Filmschrott

Schlechte Filme von Mainstream bis Trash. Die Lücke ist kleiner als man denkt.

Verblödete Vermögensberatung

„Show me the money. “ – Jerry Maguire, 1996

Geht leider nicht, denn der ganze Schotter ist weg. Schon übel, wenn reichen, verzogenen, faulen, snobistischen, vom Leben absolut keinen Plan habenden Gören die Knete weggenommen wird. Wozu das führt, erfahren wir in:

MATERIAL GIRLS – USA – 2006 – 97 Min.

Starring: Ein Zwölftel vom billigen Dutzend, ihre Schwester und eine Großhexe

Wie zu erwarten, beginnt der Spaß mit Material Girl von Madonna. Oder einem Remix davon, der richtig scheiße klingt. Guter Start für einen Schrottfilm. Dazu modeln sich zwei Ischen durch ein Video und, äh, ja, mehr auch nicht.

Tanzie und Ava fahren in ihrer Bonzenkarre vor und gehen auf eine Party, wo das Übliche passiert. Also viel Gesaufe, Rumgeknutsche, und Gespräche mit dem schwarzen Schwulen, der auf keiner VIP-Party fehlen darf. Tanzie hasst Classic Rock, womit die bei mir schon mal völlig unten durch ist. Ein weiterer Grund ist der Name Tanzie. Wer zur Hölle heißt so?

Zu Hause am nächsten Morgen streiten sich die Schwestern – zumindest glaube ich, dass sie Schwestern sind, vielleicht aber auch ein lesbisches Paar, was den Film direkt aufwerten würde – um die Fernbedienung, was dazu führt, dass absolut nichts passiert.

Kurze Zeit später cruisen sie durch die Stadt. Tanzie ist voll scharf auf den Einparker von dem Schuppen, in dem die beiden, äh, arbeiten? Irgendwie hab ich keine Ahnung, was die eigentlich machen. Ihr Berater setzt sie darüber in Kenntnis, dass die Firma am Arsch ist, weil sie kein neues Produkt haben, oder so. Scheinbar stellen sie Make Up her. Ist auch scheißegal. Jedenfalls gibt es ein Übernahmeangebot von Fabriella, die aber der Erzfeind von Tanzie und Avas Vater ist. Ava ist das völlig schnuppe, aber Tanzie will nicht verkaufen.

Auf ihrem Weg aus dem Laden treffen die Tussis Henry, der Anwalt für eine Kanzlei ist, die armen Leuten hilft, was Ava unfassbar komisch findet, weil man dafür nicht mal nen Orden kriegen kann. Boah, sind die Weiber scheiße. Sollte man die Protagonisten einer Geschichte nicht eigentlich mögen? Ziel verfehlt. Ich hoffe, die verrecken noch vor der Hälfte des Films. Wo ist Stuntman Mike, wenn man ihn braucht?

Ein treffen mit Fabriella steht auf dem Programm. Die will unbedingt mit den Kackweibern zusammenarbeiten, weil sie dann unaufhaltsam wären. Klingt irgendwie nach Welteroberung mit Lippenstift.

Oh, die Mädchen weinen. Warum ist mir nicht bekannt. Sie hängen auf irgendeiner Veranstaltung rum, die so unfassbar langweilig ist, dass ich wohl auch in Tränen ausbrechen würde.
Scheinbar geht es um ihren toten Vater, der hier geehrt wird. Während der Veranstaltung werden die Nachrichten zugeschaltet, weil man das auf langweiligen Ehrungen so macht, wo gerade über ein Produkt des Vaters berichtet wird, dass den Frauen, die es benutzten die Visage verunstaltet hat. Panik bricht aus, als hätte jemand „Bombe“ gerufen, und alle hauen ab.

Die Mädels machen sich einen gemütlichen Abend mit Gesichtsmaske, Massage und einem wilden Mob, der das Haus mit Eiern bewirft. Ava muss ihre Nerven beruhigen und steckt sich erst mal ne Kippe an. Tanzie ist empört und fackelt die Bude ab. Immerhin kann sie den DVD-Player retten, denn ohne den ist aller Luxus im Arsch.

