Comedys der letzten Jahre und über die Jahre sind mir die Charaktere doch ans Herz gewachsen, also hatte ich schon gehofft, dass man hier einen passenden Abschluss findet. Und ich kann es kurz machen: Es passt. Natürlich bringt man die üblichen Tropes, wo jeder seinen eigenen Weg gehen wird und deshalb die große Familie ein letztes Mal Zeit miteinander verbringt und der ganze Blah. Aber man drückt hier nicht großartig auf die Tränendrüse und folgt den lockeren Pfaden, die diese Serie immer ausgemacht haben, bis zum Ende. Nur die Mockumentary-Einschübe werde ich wohl nie verstehen. Irgendwie wirkten die immer sehr gewollt, weil es wohl zu der Zeit des Serienstarts angesagt war. Irgendwas ist eben immer. Ich werde die Bekloppten trotzdem vermissen.

BETTER CALL SAUL – SEASON 5

Diese Serie, ey. Es ist so verfickt gut. Ich bin normalerweise kein Fan von Prequels. Man weiß halt immer schon zu viel und vor allem, wo das alles hinführen wird. Hier ist das ein wenig anders. Ja, es ist klar, wo Saul und Mike enden werden, aber die Serie hat es geschafft, einige Charaktere in die Story zu verweben, die eine gewisse Spannung reinbringen, weil sie eben irgendwie weg müssen, um bei der bekannten Story anzukommen. Allen voran Kim Wexler, die eine großartige Entwicklung durchmacht und fantastisch von Rhea Seehorn verkörpert wird. Wenn die Frau nicht langsam mal nen Emmy kriegt, kann der Preis auch weg. Eine Season wirds noch geben und ich bin mega gespannt, wie man hier die Lücken schließen wird.

BRIARPATCH – SEASON 1 (Episoden 1-5)

Ana Lily Amirpour (ihr wisst schon, die vielversprechende Regisseurin, die jetzt von Hollywood versaut wird und ein CLIFFHANGER-Remake dreht) schickt Rosario Dawson zurück in ihre Heimatstadt, um den Mord an ihrer Schwester aufzuklären, und lässt alle Zootiere frei. Soviel zur ersten Episode dieser Crime-Noir-Serie. Klingt alles ganz vielversprechend und irgendwie auf eine gewisse Weise abgefahren. Und die erste Episode verspricht auch genau das. Dann ist allerdings Amirpour nicht mehr dabei und es wird zu einem Auf und Ab der netten Episoden und komplett langweiliger Grütze. Die darstellerischen Leistungen sind auch irgendwie auf jeder Skala von grauenhaft bis großartig vertreten. Nach der Hälfte hatte ich irgendwie keine Lust mehr. Ist einfach zu durchwachsen.

Monatsrückblick – September 2017

September ist ja immer so ein bisschen die Ruhe vor dem Sturm, denn wir wissen ja alle, was uns im Oktober erwartet, nicht wahr? Der Horrorctober steht an. Aber ein paar Filme hab ich trotzdem gesehen. Unter anderem einen, wo man mal wieder den Titel im Deutschen mit einem anderen englischen Titel ersetzt hat, der eigentlich komplizierter ist, als das Original, wenn man mich fragt. Aber versteh einer die Filmverleihe mit ihren Matschbirnen.

TOMORROWLAND – A WORLD BEYOND

Die Blagen nerven nicht. Das ist schon mal ein Novum im Hollywoodfilm. Alles andere nervt auch nicht, schafft es aber leider auch nicht so recht zu begeistern. Es dümpelt so vor sich hin. Dann erfährt man nicht, was das Tomorrowland eigentlich ist. Und auch sonst erfährt man nix. Und dann ist der Film vorbei. Und irgendwie ist man hinterher genau so schlau wie zuvor und weiß nicht, warum man sich das jetzt 2 Stunden lang angeguckt hat. Man könnte sagen, es ist ein typisches Damon Lindelof Drehbuch. Mal ehrlich, ich mag den Typ ja irgendwie. Aber wie viel besser wären seine Geschichten wohl, wenn er sie auch mal zu ende denken würde, anstatt immer nur Substanz vorzugaukeln, dann aber doch alles im schieren Style verpuffen zu lassen? Immerhin langweilen die von ihm geschriebenen Filme nicht. Das trifft auch auf diesen zu. Aber wenn das das Beste ist, was man über einen Film sagen kann, ist das wohl nicht unbedingt ein Qualitätssiegel.

THE INTERN – MAN LERNT NIE AUS

De Niro in einer Komödie, in der er keinen sexsüchtigen Opa spielt ist ja schon mal was. Generell muss ich auch sagen, dass er hier keine Meisterleistung, aber eine sympathische Performance hinlegt. Hathaway steht dem in nichts nach. Problem: Humor ist hier eher Fehlanzeige, was in einer Komödie halt schon das Todesurteil ist. Gelangweilt hab ich mich aber auch nicht. Hätte wohl ne halbe Stunde kürzer sein können. Insgesamt purer Durchschnitt, getragen durch die sympathischen Darsteller.

THE D TRAIN

Zu jeder Sekunde hatte ich das Gefühl, dass mit diesem Cast einfach viel mehr drin gewesen wäre, als eine recht seichte und dahindümpelnde Dramedy ohne Höhepunkte. Nach 5 Minuten hab ich quasi schon wieder alles vergessen, was passiert ist.

Dann gab es auf Netflix noch einen Film auf den ich seit seiner Ankündigung vor einigen Jahren gespannt gewartet habe:

THE BAD BATCH

Giovanni Ribisi, Keanu Reeves und Jim Carrey in einem Kannibalenfilm. Was kann da schon schief gehen?
Nun, zum Einen kann der Film mit 120 Minuten einfach zu lang sein, für das was er ist. Und zum Anderen kann er in diesen 2 Stunden einfach nichts erzählen und irgendwie vor sich hindümpeln. Und dadurch kann er natürlich auch einfach das Talent der Darsteller verschenken, die hier einfach nichts zu tun haben.
Am ehesten kriegen hier Suki Waterhouse und Jason Momoa ihre Zeit im Rampenlicht. Das Problem daran: Sie sind die untalentiertetsten Namen im Cast und können den Film eben nicht tragen, der ohnehin unter der fehlenden Story zu leiden hat.
Punkten kann der Streifen immerhin beim Style und der Atmosphäre. Es wirkt von Beginn an wie eine wunderbar heruntergekommene Gesellschaft voller Freaks und abgefuckter Typen, die Ace of Base hören, während sie dir den Arm absägen. Das reicht für mich aber einfach nicht, um einen Film wirklich ins Herz zu schließen, der mich über weite Strecke dann doch gelangweilt hat. Schade, denn mit einer interessanten Geschichte rund um diesen Ort hätte das richtig gut werden können.

Insgesamt gesehen: 9

Davon Schrott: 5

Rewatches: 2

Außerdem gab es noch die erste Season „American Gods“ und na ja, ich fands ganz unterhaltsam, aber so richtig gepackt hat mich das alles nicht. Und das wars auch schon mehr oder weniger. Na ja, man kann nicht jeden Monat tausend Filme gucken und vor der großen Horroraction kann so eine Pause auch nicht schaden.

Weitere Reviews von mir zu fast jedem Film den ich gucke, gibt es auf Letterboxd.