Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Dario Argentos Das Phantom der Oper – Horrorctober 2014

Bereits der 50. Schrottfilm hier im Blog und deshalb gibt es natürlich einen echten Knaller.

IL FANTASMA DELL’OPERA – Dario Argentos Das Phantom der Oper – Italien – 1998 – 99 Min.

Ennio Morricone hat die Musik gemacht. Damit dürfte das beste auch schon hinter mir liegen, fürchte ich.

Eine weinende Frau im Regen erregt immer Mitgefühl, deshalb kann man damit natürlich mal anfangen. Sie weint übrigens, weil sie gerade ihr Kind in einem Korb den Fluss runterschwimmen lässt. Warum weiß man nicht genau.Waren halt düstere Zeiten. Wenn man sich ein Blag nicht leisten kann, sollte man vielleicht einfach mal das Ficken einstellen. Aber jetzt ist der Zug eh abgefahren.

Jedenfalls wird der Korb von Ratten – ja, Ratten – aus dem Fluss gezogen. Ich wusste doch, dass das großartig wird.

Jahre später ist die Oper gut besucht. Hammerhans interessiert das aber wenig, denn er hämmert in einem Schacht rum. Warum frage ich jetzt schon nicht mehr. Nachdem die Wand einbricht, bleibt von Hans und seinem Hammer nicht mehr übrig, als die Beine. Und wir wissen alle, wie schwer es ist, einen Hammer mit den Füßen zu halten.

In einer Zeit, in der es Gang und Gäbe ist, dass Stars ihre Blagen nach der Stadt benennen, in der sie gezeugt wurden – oder warum heißen die heute alle London und Paris? – standen Asia Argentos Eltern scheinbar vor dem Problem, dass sie sich nicht mehr an die Stadt erinnern konnten. Ich schiebe es auf Alkohol. Um so viel Möglichkeiten wie es geht abzudecken, benannten sie sie dann einfach nach dem flächengrößten Kontinent. Der Bruder heißt wahrscheinlich Earth und die Schwester Universe. Ist aber nur ne Theorie.

Wie dem auch sei. Asia singt jedenfalls, oder, wie ich es nennen würde, täuscht einen Schlaganfall vor. Ich meine, mal echt. Was ist an diesem komischen Stottergejaule von Opernsängerinnen so unfassbar faszinierend, dass die Leute sich das anhören. Es klingt einfach fürchterlich. Man, irgendwie schweife ich ganz schön ab heute. Ich sollte mich auf den Film konzentrieren.

Der Opern-Saruman, der wohl das Phantom ist, schätze ich, guckt sich das Gejaule aus der Loge an. Nach dem Probegeheule quatscht das Phantom Christine an und labert über Gefühle oder sowas. Sorry, ich bin ein Mann, da geht meine Konzentration flöten.

Im Keller stellt der Rattenfänger ein paar Fallen auf und … steckt seine Hand selbst in die Falle, weil das Phantom seinen Geist übernommen hat, oder es telepathische Fähigkeiten hat, oder der Typ einfach komplett einen an der Klatsche hat. Wir werden es wohl nie erfahren.

Christine kriegt Rosen geschenkt. Sie sind vom Baron. Uh, Christine verkehrt ja nur in den besten Kreisen. Die Oper scheint ihre Vorteile zu haben. Aber auch Nachteile: zum Beispiel eine potthässliche Tucke, die blind zu sein scheint, wenn man ihr Make-Up in Betracht zieht, und jetzt hier rumjault.

Christine trifft sich mit dem Phantom. Rumgeschnulze, bäh. Macht mal weiter jetzt.

Alfred hat das Phantom gesehen und erzählt seiner Freundin davon. Die hält ihn für einen Helden und glaubt, dass sie wie Könige leben werden. Äh, wie? Ich würde eher sagen, die werden in der Klapsmühle leben.

Großes Bankett und der Baron ist auch anwesend. Christine beschwert sich über die Rosen. Manchen Weibern kann man auch gar nix recht machen.

Alfred und seine Ische latschen durch die Katakomben. Alfred meint, er will dem Phantom das Herz rausschneiden. Dabei hat er nicht mal ein Messer dabei. Alfred wird jedenfalls auf einem Stalagtiten – sind das die, die von unten wachsen? – aufgespießt und seine Freundin kommt auch nicht mehr dazu, mir ihren Namen zu verraten. Ohne Zunge redet es sich eben nicht so leicht.

Die Opernheulerin ist krank, deshalb muss Christine einspringen. Der hässlichen Tussi gefällt das gar nicht.

AAAAAAAAAHHHHHHH! Fette nackte Typen in der Sauna. Das musste doch nun wirklich nicht sein. Christine und der Baron sind auch da. Ach nee, Baron von und zu Dauerständer hat nur Hallus und reißt die Hütte ab. Und für die Szene musste ich jetzt halb erblinden?

Der pädophile Operndirektor will einem Blag Schokolade geben und wird dafür vom Phantom niedergemetzelt. Ich mag Schokolade auch nicht so gerne, aber das ist schon etwas übertrieben.

