Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Blogparade: Buch vs. Film

Ich habe mich ja eigentlich nie gefragt, warum Miss Booleana überhaupt so einen merkwürdigen Namen hat. Trotzdem fand ich es ganz interessant, als sie neulich die Herkunft ihres Namens erklärte. So interessant, dass ich die Erklärung schon wieder vergessen habe. Irgendwas mit Computerkram war die Lösung des Rätsels. Ich kenne mich mit Computerkram nicht aus, deshalb hab ich direkt den Faden verloren und konnte es mir nicht merken.

Wovon ich mehr Ahnung habe, sind Bücher und Filme. Zumindest würden das manche Leute behaupten, da ich so viele Filme gucke und selber Bücher schreibe. Sogar Filme habe ich schon geschrieben, auch wenn sich leider noch kein Regisseur gefunden hat, der diese unfassbaren Knaller auf die Leinwand bringen will. Um ehrlich zu sein, hab ich von beidem auch nicht wirklich einen Plan, aber ich bin ein echter Meister der Täuschung, und lasse alle in dem Glauben, dass es so ist.

Deshalb kommt mir Miss Booleanas Blogparade mal wieder ganz gelegen, um mein gefährliches Halbwissen hier zu verbreiten.

Es geht um folgendes:

blogparade-booleana-buch-vs-film-battle

Die Miss will von uns den Vergleich zwischen Buch und Film haben. Logischerweise nur in den Fällen, wo uns auch wirklich beides bekannt ist. Da ich mir eher selten beide Medien zu Gemüte führe, da ich sowieso weiß, dass ich in 90% der Fälle eins davon hinterher scheiße finden werde, komme ich hier nicht auf die gewünschten 10 Vergleiche. Aber ein paar sinds dann doch geworden.

Let the battle begin!

Der Herr der Ringe vs. Der Herr der Ringe

Ich beginne mit dem am wenigsten überraschenden, denn ich habe es hier ja schon mal erwähnt. Ich kann Tolkien einfach nicht lesen. Der Schreibstil von dem Typen ist so unfassbar einschläfernd, dass es mich wundert, dass die Hobbits den Krieg um den Ring nicht einfach komplett verpennt haben. Eigentlich passiert in den Scheißbüchern nichts, außer, dass man ganz tolle Landschaftsbeschreibungen um die Ohren gehauen kriegt. Jeder Gärtner muss darauf einfach so richtig abgehen. Aber ich bin kein Gärtner und Blumen interessieren mich einen Scheiß. Falls ich mal ne Freundin haben sollte, ziehe ich den lahmen Müll vielleicht als Ratgeber heran, wo man die schönsten Blumen für einen Valentinsstrauß pflücken kann, aber ansonsten ist der Kack für nichts gut.

Die Verfilmungen hingegen sind natürlich vom feinsten. Und jetzt mal ehrlich: Zu keiner Zeit ist mir während einer der Filme aufgefallen, dass einer der Charaktere irgendwo im Wald stehen geblieben ist, um sich daran aufzugeilen, dass an dem einen Baum das dritte Blatt von rechts etwas grüner ist, als alle anderen. Wie wichtig kann diese ganze Beschreibungsscheiße also für die Geschichte schon gewesen sein?

Sieger: Filme

Herr Lehmann/Neue Vahr Süd vs. Herr Lehmann/Neue Vahr Süd

Ich habe die Lehmann-Reihe von Sven Regener sehr gerne gelesen. Die Romane haben einen eigenen Humor und einige merkwürdige Charaktere aufzuweisen. Herr Lehmann wurde mit Christian Ulmen in der Hauptrolle verfilmt und als Ulmen-Fan konnte ich den natürlich nicht schlecht finden. Neue Vahr Süd wurde auch verfilmt und zwar mit … äh, irgendjemandem. Und das war dann wiederum nicht ganz so der Bringer, wenn auch nicht wirklich schlecht. Trotzdem haben mir in beiden Fällen die Bücher um einiges besser gefallen.

