Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Weiterentwickelte fortgeschrittene Fortbildung in ungewöhnlichen Wetterphänomenen

Der SchleFaZtember nimmt ein Ende. Aber bevor wir uns weiterem Wahnsinn aus der Filmlandschaft widmen, werde ich meine kleine SchleFaZ-Aktion noch gebührend beenden. Und zwar mit fliegenden Haien. Zum bereits dritten Mal.

SHARKNADO 3: OH HELL NO! – USA – 2015 – 88 Min.

Bevor ich mich jetzt ewig damit aufhalte, die unglaublich komplexen Geschehnisse der Vorgänger zusammenzufassen, verweise ich einfach auf meine Beiträge zu Sharknado und Sharknado 2.

Fin hats mal wieder eilig und schreckt ein paar Tauben auf. Eine Limousine bringt ihn zum Präsidenten.

April, abgewrackt wie immer und dazu auch noch schwanger, wird von ihrer Mutter vollgequatscht.

Fin kriegt vom Präsidenten ne Medaille verliehen und zur Feier des Tages gibts noch eine goldene Kettensäge. Lou Ferrigno macht ein Selfie mit Fin, dann kommen die Haie geflogen und Ferrigno macht nen Abgang. Wäre er mal zum Hulk mutiert. Fin zerlegt einen Hai mit der Goldsäge. Schwager Martin und eine blonde Tucke fliehen und rutschen auf Ölgemälden überflutete Treppen runter. Fin, der Präsident und einige Secret-Service-Nasen rennen zum Schutzbunker, aus dem dann die Haie fliegen. Wie die da rein gekommen sind bleibt ungelöst.

Ein Hauch von Emmerich liegt in der Luft, als das Weiße Haus zerlegt wird.

Fin und der Präsident ballern schwerbewaffnet Haie weg, während draußen das Washington Monument abhebt und kurz darauf in die Reste des Weißen Haus kracht. Fin und der Präsident sind zum Glück wohl auf. Martin und die blonde Ische leider ebenfalls.

Wer dachte, das war schon Schwachsinn genug für einen Film, wird sich freuen, dass der Film jetzt erst richtig beginnt, mit der unglaublich beschissenen Titelmusik.

April, Mutter und Tochter sind im Universal Theme Park, wo die Tochter, deren Name mir entfallen ist, weil ich ihn mir schon in Teil 1 nicht merken konnte, ihren 18. Geburtstag feiert.

Die Today Show berichtet über den Washington Sharknado und über String Tangas …

Ach, ja, Claudia heißt das Geburtstagskind. Und Babs bringt ihr VIP-Tickets für den Park, mit dem sie überall rein kann. Erste Wahl: Achterbahn. Chris Jericho, seines Zeichens Pro-Wrestler, Buchautor, Game Show Host, Dancing With The Stars Teilnehmer, und einfach generell ein saucooler Typ, spielt den Achterbahnaufseher und setzt einen Jungen, der aussieht wie das uneheliche Kind von Justin Bieber und Miley Cyrus neben Claudia, damit die Bahn auch voll wird. Ich weiß, das ist alles völlig uninteressant, aber glaubt mir, wenn ich euch sage: Es wird noch eine absolut unwichtige Rolle spielen, das alles zu wissen.

Übrigens sitzen in der Achterbahn auch zwei uns sehr bekannt Scheißfilmfetischisten namens Kalkofe und Rütten. Ja, sie sind tatsächlich im Film. Und ja, sie dürfen sogar was sagen. Und ja, sie haben eine Szene mit der zugekoksten Reid. Und ja, sie überleben den Film, was die Hoffnung am Leben hält, dass sie auch in Sharknado 42 noch dabei sein werden.

Nach der Fahrt vergisst Claudia ihr Handy, wodurch der Film einfach völlig unrealistisch wird. Kein Teenager, der etwas auf sich hält, lässt sein Handy irgendwo liegen.

Fin fährt durch die Gegend und mitten in einen Sharknado. Eine maskierte Tucke eilt ihm zur Hilfe und es ist: NOVA! Also die Kellnerin aus Teil 1. Okay, ich gebe zu, meine Überraschung hielt sich auch in Grenzen, weils mir einfach scheißegal ist.

Babs kündigt an, dass irgendein Nascar-Fahrer später Autogramme gibt. Und alle so: Yeah … warte. Wer?