Statt auf die Feuerwehr zu warten fährt man ins Hotel, aber die Kreditkarte funktioniert nicht. Ava ruft Craig an, der die Weiber darüber in Kenntnis setzt, dass sie pleite sind. Oh, wie schade. An sich haben sie es auch nicht besser verdient, weil sie einfach unfassbar doof sind. Hier ein Beispiel: Sie fahren ins Ghetto, wo ihre Haushälterin wohnt, und geben zwei Möchtegerngangstarappern den Autoschlüssel, damit sie ihn einparken. Ich schätze, wir werden die Karre niemals wieder sehen.

Am nächsten Morgen müssen die Tussen mit dem Bus fahren, was nur zu Chaos führen kann. Selbst schuld, wenn man sein Auto verschenkt. Tanzie glaubt, dass die Leute im Bus auf die Sitze pissen. Geballte Lebenserfahrung trifft auf die Gesellschaft. Was soll man dazu sagen?

Die Weiber kommen am Ziel an. Auf der Party stehen sie aber nicht auf der Liste. Ava ruft Etienne an, der auf dem Balkon rumhängt. Der streitet aber ab, überhaupt auf der Party zu sein. Nick ist Avas Verlobter und schmeißt die Party. Allerdings hat er keinen Bock mehr auf die Alte und lässt sie rausschmeißen, weil es schlechte Publicity wäre, mit ihr zusammen zu sein. Netter Kerl.

Die Firma wird verkauft und eigentlich wäre das ein schönes Happy End. Die verzogenen Bitches sind pleite und können zusehen, wie sie fertig werden. Leider geht es aber noch weiter. Der Einparker von vorhin fährt die Mädels nach Hause, also zu der Haushälterin. Der Typ heißt Rick, weil sich das so schön auf Nick reimt. Ich erwarte noch Auftritte von Vic, Slick und Mick.

Jetzt wo sie arm sind, wenden sich die Weiber an Henry, den Anwalt. Der bringt es auf den Punkt: Shit happens! So sieht es aus. Nebenbei erfahren wir, dass die Mädels jeweils 60 Millionen Dollar kriegen würden, wenn die Firma verkauft wird. Das Problem ist aber, dass sie den Namen ihres Vaters reinwaschen wollen.

Um sich einen Privatdetektiv leisten zu können, wollen die Mädels Arbeitslosengeld kassieren. Ist nur scheiße, wenn man das ganze Leben nie gearbeitet hat, weil man alles in den Arsch geschoben gekriegt hat. Deshalb gibt es auch keine Moneten vom Amt.

Nachdem man sich bei der Hausarbeit unfassbar dämlich angestellt hat, kommt Tanzie ein großartiger Einfall. Anstatt einen Privatdetektiv anzuheuern, werden sie einfach selbst zu welchen. Fabriella ruft an und lädt die Tussis zu einem Gespräch ein.

Um in der Firma unentdeckt ermitteln zu können, verkleiden sich die beiden als Putzfrauen. Macht Sinn, aber wäre vielleicht effektiver, wenn Ava ihre Armani-Handtasche weglassen würde. Man landet schnell vor einer verschlossenen Tür, aber Rick eilt zur Rettung. Es stellt sich heraus, das er gar kein Autoparker ist, sondern im Labor arbeitet. Warum man im Labor einen Dietrich mit sich rumschleppt, um verschlossene Türen zu öffnen, bleibt ungeklärt.

Das Meeting mit Fabriella steht auf dem Plan. Das beschränkt sich auf Kaffeetrinken und sonst irgendwie gar nix. Irgendwie führt hier alles in die völlige Leere. Ungefähr so leer, wie die Köpfe der Protagonistinnen, die ich immer noch hasse, wodurch hier sowieso etwas völlig falsch läuft.

Nachdem man einige der Frauen, mit den weggeätzten Gesichtern angerufen hat, stellt sich heraus, dass alles Bullshit war. Mit diesen Aussagen geht Ava zu Henry. Der stellt aber schnell fest, dass die Beweise fehlen. Tanzie guckt sich die Nachrichtensendung noch mal an und findet irgendwas heraus. Um die – nicht vorhandene – Spannung aufrecht zu erhalten, bleibt erst mal unklar, was sie herausgefunden hat.