Sieger: Bücher

Garp und wie er die Welt sah vs Garp und wie er die Welt sah

John Irving ist bei mir ja immer so ein Hit & Miss Fall. Es gibt richtig gute Bücher wie Garp oder das Hotel New Hampshire, aber auch so Dinger, wie Witwe für ein Jahr, wo der Funke nie überspringt. Generell aber natürlich ein guter Autor. Allerdings halte ich seine Geschichten meistens für eher ungeeignet sie auf die Leinwand zu bringen. Zumindest, wenn man wirklich das volle Ausmaß rüberbringen will, anstatt alles irgendwie hinzuschludern. Bei Garp hat es zumindest einigermaßen funktioniert, was mehr oder weniger am großartigen Cast, bestehend aus Robin Williams und John Lithgow, liegt. Trotzdem wird das Buch zu keinem Moment erreicht, auch wenn der Film durchaus sehenswert ist, wenn man keinen Bock hat, das Buch zu lesen.

Sieger: Buch

Per Anhalter durch die Galaxis vs Per Anhalter durch die Galaxis

Hier dürfte die Antwort klar sein. Auch wenn ich den Film recht gut fand, was alleine daran liegt, dass man nicht einfach das Buch nacherzählt hat, sondern etwas abgewichen ist, indem man neue Szenen einfügt, bleibt das Buch unerreicht.

Sieger: Buch

Schiffbruch mit Tiger vs Life Of Pi

Das hier ist ne ziemlich schwierige Angelegenheit. Ich mochte das Buch zwar, fand aber vor allem den Anfang, mit dem ganzen Religionsgequatsche ziemlich lahm. Der Film verkürzt gerade diesen Aspekt, weshalb er kompakter wirkt. Und generell wurde die Geschichte einfach sehr gut umgesetzt, mit tollen Bildern und ohne die Geschichte zu zerstören. Deshalb gibt es hier nen Punkt für das visuelle Medium.

Sieger: Film

Shining vs Shining

Es geht hier um die Kubrick-Verfilmung mit dem großartigen Jack Nicholson in der Hauptrolle. Ich muss dazu sagen, dass ich den Film ewig nicht gesehen habe, aber damals gefiel er mir richtig gut. Was mich aber immer gestört hat, war das eher lahme Ende, das mit dem im Buch nicht mithalten kann. Und generell hat Kubrick doch etwas zu viel auf den Horroraspekt der Geschichte gesetzt, wodurch einiges liegen gelassen wurde. Das Buch hingegen hat mich von Sekunde eins gefesselt und ist auch das Beste, was ich jemals von King gelesen habe.

Sieger: Buch

Harry Potter und die sieben Bücher vs Harry Potter und die acht Filme

Hier befinde ich mich in einem kleinen Zwiespalt. Auf der einen Seite habe ich die Bücher fast ausschließlich gerne gelesen, auf der anderen Seite war das Ende der Geschichte so unglaublich lahm und scheiße, mit dem Simsalabim-Ende, dass ich immer noch kotzen könnte. Das macht der letzte Film um längen besser. Dagegen steht dann aber auch wieder der sechste Film, den man so dermaßen verkackt hat, dass es ein Wunder ist, dass die Beteiligten, die den Scheiß verbrochen haben, noch nicht unter der Brücke pennen müssen. Dazu kommen dann einige Dinge, die aus den Filmen einfach gestrichen wurden, da man sie für nicht so wichtig hielt, was man aber zu dem Zeitpunkt noch gar nicht wissen konnte, da man ja mit der Verfilmung schon angefangen hat, bevor überhaupt alle Bücher erschienen waren. Ein Problem, dass sich gerade auch bei einer anderen Fantasyumsetzung auftun könnte. Insgesamt haben die Filme zwar trotzdem ihre Momente und sind in mehr als 50% der Fälle durchaus gute Umsetzungen, aber die Bücher erreichen sie eigentlich nie. Außer eben beim Ende, weil das Buch da zu toppen auch einfach keine Kunst ist. Meine Fresse, war das Buchende beschissen. Trotzdem:

Sieger: Bücher

Am Ende steht hier also ein überlegener Sieg der Bücher gegen die Filme von 5:2. Keine Überraschung, wenn ihr mich fragt.