Der Rattenfänger hat sich Unterstützung geholt. In Form eines Zwergs. Gemeinsam ertränken sie gerade Ratten in Einmachgläsern. Ich … äh, nee, fällt mir nix zu ein. Das ist aber noch längst nicht alles, denn um das Opernhaus endgültig von Ratten – und Phantom – zu befreien, haben sie ein Rattenmobil gebaut. Ich bin für ein Wettrennen mit dem Batmobil zwischen Batman und Ratman. Warner make it happen.

Dann brettern sie mit ihrem Rattenmobil durch die Katakomben. Eine zusammengeklöppelte Seifenkiste, wie sie jeder Vater mal für seinen Sohn gebastelt hat, mit vorne installiertem Staubsauger, der die Ratten einsaugt und hinten durch eine Ansammlung von Sägeblättern jagt. Leider hat der Rattenfänger seinen Führerschein bei einem Preisausschreiben gewonnen und verkantet die Karre, was zur Enthauptung des Zwergs durch eines der Sägeblätter führt.

Das Phantom spielt Orgel rum und Christine kommt vorbei, um sich auch mal orgeln zu lassen. Nebenbei ist Orgel wohl mit Abstand der beschissenste Name für ein Musikinstrument aller Zeiten. Aber das kann auch nur mir so gehen.

Das Phantom paddelt dann davon und lässt Christine alleine in seinem Versteck. Er besucht Carlotta, die hässliche Sängerin und droht ihr, ihre Brüste abzuschneiden, wenn sie heute Abend auftritt. Ist ja alles schön und gut, aber wenn Christine immer noch im Keller rumhockt, als die Oper beginnt, wird es eher schwierig auf der Bühne zu stehen. Das Phantom hat den Plan nicht ganz durchdacht, fürchte ich.

Das merkt er dann wohl auch selbst und ist so untröstlich über seine unfassbare Blödheit, dass er den Kronleuchter ins Publikum stürzen lässt. Massenpanik bleibt nicht aus.

Der Baron will Christine suchen. Die wird gerade darüber informiert, dass sie jetzt singen kann. Hey, der Rattenfänger ist auch noch da und beobachtet, wie das Phantom Christine beglückt.

Christine wacht auf und guckt dem Phantom dabei zu, wie er sich eine Ratte in die Hose steckt. Was zur Hölle? Christine paddelt weg und ich kann es absolut nachvollziehen. Der Typ ist doch pervers.

Der Baron findet Christine und schnulz und Sterne gucken und Kuss und bla. Das Phantom hat alles gesehen. Es wird nicht erfreut sein, vermute ich mal.

Christine soll noch heute Abend proben. Dazu habe ich mal zwei Fragen an die Opernexperten hier: Ist es eigentlich üblich, dass bei den Proben der ganze Saal ausverkauft ist? Und wie lange dauert es eigentlich einen Kronleuchter und die Leichen darunter von den Sitzen zu kratzen?

Der Rattenfänger kommt vorbei und schreit rum, dass Christine die Hure des Phantoms ist. Und da ist auch schon das Phantom. Wobei es ja jetzt eigentlich kein Phantom mehr ist, nachdem er sich allen gezeigt hat. Aber gut, er hat sonst keinen Namen. Wahrscheinlich heißt er eigentlich Tom Phan, oder so, aber ich bleibe mal bei Phantom.

Phantom entführt Christine in die Höhlen. Die ist aber wenig begeistert und haut ihm eine runter, um anschließend nach dem Baron zu rufen. Der ist mit einem Suchtrupp bereits unterwegs und tapert durch die Katakomben. Zufällig findet er da auch ein Gewehr, weil sowas in jedem guten Höhlenkomplex rumliegt. Außerdem entdeckt er auch noch Alfreds Leiche, aber das ist nur Nebensache.

Und dann holt er das Phantom und Christine ein. Baron von Scharfschützing ballert direkt los und trifft das Phantom an der Schulter. Christine flennt rum und keiner weiß warum. Ich denke, die wollte zum Baron. Aus irgendeinem Grund flüchtet Baron von Paddel dann mit Christine im Ruderboot, während das Phantom zurück bleibt und von dem Suchtrupp erschossen wird. Im Todestaumel kann er aber immerhin noch den Rattenfänger abstechen.

Der Baron und Christine entkommen im Boot, auch wenn ich immer noch nicht genau weiß, warum die denn jetzt geflohen sind, und warum Christine hinter dem Phantom her ruft, und überhaupt, macht hier einfach gar nix Sinn.

Das Phantom stürzt in den unterirdischen See und es hat sich ausgephantomisiert.

Wie zu erwarten war stellte Morricones Musik hier das absolute Highlight dar. Oh, und natürlich das Rattenmobil. So eins baue ich mir auch.

Hier ist die Horrorctober Übersicht.

18 Antworten zu “Dario Argentos Das Phantom der Oper – Horrorctober 2014

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  2. Wortman Oktober 26, 2014 um 8:37 am

    An Morricones Musik kommt man nie vorbei 🙂

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  3. Wortman Oktober 26, 2014 um 2:46 pm

    Bei zwei Pseudonymen, 500 Filmmusiken und mehreren Kantaten… darf man auch mal was Doofes machen 😀
    Bei Wiki steht, er wurde sogar dreimal für die Goldene Himbeere nomiert: Schlechteste Filmmusik u.a. für „Butterfly“.

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  8. Marc Dezember 22, 2015 um 1:14 pm

    Morricone ist eben ein Gott 😀

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