Nova hat einen neuen Partner namens Malcom Mittendrin … äh, ich meine Lucas Stevens. Die beiden fahren mit einer mobilen Kommandozentrale durch die Gegend und bla. Jedenfalls erklärt Nova, dass die Haie gar nicht mehr runterkommen, sondern die ganze Zeit oben im Himmel rumhängen, bevor dann ein Tiefdruckgebiet sie im Sharknado wieder zur Erde runterholt. Äh, ja …

Ein Hai landet im Pool im Universal Park und April … darf nicht helfen, weil Mama das verbietet. Ganz Muttis Tochter diese April. Wenn die Mutter Tara Reid jetzt noch verbieten würde, sich dauernd mit Drogen und Alkohol vollzuballern, könnte das noch was werden mit der Pornokarriere. Fin ruft an und erklärt den ganzen Haihimmelhumbug.

Claudia und ihre Freundin werden von zwei Typen genervt und es folgt der unfassbar dämlichste, überflüssigste, sinnloseste, hirnrissigste und undurchschaubarste Dialog aller Zeiten, der mich 5 Minuten meines Lebens kostet und zu rein gar nichts beiträgt, außer, dass ich absolut nicht kapiere über was für eine Scheiße die Blagen da eigentlich gelabert haben.

Fin und Co. fahren zu einem Militärstützpunkt, wo sie die alte Bessy kriegen, ein Jet, mit dem sie nach Orlando fliegen können. Nova quatscht etwas vom Weltuntergang, aber Fin glaubt da nicht dran. Nicht, während seine Familie ihn braucht. Der Dialogautor hat einfach alle Preise dieser Welt verdient. Am besten direkt an den Schädel geschlagen, bis er nicht mehr aufsteht.

Wo Fin ist, ist ein Sharknado natürlich nicht weit. Malcolm ist Mittendrin und ihm wird das Bein abgebissen. Und ein Arm. Und das andere Bein, Und der andere Arm. Zum Glück hat er kein Glaskinn und kann auf seinem Unterkiefer über das Dach der Kommandozentrale rutschen, um den Selbstzerstörungsmechanismus auszulösen. Mir drängt sich ja die Frage auf, wer einen Selbstzerstörungsknopf mitten auf dem Dach eines Wagens anbringt, wenn er vorhat, damit durch einen Sharknado zu fahren. Ich meine, da reicht ja selbst ein Hagelkorn, um das Teil direkt zu sprengen.

Wie auch immer, Nova und Fin fliegen los und über Daytona, wo gerade ein Nascar-Rennen mitten im Sharknado stattfindet. Nova und Fin eilen zur Rettung und bomben den Sharknado weg. Kurz darauf stürzen sie ab und tauchen leicht bekleidet aus dem Wasser auf. Der Aufprall muss so heftig gewesen sein, dass es ihnen einfach die Kleidung vom Leib gefetzt hat. Ein Wunder, dass sie überlebt haben.

April sucht Claudia per Handyortung, aber auf der Achterbahn ist ihr Blag natürlich nicht. Stattdessen killt sie nen Hai mit nem Selfiestick. Was übrigens die einzig sinnvolle Verwendung für die überflüssigste Erfindung der Menschheit sein dürfte.

Fin ist übrigens zufällig im Freizeitpark abgestürzt und ortet ebenfalls das Handy. Auf der Achterbahn trifft er April wieder und guckt zu, wie der Achterbahnaufseher gefressen wird. Aus irgendeinem Grund, der Fin wohl nicht mal selbst klar ist, fährt er dann plötzlich mit dem Hai in der Achterbahn und fliegt mit dem Wagen in ein Haus nebenan.

George R. R. Martin sitzt im Kino und wird von einem Hai gefressen. Schaiße, jetzt erfahren wir nie, wer das Game Of Thrones gewinnen wird.

Fin und April haben Claudia und ihren neuen Freund gefunden und retten sich in einen Globus, mit dem sie dann durch den Park rollen.

Nova blat mal wieder rum und erklärt, dass zwei Sharknados aufeinanderprallen werden und zu einem verschmelzen und dann ist Schicht im Schacht. Aber sie hat einen Plan: Mit Hilfe der NASA müssen sie einen 60 MEILEN HOHEN FLAMMENTURM herstellen der HEIßER ALS DIE SONNE BRENNT! Noch Fragen?