Wer jetzt auch unfassbaren Bock hat, bei diesem Spaß mitzumachen, darf das gerne tun. Und sein Ergebnis bei Miss Booleana verlinken. Ihr wisst schon, die Frau mit dem komischen Computerkrempelnamen, den ich nicht raffe.

28 Antworten zu “Blogparade: Buch vs. Film

  1. Miss Booleana August 30, 2015 um 8:46 am

    Ah, danke fürs mitmachen! Hab schon geahnt, dass das was für dich ist. Und ich dachte schon, dass ich die einzige bin die die Herr der Ringe Bücher nicht besonders gern gelesen hat XD Sehr treffende Beschreibung dessen, was mich auch genervt hat.
    Sehr interessant, ich hab bis jetzt noch nirgends gelesen, dass eine der Shining-Verfilmungen das Buch toppt. Bestätigt mich ja nur in meiner Meinung …

    Und sag mal … warum hast du bei dem Headerbild eigentlich die Quellenangabe und den Verweis auf den Blog der „Frau mit dem komischen Computerkrempelnamen, den“ du nicht raffst entfernt? 🙂

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    • filmschrott August 30, 2015 um 10:09 am

      Die andere Shining-Verfilmung habe ich mir nie angetan. Hatte ich nie Lust drauf, da die sich ja wirklich stringent ans Buch halten soll. Das brauche ich dann wirklich überhaupt nicht.
      Ach verdammt, habe ich mal wieder vergessen. Ich hoffe du drückst noch mal ein Auge zu, und schickst mir nicht direkt deine Anwälte vorbei.

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      • Miss Booleana September 9, 2015 um 6:49 pm

        Ja genau, hab das auch in meinem Artikel geschrieben, dass das dem Film nicht gut tut. Ist einfach total öde, dadurch dass es ohne Einschränkungen so nah am Buch gehalten ist. Man kann die Filme eben nicht 1:1 so drehen wie es im Buch steht … auch wenn der eine oder andere scheinbar denkt, dass das so sein muss.

        Schon okay … ich lass die Anwälte mit den Baseballschlägern erstmal wo sie sind. 😉

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      • filmschrott September 9, 2015 um 8:17 pm

        Ja, verstehe ich auch nie. Ich bin eigentlich immer froh, wenn sich ein Film/Serie nicht stringent an die Vorlage hält. So bleibt es wenigstens frisch. Die selbe Geschichte noch mal 1:1 brauche ich nicht.
        Ich habe das Bild übrigens angepasst und jetzt müsste man deinen Namen sehen. Also pack die Baseballschläger erst mal weg fürs nächste Mal.

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  2. Corly August 30, 2015 um 10:36 am

    Huhu,

    wie schön, dass auch mal jemand die Bücher von HDR nicht so genial finden wie alle anderen. Geht mir ja auch so. Mir sind sie einfach zu langgezogen und ich denke mit den Beschreibungen hast du schon Recht.

    Von Per Anhalter durch die Galaxis kenn ich nur den Film.

    Shining kenn ich auch nur den Film.

    Hm, bei HP kann ich dir nicht wirklich zustimmen. Den Epilog fand ich zwar eigentlich unnötig, aber sonst hat mir das Ende eigentlich in beiden gefallen. Und den sechsten Film fand ich auch gut. Was genau hat dir daran denn nicht gefallen?

    Hier ist mein Beitrag falls es dich interessiert: https://lesekasten.wordpress.com/2015/08/30/blogparade-buch-vs-filmserie/

    LG Corly

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  3. friedlvongrimm August 30, 2015 um 10:59 am

    Ey, nicht jedes weibliche Wesen interessiert sich für Blumen. Und möchte diese geschenkt bekommen.

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  4. olivesunshine91 August 30, 2015 um 7:19 pm

    Dass deine Filme bisher noch keiner nehmen wollte, kann ich nicht nachvollziehen. Wenn die so geschrieben sind wie deie Blogbeiträge, kann da nur etwas Hammermäßiges bei rumkommen!

    Deine Entscheidung zu Tolkiens Büchern überrascht mich nicht – ich hab sie zwar noch nicht selbst gelesen, aber schon einen Eindruck erhalten, wie sehr Tolkien da ins Detail geht und sowas kann ich gar nicht ab. Und die Trilogie ist schon ziemlich episch.