Tanzie geht zu dem Nachrichtensender und schmeißt sich an Gene ran, damit sei einen Blick in die Unterlagen werfen kann. Funktioniert immer, wenn man ne Tussi, mit nem geilen Arsch, ist. Ach ja, das einfache Leben. Leider tun sich doch noch Probleme auf, denn ein Sicherheitsbeamter erwischt sie beim Durchsuchen der Schränke.

Ava und Henry fressen Pizza und labern sinnlose Scheiße. Der unvermeidliche Kuss wird durch Henrys Katze verhindert. Ava ist völlig angeekelt, weil Katzen Tollwut übertragen. Meine Fresse, langsam fällt mir dazu echt nichts mehr ein.

Tanzie sitzt im Knast und gibt den Mitinsassinen Beautytipps. Ava nutzt ihre Uhr, um die Kaution für ihre Schwester – ja, sie sind tatsächlich Schwestern, wie sich mittlerweile herausgestellt hat – zu bezahlen.

Die Schwestern fahren zum Arsch der Welt, um die Tussi aus den Nachrichten aufzusuchen. Die erinnert stark an die Catlady aus den Simpsons, nur dass sie etwas jünger ist. Jedenfalls verrät sie nix, was irgendwie hilfreich wäre. Allerdings erfahren sie vom Nachbarn, dass die Tussi schon seit Geburt eine Hautkrankheit hatte, wodurch ihr Gesicht entstellt war, und das absolut nix mit der Uschi-Glas-Gedächtniscreme ihres Vaters zu tun hatte.

Die Mädels wollen Fabriella in die Nachrichten bringen, die wohl irgendwie Steuern hinterzogen hat, oder an der Börse beschissen hat, oder einfach an sich jeden bescheißt, oder was auch immer. Es kommt zum Treffen mit allen Bananen, die bei dem Müll hier mitwirken und in einem großen Twist stellt sich heraus, dass nicht Fabriella die Mädels beschissen hat, sondern ihr eigener Chef Tommy, der alles auf Fabriella geschoben hat. Wow, eine Wendung aus dem Wie-schreibt-man-ein-lahmes-Manuskript-Lehrbuch. Wer hätte das kommen sehen können?

Naja, es kommt, wie es kommen muss. Ava ist mit Henry zusammen. Tanzie mit Rick. Beide haben ihre Firma wieder. Und beide sind immer noch selten doof im Kopf.

Zum Schluss gibt es noch ein paar Outtakes und selbst die sind nicht lustig. Aber immerhin haben wir gelernt, dass selbst Dummheit einen nicht davon abhalten muss, einen simplen Fall zu lösen.

5 Antworten zu “Verblödete Vermögensberatung

  1. Miss Booleana Mai 14, 2014 um 5:44 pm

    Haha XD Ich habe wie immer herzlich gelacht

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    • filmschrott Mai 14, 2014 um 5:49 pm

      Das war, wie immer, mein Ziel.

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      • Miss Booleana Mai 15, 2014 um 1:29 pm

        … vor Allem habe ich von dem Film noch nie was gehört. Vermutlich weil Hilary Duff oder so mitspielt. Suchst du dir die schlechten Film eigentlich extra für den Blog raus? Die IMDB-Bewertung ist ja schon ganz schön niedrig …

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      • filmschrott Mai 15, 2014 um 2:22 pm

        Mal so, mal so. Ich habe im Lauf der Jahre schon einigen Müll gesehen, aber manchmal suche ich auch einfach nach schlechten Filmen, die ich hier besprechen kann. Manchmal stößt man auch einfach zufällig drauf, so wie bei diesem hier. Bin da irgendwie in der IMDB drauf gestoßen. Keine Ahnung, wonach ich da gesucht habe, aber dieser Schrott war es definitiv nicht. Mittlerweile habe ich eine Liste von über 100 Filmen, die alle prädestiniert für diesen Blog sind. Das Material wird mir also so schnell nicht ausgehen.

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