Kurzerhand werden zwei Nascar-Autos geklaut, um nach Cape Canaveral zu fahren, wo sich Fin mit seinem Vater trifft. Und der ist niemand geringeres als David Hasselhoff. Das wäre zwar alles viel toller, wenn The Hoff nicht in jedem Scheiß mitspielen würde, aber man muss hier nehmen, was man kriegen kann.

Den Plan raffe ich übrigens absolut mal ganz und gar nicht. Ich weiß nur, dass Hasselhoff bei der NASA ist und deshalb Fin ins All schießen kann. Alles andere muss man wohl abwarten.

Fin und Papi wollen also losfliegen, aber April will nicht das Fin fliegt. Und da ist auch schon der Sharknado und April sitzt jetzt auch im Shuttle. Draußen geht natürlich auch die Action ab. Soldaten ballern auf Haie, damit keiner zum Shuttle kommt, Claudia und ihr Stecher laufen aufs Dach, wo der Stecher zerlegt wird, und Nova startet den Hitzespiralflug. Was auch immer das sein mag.

Der Familienausflug ins All gelingt, aber der Plan, den niemand auch nur anstzweise kapiert hat, funktioniert wohl nicht. The Hoff hat Plan B und den raffe ich noch weniger. Jedenfalls fliegt er raus und fuckelt außen am Shuttle rum, wodurch dann ein rieisiger Laserstrahl in den Sharknado schießt und diesen auflöst. Fragt mich nicht, ich habe meine Ausbildung zum NASA-Mechaniker abgebrochen, bevor das Thema Laser dran war.

Leider hat Hassel nicht mehr genug Treibstoff um zurück zum Shuttle zu fliegen, und Fin kann ihn nicht holen, weil er sonst nicht nach Hause kommt. Diese traurige Szene des Abschieds wird unterbrochen durch HAIE IM WELTALL! Wie man hier die Chance für einen Schweine im Weltall Cameo liegen lassen konnte ist mir unbegreiflich.

Die Haie fliegen also so durchs All und zerstören nebenbei das Shuttle. Das kann Fin natürlich nicht einfach so zulassen und zerlegt die Haie mit einer Laserkettensäge, die er zufällig in seiner Tasche hatte. April wird von einem Weltraumhai gefressen und Fin fliegt hinterher, fliegt aber dummerweise in den falschen Hai. Aber immerhin kann man in einem Hai zurück zur Erde segeln, ohne dass man bei Eintritt in die Erdatmosphäre verglüht. Warum die Apollo 13 keine Haie dabei hatte, weiß wohl nur die NASA.

Fin kriecht aus dem abgefackelten Hai und zieht aus dem nächsten sein Baby, das gerade im Inneren geboren wird. April kriecht natürlich auch aus dem Hai und Claudia und Nova sind ebenfalls zufällig anwesend. Und der Hoff salutiert vom Mond.

Bevor es dann vorbei ist, hebt April irgendwelche Flügel vom Strand auf und wird von einem Stück Space Shuttle erschlagen. Oder doch nicht? #AprilDies? #AprilLives? Die Antwort wird der unausweichliche vierte Teil bieten …

Wenn ihr nun wirklich überhaupt nicht genug kriegen könnt vom SchleFaZ-Wahnsinn, der hier im SchleFaZtember abging, dann könnt ihr hier noch an den Gewinnspielen teilnehmen.

14 Antworten zu “Weiterentwickelte fortgeschrittene Fortbildung in ungewöhnlichen Wetterphänomenen

  1. Frau Argh September 29, 2015 um 4:58 pm

    Ich frage mich da nur: ist das so scheisse, dass es schon wieder gut ist, oder so scheisse, dass es nur gewollt gut, aber nicht gekonnt ist…naja – oder einfach nur komplett scheisse?

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    • filmschrott September 29, 2015 um 7:28 pm

      Also, das ist so: Die Macher versuchen, einen Film zu machen, der so scheiße ist, dass er schon wider gut ist, scheitern daran aber auf ganzer Linie, wodurch ein Film entsteht, der einfach nur kacke in allen Belangen ist. Und das kriegt The Asylum halt immer wieder ganz besonders gut hin.

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  2. Wortman September 29, 2015 um 7:40 pm

    Immerhin wird das Weiße Haus zerlegt… Ist doch schon mal was 🙂

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