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  5. Schlopsi August 30, 2015 um 7:48 pm

    Du hast nicht gelogen was Harry Potter betrifft. Ein Kopf-an-Kopf Rennen ist das definitiv. Darf ich mal fragen was du vom 4. Teil der Geschichte hälst? Egal ob Buch oder Film. Würde mich mal interessieren…

    Im Film zu Life of Pi wird der Religionsaspekt ja gerade am Anfang sehr schön durchgeruckelt, aber etwas breitgewalzt. Dass es im Buch noch mehr davon geben soll, uff. Da lob ich mir tatsächlich den Film, der dem ganzen so einen angenehm sympathischen Effet verleiht. (weiß ja nicht wie es im Buch ist?)

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    • filmschrott August 30, 2015 um 8:34 pm

      Das Buch ist an sich trotzdem gut, es dauert halt nur gefühlt ewig, bis die Geschichte beginnt und die mit dem Boot losschippern. Da fand ich das im Film in der relativen Kürze deutlich angenehmer.
      Zu Potter 4: Das Buch fand ich okay, aber ist eines der schwächeren der Reihe mMn. Der Film hat quasi das beste raus gemacht, wenn ich mich recht erinnere. Nicht der beste Film, aber eben auch nicht der schlechteste.

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  6. iatdreamer August 31, 2015 um 9:59 am

    In Bezug auf Tolkien muss ich dem Teilweise auch zustimmen, aber ich fand die HDR Bücher jetzt nicht so mega schlimm. Klar hätte man das ein oder andere auch weglassen können, aber ich finde die Stellen an denen es dafür so richtig abgeht machen das wieder wett. Gerade die Handlungen, die in den Filmen weggelassen wurden (welche auch nicht gerade wenig waren),hauen da schon wieder einiges raus. Ich habe auf jeden Fall schon Bücher gelesen, die um einiges schlimmer waren wie z.B. Die Säulen der Erde von Ken Folett. Da musste ich nach der Hälfte abbrechen, weil es einfach so stink langweilig war. Worauf ich aber hinaus will, ich würde im Fall von Der Herr der Ringe die Bücher mit den Filmen gleichsetzen. Bei allem anderen kann ich aber soweit auch zustimmen. (Bei dem, was ich auch gelesen und gesehen habe) 😉

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  7. Die Poe September 1, 2015 um 11:31 am

    Bei Neue Vahr Süd war ich vom Film ja wirklich enttäuscht und habe mich danach gefragt, ob ich mich falsch an das Buch erinnert habe und das gar nicht so unterhaltsam war.
    Herr der Ringe habe ich ja auch bis heute nicht geschafft zu lesen, all die Sträucher, all die Namen…es ging nicht…wobei ich auch trotz der Filme bis heute nicht alle Namen kenne 🙂

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    • filmschrott September 1, 2015 um 11:34 am

      Ja, NVS war als Film nicht so der Knaller. Als Buch ist es sogar mein Liebling der Reihe.
      Bei HdR ist das mit den Namen so wie bei GoT. Es sind einfach zu viele. Kann mir da auch nicht alles merken. Aber Hauptsache man weiß, wie der BUsch da am Wegesrand aussieht. Eigentlich schade, dass Tolkien den ganzen Sachen nicht auch Namen gegeben hat. Das hätte das schön aufgelockert. „Das Blattwerk von Strauch Susi strahlte in der Sonne.“ usw.

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      • Die Poe September 1, 2015 um 11:44 am

        Um Himmelswillen! Und sie kamen an eine Kreuzung, vor Ihnen sahen sie in weiter Ferne die Baumwipfel von Helmut und Horst, rechts ging es in das kleine Wäldchen mit Anneliese, Margot, Karl, Friedrich und ihren Kindern, linker Hand zog der Weg an den Büschen Jacqueline und Kevin vorbei und hinter ihnen lag das Tal der Blumen Augustine, Balduin, Carola, Dietmar, Emil, Fridolin, G…….

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      • filmschrott September 1, 2015 um 12:30 pm

        Ich hätte das Buch mindestens ein Dutzend Mal gelesen.

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